- Definition: Was ist eine Panikattacke?
- Symptome: Was sind typische Anzeichen für eine Panikattacke?
- Wenn aus einer Panikattacke eine Panikstörung wird
- Wie Panikattacken und Agoraphobie zusammenhängen
- Ursachen: Wie entstehen Panikstörungen?
- Diagnose: Wie wird eine Panikstörung festgestellt?
- Behandlung: Was hilft bei Panikstörungen?
- Quiz: Panikattacken – testen Sie Ihr Wissen!
Plötzlich rast das Herz, die Atmung wird flach, ein Schwindelgefühl macht sich breit – und das scheinbar ohne Grund. Viele Betroffene erleben eine Panikattacke als Kontrollverlust, begleitet von intensiven körperlichen Symptomen. Sie fühlt sich bedrohlich an, obwohl medizinisch gesehen keine Gefahr besteht. Welche Anzeichen für Panikattacken typisch sind und weitere wichtige Infos zu Ursachen und Diagnose.
Definition: Was ist eine Panikattacke?
Panikattacken sind plötzlich auftretende, intensive Angstreaktionen ohne erkennbaren äußeren Auslöser oder reale Gefahr. Betroffene erleben körperliche Symptome wie Herzklopfen, Atemnot und Zittern. Während eine einzelne Panikattacke jeden Menschen treffen kann, entwickeln manche eine Panikstörung. Das bedeutet, dass die Panikattacken wiederholt auftreten.
In Deutschland sind etwa zwei von 100 Menschen jedes Jahr von einer Panikstörung betroffen. Frauen erkranken deutlich öfter als Männer. Wenn Sie unter wiederkehrenden Panikattacken leiden, sind Sie nicht allein. Sie müssen diese Erkrankung nicht einfach aushalten, sondern können Hilfe und Unterstützung erhalten.
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Symptome: Was sind typische Anzeichen für eine Panikattacke?
Die Symptome einer Panikattacke sind vielfältig. Viele Betroffene deuten die Beschwerden zunächst als Anzeichen eines Herzinfarkts oder einer schweren Erkrankung. Häufige Anzeichen für Panikattacken sind:
- Herzrasen oder stark spürbarer Herzschlag
- Atemnot oder Erstickungsgefühle
- Zittern, Muskelanspannung oder innere Unruhe
- Schweißausbrüche, Hitzewallungen oder Kälteschauer
- Druck auf der Brust oder Engegefühl
- Magen- oder Darmbeschwerden, Übelkeit
- Schwindel, Benommenheit oder Unsicherheit
- Kribbeln, Taubheit oder Gefühllosigkeit
- Das Gefühl, vom eigenen Körper oder Erleben losgelöst zu sein (Depersonalisation)
- Das Gefühl, dass die Umgebung fremd oder unwirklich wirkt (Derealisation)
- Angst, die Kontrolle zu verlieren, ohnmächtig zu werden oder zu sterben
Die Symptome einer Panikattacke erreichen meist innerhalb weniger Minuten ihren Höhepunkt und lassen danach langsam wieder nach.
In den allermeisten Fällen dauert eine Panikattacke nicht länger als eine halbe Stunde. Betroffene erleben dabei intensive Angstsymptome.
Auch wenn sich die körperlichen Reaktionen wie Herzrasen, Atemnot oder Schwindel sehr unangenehm anfühlen, sind sie medizinisch betrachtet ungefährlich. Sie gehen von selbst vorbei und hinterlassen keine bleibenden körperlichen Folgen.
Wenn aus einer Panikattacke eine Panikstörung wird
Die Symptome einer Panikattacke wirken auf viele Betroffene dennoch extrem bedrohlich. Es entsteht die Angst, die Kontrolle zu verlieren, ohnmächtig zu werden oder ernsthaft krank zu sein. Aus dieser Erfahrung heraus entwickeln viele eine „Angst vor der Angst“ – also die ständige Sorge, erneut von einer Panikattacke überrascht zu werden. Diese sogenannte Erwartungsangst kann zu einer andauernden Panikstörung führen, die den Alltag immer mehr bestimmt: Panikattacken treten immer häufiger auf und die Angst wird zum dauerhaften Begleiter – die Panikstörung wird chronisch.
Wie Panikattacken und Agoraphobie zusammenhängen
Viele Menschen, die schon einmal eine Panikattacke erlebt haben, entwickeln zudem die Sorge, dass die Panik an Orten ausbricht, an denen Hilfe schwer erreichbar scheint oder sie sich bloßgestellt fühlen könnten. Aus dieser Angst entsteht oft eine sogenannte Agoraphobie: Die Betroffenen beginnen, bestimmte Situationen zu meiden wie volle Busse, Warteschlangen, große Plätze oder Reisen, um sich so vor einer möglichen Panikattacke zu schützen.
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