Diabetiker-Schuhe – Hilfsmittel bei diabetischem Fußsyndrom

1. Was sind Diabetiker-Schuhe?

Diabetikerinnen und Diabetiker leiden häufig aufgrund von Nervenschädigungen an Sensibilitäts- und Durchblutungsstörungen der Füße. Um negative Folgen wie einen diabetischen Fuß abzuwenden, sollten Menschen mit Diabetes ihren Füßen ganz besonders viel Aufmerksamkeit schenken. Es gilt also, Verletzungen zu vermeiden und jeglichen Druck im Schuh vorzubeugen. Normales Schuhwerk kann das in der Regel nicht leisten. Auf gutes Aussehen müssen Sie im Übrigen nicht verzichten. Inzwischen gibt es Diabetiker-Schuhe in vielen modernen Ausführungen.

Diabetiker-Schuhe sind industriell vorgefertigte Schuhe mit besonderer Konstruktion, um Druckspitzen an exponierten Stellen des Fußes zu reduzieren. Sie bieten einer besonderen Bettung oder Einlage ausreichend Raum, können Scherkräfte vermindern und eine physiologische Druckumverteilung sicherstellen. Sie sind außerdem so konzipiert, dass keine Druckstellen entstehen können und deshalb dem sogenannten diabetischen Fußsyndrom vorgebeugt wird. Die Qualität dieser Diabetiker-Schuhe zeichnet sich unter anderem durch nahtfreies, atmungsaktives Material aus. Eine weite Schaftöffnung für sanftes Ein- und Ausziehen und eine Sohle mit Absatz- und Vorfußrolle für kontrolliertes Abrollen sorgen für höchsten Schutz Ihrer Füße.

Die diabetesadaptierte Fußbettung (DAF) ist eine individuell für den diabetischen Fuß hergestellte Bettung, die die vielfältigen Veränderungen der Anatomie, der Biomechanik und vor allem die neuropathisch bedingte Empfindlichkeit gegenüber Druckbelastungen berücksichtigt. Ihre Aufgabe ist es, Ihnen Mobilität zu ermöglichen, aber dabei den verletzungsgefährdeten Fuß zu schützen.

2. Wann benötigen Sie Diabetiker-Schuhe?

Durch fehlende Sensibilität (Diagnose: Neuropathie, häufig bei fortgeschrittenem Diabetes) geht auch das Schmerzempfinden mehr und mehr verloren. Daher erfordert es besonders angepasstes, druckfreies Schuhwerk und maßgefertigte diabetes-adaptierte Fußbettungen.

Spezielle Diabetiker-Schuhe bzw. diabetesadaptierte Fußbettungen sind angebracht, wenn ausgeprägte Nervenschäden oder aber Durchblutungsstörungen vorhanden sind. Durch eine solche Versorgung wird der Druck, der beim Laufen auf Ferse und Ballen lastet, deutlich vermindert. 

3. Bezahlt die Barmer Diabetiker-Schuhe?

Liegt Ihnen ein ärztliches Rezept vor, leiten Sie dieses an einen unserer Vertragspartner (Orthopädieschuhtechniker) weiter. Dieser beantragt die für Sie notwendige Versorgung bei Ihrer Barmer.

Bei Schädigung infolge eines Diabetes Mellitus übernimmt Ihre Barmer die Kosten für die Spezialschuhe bei diabetischem Fußsyndrom (Diabetiker-Schuhe) – ggf. abzüglich der gesetzlichen Zuzahlung. 

Eine Versorgung mit diabetesadaptierten Fußbettungen kann für den orthopädischen Maßschuh oder den Spezialschuh bei diabetischem Fußsyndrom in Betracht kommen. Für handelsübliche Konfektionsschuhe kann eine Kostenübernahme durch Ihre Barmer nicht erfolgen.

4. Welche weiteren Kosten gibt es bei Diabetiker-Schuhen?

Die Barmer zahlt Ihrem Vertragspartner (Orthopädieschuhtechniker) einen festgelegten Vertragspreis für die erforderliche Versorgung. Ihre Zuzahlung beträgt aufgrund der gesetzlichen Vorgaben in der Regel 10 Prozent der Kosten – mindestens 5 Euro und maximal 10 Euro für ein Paar Diabetiker-Schuhe, sofern Sie über 18 Jahre alt und nicht von der Zuzahlung befreit sind. Die Zuzahlung entrichten Sie direkt an Ihren Orthopädieschuhtechniker.

Unser Tipp für Sie: Mehr zum Thema Zuzahlung erfahren Sie hier. Haben Sie viele Zuzahlungen? Dann informieren Sie sich über die Möglichkeiten einer Zuzahlungsbefreiung.

