Zu sehen ist eine Frau, die beim Zahnarzt eine Zahnaufhellung bekommt
Zahngesundheit

Bleaching: Alles Wichtige zur Zahnaufhellung beim Zahnarzt und zu Hause

Lesedauer unter 5 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Dr. med. Ursula Marschall (Fachärztin für Anästhesie, Barmer)

Weiße Zähne stehen für Gesundheit und so ist es nicht verwunderlich, dass Zahnbleaching inzwischen nicht mehr nur bei Filmstars angesagt ist. Auch hierzulande liegt das Bleichen der Zähne voll im Trend – ob nun beim Zahnarzt oder mit Produkten für zu Hause. Doch was passiert bei der Zahnaufhellung eigentlich, ist sie womöglich gefährlich und was hält Barmer-Medizinerin Dr. Ursula Marschall davon? Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Bleaching.

Wie funktioniert Zahnbleaching?

Jeder Mensch verfügt über eine individuelle Zahnfarbe. Jegliche Veränderungen dieser natürlichen Tönung werden als Zahnverfärbungen bezeichnet, die in der Regel harmlos sind. Die Zahnfarbe wird hauptsächlich durch das Zahnbein, das sogenannte Dentin, geprägt. Der farblose Zahnschmelz beeinflusst das Aussehen der Zähne entscheidend mit. Da das Dentin, das unter dem Zahnschmelz liegt, dunkler ist, bekommen die Zähne vermehrt eine gelbliche Färbung. Je dünner der Zahnschmelz, desto gelblicher erscheinen die Zähne. Genussmittel wie Kaffee, Tee oder Rotwein tragen zu Zahnverfärbungen bei. Auch rauchen gehört dazu. Zahnbleaching geht gegen diese Verfärbungen an – üblicher Weise mit dem Bleichmittel Wasserstoffperoxid. Angelagerte Farbpigmente oxidieren durch die Zugabe von Sauerstoff, wobei die Zähne von dunklen Verfärbungen befreit werden. Beschleunigen lässt sich der Bleichprozess durch Wärme, etwa mittels UV-Licht oder Laser. In Zahnarztpraxen kommen Wasserstoffperoxid-Konzentrationen zwischen 0,1 und 6 Prozent zum Einsatz. Bleaching-Produkte für die Anwendung zu Hause enthalten seit Ende 2012 nur noch maximal 0,1 Prozent Wasserstoffperoxid.

Wie läuft ein professionelles Zahnbleaching beim Zahnarzt ab?

In-Office-Bleaching

Beim Bleaching in der Praxis, dem so genannten In-Office-Bleaching, nutzt der Zahnarzt ein konzentriertes Aufhellungsmittel, das direkt auf die verfärbten Zähne aufgetragen und daraufhin durch eine Bleaching-Lampe oder einen Soft-Laser aktiviert wird. Dabei zerfällt das Peroxid und der entstehende aktive Sauerstoff kann seine Bleichwirkung entfalten. Dieses so genannte Power-Bleaching mit Wärmeaktivierung benötigt lediglich eine Sitzung und macht um mehrere Töne hellere Zähne möglich.

Bleaching mit Schiene

Gängig ist auch die Zahnaufhellung mit einer mit Bleichmittel beschichteten Kunststoffschiene. Der Zahnarzt befüllt die Kunststoffschiene mit Bleichmittel, setzt sie auf die Zähne auf und entfernt sie nach circa einer Stunde wieder. Der Patient oder die Patientin kann die Materialien auch mit nach Hause nehmen und die Bleaching-Schiene täglich mit Bleaching-Gel befüllen und eine bestimmte Zeit tragen. Die Anwendungszeit beim Home-Bleaching beträgt in der Regel zwei bis drei Wochen. Erst dann sind erste Erfolge deutlich sichtbar.

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Wie funktioniert Bleaching mit Produkten aus der Drogerie oder dem Internet?

Mittel für den Hausgebrauch werden aufgepinselt oder aufgeklebt. Es gibt inzwischen auch vorgefertigte Schienen aus Kunststoff, die mit Bleichgel gefüllt sind beziehungsweise werden. Selbst Mundstücke mit eingebauter LED-Lampe existieren am Markt, aber auch Bleich-Streifen, so genannte White Stripes.

Was ist besser: Bleaching beim Zahnarzt oder zu Hause?

Weil in Bleaching-Sets für zu Hause eine geringere Konzentration an Wirkstoff steckt, lässt sich damit auch nur eine geringere Bleichwirkung erzielen. Dafür sind die Mittel vergleichsweise preiswert. Auf die Beratung vorab vom Zahnarzt sollten Bleichwillige niemals verzichten – auch, wenn es schlussendlich das Home-Bleaching sein soll. Schließlich kann zu Hause ohne fachlichen Rat auch mal etwas schiefgehen.

