Ein junger Mann trägt einen Mundschutz und stützt sich an einer Häuserwand ab.
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Krebs & Co.: So kann Rauchen dem Körper schaden

Lesedauer unter 3 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Andrea Jakob-Pannier (Diplom-Sozialpädagogin/ Psychologin/ Psychoonkologin, Barmer)
  • Marie-Victoria Assel (Psychologin, Barmer)
  • Dr. med. Utta Petzold (Dermatologin & Allergologin bei der Barmer)

Rauchen hat zahlreiche schlechte Folgen für die Gesundheit. In diesen Infografiken seht Ihr, wo Zigaretten eurem Körper zusetzen. Und: Auch das ist nur eine kleine Auswahl.

Nicht nur das Krebsrisiko steigt: Diese Organe können durch das Rauchen beschädigt werden

  • Lungenkrebs: Die häufigste Krebserkrankung, die das Rauchen verursacht, ist Lungenkrebs. Raucher erkranken sieben Mal wahrscheinlicher an Lungenkrebs als Menschen, die nie geraucht haben. Dabei steigt das Risiko mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten, ihrem Teergehalt und der Dauer des Rauchens.
  • Kehlkopfkrebs: Tumore am Kehlkopf sind sehr oft auf Zigaretten zurückzuführen. Bei Männern sind es etwa 80 Prozent aller Kehlkopfkrebse, bei Frauen sogar fast 90 Prozent.
  • Weitere Krebserkrankungen: Rauchen hängt mit Krebs im Mund-, Nase- und Rachenraum, in der Leber, in der Bauchspeicheldrüse, in der Niere, in der Harnblase, mit Brustkrebs und mit Gebärmutterhalskrebs zusammen. Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein vielfach höheres Risiko für die Entwicklung dieser Krebskrankheiten.
  • Lunge: Rauchen erhöht die Wahrscheinlichkeit für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Bei COPD ist die Lunge dauerhaft geschädigt und die Atemwege (Bronchien) sind verengt. Es kommt zu Atemnot, Husten und Auswurf. Die Krankheit ist behandelbar, aber bislang nicht heilbar. Bei neun von zehn Betroffenen ist Rauchen die Ursache ihrer COPD.
  • Gehirn: Wer raucht, hat ein höheres Risiko an Demenz zu erkranken. Betroffene bekommen zunehmend Probleme mit dem Gedächtnis, der Sprache, beim Lernen und Planen und dabei, Gegenstände richtig zu erkennen.
  • Magen & Darm: Auch dem Magen-Darm-Trakt machen Zigaretten zu schaffen. Rauchen gilt als Risikofaktor für Morbus Crohn, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder die Reflux-Erkrankung, bei der saurer Mageninhalt in die Speiseröhre läuft. Das wiederum kann zu Speiseröhrenkrebs führen.
  • Augen: Raucher haben ein höheres Risiko, an Grauem Star zu erkranken und eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zu entwickeln. Beim Grauen Star wird die Sicht trüb, bei der AMD sterben die Sehzellen nach und nach.

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So kann Rauchen den Blutkreislauf beeinträchtigen

  • Atherosklerose: Rauchen führt zu Ablagerungen in den Blutgefäßen, vor allem in den Arterien. Dadurch werden die Blutgefäße enger und das Blut fließt schlechter hindurch.
  • Herzmuskel-Schäden: Weil die Sauerstoff-Versorgung der Muskeln durch Rauchen schlechter wird, schadet Rauchen den Muskeln. Auch dem Herzmuskel. Raucher entwickeln öfter eine Herzschwäche als Nichtraucher.
  • Diabetes: Rauchen verdoppelt das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Wer aufhört, verringert das Risiko wieder.
  • Auch Passiv-Rauchen schadet: Nicht nur direktes Rauchen schadet dem Herz-Kreislaufsystem. Passiv-Rauchen steigert die Wahrscheinlichkeit, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln, um 25 bis 30 Prozent. Auch das Risiko für einen Schlaganfall steigt. 

Was Rauchen bei Skelett und Muskeln anrichten kann 

  • Knochenschwund: Raucher erkranken häufiger an Osteoporose (auch Knochenschwund genannt). Dabei sind die Knochen instabiler und brechen leichter.
  • Gestörte Knochenheilung: Einmal gebrochen, heilen Knochen bei Rauchern langsamer. Außerdem kommt es bei Rauchern häufiger zu Fehlern beim Zusammenwachsen.
  • Schlechterer Muskelaufbau: Das Kohlenmonoxid im Zigarettenrauch bindet an die roten Blutkörperchen und nimmt dem Sauerstoff seinen Platz weg. Die Muskeln werden weniger gut versorgt.
  • Rheuma: Raucher erkranken häufiger an Rheuma als Nichtraucher, die Wahrscheinlichkeit ist 40 Prozent höher. Einmal erkrankt, verläuft die Krankheit bei Rauchern stärker und die Symptome lassen seltener nach.

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Corona: Inwiefern sich Raucher einem höheren Risiko aussetzen 

  • Lunge: Raucher haben ein höheres Risiko für einen besonders schweren Verlauf, wenn sie an COVID-19 erkranken. Das liegt daran, dass ihre Lunge schon geschädigt ist.
  • ACE2: Angiotensin converting enzyme 2 (ACE2) ist ein Enzym auf den Zelloberflächen der unteren Atemwege. Das SARS-CoV-2-Virus nutzt es, um damit in die Zelle hineinzugelangen. Raucher produzieren das Enzym stärker.
  • Schleimhaut: In den Atemwegen befinden sich kleine Flimmerhärchen, die die Atemwege sauber halten. Sie verhindern auch, das Viren und Partikel in die unteren Atemwege gelangen können. Nach dem Rauchen einer Zigarette ist die Reinigungs-Funktion der Flimmerhärchen stundenlang beeinträchtigt.
  • Erhöhtes Infektionsrisiko: Bei jedem Zug an der Zigarette führen Raucher die Hand zum Mund. Das macht es Viren leicht, von der Hand in den Mund zu gelangen.  

Literatur

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