Junges Paar sitzt im Lotussitz und macht Yoga
Yoga

Ist Yoga gut für den Rücken und helfen die Übungen gegen Rückenschmerzen?

Lesedauer unter 6 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Rückenschmerzen: Fast jeder hat im Laufe seines Lebens Beschwerden im Rücken. Sie kennen es sicher – ziehen, stechen, krampfen. Irgendwo zwischen Halswirbel und Steißbein. Vom vielen Sitzen, falschem Liegen oder einer ungünstigen Bewegung.

Wir haben mit Yoga-Coach Lydia "Urban Yogaism" für einen starken Rücken ins Leben gerufen, damit Sie im wahrsten Sinne des Wortes wieder Ihre Mitte finden.

Rückenschmerzen: Fast jeder hat im Laufe seines Lebens Beschwerden im Rücken. Sie kennen es sicher – ziehender, stechender, krampfender Schmerz. Irgendwo zwischen Halswirbel und Steißbein kann Rückenschmerz auftreten. Vom vielen Sitzen, falschem Liegen oder einer ungünstigen Bewegung.

Wir haben mit Yoga-Coach Lydia "Urban Yogaism" für einen starken Rücken ins Leben gerufen, damit Sie, mit den passenden Übungen, im wahrsten Sinne des Wortes wieder Ihre Mitte finden.

 

Der moderne Mensch und sein Rücken – eine komplizierte Beziehung

Das Sitzen gilt heute als eine der wichtigsten Ursachen für Beschwerden an Rücken und Wirbelsäule. Wissenschaftler haben in diesem Zusammenhang uns, den Homo Sapiens, den "verstehenden Menschen", in Homo Sedens getauft. Den sitzenden Menschen. Das kommt nicht von ungefähr – wir Deutsche verbringen täglich etwa siebeneinhalb Stunden im Sitzen. Diese mangelnde Bewegung führt unter anderem zu verkürzten Rückenmuskeln, die unsere Körpermitte aus dem Einklang bringen. Unser Stichwort: Einklang. Eines der wichtigsten Säulen im Yoga, dessen Rückenübungen wir Ihnen hier näherbringen möchten. Denn Rückenyoga kann Ihnen helfen, Rückenbeschwerden nicht nur zu verbessern, sondern dem Rückenschmerz auch vorzubeugen und eine gesunde Wirbelsäule zu erhalten.

Doch fangen wir mit einer guten Nachricht an: In den wenigsten Fällen handelt es sich bei Rückenschmerzen um ein Worst-Case-Szenario, das wir oft mit Bandscheibenvorfällen oder irreparablen Rückenschäden verbinden. Schmerzen im unteren Rücken, oberen Rücken und im Lendenbereich, was als "LWS" (das Lendenwirbelsäulensyndrom) bekannt ist, sind oft Folge von massiven Verspannungen, die behutsam gelöst werden können. Um den Rücken wieder stark und schmerzfrei zu machen, sollten wir daher den Fokus auf die Rücken- und Bauchmuskulatur sowie die Faszien legen. Was sind Faszien? Sie sind Teil unseres Bindegewebes und erstrecken sich wie eine netzartige Laufbahn durch den gesamten Körper – ihre Gesamtfläche ist größer als die unserer Haut – und stabilisieren unter anderem unsere Muskeln.

Moderne Maßnahmen und Übungen zur Behandlung von Rückenschmerzen konzentrieren sich daher immer öfter auch auf die Behandlung verklebter Faszien. Der Begriff "Faszie" ist Latein und bedeutet übrigens Band. Neben Therapien, die den Schmerz akut behandeln, wie SchmerzmittelMassagen und Physiotherapie, gilt es, diese Bänder schonend zu dehnen und geschmeidig zu machen. Yoga, als Sport und Körperlehre für einen gesunden Rücken, ist dabei kaum wegzudenken. Durch die ganzheitliche Ausrichtung kann die komplizierte Rücken-Mensch-Beziehung verbessert werden. Das funktioniert, weil Yoga-Übungen für den Rücken sich auf folgende vier Maßnahmen konzentrierem:

  • Die Wirbelsäule aufrichten
  • Das Becken weiten
  • Den unteren Rücken strecken
  • Den Geist von Ballast zu befreien

Der vierte Punkt, der sich mit unserer mentalen Stärke befasst, ist wichtig, weil Rückenschmerzen oft schlimmer werden, wenn wir gestresst oder traurig sind. Unser Körper reagiert mit Anspannung aus Stresssituationen, der Rücken verkrampft. Sie kennen das sicher, wenn Sie mit Rückenschmerzen ins Büro gehen, den Tisch voll Arbeit haben und abends auf dem Sofa sitzen: Ihr Rücken fühlt sich an, als wäre er mit Zement beladen. Mit Atem- und Yoga-Übungen, die tiefes Atmen und einige Minuten der inneren Ruhe erfordern, kann dieser Stress gelöst werden.

