Hilfsmittel

Augenprothesen – Hilfsmittel für ein natürliches Aussehen

Lesedauer unter 5 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Barmer Fachbereich

Eine Augenprothese, auch Glasauge oder Kunstauge genannt, ist ein Hilfsmittel, das zur Wiederherstellung der Gesichtsästhetik und zur medizinischen Versorgung der Augenhöhle eingesetzt wird. Augenprothesen werden von besonders ausgebildeten und geprüften Augenprothetikern (Okularisten) aus speziellem Kryolithglas oder Kunststoff individuell angefertigt und angepasst.

1. Was sind Augenprothesen?

Heutige Augenprothesen sind dem Aussehen eines gesunden Auges in der Regel täuschend ähnlich. Durch die individuelle Anfertigung und die Anwendung moderner chirurgischer Techniken bei der Entfernung des Augapfels ist eine, wenn auch teils eingeschränkte, Mitbewegung der Prothese möglich, so dass sie durch einen Laien kaum zu erkennen ist.

Mit der Augenprothese soll die ursprüngliche Gesichtsharmonie wiederhergestellt werden. Sie können dabei mitentscheiden, welche Farbe das künstliche Auge hat und ob die Form passend ist. Augenprothesen haben die Aufgabe, die Augenhöhle vor Schaden zu bewahren und Schrumpfungen zu verhindern. Bei Kindern dienen sie zusätzlich dem Wachstumsanreiz der betroffenen Gesichtshälfte.

Die Oberfläche einer Augenprothese aus Kryolithglas ist sehr homogen und widerstandsfähig, weshalb es in der Regel erst nach etwa einem Jahr erneuert werden muss. Durch Staub, Schmutz, Umweltfaktoren, Veränderungen der Tränenflüssigkeit bzw. organische Störungen kann sich die glatte Oberfläche des Glases aber auch schneller abnutzen. Die Abnutzung der Oberfläche und damit der Alterungsprozess der Augenprothese ist für den Patienten durch Reizung des Augenlides spürbar. Wird ein Auge mit stumpf gewordener Oberfläche nicht rechtzeitig gewechselt, kann dies zu größeren Schäden in der Augenhöhle führen.

2. Wer erhält eine Augenprothese?

Ein medizinischer Grund für eine Augenprothese ist meist der Verlust eines Auges durch einen Unfall, eine Krankheit oder eine notwendige operative Entfernung. Auch nach Tumoroperationen, bei denen viel Gewebe entfernt werden muss, kann die Versorgung mit einer Augenprothese nötig sein. Bei Defekten der benachbarten Gesichtsbereiche muss die Augenprothese (in Einzelfällen) mit einer Epithese (z. B. zum Ersatz von Teilen der Nase) kombiniert werden.

3. Bezahlt die Barmer Augenprothesen?

Liegt Ihnen ein ärztliches Rezept vor, leiten Sie dieses an einen unserer Vertragspartner (Okularisten) weiter. Dieser beantragt die Kostenübernahme bei Ihrer Barmer für die Augenprothese.

In der Regel übernimmt Ihre Barmer die Kosten für die Augenprothese – gegebenenfalls abzüglich der gesetzlichen Zuzahlung.

4. Welche weiteren Kosten gibt es bei Augenprothesen?

Die Barmer zahlt Ihrem Vertragspartner einen festgelegten Vertragspreis für die erforderliche Versorgung. Ihre Zuzahlung beträgt aufgrund der gesetzlichen Vorgaben in der Regel 10 Prozent der Kosten – mindestens 5 Euro und maximal 10 Euro je Versorgung einer Augenprothese, sofern Sie über 18 Jahre alt und nicht von der Zuzahlung befreit sind. Die Zuzahlung entrichten Sie direkt an den Vertragspartner.

Unser Tipp für Sie: Haben Sie viele Zuzahlungen? Dann informieren Sie sich über die Möglichkeiten einer Zuzahlungsbefreiung. Unsere Vertragspartner sind verpflichtet, Ihnen eine individuell geeignete Versorgung ohne Mehrkosten anzubieten. Mehrkosten können entstehen, wenn Sie sich bewusst für eine Versorgung entscheiden, die über die medizinisch notwendige Versorgung hinausgeht. Falls Sie dies wünschen, wird Sie unser Vertragspartner im Vorfeld über die Höhe der Mehrkosten informieren.

5. Wie erhalte ich eine Augenprothese?

Auf dem Weg zu Ihrem Hilfsmittel erhalten Sie von vielen Seiten Unterstützung – von der Barmer, Ihrer Arztpraxis sowie dem Anbieter Ihres Hilfsmittels. Den Weg zu Ihrer Augenprothese erläutern wir Ihnen hier ausführlich. Zusätzlich können Sie sich die einzelnen Schritte auch in unserem Erklärvideo ansehen.

