Fördert es die Gesundheit, mutig zu sein?
Mut scheint, neben weiteren Faktoren, einen Einfluss auf psychische und somatische Beschwerden zu haben. Somatische Beschwerden umfassen meist unklare Symptome wie Schwindel, Verdauungsbeschwerden und Schmerzen in verschiedenen Körperteilen, die nicht auf eine organische Ursache zurückzuführen sind.
Eine kleine Einzelstudie gewährt erste Einblicke in den Zusammenhang zwischen Mut und körperlichen Beschwerden. Die Teilnehmenden beantworteten in mehrwöchigen Abständen Fragen zu Symptomen wie Schwindel, Übelkeit und Magenschmerzen und gaben gleichzeitig darüber Auskunft, ob sie in bestimmten Situationen mutig handeln würden. Das Ergebnis war eindeutig: Die mutigeren Testpersonen zeigten weniger körperliche Beschwerden als die zögerlichen Probanden.
Wie kann ich lernen, mutig zu sein?
Ich will mutiger sein – diesen Wunsch verspüren viele Menschen. Die gute Nachricht: Jeder kann lernen, tapfer zu sein und mutiger zu handeln. Die folgenden drei Schritte helfen dabei.
1. Mut strategisch erlernen
Dafür ist es zunächst wichtig, Klarheit zu schaffen und zu reflektieren: In welchen Situationen wäre ich gerne mutiger? Was hält mich davon ab? Habe ich schon einmal Mut bewiesen? Wer oder was hat mir dabei geholfen? Schon die Erkenntnisse aus den jeweiligen Antworten können die Basis für mutigere Reaktionen bilden. Sich mutige Vorbilder zu suchen und sich an ihrem Vorgehen zu orientieren, hilft ebenfalls, mutiger zu werden.
2. Schritt für Schritt vorgehen
Das Erlernen von Mut erfolgt in kleinen Schritten. Kein Sportler läuft sofort einen Marathon, sondern steigert sich von kürzeren Strecken bis zur vollen Distanz. Jeder bewältigte Schritt ist eine positive Erfahrung, die Sicherheit gibt und das Selbstbewusstsein stärkt.
3. Unterstützung suchen
Ermutigung durch die Partnerin oder den Partner, die Familie oder Freundinnen und Freunde kann Wunder wirken. Sich beim Beschreiten neuer Wege die Unterstützung nahestehender Personen zu sichern, gibt Zutrauen und bestärkt uns in unserem Mut. Auch Coaching, Achtsamkeitstraining und Kurse etwa für Zivilcourage im Alltag oder den Umgang mit Konflikten im Beruf können das Selbstvertrauen untermauern und mutiges Handeln fördern.
Geht es jedoch nicht nur um etwas mehr Mut, sondern liegen starke Ängste vor, ist eine fachliche Beratung in der hausärztlichen Praxis ratsam.
Die gute Nachricht: Die US-Psychologin Cynthia Pury geht davon aus, dass bereits die Entscheidung, in bestimmten Situationen mutiger zu sein, den Weg bereitet. Wer sich auf das Ziel konzentriert und sich mit möglichen Hindernissen auseinandersetzt, stärkt seine Handlungskraft. Also: nur Mut!