Wird ein Hilfsmittel in Verbindung mit einem Gebrauchsgegenstand verwendet oder ersetzt es diesen (wie z. B. bei Spezialschuhen bei diabetischem Fußsyndrom), beschränkt sich die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen auf das eigentliche Hilfsmittel. Den auf den Gebrauchsgegenstand entfallenden Kostenanteil haben Versicherte selbst zu tragen. Dieser Anteil ist direkt an den Vertragspartner zu zahlen. Bei diabetesadaptierten Fußbettungen entfallen die Kosten für den Gebrauchsgegenstand.

Unsere Vertragspartner sind verpflichtet, Ihnen eine individuell geeignete Versorgung ohne Mehrkosten anzubieten. Mehrkosten können entstehen, wenn Sie sich bewusst für eine Versorgung entscheiden, die über die medizinisch notwendige Versorgung hinausgeht. Falls Sie dies wünschen, wird Sie Ihr Orthopädieschuhtechniker im Vorfeld über die Höhe der Mehrkosten informieren.

In der Barmer-App erhalten Sie nach der Genehmigung eine Übersicht über die Kosten Ihrer Versorgung mit Diabetiker-Schuhen.

5. Wie erhalte ich Diabetiker-Schuhe?

Auf dem Weg zu Ihrem Hilfsmittel erhalten Sie von vielen Seiten Unterstützung – von der Barmer, Ihrer Arztpraxis sowie dem Anbieter Ihres Hilfsmittels. Den Weg zu Ihren Diabetiker-Schuhen oder diabetesadaptierten Fußbettungen erläutern wir Ihnen hier ausführlich. Zusätzlich können Sie sich die einzelnen Schritte auch in unserem Erklärvideo ansehen.

Schritt für Schritt zum gewünschten Hilfsmittel

6. Wie finde ich einen Vertragspartner der Barmer für Diabetiker-Schuhe?

In unserer Anbietersuche können Sie unter dem Begriff „Diabetiker-Schuhe" bzw. "Fußbettungen“ und der Angabe Ihrer Postleitzahl Vertragspartner in Ihrer Nähe finden.

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Gerne helfen wir Ihnen bei der Suche nach einem Hilfsmittelanbieter über die kostenfreie Nummer 0800 333 1010 oder über unsere weiteren Kontaktmöglichkeiten.

Sie haben die Wahl! Sie sind nicht auf die Inanspruchnahme eines bestimmten Anbieters festgelegt, sondern können unter den in Ihrer Region ansässigen Vertragspartnern frei wählen. Auch diese Vertragspartner halten qualifiziertes Personal vor.

7. Was gibt es bei Diabetiker-Schuhen sonst zu beachten?

Durch unseren Vertragspartner erhalten Sie eine mehrkostenfreie Versorgung. Hiervon ausgenommen sind die gesetzliche Zuzahlung und ggf. der Eigenanteil für den Gebrauchsgegenstand. Die Versorgung mit Ihren Spezialschuhen für diabetisches Fußsyndrom oder einer diabetesadaptierten Fußbettung umfasst neben der Ausstattung die Beratung, die Auswahl, Anpassung, die erforderliche Einweisung in den Gebrauch, die sachgerechte Handhabung und Pflege sowie Reparaturen.

Die Haltbarkeit und Tragedauer Ihrer Diabetiker-Schuhe ist von vielen Faktoren abhängig, z. B. den Belastungen, denen sie ausgesetzt sind und der Pflege. Im Allgemeinen beträgt die Tragedauer von Spezialschuhen für diabetisches Fußsyndrom für Straßenschuhe ca. zwei Jahre und für Hausschuhe vier Jahre. Eine Folgeversorgung von orthopädischen Schuhen kann erfolgen, wenn diese aufgrund von Verschleiß oder aufgrund von Veränderungen des Fußes erforderlich ist.

8. Ihre Barmer-Vorteile bei der Versorgung mit Diabetiker-Schuhen

• Qualifizierte Partner: Unsere Vertragspartner erfüllen alle Voraussetzungen, um die anspruchsvolle Versorgung mit Spezialschuhen für diabetisches Fußsyndrom (Diabetiker-Schuhe) oder diabetesadaptierte Fußbettungen durchzuführen.
• Hochwertige Beratung: Unsere Verträge verpflichten unsere Vertragspartner dazu, hohe Versorgungsstandards einzuhalten. Alle Vertragspartner setzen qualifizierte Fachkräfte ein, die über entsprechende Berufserfahrung in der Versorgung mit Diabetiker-Schuhen verfügen. Durch regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen und Produktschulungen sind die Fachkräfte der Vertragspartner stets in der Lage, eine qualitativ hochwertige Beratung durchzuführen.
• Schnelle Hilfe: Eingehende Beschwerden nehmen wir sehr ernst und greifen diese umgehend auf.