Ein Mädchen schaut über die Reling auf das Meer.
Urlaub, Reise, Ausland

Reisekrankheiten vorbeugen: So bleiben Sie im Urlaub gesund

Lesedauer unter 14 Minuten

Redaktion

  • almeda GmbH
  • Dr. med. Utta Petzold (Dermatologin, Allergologin, Phlebologin bei der Barmer)

Qualitätssicherung

  • Dr. med. Marion Paskuda (Praktische Ärztin)

Wer sein Urlaubsziel erreichen möchte, muss sich erstmal auf den Weg machen. Für manche Menschen ist schon die Anreise mit Flugzeug, Auto oder Schiff ein kleines Gesundheitsrisiko. Wenn das Flugzeug "in ein Luftloch fällt", die See kabbelig wird oder die Straße über Serpentinen führt, dann reagieren Kinder wie Erwachsene empfindlich. Werden blass, bekommen Kopfschmerzen oder Bauchweh, Übelkeit und vielleicht folgt auch Erbrechen. Das sind typische Symptome der Reisekrankheit (Travel Sickness). Kinder und Erwachsene können darunter leiden. 

Was sind häufige Reisekrankheiten?

Magen-Darm-Erkrankung, Mückenstich oder Mountainbikeunfall: Es ist gar nicht so einfach, sich im Urlaub, der schönsten und aufregendsten Zeit des Jahres, vor alldem zu schützen. Begrenzen lässt sich das Risiko jedoch vor und während der Reise – und dann steht ungetrübter Urlaubsfreude nichts mehr im Wege. Wir geben Ihnen Informationen, die dabei helfen. 

Schwankt die Fähre auf stürmischer See, schaukelt bisweilen auch der Magen. Seekrankheit nennt man das, die Mediziner nennen es Kinetose. Wie es dazu kommt? Die Gleichgewichtsorgane im Innenohr nehmen beim Fahren – ob im Auto oder Schiff – Bewegungen wahr, die von den Bewegungseindrücken des Auges abweichen. Auf die widersprüchlichen Informationen der Gleichgewichtsorgane reagieren Gehirn und Körper mit Schwindel, kaltem Schweiß oder Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Die Beschwerden können unterschiedlich stark sein. 

Tipp für alle, die die Seekrankheit fürchten: Wer auf dem Schiff reist, sollte sich vom Schwanken ablenken, indem er einen festen Punkt am Horizont sucht. Wer länger in Auto oder Bus sitzen muss, reagiert vielleicht schnell mit Übelkeit auf ungewohnte Fahrzeugbewegungen. Die Ursache ist dieselbe wie bei der "Seekrankheit". Gegen Reisekrankheit in Auto oder Bus kann es helfen, den Blick konzentriert auf die Straße oder ebenfalls einen festen Punkt am Horizont zu richten. Immer hilfreich sind regelmäßige Pausen an der frischen Luft und ruhiges Durchatmen.

So beugen Sie bei Reisübelkeit vor

  • Im Reisebus die vorderen Plätze bevorzugen, im Flugzeug oder auf dem Schiff die Mittelplätze
  • Nicht lesen
  • Kleine, leichte, fettarme Mahlzeiten vor und während der Reise
  • Kaugummi kauen
  • Alkohol und Rauchen vermeiden

Auch geriebener Ingwer als Tee oder Fertigpräparat (Kapseln) beugt Übelkeit und Erbrechen vor. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, gibt es auch passende Medikamente, die jedoch immer vor Reiseantritt genommen werden sollten, um zu wirken. Das wirksamste vorbeugende Medikament ist ein verschreibungspflichtiges Scopolamin-Pflaster. Es macht nicht müde und wirkt bis zu 72 Stunden. Für Kinder unter 10 Jahren ist es nicht geeignet. 

