Ein allergischer Schock ist die schwerste Form einer allergischen Reaktion. Typisch sind plötzlich einsetzende Symptome, die den ganzen Körper erfassen. Im Unterschied zum Verlauf einer normalen Allergie zeigt der Patient bei diesem Phänomen viele Symptome, die fast zeitgleich auftreten. Ärzte beschreiben das auch mit dem Wort "anaphylaktischer Schock". Das griechische Wort anaphylaktisch oder Anaphylaxie beschreibt, dass der Körper überempfindlich reagiert.
Verengter Kehlkopf, Atemnot und Panik sind nur einige Symptome, die Patienten bei dieser akuten Erkrankung erleiden. Möglich ist sogar ein Stillstand es Herz-Kreislauf-Systems. Daher: Sind sie nicht selbst betroffen, aber dabei, wenn jemand einen anaphylaktischen Schock erleidet, rufen Sie bitte sofort den Notarzt. Schnelle ärztliche Hilfe ist hier wichtig!
Was ist die Ursache?
Die Ursachen sind Allergene. Das können für den Körper harmlose Stoffe sein. Oder Nahrungsmittel, auf die andere Personen mit einer üblichen Allergie reagieren. Die häufigsten Auslöser sind: Nüsse, Hühnereier, Sellerie und Meeresfrüchte, ebenso wie Insektengifte (zum Beispiel von Wespen) oder auch Tierhaare. Auch ein Medikament kann ein Auslöser sein: Das kann zum Beispiel der Fall sein bei Antibiotika, bestimmten Schmerz- oder Narkose-Medikamenten.
Beispiel Nüsse: Nicht jeder, der eine Nussallergie hat, bekommt kurz nach deren Verzehr einen allergischen Schock. Es gibt Betroffene, da zeigt sich die Allergie in Form von Taubheitsgefühl oder Juckreiz in Mund und Gesicht, auf Zunge oder Schleimhäuten. Manche bekommen als allergische Reaktion einen Hautausschlag, manche klagen über Bauchweh.
Woran erkennen Laien einen allergischen Schock?
Eine Anaphylaxie ist eine umfassende allergische Erkrankung. Beschreiben lässt sie sich als Reaktionsphase mit vielen Symptomen. Diese sind Warnzeichen einer beginnenden Anaphylaxie. Wer selbst betroffen ist oder mit Menschen zusammenlebt, die ein erhöhtes Risiko dafür haben, sollte die ersten Anzeichen kennen:
- Kratzen im Hals, Husten, Kloßgefühl
- Unbestimmte Angstgefühle
- Flächenhafte Hautrötung (Flush), Quaddeln an der Haut (Urtikaria), Schwellungen (Quincke-Ödem)
- Bauchkrämpfe
- Juckreiz im Genitalbereich, Mund, Handflächen, Kopfbereich
- Blutdruckabfall
- Schwindel und Schwäche
Kleinkinder können oft nicht sagen, was mit ihnen passiert, aber ihr Verhalten zeigt Veränderungen. Sie zeigen Unruhe, Rückzugsverhalten und Ängstlichkeit. Die typischen Symptome innerhalb kürzester Zeit nach dem Kontakt mit dem Allergen. Typisch für eine allergische Hautreaktion sind Quaddeln, ein juckender, erhabener und flächig verteilter Hautausschlag, der sich rasch ausbreitet. Im Gesicht können Augenlider und Lippen anschwellen. Die Aufnahme des Allergens kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen.
Was passiert im Körper?
Was bei dem Schock, im Fall einer Anaphylaxie, passiert: Das Immunsystem, das meist unbemerkt viele Viren und Bakterien abwehrt, reagiert in diesem Fall besonders heftig auf bestimmte Reize. Es produziert extrem viele Antikörper. Bei einem anaphylaktischen Schock wird Histamin in sehr großen Mengen freigesetzt – mit lebensbedrohlichen Folgen: schlagartige Erweiterung der Blutgefäße, eine andere das Zusammenziehen der glatten Muskulatur. Wenn alle Blutgefäße weit gestellt sind, führt das zu einem drastischen Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit – und im schlimmsten Fall zum Kreislaufversagen.
