Symptome: Welche Anzeichen treten bei PCOS auf?

Das PCO-Syndrom äußert sich durch ein vielfältiges Symptombild, das individuell stark variieren kann. Während manche Betroffene aufgrund des hormonellen Ungleichgewichts deutliche körperliche Veränderungen wahrnehmen, zeigen sich bei anderen nur schwach ausgeprägte Symptome.

  • Unregelmäßiger Zyklus: Eine unregelmäßige oder vollständig ausbleibende Regelblutung (Amenorrhö) tritt bei vielen Betroffenen von PCOS auf. Oftmals kommen auch längere Zyklusphasen von mehr als 35 Tagen vor.
  • Ausbleibender Eisprung: Ein weiteres typisches Merkmal ist ein seltener oder gänzlich ausbleibender Eisprung. Dies kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und das Eintreten einer Schwangerschaft erschweren.
  • Verstärkte Körperbehaarung: Bei einem Teil der Betroffenen entwickelt sich aufgrund des PCO-Syndroms ein eher männliches Behaarungsmuster (Hirsutismus) mit vermehrtem Haarwuchs im Gesichtsbereich sowie an Bauch und Rücken.
  • Fettige Haut und Akne: Die Hormonstörung bei PCOS führt häufig zu Hautunreinheiten mit vermehrt fettigen Hautpartien und einer verstärkten Neigung zu Akne.
  • Haarausfall: Ein weiteres Symptom kann androgenetische Alopezie sein – Haarausfall am Kopf nach männlichem Muster, der durch das hormonelle Ungleichgewicht verursacht wird.
  • Stimmveränderungen: Bei einigen Betroffenen kann es durch die Hormonveränderungen auch zu einer Vertiefung der Stimmlage kommen.

Wichtig zu wissen: Zu Beginn der Periode sind unregelmäßige Blutungen ganz normal. Ebenso gehören Hautprobleme bei vielen Heranwachsenden zu den typischen Erscheinungen während der Pubertät. Es dauert etwa acht Jahre nach Einsetzen der ersten Menstruation, bis sich das Hormonsystem vollständig stabilisiert und eingependelt hat. Diese Entwicklungsphase sollte daher nicht vorschnell mit einer Erkrankung wie PCOS in Verbindung gebracht werden.

Zur Diagnose von PCOS führt die Ärztin oder der Arzt ein ausführliches Gespräch und macht diverse Untersuchungen.

Zur Diagnose von PCOS führt die Ärztin oder der Arzt ein ausführliches Gespräch und macht diverse Untersuchungen. Treffen mindestens zwei der genannten Symptome zu, kann die Diagnose polyzystisches Ovarialsyndrom gestellt werden.

Mögliche Folgeerkrankungen und Komplikationen bei PCOS

Beim PCO-Syndrom kann das hormonelle Ungleichgewicht eine Reihe weiterer gesundheitlicher Probleme nach sich ziehen, die in engem Zusammenhang stehen und sich häufig gegenseitig verstärken:

Das gemeinsame Auftreten mehrerer dieser Faktoren wird in der Medizin als metabolisches Syndrom bezeichnet – ein Risikokomplex, der die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall stark erhöht.

Bei Personen mit PCOS wird häufiger die Schilddrüsenerkrankung Hashimoto diagnostiziert, bei der die Schilddrüse chronisch entzündet ist und nicht mehr ausreichend Hormone produziert. 

Zudem kann das PCO-Syndrom mit einer Reihe von Schwangerschaftskomplikationen einhergehen. Dazu gehört Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck während der Schwangerschaft, Präeklampsie und ein erhöhtes Risiko für eine Früh- oder Fehlgeburt. Das PCO-Syndrom ist jedoch sehr individuell und Beschwerden müssen nicht bei jeder Person auftreten. Eventuelle Komplikationen können bei den Vorsorgeuntersuchen erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

PCOS kann auch die Psyche betreffen: Viele Betroffene empfinden die Erkrankung als seelisch belastend und leiden unter Ängsten bis hin zu Depressionen.