Wer nicht am Steuer ist und während der Fahrt müde werden darf oder werden möchte, kann unter anderem frei verkäufliche Präparate, etwa Dimenhydrinat verwenden. Die Wirkungsdauer beträgt etwa 4 Stunden. Es ist auch für Kleinkinder geeignet. Dimenhydrinat gibt es als Tablette, Kaugummi oder Zäpfchen. Im Zweifelsfall lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder in der Apotheke beraten.

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Reisekrankheit: Druck auf den Ohren

Ein Druckgefühl bei Start und Landung des Flugzeuges kennen viele. Ein Symptom der "Reisekrankheit" im eigentlichen Sinne ist das nicht. Ursache hier: Luftdruckschwankungen sind es, die zu Schmerzen in den Ohren führen können. Hilfreich dagegen sind abschwellende Nasentropfen. 

Sie erweitern die Verbindungsgänge zwischen Ohren und dem Nasen-Rachenraum. So vollzieht sich der Druckausgleich leichter. Kaugummi kauen kann einen ähnlichen Effekt haben.  Kleinkindern hilft es, wenn sie an Schnuller oder Fläschchen nuckeln, ältere Kinder können zum Beispiel ein Bonbon lutschen.

Bewegen und viel trinken ist im Flugzeug besonders wichtig

Je länger eine Flugreise dauert, desto größer ist die Gefahr einer Thrombose. Sie entsteht, wenn sich aufgrund von Flüssigkeits- und Bewegungsmangel ein Blutpfropf in einer tiefen Beinvene bildet und steckenbleibt. Schlimmstenfalls drohen sogar Herzinfarkt oder Schlaganfall. Doch die Thrombosegefahr kann jeder in der Luft selbst verringern, weiß Reisemedizinerin Dr. Lida Prieß: 

„Durch regelmäßiges Trinken, den Verzicht auf Alkohol und Koffein im Flugzeug sowie regelmäßige Bewegung. Am besten ist, ab und zu aufzustehen und herumzulaufen, gerade bei Langstreckenflügen. Im Sitzen sollte man immer wieder mit den Fersen auf und ab wippen, um die Muskelpumpe in der Wade zu aktivieren.“

Reisekrankheit mit Schlafmitteln vorbeugen?

Auch wenn es verlockend ist: „Auf Schlafmittel im Flugzeug, um sich schneller an die neue Zeitzone anzupassen, sollte man verzichten“, so Prieß. „Das kann ich niemandem empfehlen, es ist einfach ein zu großer Eingriff in die Natur und verhindert die Bewegung.“ Wer unbedingt medikamentös etwas gegen eine schlaflose Reise unternehmen wolle, könne Melatonin einnehmen: „Das Schlafhormon simuliert für den Körper die Nacht“, erklärt die Hausärztin. „Melatonin ist rezeptpflichtig, verglichen mit Schlaftabletten aber harmlos.“ Grundsätzlich sei es aber am besten, ganz auf Medikamente zu verzichten.

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Reisekrankheiten durch Ruhe und Entspannung vorbeugen

Allgemein- und Reisemedizinerin Lida Prieß rät Urlaubern, sich nach der Ankunft ein paar Tage Ruhe zu gönnen, um einer Krankheit vorzubeugen. „Geben Sie Ihrem Körper Zeit, um in den Urlaubsmodus zu schalten und nehmen Sie sich zu Beginn der Reise nicht zu viel vor. Es ist nicht sinnvoll, am ersten Tag eine Wanderung zu machen, am zweiten stundenlang ins Museum zu gehen und am dritten eine Stadt zu besichtigen – dann brauchen Sie direkt nach dem Urlaub wieder Urlaub.“ 

Das gelte vor allem für jene, die in ein anderes Klima reisen, so Prieß: „Die Umstellung darf man nicht unterschätzen, ebenso wenig den Jetlag nach einer Flugreise in eine andere Zeitzone. Die innere Uhr lässt sich nicht von heute auf morgen umstellen.“ Pro Tag könne sie eine Stunde Zeitverschiebung aufholen. 

