Schwitzen und Hitzewallungen während der Wechseljahre
Viele Frauen in den Wechseljahren kennen es: Plötzlich steigt am Oberkörper Hitze auf, erreicht das Dekolleté, klettert den Hals hinauf und breitet sich im Gesicht aus. Gleichzeitig bricht Schweiß aus – ein Moment, in dem sich viele Betroffene am liebsten die Kleidung vom Leib reißen würden. Auch ein Ventilator wäre willkommen oder ein kurzer Ausflug ins Freie. Zusätzlich kann sich eine Palette an unangenehmen Gefühlen von Scham bis Demütigung auftun, wenn die Hitze in Gesellschaft anderer Personen zuschlägt. Die Belastungen in den Wechseljahren gehen also oftmals über das reine Schwitzen hinaus. Umso hilfreicher: möglichst gut zu verstehen, was hinter den Hitzewallungen steckt – und was sich dagegen tun lässt.
Die aufsteigende Hitze und die Schweißausbrüche sind neben Zyklusveränderungen das eindeutigste Symptom der Wechseljahre. Sie treten laut Berufsverband der Frauenärzte bei bis zu 85 Prozent der Frauen auf, doch nur bei jeder Dritten sind die Beschwerden so stark, dass die Lebensqualität beeinträchtigt ist. Doch bereits während der Perimenopause, dem Zeitraum vor und nach der letzten Regelblutung, können Hitzewallungen und Schwitzen oft auftreten. Nach der letzten Monatsblutung nimmt die Häufigkeit noch einmal zu.
Bei manchen Frauen deutet sich eine beginnende Hitzewallung durch Unbehagen oder einen Druck im Kopf an. Im nächsten Schritt breitet sich eine Hitzewelle über Oberkörper, Hals und Gesicht aus. Die Haut rötet sich, darauf folgt häufig ein Schweißausbruch. Dauer, Stärke und Intensität können ganz unterschiedlich sein:
- Eine Hitzewallung mit Schweißausbruch kann eine halbe bis mehrere Minuten andauern.
- Bei manchen Frauen treten die Hitzewallungen nur einige Male pro Woche ganz leicht auf, sodass sie fast nicht zu spüren sind.
- Andere Frauen werden bis zu zwanzigmal am Tag von der aufsteigenden Hitze überrollt.
Forschende gehen bisher davon aus, dass es durch die Hormonveränderungen während der Wechseljahre zu einer Fehlfunktion der körpereigenen Temperaturregulierung kommt: Um einer vermeintlichen Überhitzung zu begegnen und sich abzukühlen, steigert der Körper die Durchblutung der Hautoberfläche und die Schweißproduktion auf der Haut – was dann zur Abkühlung führt.