Eine Frau wird von einem Zahnarzt untersucht

Auch vor einem Home-Bleaching sollten die Zähne von einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin auf Schäden wie Karies oder freiliegende Zahnhälse untersucht werden.

Gibt es bestimmte Voraussetzungen für das Bleaching?

Wer vorhat, sich die Zähne selbst zu bleichen, sollte vor der Anwendung unbedingt einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin aufsuchen, sich beraten und sein Gebiss auf Schäden wie Karies, Zahnfleischentzündungen, undichte Kronenränder oder freiliegende Zahnhälse untersuchen lassen. Karies und Parodontitis müssen vor dem Bleaching behandelt, die Ursachen für die vorliegende Zahnverfärbung abgeklärt und Beläge entfernen werden. Bei Zahnschädigungen kann das Bleichmittel in das Innere des Zahnes eindringen und Schmerzen verursachen. Im schlimmsten Fall kann das Bleichmittel den Zahn beziehungsweise den Nerv schädigen. Für Jugendliche gilt: Bei ihnen besteht ein erhöhtes Risiko für Schädigungen des Zahnnervs, weil bei ihnen die Zahnstruktur noch nicht ausgereift ist. Außerdem gibt es Patienten mit Kontraindikation: Schwangere und Stillende, aber auch Patienten, die Inhaltsstoffe des Bleaching-Mittels nicht vertragen, sollten ihre Zähne grundsätzlich nicht bleichen.

Kostenübernahme bei zahnärztlicher Behandlung

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Zahnärztliche Behandlung

Was kostet Bleaching zu Hause, was beim Zahnarzt?

Bleaching ist üblicherweise keine Leistung, die die Krankenkasse übernimmt und so müssen Patientinnen und Patienten diese kosmetische Behandlung selbst zahlen“, so Medizinerin Marschall. In der Praxis, beim sogenannten In-Office-Bleaching, koste eine Behandlung zwischen 300 und 800 Euro, je nach Verfahren und Aufwand. Preisgünstiger ist das Home-Bleaching: Hier gibt es allerlei Auswahl zu günstigeren Preisen. Ab etwa 60 Euro geht es los.

Ist Bleaching gefährlich für die Zähne?

Bleaching birgt gewisse Risiken. Zum Beispiel können die Zähne empfindlicher werden und es kann zu Zahnfleischreizungen oder -entzündungen kommen. Dieses Risiko steigt, wenn das Bleaching nicht vom Zahnarzt durchgeführt wird,“ so Barmer-Expertin Marschall.

Greift Bleaching den Zahnschmelz an?

Wer sich Sorgen macht, dass Bleaching den Zahnschmelz angreift, kann beruhigt sein: Mittel, die hierzulande zum Zahnbleichen zugelassen sind, unabhängig davon ob vom Zahnarzt aufgetragen oder für zu Hause, schädigen den Zahnschmelz bei richtiger Anwendung nicht.

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Gibt es Alternativen zum Zahnbleaching?

Professionelle Zahnreinigung

„Schon mit einer professionellen Zahnreinigung, bei der die Beläge gründlich entfernt und die Zahnzwischenräume gereinigt werden, lässt sich einiges erreichen. Dabei werden auch äußere Verfärbungen entfernt“, erläutert Expertin Marschall. Zahnärzte könnten die Zahnreinigung auch durch einen zahnmedizinischen Fach- oder Prophylaxeassistentinnen und -assistenten durchführen lassen, müssten aber den Zustand der Zähne nach der Reinigung überprüfen.

Zweimal jährlich kostenlose professionelle Zahnreinigung mit der Zahnzusatzversicherung

Mit einer Zahnzusatzversicherung werden zweimal jährlich die Kosten für eine professionelle Zahnreinigung für Sie übernommen. Zudem können Sie Kosten absichern, die über eine Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen können. Barmer-Mitglieder profitieren bei unserem Partner HUK-COBURG von vergünstigten Tarifen.

Zahnzusatzversicherung

Sorgen auch Aufhellungszahncremes für weißere Zähne?

Weißmacher-Zahnpasten aus der Apotheke, der Drogerie oder dem Internet enthalten Phosphate und Putzkörper, die äußere Verfärbungen verringern, indem sie die Beläge lockern und abschmirgeln. Davon wird das Gebiss zwar sauberer, aber nicht heller. Schließlich ist die Naturfarbe unserer Zähne genetisch bestimmt und wird durch das sogenannte Dentin, auch Zahnbein genannt, vorgegeben. Es liegt unterhalb des transparenten Zahnschmelzes und schimmert durch ihn hindurch. So haben manche Menschen einfach hellere, manche dunklere Zähne. „Um das Zahnbein heller zu machen, benötigt es Bleichmittel“, sagt Marschall. Selbst Zahnpasten, die Bleichmittel enthielten, hätten kaum eine Wirkung und könnten lediglich Verfärbungen verringern und dazu beitragen, dass die natürliche Zahnfarbe wieder zum Vorschein komme.

Literatur und weiterführende Informationen:

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