„Wer also in eine Zeitzone reist, die sieben Stunden hinter unserer liegt“, so die Hausärztin aus Münster, „braucht eine Woche, um sich an die neue Zeit zu gewöhnen. Je höher das Alter, desto empfindlicher sind wir da.“ Besonders anfällig dafür, im Urlaub krank zu werden seien Menschen mit internistischen Vorerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Herzbeschwerden oder Rheuma.

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Reisekrankheit: Magen und Darm im Urlaub vor Erregern und Keimen beschützen

Übelkeit, Bauchweh, Durchfall – bei einer Fernreise ist das nichts Ungewöhnliches. „Viele sprechen dann von einer Lebensmittelvergiftung“, sagt Tropenmediziner Prof. Dr. Thomas Löscher. „Doch wir müssen das unterscheiden. Eine Lebensmittelvergiftung liegt vor, wenn mit dem Essen bakterielle Toxine aufgenommenen wurden.“ Das sind Giftstoffe, die Bakterien in Nahrungsmitteln produzieren – meist ohne, dass das Essen verdorben schmeckt. Am häufigsten sind sogenannte Enterotoxine von Staphylokokken, die oft sogar das Kochen überleben.

Viel häufiger sei jedoch der Fall, „dass mit Nahrungsmitteln oder Wasser aufgenommene Keime eine Darminfektion hervorrufen, Salmonellen beispielsweise, Shigellen, Campylobacter oder Noroviren.“ Der Vorteil an solchen Keimen: Sie sind im Gegensatz zu den Bakterientoxinen hitzeempfindlich. „Wenn man nur frisch gekochtes Essen und Obst, das man selbst schält, abgekochtes Wasser oder industriell abgefüllte Getränke zu sich nimmt, ist also schon viel getan, um einer Erkrankung vorzubeugen“, so Löscher, der eine eigene Praxis in München hat. 

Leitungswasser etwa in Asien zu trinken, ist deshalb tabu. „Vor dem Zähneputzen damit muss niemand Angst haben, man sollte das Wasser aber keinesfalls trinken“, erklärt Löscher. Abgekochtes Wasser sei dagegen unbedenklich „und anders als in manchen Büchern steht, muss man es nicht zehn Minuten lang kochen“. Ein kurzes Aufkochen reicht, „alles andere ist Quatsch“, sagt der Tropenmediziner. Auch könne man das Wasser filtrieren oder mithilfe einer Wasseraufbereitungstablette keimfrei machen.

Kommt es dennoch zu Symptomen, ist vor allem wichtig, viel zu trinken. Bei Durchfall verliert der Körper viel Wasser, dazu kommt oft der Schweißverlust bei Hitze. „Am besten packt man schon zu Hause für solche Fälle Elektrolytpulver in Beuteln aus der Apotheke ein“, rät der Münchner Reisemediziner Löscher. 

„Sie enthalten alle wichtigen Mineralstoffe, lassen sich in unbedenklichem Wasser oder Tee gut auflösen und helfen auch Kindern sehr gut.“ Wer so viel wie möglich von dem süß-salzigen Gemisch trinke, erhole sich oft nach ein zwei Tagen wieder. Was dagegen bei Durchfall laut Löscher nichts bringt: Kohletabletten. Durchfall-Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid empfiehlt der Tropenmediziner nur eingeschränkt, nämlich „bei harmlosem Durchfall. 

Diese Mittel wirken auf die Opioidrezeptoren und legen die Bewegung des Darms lahm. Wenn man schon bettlägerig ist, hohes Fieber oder gar Blut im Stuhl hat, sind sie keine Lösung.“ Loperamid sei die richtige Wahl, „wenn man sich eigentlich noch gut fühlt, aber den Ausflug zu den Pyramiden nicht von einem Toilettenstopp verdorben wissen will“.

