Medikamente gegen Panikattacken
Auch Medikamente können sehr erfolgreich für die Behandlung einer Panikstörung eingesetzt werden. Verschreiben kann sie allerdings nur Ihr Arzt, nicht Ihr psychologischer Psychotherapeut. Bei der medikamentösen Behandlung einer Panikstörung werden häufig Antidepressiva verschrieben, sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) oder selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs). Sie wirken direkt auf das Serotonin-System im Gehirn.
In bestimmten Ausnahmefällen – etwa bei sehr starken Angstzuständen oder wenn andere Arzneimittel nicht geeignet sind – kann ein beruhigendes Medikament eingesetzt werden. Diese Medikamente wirken zwar schnell, bergen aber ein hohes Risiko für Abhängigkeit und Nebenwirkungen. Daher sollten sie nur nach sorgfältiger Abwägung, zeitlich befristet und unter ärztlicher Aufsicht bei Panikattacken angewendet werden.
Wichtig zu wissen: Wenn Medikamente zur langfristigen Behandlung von Panikattacken eingesetzt werden, wirken sie in der Regel nicht sofort. Meist dauert es ein bis zwei Wochen, in manchen Fällen bis zu sechs Wochen, bis eine spürbare Besserung eintritt. Daher ist es wichtig, die Medikamente nicht einfach abzusetzen, falls sich die Wirkung noch nicht gezeigt hat, sondern geduldig zu bleiben. Zu Beginn der Einnahme können vorübergehend Nebenwirkungen wie Unruhe, Schlafprobleme oder Übelkeit auftreten. Solche Begleiterscheinungen klingen bei vielen Betroffenen nach einiger Zeit wieder ab. Möchten Sie die Medikamente absetzen, sollten Sie sie nicht abrupt weglassen, sondern langsam ausschleichen – immer in Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt.
Generell gilt: Sprechen Sie über alle Fragen zur medikamentösen Behandlung offen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Gemeinsam können Sie die passende Lösung für Ihre persönliche Situation finden.