Frau stillt Ihr Baby auf dem Sofa
Impfungen

Welche Impfungen sind in der Stillzeit möglich und sinnvoll?

Lesedauer unter 3 Minuten

Redaktion

  • Constanze Löffler (Wissenschaftsjournalistin, Ärztin)

Qualitätssicherung

  • Heidi Günther (Apothekerin bei der Barmer)

Stillen und Muttermilch liefert Babys Energie und wichtige Abwehrstoffe – bis die kindliche Abwehr sich mit etwa vier Wochen nach und nach selbst gegen Krankheitserreger verteidigt. Dürfen sich Mütter in der Stillzeit impfen lassen? Sollen sie es sogar, um ihr Kind besser zu schützen?

Für viele Frauen gibt es nichts Schöneres, als endlich ihr Baby in den Armen zu halten und es zu stillen. Muttermilch ist nicht nur ein wichtiger Energielieferant, sie schützt die Kinder auch vor zahlreichen Krankheitserregern. Frauen achten in dieser Zeit ganz besonders auf eine gute und vollwertige Ernährung. Ihre eigene Gesundheit vergessen manche über den Bedürfnissen des Babys. Dazu gehören auch Impfungen, mit denen die Mütter ihr Kind schützen.

Sollen sich Frauen in der Stillzeit impfen lassen?

Hier gibt die STIKO eine eindeutige Empfehlung: Während der Stillzeit können Stillende alle von der STIKO empfohlenen Impfungen erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Studie aus dem Jahr 2019: In dieser bewertet der US-amerikanische Pharmakologe Philip Anderson von University of Califonia in San Diego die gängigen Impfstoffe als verträglich.

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Alle Standardimpfungen empfohlen

Gegen die folgenden Standardimpfungen ist also nichts einzuwenden – im Gegenteil: Jungen Mütter wird empfohlen, auftretende Impflücken zu schließen. Um diese Impfungen geht es: 

Ebenfalls für Stillende empfohlen ist die Impfung mit einem mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus.

Auch Impfungen der stillenden Mütter gegen Hepatitis A und B, Meningokokken, Haemophilus influenzae Typ b, und Pneumokokken bergen keine erhöhten Risiken für das Baby. Sie gelten als Indikationsimpfungen und sind im Gegensatz zu den gelisteten Standardimpfungen Impfungen, welche die STIKO nur unter bestimmten Bedingungen oder nur für bestimmte Personengruppen empfiehlt. Beispielsweise wird die Pneumokokken-Impfung empfohlen, wenn die junge Mutter an Asthma leidet. 

Mütterlicher Impfschutz schützt Mutter und Kind

Aus zwei Gründen wird Müttern empfohlen, Impflücken zu schließen:

  • Die Mütter selbst sind vor schweren Infektionskrankheiten geschützt.
  • Weil sich die Mütter nicht anstecken können, sind auch ihre Babys zu einem gewissen Grad vor Ansteckung geschützt.

Besonderes Augenmerk legt die STIKO auf junge Mütter, die nicht ausreichend vor Keuchhusten geschützt sind. Sie sollten sich in den ersten Tagen nach der Geburt impfen lassen. Denn: Keuchhusten kann für Säuglinge lebensbedrohlich werden. Seit März 2020 empfiehlt die STIKO die Impfung gegen Keuchusten sogar bereits während der Schwangerschaft, zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittels. Bei einem erhöhten Risiko für eine Frühgeburt wird die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen (ab dem vierten Monat). Die Impfung während der Schwangerschaft ist allgemeine Kassenleistung.

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Diese Impfungen in der Stillzeit vermeiden

Es gibt einige wenige Ausnahmen bei den Impfempfehlungen: Stillende Frauen sollten sich nicht gegen Gelbfieber impfen lassen. Der Grund: In einigen seltenen Fällen haben sich bei gestillten Säuglingen das Gehirn und die Hirnhäute entzündet (Meningoenzephalitis), nachdem ihre Mütter gegen Gelbfieber geimpft wurden. Gegen Gelbfieber geimpft wird bei Reisen ins tropische Afrika südlich der Sahara oder nach Mittel- und Südamerika.  

Tipp: Wie lange sollte gestillt werden, und wie sollten sich stillende Mütter ernähren?

Literatur

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