Reisekrankheit: Sonnenbrand und Sonnenstich

Ob Sie im Sommer ans Meer oder in die Berge fahren oder Schneeurlaub im Winter machen: Denken Sie an die hohe UV--Ultraviolett-Strahlung der Sonne. Sie bewirkt schnell akute Lichtschäden der Haut (Sonnenbrand). Häufige Sonnenbrände können langfristig Hautkrebs zur Folge haben. Sonnenschutz ist in jedem Urlaub ein Muss – besonders für Kinder und Menschen mit heller oder sonnenentwöhnter Haut. Um sich zu schützen hilft:

  • Die Haut langsam an höhere UV--Ultraviolett-Strahlung zu gewöhnen
  • Mittags den Schatten suchen
  • Kleinkinder nie direkter Sonnenbestrahlung aussetzen
  • Kleinkinder immer mit Hut, Hemd und Hose sowie Sonnencreme für Gesicht und Hände schützen
  • Sonnenschutzmittel mit ausreichendem UV--Ultraviolett-B-Lichtschutzfaktor plus UV--Ultraviolett-A-Schutz verwenden
  • Der Lichtschutzfaktor (LSF) soll je nach Hautempfindlichkeit den Empfehlungen des UV-Index  entsprechen
  • Sonnenschutzmittel großzügig und mehrmals auftragen, speziell nach dem Baden
  • Hautkrebsvorsorge mit Hautkrebsfrüherkennung

Vor Sonnenbrand mit Sonnencreme schützen

Ob Sonnenallergiker oder nicht: „So oder so sollte man im Sommer nicht ohne Sonnenschutz vor die Tür gehen“, so Dermatologe Dr. Hans-Ulrich Voigt, Gründer des Haut- und Laserzentrums Dermatologie am Dom in München. Wer zu trockener Haut neige, könne Sonnenöl benutzen, andere sollten eher nicht allzu fetthaltige Produkte, sondern Sonnenmilch oder -creme wählen: 

„Sonst entwickeln sie nach einigen Tagen die sogenannte Mallorca-Akne“, sagt Voigt. Wer viel im Pool oder Meer bade, dem rät der Arzt, die Haut zusätzlich mit Textilien zu schützen, „weil sich die Sonnencreme im Wasser abreibt“. Nur dann sei nachcremen erlaubt, so Voigt, ansonsten bringe das nichts: „Es ist nicht möglich, durch nochmaliges Eincremen im Laufe des Tages die Eigenschutzzeit der Haut weiter zu erhöhen. Nachcremen erhöht keinesfalls den Lichtschutzfaktor, wie manche denken.“ Beim Sport rät der Hautarzt zu speziellen Sportler-Sonnengelen. „Die brennen nicht in den Augen, wenn beim Mountainbiken, Joggen oder Wandern der Schweiß rinnt.“

Rötet sich am Abend trotz aller Vorsichtsmaßnahmen die Haut, hilft Kühlen, rät Dermatologe Voigt: „Am besten sind feuchte Umschläge. Machen Sie ein Handtuch mit kaltem Wasser nass und legen Sie das auf den Sonnenbrand – das hilft am besten.“ Denselben Effekt hätten, auf die betroffenen Hautstellen gestrichen, Quark oder Joghurt direkt aus dem Kühlschrank.

Rote Haut ist ein Sonnenbrand ersten Grades. „Grad zwei liegt vor, wenn sich Blasen bilden“, erklärt der Münchner Facharzt Voigt. „Dann sollten Betroffene vor Ort einen Arzt aufsuchen oder zumindest in eine Apotheke gehen, um Kortisoncreme zu bekommen.“ Bei großflächigen Sonnenbränden, „etwa, wenn sich jemand den ganzen Rücken verbrannt hat, weil er am Strand eingeschlafen ist“, könne es sogar zu Fieber und Schüttelfrost kommen, sagt Voigt. Egal welchen Grades: Im Idealfall bildet sich im ganzen Urlaub überhaupt kein Sonnenbrand – dank gründlichen Cremens und umsichtigen Sonnenbadens.

