Frau trägt nach einer Impfung ein Pflaster
Coronavirus

Booster-Impfung Coronavirus: Ist eine Auffrischimpfung gegen COVID-19 für mich sinnvoll?

Lesedauer unter 5 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Heidi Günther (Apothekerin bei der Barmer)

Die 7-Tage-Inzidenzen sind in ganz Deutschland immer noch hoch und viele machen sich Sorgen um ihren Impfschutz gegen das Coronavirus, gerade, wenn die letzte Impfung schon einige Monate zurückliegt. Wir erklären, wer eine Booster-Impfung in Erwägung ziehen sollte, wer sie durchführt und welche Impfstoffe bei der Auffrischimpfung zum Einsatz kommen.

Wie lange hält der Impfschutz gegen Corona?

Wie lange der Impfschutz anhält, ist nicht genau bekannt. Man weiß aber, dass sich der durch die Impfung erreichte Immunschutz nach einigen Monaten langsam abbaut. Die Booster-Impfung soll den Schutz der sich abbauenden Grundimmunisierung auffangen und insbesondere die Schutzwirkung gegen die Omikron-Variante des Coronavirus verbessern. Sie kann so vor schweren Verläufen einer Infektion schützen.

Wer erhält eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus? 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Booster-Impfung für alle Personen ab zwölf Jahren. Zwischen fünf Jahren und zwölf Jahren sind Booster-Impfungen laut STIKO nur in besonderen Fällen erforderlich, etwa wenn die Kinder krank sind.

Der Impfabstand zwischen der Grundimmunisierung und dem Booster soll laut STIKO sechs Monate betragen. Für bestimmte Personengruppen kann der Impfabstand auf drei Monate verkürzt werden oder eine zweite Booster-Impfung sinnvoll sein. 

Wer braucht eine vierte Impfung?

Nach der ersten Boosterimpfung ist entsprechend der STIKO eine zweite Boosterimpfung empfehlenswert für

  • Menschen ab 60 Jahren,
  • bei einer Immunschwäche und Grunderkrankungen sowie
  • für Betreute und Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen.

Personen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, können mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen, ob eine weitere Auffrischimpfung empfehlenswert ist.

Parallel zur Corona-Impfung kann es sinnvoll sein, die saisonale Grippe-Impfung sowie die Pneumokokken-Impfung in Erwägung zu ziehen.

Ab wann ist die dritte oder vierte Impfung notwendig?

Die erste Auffrischimpfung (Booster-Impfung) kann entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) in der Regel sechs Monate nach der letzten Impfung vorgenommen werden.

Die zweite Booster-Impfung sollte ebenfalls frühestens nach sechs Monaten durchgeführt werden. Personen mit Immunschwäche können diese schon nach drei Monaten bekommen. 

Darf man sich unter 18 boostern lassen?

Zumindest eine Booster-Impfung wird für alle Personen ab zwölf Jahren empfohlen. Außerdem sollen Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen oder Immunschwäche eine zweite Booster-Impfung bekommen.  

Corona-Hotline: Bei allen Fragen zum Coronavirus und zur Booster-Impfung sind unsere Beraterinnen und Berater rund um die Uhr unter 0800 84 84 111 für Sie da. Mehr Infos zur Corona-Hotline und dem Teledoktor finden Sie hier.

Wie erfahre ich, ob eine Auffrischimpfung für mich in Frage kommt?

Ob und wann eine Auffrischimpfung für Sie oder Ihre Familienangehörigen sinnvoll ist, besprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. 

Übrigens informiert auch die Corona Warn-App die Nutzerinnen und Nutzer über mögliche Booster-Impfungen.

Service für Barmer-Versicherte: Der Barmer Impfplaner im Gesundheitsmanager informiert die Nutzerinnen und Nutzer, wenn es Zeit für eine Auffrischimpfung ist.

