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Stress

Stresskompetenz – eine innere Haltung gegen äußere Stressoren finden

Lesedauer unter 3 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Marie-Victoria Assel (Psychologin, Barmer)
  • Andrea Jakob-Pannier (Diplom-Sozialpädagogin/ Psychologin/ Psychoonkologin, Barmer)

Stress ist nicht nur eine Frage der Arbeits- und Freizeitbelastung. Sondern auch ein Resultat von persönlichen Verhaltensmustern und Einstellungen. Doch die lassen sich zum Glück verändern.

Was ist mentale Stresskompetenz?

Wie gestresst wir uns fühlen, das hat nicht nur mit überbordenden To-Do-Listen, fordernden Vorgesetzten und ausufernden Freizeitterminen zu tun. Sondern auch mit uns selbst. Unsere persönlichen Einstellungen, Ansprüche und Bewertungen können beeinflussen, ob wir Belastungen als Stress wahrnehmen und ob wir uns zutrauen, ihn bewältigen zu können.

Wie kann ich Stress bewältigen?

1. Glaubenssätze und Verhaltensmuster überprüfen

Keine Frage: Manchmal verlangt uns das Leben zu viel ab. Zu viel Verantwortung, zu viele Aufgaben, zu viele Anforderungen. Doch wie wir mit diesem „Zuviel“ in Berufs- und Privatleben umgehen, das wird vor allem durch unbewusste Glaubenssätze und alte Muster bestimmt.

„Jeder muss mich mögen“, „Ich bin für alles verantwortlich“, „Andere schaffen das auch“ – Gedanken wie diese tragen dazu bei, dass wir Warnsignale übersehen und schließlich im Stress versinken. Beginnen Sie also damit, die Glaubenssätze wahrzunehmen und zu hinterfragen. Machen Sie sich bewusst, dass jeder Mensch Grenzen hat und Phasen der Ruhe braucht.

2. Perfektionismus abbauen

„Ich muss perfekt sein“ – auch das ist ein beliebter Glaubenssatz. Und ein harter Anspruch an uns selbst. Natürlich möchten wir gute Leistungen erzielen, doch sollten unsere Ziele dabei realistisch und der Aufwand vertretbar bleiben.

Perfektionismus kann sehr belastend sein. Versuchen Sie daher, Ihre Einstellung zu überprüfen: Dürfen Sie sich tatsächlich nie mit einer Notlösung zufrieden geben? Führt ein Fehler wirklich zur Katastrophe? Wer überzeugt ist, stets noch einen besseren Weg zu finden, setzt sich selbst unter permanenten Druck.

Ziehen Sie Ihrem inneren Antreiber deshalb den Zahn, indem Sie jedem „immer“ ein „heute“ und jedem „alle“ ein „manche“ entgegensetzen. Taucht etwa der Gedanke „Immer mache ich alles falsch“ in Ihrem Kopf auf, dann formulieren Sie ihn um in: „Heute ist mir manches nicht gelungen, anderes aber schon.“

3. Positiv denken

Wer einer Situation mit negativen Erwartungen entgegentritt, verkrampft sich schnell und wird nervös. Versuchen Sie deshalb, eine positive Haltung einzunehmen. Stellen Sie sich einen guten Ausgang vor und bestärken Sie sich selbst: „Ich kann das schaffen“ oder „Ich bin gut genug dafür“.

Und wenn es beim ersten Mal nicht klappt – einfach dranbleiben. Überlegen Sie sich außerdem, welche schwierigen Zeiten und Herausforderungen Sie in der Vergangenheit schon gemeistert haben. Was hat Ihnen dabei geholfen? Gibt es Ähnlichkeiten mit der jetzigen Situation? Und könnte es nicht sein, dass Sie auch diese anstrengende Phase genauso überstehen werden?

4. Eigene Bedürfnisse wahr- und ernstnehmen

Um Grenzen ziehen zu können, müssen wir sie erst einmal kennen. Dazu braucht es Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung. Die gute Nachricht ist: Unser Körper und unsere Psyche senden uns eindeutige Signale, für die wir uns nur öffnen müssen.

Wichtig ist, diese Anzeichen schon in einem Anfangsstadium zu bemerken und nicht erst, wenn wir vor Erschöpfung fast zusammenbrechen. Das braucht etwas Übung, lässt sich aber jederzeit lernen.

Nehmen Sie sich täglich fünf Minuten Zeit, um in sich hinein zu spüren: Wie fühlt sich mein Körper an? Wo bin ich zum Beispiel verspannt? Wie fühle ich mich gerade: etwa zufrieden, ängstlich, motiviert oder unruhig? So lernen Sie sich immer besser kennen und spüren auch in stressigen Zeiten, was Sie gerade brauchen.

5. Resilienz trainieren

Manche Menschen bleiben selbst unter größtem Stress und Leistungsdruck gelassen. Sie gehen gestärkt aus Krisen hervor und lassen sich von Rückschlägen nicht lange beirren.

Sie besitzen eines: Resilienz. Der Begriff beschreibt die psychische Widerstandskraft, Belastbarkeit und Flexibilität eines Menschen im Umgang mit schwierigen Situationen und Lebensereignissen. Die gute Nachricht ist: Resilienz lässt sich trainieren – auch bei Ihnen. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie in turbulenten Zeiten stabil bleiben und ihr psychisches Immunsystem stärken. 

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