Reisekrankheiten von Mücken übertragen

Obwohl mehr als 250 Krankheiten bekannt sind, die von Insekten übertragen werden, „vernachlässigen viele Menschen auf Reisen den Mückenschutz“. In Spanien freilich ist der nicht so wichtig. Wer jedoch in tropische Länder reist, sollte sich vor den Plagegeistern in Acht nehmen. Malaria, Denguefieber, Gelbfieber und das Zikavirus, um nur einige zu nennen, verursacht ein einziger Stich. 

„Wer sich schützen will, sollte ungefähr wissen, wann welche Insekten unterwegs sind“, rät Tropenmediziner Löscher. „Stechmücken sind meist nachtaktiv, während Stechfliegen eher tagsüber aktiv sind und nachts schlafen. Je nach Land ist es also sehr unterschiedlich, wie man sich schützen sollte.“ Wichtig sei hautbedeckende Kleidung, vor allem am Abend.

Wo die oben genannten Krankheiten grassieren, sollten Reisende laut Löscher „in mückensicheren Quartieren bei geschlossenen Fenstern oder unter einem Moskitonetz“ schlafen. „Heute gibt es mit dem Insektenmittel Permethrin imprägnierte Modelle, die noch sicherer sind.“ Tagsüber schützen sogenannte Repellents vor Stichen. „Am besten wirken jene, die DEET enthalten“, sagt Facharzt Löscher. 

„Damit ist unbedeckte Haut einzusprühen, ohne dass das Mittel in Augen, Mund oder Nase gelangt.“ Repellents wirken vier bis fünf Stunden lang, dann ist erneut zu sprühen. „Schwangere und Kinder sollten kein DEET verwenden, sondern Mittel mit dem etwas weniger wirksamen Icaridin“, sagt Löscher. „Das ist besser verträglich und wird auf Wasser- statt Alkoholbasis hergestellt..“ 

Von Mückenmitteln mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Citronella rät Löscher eher ab. „Die sind gar nicht so harmlos, wie sie scheinen, und wirken nicht ansatzweise so gut wie DEET oder Icaridin.“ Tipp: Erkundigen Sie sich rechtzeitig vor der Abreise auf den Internetseiten des Robert Koch Instituts, welche Infektionskrankheiten in Ihrem Reiseland verbreitet sind. Auch das Auswärtige Amt bietet Gesundheitsinformationen für Reisende, genauso wie das Centrum für Reisemedizin.

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Zecken können Krankheiten übertragen

Zecken sitzen im Gras und im Unterholz bis einen Meter Höhe. Wählen Sie daher für sich und Ihr Kind für einen Aufenthalt im Freien lange, dichte Bekleidung. Suchen Sie in der Unterkunft die Haut nach Zecken ab und entfernen Sie diese sofort. Die kleinen Blutsauger können die Erreger von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose übertragen. 

Informieren Sie sich, ob Sie im Urlaub in ein FSME-Risikogebiet kommen. Falls ja, ist eine FSME-Schutzimpfung zu erwägen. Verbreitet ist FSME derzeit in Süddeutschland, vielen europäischen Ländern, Russland und Asien. Ist die Erkrankung ausgebrochen, konzentriert sich die Behandlung nur auf die Symptome. 

Ein Medikament gegen das FSME-Virus selbst gibt es nicht. Häufiger als FSME übertragen Zecken auf der nördlichen Halbkugel die Lyme-Borreliose. Neben dem vorbeugenden Schutz (wie oben) ist es wichtig, auf das Symptom "Wanderröte" zu achten. Das ist eine Hautrötung, die sich um den Biss herum ausbreitet. Weitere Symptome können unerklärliche Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen sein sowie Lymphknotenschwellungen. Eine Impfung gibt es nicht, eine Borreliose muss antibiotisch behandelt werden.

