Zwei junge Frauen liegen im Gras und kauen Kaugummi.
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Rauchstopp: Die besten Hilfsmittel

Lesedauer weniger als 13 Min

Redaktion:

Barmer

Qualitätssicherung:

Dirk Weller (Diplom-Psychologe)

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, benötigt im Durchschnitt sechs Versuche, bis es langfristig klappt. Nur die wenigsten schaffen es völlig ohne Hilfe. Umso wichtiger ist, zu wissen, welcher Therapieansatz individuell am besten passt. 

Rauchstopp: Warum es so wichtig ist aufzuhören

Viel gespartes Geld, eine bessere Gesundheit und vieles mehr: Gründe, zum Nichtraucher zu werden, gibt es viele. Doch wer die oft gefassten guten Vorsätze tatsächlich umsetzen und mit dem Rauchen aufhören möchte, benötigt im Durchschnitt sechs Versuche, bis es langfristig klappt. Nur die wenigsten schaffen es völlig ohne Hilfe und werden problemlos zum Nichtraucher. Umso wichtiger ist, die besten Tipps zu kennen, um das aufhören so einfach wie möglich zu machen und in ein rauchfreies Leben zu starten. 

Es sorgt für ein erhöhtes Risiko bei Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, koronare Herzkrankheiten. Es hat noch viele andere gesundheitliche Folgen.

Es stinkt und ist umweltschädlich, außerdem teuer und in der Öffentlichkeit zunehmend ungern gesehen. Kein Wunder, dass die Zahl der Nichtraucher ansteigt. Es gäbe so viele gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören.

Nur macht Tabakkonsum eben auch abhängig. „Verdrängungsmechanismen funktionieren bei Rauchern so gut, dass all die guten Argumente immer wieder beiseite geschoben werden“, erklärt Privatdozent Dr. Tobias Rüther, Psychiater, ärztlicher Psychotherapeut und Leiter der Spezialambulanz für Tabakabhängigkeit am Universitätsklinikum der LMU München. Er ist einer der profiliertesten Experten in Deutschland, wenn es darum geht, Aufhörwillige bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.

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Warum der Rauchstopp in den ersten Tagen so schwer fällt

Rüther spricht bewusst von Tabak- und nicht von Nikotinabhängigkeit. Für den Großteil der gesundheitlichen Schäden seien jene Stoffe verantwortlich, die freigesetzt werden, wenn Tabak verbrannt wird.

Das eine ist die Nikotinabhängigkeit. Bleibt der Nachschub aus, reagiert der Körper mit Entzugserscheinungen: Unruhe, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, gesteigerter Appetit, schlechte Laune. In den ersten Tagen fällt der Rauchstopp besonders schwer.

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Nach kurzer Zeit, etwa sieben bis zehn Tagen nachdem die letzte Zigarette geraucht wurde, gehen diese Symptome zurück. „Verschwunden sind dann aber noch nicht die Gewohnheiten und eingeschliffenen Rituale im Alltag, die fest mit der Zigarette verbunden sind“, sagt Tobias Rüther: Pausen, Geselligkeit, Ablenkung, vermeintliche Entspannung. In der Regel sei diese psychische Abhängigkeit mächtiger und hartnäckiger als die körperliche.

Rauchstopp: Eine individuelle Strategie finden

Eines vorweg: Kaum ein Raucher schafft es beim ersten Versuch, dauerhaft mit dem Tabak aufzuhören und zum Nichtraucher zu werden. „Umso wichtiger ist es, die individuell passende Strategie zu finden“, sagt Rüther.

Nicht alle Angebote können für sich in Anspruch nehmen, wissenschaftlich nachgewiesen zu haben, dass sie wirken – einige aber schon.
Welche Bausteine passen, hat mit dem Schweregrad der Abhängigkeit zu tun.

Wer schon in der Jugend der Tabaksucht verfallen ist, kommt davon im Durchschnitt schlechter wieder los als Menschen, die erst nach dem 20. Geburtstag begonnen haben.

Wer sich bereits wenige Minuten nach dem Aufstehen die erste Kippe ansteckt, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er stark abhängig ist – und die Wahrscheinlichkeit geringer, dass er einen Ausstieg ohne Hilfsmittel schaffen wird. Tipp: Erste Anhaltspunkte bietet ein einfacher Test mit sechs Fragen:

Rauchstopp-Test: Wie abhängig bin ich von Zigaretten? 