Sie haben Ihren Schutz gegen Corona  schon mit einer dritten oder vierten Impfung aufgefrischt? Dann erhalten Sie über das Barmer Bonusprogramm einen Sofort-Bonus von 9 Euro: Laden Sie hierfür einfach den Nachweis der Booster-Impfung in Ihrer Barmer-App unter Bonus hoch. 

Wo erhalte ich die Auffrischimpfung gegen COVID-19?

Geimpft wird in der Arztpraxis, durch einen Betriebsarzt, in Impfstationen, durch mobile Impfteams, in einigen Apotheken, sowie bei manchen Tier- und Zahnärzten. In vielen Städten haben auch wieder die Impfzentren geöffnet oder es werden Impfaktionen an zentralen Plätzen angeboten. Wenn Sie eine Arztpraxis besuchen, können Sie einfach wie gewohnt einen Termin direkt in der Praxis vereinbaren. Oder fragen Sie in Ihrer Apotheke nach, ob diese die Impfung anbietet. Impfstationen bieten oft eine Impfung ohne Termin an.

Welche Angebote sich in ihrer Nähe befinden erfahren Sie auf den Internetseiten der Bundesländer oder unter der Rufnummer 116117.

Welche Impfstoffe werden für die Auffrischimpfung verwendet?

Die Auffrischimpfung erfolgt mit einem mRNA-Impfstoff, auch dann, wenn die Grundimmunisierung mit einem Vektor-Impfstoff erfolgte. Für Kinder werden in der Dosierung angepasste Impfstoffe eingesetzt. mRNA-Impfstoffe sind Comirnaty® von BioNTech/Pfizer und Spikevax® von Moderna.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Personen unter 30 Jahren, mit Comirnaty® zu boostern. Ab 30 ist auch eine Auffrischung mit Spikevax® möglich. 

Inzwischen gibt es auch an die Omikron-Varianten angepasste Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna. Bis Anfang Oktober soll Deutschland 19 Millionen Impfdosen des angepassten BioNTech-Impfstoffes bekommen. Dieser wirkt sowohl gegen den Wildtyp als auch gegen die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5.

Welche Nebenwirkungen hat die Booster-Impfung?

Die erste Booster-Impfung zeigt vergleichbare Nebenwirkungen wie bei der zweiten Impfung mit einem mRNA-Impfstoff. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Fieber. Die Datenlage für die zweite Boosterimpfung ist noch begrenzt. Man geht aber davon aus, dass die Nebenwirkungen vergleichbar sind mit denen der ersten Auffrischimpfung.

Gut geschützt: Grippeimpfung und Booster-Impfung
Die Barmer bietet eine kostenfreie Grippeimpfung als Satzungsleistung an. Ob die tägliche Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, der berufliche Kontakt mit vielen Kunden oder die Pflege von Familienangehörigen – es gibt viele Situationen im Leben, die für eine Grippeimpfung sprechen. Wir unterstützen Sie bei Ihrer Entscheidung, wenn Sie sich und Ihre Kinder impfen lassen möchten. Die Grippeimpfung kann parallel zu einer Schutzimpfung gegen COVID-19 stattfinden – ein Abstand zwischen beiden Impfungen ist nicht notwendig. 

Zusätzlich bietet Ihnen die Barmer eine regelmäßige Auffrischimpfung gegen Keuchhusten an. So sind Sie auch gegen diese Atemwegserkrankung gut geschützt.

Wo erhalte ich weitere Informationen?

Das Bundesministerium für Gesundheit fasst auf seiner Internetseite „Zusammen gegen Corona“ alle wichtigen Informationen zur Auffrischimpfung zusammen. Die kostenlose Corona-Hotline 116 117 informiert zur Corona-Schutzimpfung. 

Zusätzlich gibt es eine kostenlose Hotline 0800 0000837, die in Englisch, Arabisch, Türkisch und Russisch Fragen zur Impfung beantwortet.

Literatur und weiterführende Informationen

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