Stich der Tigermücke ist gefährlich 

Seit dem Jahr 2015 rückt das Zika-Virus zunehmend ins Zentrum der Berichterstattung aus Mittel- und Lateinamerika. Von der Ägyptischen oder Asiatischen Tigermücke übertragen, kann es eine fieberhafte Erkrankung hervorrufen, die wenige Tage anhält. Symptome sind Hautausschläge und Beschwerden der Gelenke. Oft verläuft die Infektion auch unbemerkt. 

Allerdings kann das Zika-Virus – sofern die Infektion während der frühen Schwangerschaft erfolgt – schwere Schäden am Ungeborenen verursachen, etwa die Mikroenzephalie, das ist eine Entwicklungsstörung des Gehirns. Daher empfiehlt das Auswärtige Amt, dass Schwangere keine Reisen in die von Infektionen betroffenen Gebiete machen sollten, sofern dieses vermeidbar sind. Bei unvermeidbaren Reisen gelten allgemeine Schutzmaßnahmen gegen Stechinsekten:

  • Helle, lange Kleidung
  • Anti-Insektenlotion mehrmals täglich auf unbedeckte Haut auftragen
  • Insektenschutzgitter oder Moskitonetze verwenden
  • Aufenthalt in geschlossenen, klimatisierten Räumen

Neben der Übertragung des Virus über die Tigermücke kann eine Ansteckung auch über sexuellen Kontakt erfolgen. Deshalb sind auch für diejenigen besondere Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll, die sexuellen Kontakt zu Rückkehrern aus von Zika betroffenen Gebieten haben. Das Robert-Koch-Institut gibt Antworten auf die häufigsten Fragen: FAQ: Zikavirus-Infektionen.

Unfällen auf Reisen vorbeugen

Was im Ausland auch ärgerlich ist: ein Unfall. „Ich erlebe immer wieder, dass sich Menschen während einer Reise zum Teil schwer verletzen, weil sie Dinge tun, die sie sonst nie machen“, sagt die Münsteraner Reiseärztin Dr. Lidia Prieß. „Sie fahren Jetski oder Wakeboard, gehen reiten oder klettern oder haben einen Unfall mit der Vespa oder dem Mountainbike.“ 

Auch wenn all das Spaß macht, ließe sich der ein oder andere Zwischenfall bestimmt vermeiden: „Wer noch nie Roller gefahren ist“, sagt Prieß, „muss in Thailand auch nicht damit anfangen. Und schon gar nicht sollte er ohne Helm fahren, nur weil das die Einheimischen tun.“

Reisekrankheit nach dem Urlaub?

Sind Sie im Anschluss an eine Reise von diesen oder anderen Symptomen betroffen, gehen Sie bitte zum Arzt oder Ärztin. Auch wenn Sie gut erholt zu Hause angekommen sind: Achten Sie in den ersten Wochen – insbesondere nach einer Fernreise – auf unerklärliche Symptome. Dazu zählen:

  • Durchfall oder Verstopfung
  • Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen
  • Verfärbungen von Stuhl oder Urin
  • (Wechsel-)Fieber
  • Lymphknotenschwellungen
  • Hautveränderungen

Bei allen unerklärlichen Symptomen suchen Sie bitte ihre Ärztin auf. Bei Fieber sollten Sie bis zu sechs Monate nach Rückkehr aus den Tropen auch an Malaria denken. Besonders bei Kindern ist die Nachbeobachtung wichtig, da etwa Malaria bei ihnen schwerer verläuft. Die Behandlung erkrankter Tropenrückkehrer übernehmen am besten Fachärzte für Tropenkrankheiten. 

Bei Fieber sollte bis zu sechs Monate nach Rückkehr aus den Tropen auch an Malaria gedacht werden. Besonders bei Kindern ist die Nachbeobachtung wichtig, da Malaria bei ihnen schwerer verläuft. Die Behandlung erkrankter Tropenrückkehrer übernehmen am besten Tropenärzte.

Literatur

Weiterführende Informationen

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