Mann am Schreibtisch reibt sich den schmerzenden Nacken
Stress

Stresssymptome: Wie sie sich bei Stress zeigen

Lesedauer unter 3 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Marie-Victoria Assel (Psychologin, Barmer)
  • Andrea Jakob-Pannier (Diplom-Sozialpädagogin/ Psychologin/ Psychoonkologin, Barmer)

Unser Körper kann gut mit Stress umgehen – wenn dieser in Maßen auftritt. Chronischer Stress kann jedoch schwerwiegende Folgen für den menschlichen Körper haben.

Welche Symptome treten bei Stress auf?

Viele körperliche Leiden haben eine gemeinsame Ursache: chronischen Stress und den dadurch konstant hohen Level an Stresshormonen. Wenn die folgenden Stresssymptome bei Ihnen auftreten, sind für viele Menschen freiverkäufliche Medikamente das schnellste und bekannteste Mittel der Wahl – wenn auch nicht immer das Beste. Am effektivsten ist es, wenn Sie es schaffen, Ihre Denk- und Verhaltensmuster zu ändern, um Ihr Stresslevel zu reduzieren.

Stresssymptome: Muskeln und Skelettsystem

Bei Stress spannen sich die Muskeln reflexartig an. Ist der Stress vorbei, entspannen die Muskeln wieder. Doch bei chronischem Stress sind die Muskeln dauerhaft angespannt. Betrifft es die Schultern- und Nackenpartie, dann sind häufig Spannungskopfschmerzen die Folge. Auch Schmerzen im unteren Rücken oder den Armen können mit Stress in Verbindung stehen.

Stresssymptome: Atemtrakt

Psychologischer Stress kann sich in Kurzatmigkeit und schneller Atmung äußern. Gesunde Menschen haben dadurch eher keine Probleme. Gefährlicher ist es für Personen, die bereits an Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale oder COPD leiden. Akuter Stress, wie der Tod eines Angehörigen, kann sogar Asthmaanfälle auslösen.

Stresssymptome: Herz-Kreislauf-System

Bei akutem Stress schlägt das Herz schneller und kräftiger. Die Blutgefäße, die die großen Muskeln versorgen, erweitern sich. Der Blutdruck steigt. Kurzfristig ist diese Reaktion sinnvoll, denn so ist unser Körper optimal auf Angriff oder Flucht vorbereitet. Wenn der Stress aber chronisch ist und die Stresshormone sowie der Blutdruck lange Zeit erhöht sind, kann das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigen.

Stresssymptome: Magen-Darm-System

Vielen Menschen schlägt Stress auf den Magen: Denn Darm und Gehirn stehen über das sogenannte vegetative Nervensystem in ständigem Austausch miteinander. Stress kann diese Kommunikation beeinflussen und zu Magenschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung führen. Auch das Mikrobiom des Darms kann durch Stress durcheinandergeraten, was sich wiederum auf unsere Stimmung auswirken kann. Besonders bei chronischem Stress führen bei manchen Menschen die ständig erhöhten Stresshormone dazu, dass wir mehr essen als wir eigentlich sollten. Das kann schnell zu Übergewicht führen.

Spannungskopfschmerzen als typisches Stresssymptom

Stress kann sich auch in Form von Spannungskopfschmerzen äußern. Das liegt daran, dass bei chronischem Stress auch die Muskeln im Nacken und Halsbereich dauerhaft angespannt sind. Freiverkäufliche Schmerzmittel aus der Apotheke helfen selten dagegen. Besser ist es, die angespannten Muskeln durch leichte Dehnübungen zu lockern. Das geht sogar am Schreibtisch. Auch Ausdauersport – und dazu zählt schon ein flotter Spaziergang an der frischen Luft – kann Stresshormone abbauen und vorbeugend gegen Kopfschmerzen wirken. Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelrelaxation können ebenfalls Erleichterung bringen.

Gibt es unterschiedliche Stresssymptome bei Frauen und Männern?

Männliches Reproduktionssystem

Chronischer Stress kann die Produktion von Testosteron abschwächen. Dadurch sinkt die Libido. Es kann auch zu erektiler Dysfunktion bis hin zur Impotenz kommen. Auch die Qualität des Spermas kann unter chronischem Stress leiden.

Weibliches Reproduktionssystem

Hohe Stresslevel können dazu führen, dass die Menstruation ausbleibt, sich verschiebt, schmerzhafter oder generell unregelmäßiger wird. Stress kann dadurch auch die Empfängnis erschweren. Während der Schwangerschaft erhöht chronischer Stress zudem die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression oder Angststörung zu erkranken. Auch das ungeborene Baby leidet unter dem mütterlichen Stress. Es kann zu Entwicklungsverzögerungen oder Störungen bei der Mutter-Kind-Bindung nach der Geburt kommen.

Welche Stresssymptome der Psyche gibt es?

Eine ständige Überforderung schadet auch unserer Psyche. Wer sich seinen Aufgaben über lange Zeit nicht gewachsen fühlt, der läuft Gefahr, an einer Depression zu erkranken.

Überforderung im Job oder im Privatleben äußert sich häufig auch in einem Burnoutd.h. Ausgebrannt-Sein – also einem Gefühl der ständigen Erschöpfung, sinkender Leistungsfähigkeit und dem Rückzug von Aktivitäten, an denen man früher Freude hatte. Um das zu vermeiden, sollte man gut auf seinen Körper hören und bei entsprechenden Symptomen rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

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Literatur

  • Fink, G. (2016): Stress: Concepts, Definition and History. Reference Module in Neuroscience and Biobehavioral Psychology.
  • Schneiderman, N., Ironson, G., & Siegel, S. D. (2005). Stress and health: Psychological, behavioral, and biological determinants. Annual Review of Clinical Psychology, 1, 607– 628.
  • Selye, H. (1950): Stress and the General Adaptation Syndrome. British Medical Journal. 17. Juni 1950.
  • Janevic T, Kahn LG, Landsbergis P, et al. Effects of work and life stress on semen quality. Fertil Steril. 2014;102(2):530-538.

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