Schwangerschaftsvorsorge: Untersuchungen, die Mutter und Kind schützen
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BarmerQualitätssicherung:
Stefan Daumen (Abteilung Ambulante Versorgung)Wenn Sie schwanger sind und Mutter werden, erhalten Sie einen besonderen Schutz. Bevor ein Baby auf die Welt kommt, stehen Ihnen in der Schwangerschaft regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zu. Damit haben Sie als werdende Mama die besten Voraussetzungen, einen guten Schwangerschaftsverlauf und eine normale Geburt zu erleben.
Als Schwangere werden Sie von Ärztinnen und Ärzten sowie von Hebammen durch die gesamte Schwangerschaft und über die Geburt hinaus umfassend begleitet und beraten. Vorsorgeuntersuchungen sind in der Schwangerschaft zunächst aller vier Wochen vorgesehen, ab der 32. Woche sogar aller 2 Wochen.
So können Gesundheitsstörungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Das wichtigste Ziel der Schwangerenvorsorge sind das frühzeitige Erkennen und die besondere Überwachung von Risikoschwangerschaften und Risikogeburten.
Welche Leistungen erhalten Sie bei der Schwangerschaftsvorsorge?
Als schwangere Versicherte der Barmer haben Sie Anspruch auf eine umfassende medizinische Betreuung während Ihrer Schwangerschaft – ganz so, wie es in den Mutterschafts-Richtlinien vorgesehen ist. Wir übernehmen für Sie die Kosten für 10 bis 12 Vorsorgeuntersuchungen und ausgewählter Tests in der Schwangerschaft.
Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es in der Schwangerschaft im Detail?
Fällt ein Schwangerschaftstest positiv aus, sollte die erste ärztliche Untersuchung möglichst zeitnah erfolgen.
Folgende Untersuchungen werden im Rahmen der Erstuntersuchung durchgeführt:
- Allgemeine und gynäkologische Untersuchung
- Blutdruckmessung und Feststellung des Körpergewichts
- Urin- und Blutuntersuchung
- Ausführliches Gespräch zum familiären Umfeld, der Krankengeschichte, zu eventuellen früheren Schwangerschaften, dem Arbeitsumfeld und weiteren Faktoren
Die allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen finden üblicherweise im Abstand von vier Wochen statt, ab der 32. Schwangerschaftswoche dann im Abstand von zwei Wochen. Sollten zwischen den Terminen Beschwerden oder Krankheitsanzeichen auftreten, kann und sollte die Arztpraxis unabhängig von den allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen aufgesucht werden.
Folgende Untersuchungen werden im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt:
- Blutdruckmessung und Feststellung des Körpergewichts
- Urinuntersuchung und Hämoglobinbestimmung
- Kontrolle des Standes der Gebärmutter und der Herzaktion des Babys
- Feststellung der Lage des Babys
Ultraschallwellen sind hochfrequentierte Schallwellen, die vom Baby reflektiert werden. Wenn der Babybauch per Ultraschall untersucht wird, kann das zurückkehrende Echo von einem Computer in ein Bild übersetzt werden. Dabei werden die Schallwellen als unterschiedliche Grautöne wahrgenommen: je fester das Gewebe, desto heller die Anzeige auf dem Bild. Auf einem Ultraschallbild sind Knochen weiß dargestellt und weiches Gewebe in Grau, das Fruchtwasser erscheint schwarz. Das Ultraschallscreening dient der Überwachung einer normal verlaufenden Schwangerschaft. Ziel der Untersuchung ist es, Mehrlingsschwangerschaften zu erkennen, das Kindsalter zu bestimmen, die Kindsentwicklung zu verfolgen und auffällige Merkmale des Kindes frühzeitig zu entdecken.
Insgesamt sind drei Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft vorgesehen:
- Zwischen der 8. (+0 Tage) bis 11. (+6 Tage) SSW
- Zwischen der 18. (+0 Tage) bis 21. (+6 Tage) SSW
- Zwischen der 28. (+0 Tage) bis 31. (+6 Tage) SSW
Erweiterter Basisultraschall:
Schwangere können die 2. Ultraschalluntersuchung als Basisuntersuchung oder in einer erweiterten Form durchführen lassen:
- Bei der Basisuntersuchung wird die Größe von Kopf, Bauch und eines Oberschenkels des Babys gemessen. Außerdem wird die Lage des Mutterkuchens beurteilt.
- Beim erweiterten Ultraschall werden zusätzlich die Kopfform, Gehirnkammern, Kleinhirn, Hals und Rücken, Brustkorb, Herzrhythmus, Bauchwand, Harnblase und Magen des ungeborenen Kindes begutachtet.
Frauenärztinnen und Frauenärzte, die diese Untersuchung durchführen, müssen besonders qualifiziert sein. Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt diese Qualifikation nicht besitzt, können Sie sich überweisen lassen. Die Abrechnung erfolgt über die Versichertenkarte.
Wir als Barmer empfehlen Ihnen zusätzlich zu den Untersuchungen die folgenden Tests, für die wir auch die Kosten übernehmen:
- Einen Test auf Schwangerschaftsdiabetes für Schwangere zwischen der 24. und 27. (+6 Tage) SSW sowie
- einen HIV-Antikörper-Test, da die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung auf das Baby durch wirksame therapeutische Maßnahmen gesenkt werden kann.
Über die Mutterschafts-Richtlinien hinausgehende Angebote, wie z. B. der Test auf Zytomegalie, B-Streptokokken, Toxoplasmose oder ein Bluttest zur Antikörperbestimmung gegen Ringelröteln bzw. Windpocken gehören zu den sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL).
Diese Angebote und Tests können Sie frei wählen und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden.
Finanzielle Unterstützung bei selbst gewählten Leistungen können Sie aber im Rahmen des Familien-Plus-Pakets der Barmer erhalten. Sie erhalten 200 Euro Extra-Budget und können dies für eine Vielzahl an Zusatzleistungen einsetzen.
Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft: Hebamme oder Frauenarzt?
Vorsorgeuntersuchungen können Sie bei einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin sowie einer Hebamme durchführen lassen – auch ein Wechsel ist möglich. Ultraschalluntersuchungen sind Ärzten und Ärztinnen vorbehalten.
Barmer Schwangerschaftsnewsletter: Ihr hilfreicher Begleiter bis zur Geburt
- In jeder Schwangerschaftswoche wissen, wie sich Ihr Baby und Ihr Körper entwickeln
- Rechtzeitige Erinnerung an wichtige Ultraschalltermine und Vorsorgeuntersuchungen erhalten
- Infos zu finanziellen Unterstützungen erhalten, die Ihnen zustehen – z. B. Mutterschafts- und Elterngeld