1. Wann nach dem Aufstehen rauchen Sie Ihre erste Zigarette?
2. Finden Sie es schwierig, an Orten, wo das Rauchen verboten ist, das Rauchen zu unterlassen?
3. Auf welche Zigarette würden Sie nicht verzichten wollen – die erste am Morgen oder eine andere?
4. Wie viele Zigaretten rauchen Sie im Allgemeinen pro Tag?
5. Rauchen Sie in den ersten Stunden nach dem Aufstehen mehr als am Rest des Tages?
6. Kommt es vor, dass Sie rauchen, wenn Sie krank sind und tagsüber im Bett bleiben müssen?
Den Test können Sie auf der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchführen. Dort gibt es auch weitere Informationen und die Auswertung. 

Kann man auch ganz ohne Unterstützung das Rauchen stoppen?

Um es kurz zu machen: Nur rund fünf Prozent der Ex-Raucher schaffen es, je nach Studie, nach einem Jahr noch rauchfrei zu sein, wenn sie ohne jegliche Hilfsmittel, rein aus eigenem Antrieb aufhören. Mit passender Hilfe steigt die Rate auf 40 bis 50 Prozent.

Angst und schlechte Gefühle helfen oft beim Rauchstopp nicht weiter 

Initialzündung zum aufhören ist für viele Raucher das Gespräch mit ihrem Hausarzt. „Schon wenige Minuten reichen aus, um bei Raucher das Vorhaben zu festigen – oder überhaupt erst zu wecken“, sagt Psychiater Tobias Rüther. Haben Sie je den festen Entschluss gefasst, mit dem Rauchen aufzuhören?

Schon diese banale Frage kann einen Denkprozess in Gang setzen. Rüther schult Ärzte darin, positive und motivierende Gespräche zu führen. Positive Effekte zu betonen sei wesentlich zielführender, als Drohszenarien von Gesundheitsgefahren aufzumalen, rät Rüther.

Und dann Unterstützung anzubieten – sei es in Form passender Medikamente oder als Empfehlung für begleitende Programme. „Dauerhafte Motivation funktioniert nicht darüber, Angst oder ein schlechtes Gefühl zu machen“, sagt Rüther. Ein schlechtes Gewissen halte selten lange an.

Warum eine Verhaltenstherapie beim Rauchstopp helfen kann 

Tabakabhängigkeit ist zu einem großen Teil Kopfsache. Viel ist in den Denkstrukturen von Rauchern mit Zigaretten verknüpft. Wenn die letzte Zigarette geraucht ist und diese plötzlich wegbleiben, muss dieses Fehlen beim Nichtraucher erst einmal positiv umgedeutet und im Gehirn dauerhaft umgepolt werden.

Das braucht Zeit – und idealerweise professionelle Unterstützung. Tipp: Als besonders wirksam haben sich Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie erwiesen, die Rüther auch in Kursen an der Münchner Spezialambulanz für Tabakabhängigkeit anwendet.

Die Teilnehmer tauschen sich dort aus und erarbeiten individuelle Strategien, wie sie in der ersten Zeit mit dem Verlangen nach Nachschub umgehen, um einem Rückfall vorzubeugen. Üblich sind eher Gruppen- als Einzelsitzungen.

Arzneimittel zur Rauchentwöhnung

Diverse Arzneimittel werden zur Rauchentwöhnung eingesetzt. Sie sollen Entzugserscheinungen mindern und die Chance auf einen dauerhaften Rauchstopp erhöhen.

Zum einen können Nikotin-Ersatzpräparate in verschiedenen Darreichungsformen wie Kaugummi, Pflaster zum Aufkleben auf die Haut, Mundspray oder Inhaler angewendet werden. Nikotin-Ersatzpräparate sind nicht verschreibungspflichtig, d. h. sie sind auch ohne Rezept in der Apotheke erhältlich.

Zum anderen gibt es verschreibungspflichtige Arzneimittel zur Rauchentwöhnung. Sie sind in der Apotheke nur mit einem Rezept erhältlich und können ausschließlich bei Erwachsenen eingesetzt werden. Sie enthalten entweder den Wirkstoff Vareniclin, Bupropion oder Cytisin.

Wie gut wirken Nikotin-Ersatzpräparate?

