Aufrechterhaltende Faktoren: Wie Vermeidungsverhalten und Teufelskreise die Angst erhalten
Es gibt auch bestimmte Verhaltensweisen, die die Angst aufrechterhalten. Etwa wenn Menschen anfangen, Unternehmungen aus Angst zu vermeiden. Das hilft zwar kurzfristig, kann aber langfristig dazu führen, dass aus Angst immer mehr Alltägliches vermieden und die Lebensqualität dadurch stark beeinträchtigt wird.
Ein weiteres Beispiel ist der Teufelskreis der Angst: Die Angst macht sich körperlich bemerkbar, sie wird wahrgenommen, die Person entwickelt Gedanken dazu und bewertet diese. Das wiederum führt erneut zu Angst, körperlichen Symptomen und einem speziellen Verhalten – beispielsweise einem Rückzug aus der Situation. Ein Beispiel: Sie sitzen im Bus und verspüren plötzlich Schwindel und Übelkeit. Beunruhigt richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf diese Symptome. Sie beginnen, sich Sorgen zu machen, dass etwas Ernstes wie eine Ohnmacht passiert. Diese Gedanken steigern Ihre Angst und lassen die Symptome intensiver erscheinen. Ein mögliches Rückzugsverhalten könnte sein, den Bus vorzeitig zu verlassen.
Wichtig zu wissen: Es ist möglich, den Angstkreislauf zu jedem Zeitpunkt zu durchbrechen. Der Kreislauf kann auch damit beginnen, dass Sie sich Sorgen machen, in Ohnmacht zu fallen. Eine Möglichkeit könnte sein, Ihren Gedanken „Stopp“ zu sagen oder im Bus zu verbleiben, um dann zu merken, dass die Angst wieder abflaut.
Wie wird eine Angststörung behandelt?
Es gibt verschiedene wirkungsvolle Ansätze, Angststörungen zu behandeln. Die wichtigsten Therapiepfeiler sind die Psychotherapie und bei bestimmten Arten von Angststörung der Einsatz von Medikamenten. Je nach Ausprägung kann die Behandlung ambulant oder auch stationär erfolgen. Bei Angststörungen kommt häufig die kognitive Verhaltenstherapie zum Einsatz. Dabei lernen Betroffene viel über ihre Erkrankung und wie sie den Ängsten entgegenwirken können. Unterstützend können Entspannungsverfahren erlernt werden – es lässt sich also vieles gegen belastende Ängste tun.