Ein illustriertes "i", das für Information steht.

Schritt für Schritt zum gewünschten Hilfsmittel

Damit wir die Kosten für Ihre Versorgung mit einer Augenprothese übernehmen können, benötigen Sie eine Verordnung von Ihrem Facharzt.

Erst nach der Diagnose erhalten Sie und der Okularist exakte Informationen, über welche Behandlungsmaßnahmen Ihre Augenprothese verfügen sollten. Da eine Augenprothese handwerklich und nach Maß angefertigt werden muss, erhalten Sie eine rundum passgenaue Augenprothese.

Mit Ihrem Rezept können Sie Ihren gewünschten Anbieter unter unseren Vertragspartnern auswählen. Gerne helfen wir Ihnen bei der Suche eines Hilfsmittelanbieters.

Unser Vertragspartner leitet Ihre Verordnung zur Prüfung der medizinischen Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit sowie zur Genehmigung an uns weiter.

Wenn Sie ein Benutzerkonto bei der Barmer haben, können Sie Ihren aktuellen Bearbeitungsstand jederzeit im Barmer-Kompass in der Barmer-App oder unter Meine Barmer einsehen.

Wann immer Sie Fragen zu Ihrer Versorgung mit Augenprothesen haben, steht Ihnen unser Vertragspartner mit Rat und Tat zur Seite. Aufgabe unserer Vertragspartner ist es, Sie umfassend zu beraten und für Sie da zu sein. 


5. Wie finde ich einen Vertragspartner der Barmer für Augenprothesen?

In unserer Anbietersuche können Sie unter dem Begriff Augenprothesen und der Angabe Ihrer Postleitzahl Vertragspartner in Ihrer Nähe finden.

Jetzt nach einem Anbieter suchen

Gerne helfen wir Ihnen bei der Suche eines Hilfsmittelanbieters – über die kostenfreie Nummer 0800 333 1010 oder über unsere weiteren Kontaktmöglichkeiten.

Hinweis: Unsere Vertragspartner haben alle die notwendige Präqualifizierung, um im Bereich der Augenprothetik versorgen zu dürfen, und verpflichten sich nach dem geschlossenen Vertrag, die an der Versorgung beteiligten Personen regelmäßig im Bereich Augenprothetik weiterzubilden.

6. Was gibt es bei Augenprothesen sonst noch zu beachten?

Durch unseren Vertragspartner erhalten Sie eine mehrkostenfreie Versorgung. Hiervon ausgenommen ist die gesetzliche Zuzahlung. Die Versorgung mit Ihrer Augenprothese umfasst die Beratung, die Auswahl, Anpassung, die erforderliche Einweisung in den Gebrauch, die Information über die sachgerechte Handhabung und Pflege sowie Reparaturen.

Die Haltbarkeit und Tragedauer Ihrer Augenprothese ist von vielen Faktoren abhängig, z.B. bei Veränderung der Augenhöhle und dem Wachstum bei Kindern/Jugendlichen, der Beschaffenheit und Veränderung der Augenhöhle, funktionellen Störungen des Lidapparates, der Beanspruchung und Pflege der Augenprothese sowie Umwelteinflüsse.

Im Allgemeinen beträgt die Tragedauer von Augenprothesen aus Glas 1 Jahr und für Augenprothesen aus Kunststoff 2-3 Jahre. Augenprothesen aus Kunststoff können ein bis zweimal jährlich nachpoliert werden.

7. Ihre Barmer-Vorteile bei der Versorgung mit Augenprothesen?

  • Qualifizierte Partner: Unsere Vertragspartner erfüllen alle Voraussetzungen, um die anspruchsvolle Versorgung mit Augenprothesen durchzuführen.
  • Hochwertige Beratung: Unsere Verträge verpflichten unsere Vertragspartner dazu, hohe Versorgungsstandards einzuhalten. Alle Vertragspartner setzen qualifizierte Fachkräfte ein, die über entsprechende Berufserfahrung in der Versorgung von Patienten und Patientinnen mit der Versorgung von Augenprothesen verfügen. Durch regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen und Produktschulungen sind die Fachkräfte der Vertragspartner stets in der Lage, eine qualitativ hochwertige Beratung durchzuführen.
  • Schnelle Hilfe: Eingehende Beschwerden nehmen wir sehr ernst und greifen diese umgehend auf.
     

Volle Transparenz über Ihre Hilfsmittelanträge in Meine Barmer

  • Jederzeit mit der Kompass-Funktion den Bearbeitungsstand eingereichter Hilfsmittelanträge einsehen
  • Alle Kosten und die Genehmigungsdauer Ihrer Hilfsmittel im Blick haben
  • Wertvolle Tipps zu Reparatur- und Wartungsansprüchen Ihrer Hilfsmittel und anderen Themen erhalten

Meine Barmer entdecken

BARMER-App_Kompass_Hilfsmittel