Nikotin-Ersatzpräparate enthalten als Wirkstoff Nikotin. Die Nikotin-Dosis wird schrittweise verringert und der Körper langsam entwöhnt. Unbestreitbarer Vorteil: Ersatzpräparate enthalten keinen Teer, kein Kohlenmonoxid und keine der im Tabakrauch enthaltenen krebserregenden Stoffe.

Ein Tipp für starke Raucher – also ab 20 Zigaretten am Tag: Hier ist eine Kombination aus Pflastern und Kaugummis oder Lutschtabletten empfehlenswert.
Manche Nikotin-Ersatzpräparate können bereits bei Jugendlichen eigesetzt werden, allerdings sollte zunächst Rücksprache mit der Ärztin / dem Arzt gehalten werden.

Kaugummis

Während sie langsam gekaut werden, löst sich der Wirkstoff und gelangt über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf. Von dort kann sich das Nikotin im Körper verteilen. Kaugummis gibt es in Dosierungen mit 2 oder 4 Milligramm Nikotin. Die Anzahl pro Tag und die Dosis hängen davon ab, wie stark ausgeprägt die Abhängigkeit ist. Tipp: Apotheke und Arztpraxis können hierzu beraten. Nach spätestens sechs Monaten sollte die Behandlung abgeschlossen sein.

Lutschtabletten

Dasselbe gilt für Lutschtabletten. Auch sie gibt es mit 2 oder 4 Milligramm. Sie lösen sich im Mund langsam auf.

Pflaster

Pflaster sind in drei Dosisstärken jeweils für die Zeitdauer von 16 oder 24 Stunden erhältlich. Nach dem Aufwachen werden sie auf eine Stelle am Oberkörper oder Oberarm geklebt. Über die Haut wird das Nikotin im Körper kontinuierlich freigesetzt. Nach ein paar Wochen wird auf eine geringere Dosisstärke gewechselt.

Spray zur Anwendung in der Mundhöhle

Eine Zigarette wird durch eine Dosis aus dem Spray (1 bis 2 Sprühstöße) ersetzt und bei Rauchverlangen in den Mund gesprüht. Nikotin wird über die Mundschleimhaut aufgenommen. Die meisten Raucher benötigen 1 bis 2 Sprühstöße alle 30 bis 60 Minuten, max. 4 Sprühstöße pro Stunde und nicht mehr als 64 Sprühstöße innerhalb von 24 Stunden. Die Anzahl an Sprühstößen pro Tag wird sukzessive verringert. Das Spray enthält eine geringe Menge Alkohol.

Inhaler

Der Inhaler kann wie eine Zigarette angewendet werden. Der Inhaler enthält eine Patrone mit Nikotin. Eine Patrone kann bis zu 7 Zigaretten ersetzen. Beim Ansaugen von Luft durch den Inhaler wird das Nikotin freigesetzt und durch die Mund- und Rachenschleimhaut aufgenommen. Die freigesetzte Nikotinmenge schwankt je nach Intensität und Häufigkeit der Züge. Bei jedem Zug am Inhaler wird weniger Nikotin freigesetzt als durch einen Zug an einer Zigarette. Für einen angemessenen Nikotinersatz sollten Raucher daher ungefähr 8- bis 10-mal häufiger am Inhaler ziehen, als beim Rauchen einer Zigarette. Bei dieser empfohlenen Inhalationstechnik dauert eine Anwendung ca. 10 bis 20 Minuten. Eine Patrone reicht für 7 Anwendungen.

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Wie gut wirken verschreibungspflichtige Medikamente zur Raucherentwöhnung?

Studien zeigen: Diese Arzneimittel sind deutlich wirksamer als ein Placebo. Allerdings sind sie nicht ohne Risiko. Aufgrund möglicher, teils erheblicher Nebenwirkungen verschreiben Ärztinnen und Ärzte diese Medikamente in der Regel erst dann, wenn andere Methoden keinen Erfolg gebracht haben.

Vareniclin und Nikotin bieten zur Tabakentwöhnung deutliche Vorteile für schwer abhängige Raucherinnen und Raucher. Entsprechende Nachweise für Bupropion und Cytisin sowie zur Kombination von Wirkstoffen fehlen.

