Der allergische Schock (Anaphylaxie) ist ein dramatisches Ereignis, das schnell eskalieren kann. Daher ist es wichtig, die Situation richtig einzuschätzen und schnell zu handeln.
Was passiert im Körper bei einem allergischen Schock?
Bei einem allergischen Schock zeigen sich Symptome innerhalb kürzester Zeit nach dem Kontakt mit dem Allergen. Typisch für eine allergische Hautreaktion sind Quaddeln, ein juckender, erhabener und flächig verteilter Hautausschlag, der sich rasch ausbreitet.
Im Gesicht können Augenlider und Lippen anschwellen. Die Aufnahme des Allergens kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen.
Auch ein heftiges Jucken an den Handflächen, Fußsohlen oder im Genitalbereich sowie Fließschnupfen oder ein unbestimmtes Angstgefühl sind Anzeichen einer beginnenden Reaktion.
Plötzliche Heiserkeit, Husten, Kurzatmigkeit, pfeifende Atmung oder Luftnot zeigen, dass die Atemwege verengt sind.
Bei einem allergischen Schock kann sich der Herzschlag beschleunigen und der Blutdruck absinken. Körperliche Schwäche oder gar Ohnmacht sind die Folge. Treten innerhalb von wenigen Minuten Symptome an mindestens zwei Organen gleichzeitig auf, zum Beispiel an Haut und Atemwegen, handelt es sich um eine schwere Anaphylaxie.
Was kann man gegen einen allergischen Schock tun?
Bei einer Anaphylaxie geht es um Minuten. Rasches und sachgemäßes Handeln ist unbedingt notwendig – und auch, den Notarzt zu alarmieren. Menschen, die bereits einmal einen allergischen Schock hatten, sollten ein Notfall-Set und ihren Allergiepass immer bei sich tragen. Hautreaktionen, Übelkeit und Erbrechen lassen sich meist recht gut mit Antihistaminika und Kortison eindämmen. Die Dosierung steht idealerweise im Anaphylaxie-Pass, wobei eine Überdosierung in einer Notfallsituation kaum möglich ist. Auch bei solchen nicht sofort schwerwiegenden Anzeichen sollte man den Notarzt (Notruf 112) verständigen.
Treten mehrere Symptome wie Kreislaufbeschwerden, Herzrasen oder Luftnot auf, muss als erstes Adrenalin injiziert werden. Mit Schwung wird der Autoinjektor aus dem Notfall-Set durch die Kleidung hindurch an die Außenseite des Oberschenkels gedrückt. Anschließend unbedingt den Notarzt rufen. Dann ist es Zeit, ein Antihistaminikum und Kortison zu geben. Leidet der Betroffene an Atemnot, hilft das Bronchialspray (zwei Hübe, eventuell wiederholen), sofern im Notfallset vorhanden. Den Patienten mit Atemproblemen setzt man am besten aufrecht. Hat er Kreislaufbeschwerden, sind Hinlegen und Beine-Hochlegen die richtige Lagerung. Bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage bringen.