Humane Papillomviren sind für die meisten sexuell übertragbaren Infektionen verantwortlich. Sie können Krebs verursachen – bei Frauen aber auch Männern. Eine Impfung schützt. Und ist auch noch bei jungen Erwachsenen sinnvoll.
Die Pubertät ist eine anstrengende Zeit – für wirklich alle Beteiligten. Eltern erleben, wie sie über Nacht von den weltbesten Mamis und Papis zu nervigen Taschengeldlieferanten degradiert werden. Kleine Geschwister bekommen die Zimmertür vor der Nase zugeschlagen. Und für die Pubertierenden selbst ist es am allerschlimmsten. Der eigene Körper verändert sich, die Gefühle sind durcheinander – und dann wollen die Erwachsenen auch noch über Dinge wie Empfängnisverhütung oder Geschlechtskrankheiten sprechen. Me!-ga!-unangenehm!
In Umfragen zeigt sich jedoch: Bei HPV besteht wirklich Redebedarf – und es wäre gut, wenn Familien schon früh darüber sprechen würden. Infektionen mit HP-Viren zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Das heißt, wer Sex hat, kommt höchstwahrscheinlich auch damit in Berührung. Die Abkürzung HPV steht für Humane Papillomviren. Fast jeder Mensch infiziert sich damit im Laufe seines Lebens. Oft sogar mehrmals – und manchmal sogar, ohne dass Sex im Spiel war (mehr Infos dazu hier: HPV-Impfung: Schutz vor Gebärmutterhalskrebs).
Krebserkrankung kann auch Männer treffen
Nicht immer merkt man etwas von der Infektion. Sie kann durchaus von selbst heilen. Dass viele der Menschen um einen herum schon mal infiziert waren, bedeutet jedoch nicht, dass diese Viren harmlos wären. Mehr als 200 verschiedene HP-Viren haben Forschende mittlerweile identifiziert. Manche sind für Hautwarzen oder für die nicht bösartigen, aber unangenehmen genitalen Feigwarzen verantwortlich. Daneben gibt es jedoch welche, die Krebserkrankungen auslösen. Entwickelt sich zum Beispiel bei Frauen Gebärmutterhalskrebs, sind meist HP-Viren der Grund. Aber auch am Penis, im Analbereich sowie im Mund- und Rachenraum kann sich in Folge der Infektion Krebs entwickeln. Und davon sind nicht nur Frauen betroffen, sondern auch Männer. Im Jahr entstehen geschätzt aktuell etwa 10.000 neue Krebserkrankungen in Deutschland durch HPV, davon etwa 7.000 bei Frauen und knapp 3.000 bei Männern.