Wirkstoff Vareniclin

Für eine erfolgreiche Raucherentwöhnung ist es wichtig, ein konkretes Datum festzulegen, ab dem nicht mehr geraucht wird. Die Einnahme von Vareniclin sollte in der Regel 1 bis 2 Wochen vor diesem Termin beginnen. Die übliche Behandlungsdauer beträgt mindestens 12 Wochen. Patientinnen oder Patienten, die nach den ersten 12 Wochen erfolgreich aufgehört haben, kann eine weitere Behandlung mit Vareniclin über zusätzliche 12 Wochen helfen, die Abstinenz dauerhaft zu sichern.

Wenn ein sofortiger Rauchstopp nicht möglich oder nicht gewünscht ist, kann das Rauchen während der ersten 12 Wochen der Behandlung schrittweise reduziert werden. Am Ende dieser Phase sollte vollständig aufgehört werden. Anschließend wird Vareniclin für weitere 12 Wochen eingenommen – die Gesamtbehandlungsdauer beträgt damit 24 Wochen.

Nebenwirkungen können vor allem Übelkeit, Schlafstörungen, seltsame Träume und Kopfschmerzen sein.

Wirkstoff Bupropion

Bupropion ist ein Wirkstoff, der ursprünglich zur Behandlung von Depressionen entwickelt wurde. Auch zur Unterstützung bei der Raucherentwöhnung kann er eingesetzt werden. Die Behandlung erstreckt sich in der Regel über mehrere Wochen. Ziel ist es, das Rauchen möglichst schnell vollständig einzustellen. Derzeit gibt es in Deutschland kein Bupropion-haltiges Arzneimittel, das ausdrücklich für die Raucherentwöhnung zugelassen ist. Wird der Wirkstoff dennoch hierfür eingesetzt, erfolgt dies zulassungsüberschreitend (Off-Label-Use) mit einem Präparat, das eigentlich zur Behandlung von Depressionen zugelassen ist. In diesem Fall wird das Medikament auf Privatrezept verschrieben.

Die Therapie mit Bupropion beginnt, während man noch raucht. Innerhalb der ersten beiden Behandlungswochen wird ein Tag festgelegt, an dem das Rauchen beendet werden soll – idealerweise in der zweiten Woche. Die Dosis wird dabei schrittweise erhöht. Zwischen zwei Einnahmen muss außerdem ein Abstand von mindestens 8 Stunden eingehalten werden. Die Behandlungsdauer beträgt insgesamt 7 bis 9 Wochen.

Eine sehr häufige Nebenwirkung ist Schlaflosigkeit, deren Auftreten vermindert werden kann, indem die Einnahme vor dem Schlafengehen vermieden wird. Weitere häufige Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Überempfindlichkeitsreaktionen, Depressionen, Zittern, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Fieber.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Wirkstoffen aus der Gruppe der MAO-Hemmer (z. B. Moclobemid, Tranylcypromin), bei Neigung zu  Epilepsie oder schweren Leberzirrhosen sollte Bupropion nicht angewendet werden.

Wirkstoff Cytisin

Der Wirkstoff Cytisin ist ein pflanzliches Alkaloid, das unter anderem in den Samen des Goldregens vorkommt. Seine chemische Struktur ähnelt der von Nikotin. Eine Packung mit 100 Tabletten reicht für eine vollständige Therapie. Die Behandlung dauert insgesamt 25 Tage. Das Rauchen sollte spätestens am 5. Behandlungstag beendet werden. Während der gesamten Therapie darf nicht mehr geraucht werden, da sonst verstärkt Nebenwirkungen auftreten können.

Häufig treten bei der Behanldung mit Cytisin folgende Beschwerden auf: Gesteigerter Appetit (oft mit Gewichtszunahme), Benommenheit, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Schlafstörungen, Kopfschmerzen. Nach einem kürzlich erlittenen Herzinfarkt oder Schlaganfall darf Cytisin nicht angewendet werden.

Helfen E-Zigaretten bei der Tabakentwöhnung?

Es klingt zunächst paradox: Um von Zigaretten loszukommen, soll man zur E-Zigarette greifen? Wie aktuelle Studien nahelegen, können sie aber dabei unterstützen.

Die Langzeitfolgen von E-Zigaretten-Dampf sind noch nicht erforscht. Als sicher gilt inzwischen aber, dass er deutlich weniger Schadstoffe enthält als der Rauch herkömmlicher Tabakprodukte. Immerhin bessert sich die Studienlage zur Wirksamkeit als Entwöhnungshilfe.