Sind Yoga-Übungen gut für Rücken und Wirbelsäule? Die Neue Rückenschule gibt Antworten!

Ja. Yoga ist gesund für den oberen, mittleren und unteren Rücken. Wenn Sie Yoga regelmäßig praktizieren, die Übungen sauber ausführen und mit etwas Hintergrundwissen die Ansprüche verstehen lernen, die ein gesunder und starker Rücken erfordert. Dazu können wir gemeinsam kurz die Schulbank drücken und einen Blick auf die "Neue Rückenschule" werfen. Sie ist, wie ihr Name schon sagt, eine Weiterführung der klassischen Rückenschule, die Ende der 60er-Jahre in Schweden entwickelt wurde und richtiges Stehen, Gehen und Liegen lehrte. Haben Sie schon mal den Ratschlag erhalten, den Rücken nicht zu runden und beim Heben in die Knie zu gehen? Diese und viele andere ähnliche Hinweise und Übungen stammen aus der klassischen Rückenschule gegen Rückenschmerz.

Die Neue Rückenschule hat erkannt, dass es nicht die eine richtige Haltung gibt, die wir tagein-tagaus einnehmen sollen. Yoga ist mit seinen Übungen daher ein wichtiges Behandlungskonzept geworden, weil man fließende und vielseitige Bewegungen kennenlernt. Ein Rücken ist glücklich, wenn wir unsere Haltung immer wieder ändern – das beinhaltet auch den Katzenbuckel, ein kurzweiliges Hohlkreuz und eine S-Form, die wir auf der Yogamatte nachahmen können. Diese und viele andere erstrebenswerte Haltungen sind Teile des Yogas, denn die Asanas beim Rückenyoga zielen darauf ab, Sehnen und Bänder zu dehnen und die Muskulatur im Rumpf zu stärken.

Bei der Prävention und Verbesserung ist Yoga kein sogenannter "quick fix". Also keine Heilung im Schnellverfahren. Wenn Sie Yoga praktizieren und die Übungen ausführen möchten, sollten Sie sich darauf einlassen, dass Yoga Körper und Geist als Einheit betrachtet, die gleichermaßen "behandelt" werden. Sie werden jedoch schnell merken, dass genau diese Entschleunigung und ein gewisses Maß an Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse auch dabei helfen werden, den Rücken zu entspannen.

Kräftigen Sie Ihren Rücken mit Übungen aus Rückenyoga und Faszienyoga

Sie heißen "halbes Happy Baby", "Supta Padangusthasana" und "Krokodilhaltung" – Yoga-Übungen (Asanas) für den Rücken haben interessante Namen für ein verspanntes Problem. Doch hinter ihnen stecken teilweise erstaunlich simple Bewegungsabläufe, die den unteren Rücken, die Lenden, die Halswirbel, Faszien und seitlichen Bauchmuskeln an genau den richtigen Stellen beanspruchen. Von den bekannten Yogastilen wie Hatha, Ashthanga, Bikram oder Kundalini gibt es keine, die speziell für den Rücken geeignet ist. Jede dieser Arten beinhaltet Asanas (Körperübungen), die Ihnen helfen werden, um Rückenschmerz vorzubeugen.

Wichtig ist nur, dass Sie niemals in den Schmerz hinein trainieren. Yoga, besonders für den empfindlichen Rücken, soll niemals wehtun. Sie werden sicherlich erkennen, wo der angenehme Dehnungsschmerz aufhört und der unangenehme, stechende Schmerz beginnt. Wenn Sie beispielsweise liegend das Knie zum Herz führen, kann es durchaus im unteren Lendenbereich ziehen. Beim Katzenbuckel empfinden Sie wahrscheinlich eher sofort Entlastung. Bei Problemen mit Ihrem Rücken oder Ihrer Wirbelsäule legen wir Ihnen nahe, die Übungen sehr sauber auszuführen. Unsere Online-Videos von Yoga-Coach Lydia sind so gestaltet, dass Sie auch zu Hause die richtige Haltung sehen und einnehmen können.

Übrigens: Als besonders angenehm bei Rückenschmerzen werden Yoga-Übungen des Yin Yogas empfunden, das auch Anfänger sehr gut praktizieren können. Yin Yoga besteht aus einer Abfolge nach innen gerichteter Yogaposen, die sehr lange – teilweise drei Minuten – gehalten werden. Hier geht es also nicht um Krafttraining, sondern um das Strecken verklebter Faszien und das Dehnen verspannter Muskeln – besonders im unteren Rücken. Wenn Yoga für Sie als Behandlung von Rückenschmerzen, zur Prävention von Rückenleiden oder zur Stärkung eines bereits gesunden Rückens infrage kommt, sollten Sie sich als Anfänger oder Fortgeschrittene genau das fragen: Was möchte ich erreichen? Mit den Barmer "Urban Yogaism"-Videos haben Sie eine Auswahl aus Asanas und Übungen bekannter Yogastile, die Sie ganz einfach zu Hause praktizieren können.

Weiterführende Informationen