Wie ist der Verlauf beim allergischen Schock?
Ein anaphylaktischer (allergischer) Schock hat zwei Phasen: Er beginnt mit der sogenannten Initialphase. Charakteristisch dafür sind Schmerzen im Magen-Darm-Trakt, Durchfall, Übelkeit und Brechreiz. Während der zweiten Phase, auch systemische Reaktion genannt, leidet der Patient an Schwellungen der Haut im Gesicht, und erbricht sich. Der Puls sinkt langsam ab, der Patient verliert schließlich das Bewusstsein.
Wie kann ich mir selbst helfen?
Wer weiß, dass sein Organismus eine anaphylaktische Reaktion nach einem bestimmten Reiz zeigt, sollte versuchen, im Alltag das auslösende Allergen, so weit es geht, vermeiden. Wichtig für Betroffene: Besorgen Sie sich in der Apotheke ein Notfallset und lassen Sie sich die Anwendung erklären. Ein Notfall-Set stellt auch Ihr Arzt mit Ihnen zusammen, wenn es bei Ihnen nach einem Allergenkontakt, etwa einem Insektenstich, zu einer allergischen Allgemeinreaktion gekommen ist.
Tipp: Die Notfallmedikamente sollten Patienten mit Anaphylaxie-Risiko gleich zu Beginn der schweren allergischen Reaktion anwenden. So können Sie einen lebensbedrohlichen Verlauf frühzeitig verhindern.
Ein solches Notfall-Set enthält meist:
- Adrenalin zur Selbstinjektion (als Spritze).
- ein kortisonhaltiges Medikament (als Tablette oder flüssig)
- ein Antihistaminikum (als Tablette oder flüssig)
- vielleicht noch ein Spray, das gegen die Atemnot hilft
- eine Anleitung
Bei einer Anaphylaxie geht es um Minuten. Rasches und sachgemäßes Handeln ist unbedingt notwendig – und auch, den Notarzt zu alarmieren. Menschen, die bereits einmal einen allergischen Schock hatten, sollten ein Notfall-Set und ihren Allergiepass immer bei sich tragen. Symptome wie Hautreaktionen, Übelkeit und Erbrechen lassen sich meist recht gut mit Antihistaminika und Kortison eindämmen. Die Dosierung steht idealerweise im Anaphylaxie-Pass, wobei eine Überdosierung in einer Notfallsituation kaum möglich ist.
Wie helfe ich einer Person mit allergischem Schock?
Sind Sie dabei, wenn jemand einen solchen Schock erleidet, leisten Sie bitte, so gut Sie können, Erste Hilfe. Wählen Sie per Telefon oder Mobil die Nummer 112 und rufen den Notarzt. Und sagen Sie kurz: was ist passiert? Wo? Wer ist verletzt (Alter des Kindes)? Und warten Sie bitte auf Rückfragen. Kümmern Sie sich um den Patienten, beruhigen Sie. Schnelle ärztliche Hilfe ist hier wichtig! Auch, um einen möglichen Herz-Kreislauf-Stillstand zu verhindern.
Tipp: Sind sie nicht selbst betroffen, aber dabei, wenn jemand einen solchen Schock erleidet, rufen Sie bitte sofort den Notarzt. Schnelle ärztliche Hilfe ist hier wichtig!
So helfen Sie richtig - 6 Handlungstipps
Treten mehrere Symptome wie Kreislaufbeschwerden, Herzrasen oder Luftnot auf, muss als erstes Adrenalin injiziert werden.
- Mit Schwung wird der Autoinjektor aus dem Notfall-Set durch die Kleidung hindurch an die Außenseite des Oberschenkels gedrückt.
- Danach den Notarzt rufen: Telefonnummer 112
- Jetzt ist es Zeit, ein Antihistaminikum und Kortison zu geben.
- Leidet der Betroffene an Atemnot, hilft das Bronchialspray (zwei Hübe, eventuell wiederholen), sofern im NotfallsetNotfall-Set vorhanden.
- Den Patienten mit Atemproblemen aufrecht hinsetzen.
- Hat er Kreislaufbeschwerden, Patient hinlegen, die Beine hochlegen. Ist er bewusstlos: stabile Seitenlage.