Ein aktueller Cochrane Review, also eine Überblicksstudie von renommierten Forschern, bescheinigt den Dampfinstrumenten, dass sie etwas besser dabei unterstützen, dauerhaft von Tabakprodukten wegzukommen, als herkömmliche Ersatzpräparate.

Eines sollte sich aber niemand vormachen: Auch in Liquids, also den Flüssigkeiten, die eine E-Zigarette verdampft, ist Nikotin enthalten, wenn dies auf der Packung steht. Und das trifft auf die meisten zu. Auch sie sind wohl ein Übel – im Vergleich zu Tabakstengeln aber offenbar das geringere Übel und mit weniger Risiko versehen. Vor einem warnt Tobias Rüther: beides parallel zu nutzen.

Hypnose gegen Tabakabhängigkeit

Es ist eine schöne Vorstellung: Ein paar Sitzungen bei einem Hypnotiseur oder einer Hypnotiseurin reichen aus, um von der Sucht loszukommen und Entzugssymptome und die Gier nach der nächsten Zigarette im Behandlungszimmer unter Anleitung einfach auszusitzen.

Hypnose soll Zugang zum Unbewussten herstellen und so alte Denk- und Verhaltensmuster durch neue Lösungswege ersetzen. Allerdings ist die Studienlage unklar. Es gibt wissenschaftliche Arbeiten, die der Hypnose tatsächlich eine positive Wirkung bei der Tabakentwöhnung bescheinigen – aber auch Studien ohne positives Ergebnis.

Die ärztlichen Leitlinien raten nicht davon ab, aber auch nicht dazu. Wichtig sei, nicht auf „Laienhypnotiseure“ hereinzufallen, sondern darauf zu achten, dass man sich für einen in klinischer Hypnose ausgebildeten ärztlichen oder psychologischen Hypnotherapeuten entscheidet.

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Akupunktur in der Raucherentwöhnung

Die aktuell geltenden ärztlichen Leitlinien weisen darauf hin, dass es keinen ausreichenden wissenschaftlichen Nachweis gibt, dass eine Akupunkturbehandlung in der Tabakentwöhnung helfen würde. Ihre Wirkung sei zumindest nicht stärker als eine Placebobehandlung. Insofern wird sie nicht empfohlen.

Die passende Rauchstopp-Strategie: abrupt oder schrittweise?

Eine Frage bleibt noch offen: Sollte man lieber abrupt aufhören – oder langsam die Dosis reduzieren? Studien kommen hier zu keinem eindeutigen Ergebnis. Ärztliche Leitlinien raten eher von einem Aufhören auf Raten ab. Denn keine einzige Zigarette ist ohne Risiko für die Gesundheit. Auch wenn es nur eine am Tag ist

So gelingt der Rauchstopp

Überblicksstudien zeigen, dass es vor allem die passende Kombination aus mehreren Therapiebausteinen ist, die am meisten Erfolg bringt. Eine Analyse des Cochrane-Forschungsnetzwerks deutet an, dass eine Kombination aus verhaltensorientierter Unterstützung und Arzneimitteln oder Nikotinersatzpräparaten die Erfolgswahrscheinlichkeit um 70 bis 100 Prozent erhöht, nach einem halben Jahr noch rauchfrei zu sein, als wenn man nur ein bloßes kurzes Beratungsgespräch erhält.

„Der beste Therapiebaustein nützt aber nichts, wenn es an der Motivation mangelt“, warnt Psychiater Rüther. „Ein Rauchstopp hat langfristig bessere Erfolgsaussichten, wenn man selbst davon überzeugt ist, das Richtige zu tun.“
Und wenn es doch zum Rückfall kommt?

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„Niemand erleidet passiv einen Rückfall. Das macht man schon selbst und sehr aktiv, indem man zum Feuerzeug greift“, sagt der Psychotherapeut. Letztlich gehe es immer darum, entgegen dem Suchtdruck die Steuerungsfähigkeit über das eigene Handeln zurückzugewinnen.

„Jede Zigarette, die man anmacht, kann man auch wieder ausmachen.“ Der Ausstieg aus der Abhängigkeit mag schrecklich lang und immer wieder holprig erscheinen, weiß Rüther aus Gesprächen mit Hunderten von Patienten. „Aber wer das passende Programm findet und dranbleibt, wird es schaffen.“ 

Literatur

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