Psychische Erkrankungen

Was ist eine probatorische Sitzung?

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Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Andrea Jakob-Pannier (Diplom-Sozialpädagogin/ Psychologin/ Psychoonkologin, Barmer)
  • Laura Ostwald (Ambulante Versorgung, Barmer)

Die probatorische Sitzung folgt im Anschluss an eine psychotherapeutische Sprechstunde. Diese muss zunächst in Anspruch genommen werden, um zu klären, ob eine behandlungsbedürftige Störung vorliegt und – wenn ja – welche Form der Therapie geeignet ist. Sofern keine Akutbehandlung, also eine direkte intensive Behandlung, notwendig ist, folgen auf die psychotherapeutische Sprechstunde mindestens zwei probatorische Sitzungen.

Wie lange dauert eine probatorische Sitzung?

In dem Wort „Probatorik“ steckt bereits genau das drin, was Versicherte von diesen Sitzungen erwarten dürfen: „probare“, das lateinische Wort für „ausprobieren“.

Denn Ihre Krankenkasse übernimmt bis zu vier Probesitzungen à 50 Minuten bei Erwachsenen und bis zu 6 Sitzungen bei Kindern und Jugendlichen, die Sie vor dem eigentlichen Beginn der ambulanten Psychotherapie mit einer zugelassenen Psychologin oder einem Psychologen Ihrer Wahl in Anspruch nehmen dürfen. Gut zu wissen: Probatorische Sitzungen müssen nicht bei Ihrer Krankenkasse beantragt werden.

Warum probiert man probatorische Sitzungen aus?

Hier geht es in allererster Linie darum, dass Sie prüfen können, ob sozusagen die Chemie mit ihrem Gegenüber stimmt. Das ist sehr wichtig, denn jede Form von Richtlinienpsychotherapie ist ein sehr intimer Prozess, in dem das Innerste während gemeinsamer Stunden nach außen gekehrt wird. Und dabei sind gegenseitiges Verständnis und Wohlfühlen essenziell.

Was passiert während einer probatorischen Sitzung?

Probatorische Sitzungen sind also Kennenlernstunden, in denen Sie persönliche, aber auch pragmatische Fragen zur Behandlungsform stellen dürfen und die Therapeutin oder der Therapeut sich wiederrum ein genaues Bild Ihrer Situation macht. Ob vor Ort oder digital – es gibt kein einheitliches Ablaufschema des Gesprächs, da Ihr Gegenüber ja erst mal herausfindet, wieso Sie überhaupt Hilfe suchen.

Jedoch spielen z. B. die Häufigkeit und Intensität von Ängsten und das persönliche Empfinden von Depressionen bei der Diagnostik eine große Rolle. Sie müssen während der probatorischen Sitzungen keine dieser Fragen beantworten.

Je tiefer Sie Einblick in Ihr Seelenleben geben, desto besser (und manchmal auch schneller) kann Ihnen geholfen werden. Eine Übersicht einzelner Therapiemöglichkeiten finden Sie hier. Gut zu wissen: Bereits nach der ersten probatorischen Sitzung kann der Therapeut einen offiziellen Antrag auf Kurzzeit- oder Langzeittherapie stellen.

Wie finde ich einen probatorischen Termin?

 Falls Sie – oder Sie beide – feststellen, dass das angebotene Behandlungskonzept Ihren seelischen Bedürfnissen nicht gerecht wird, muss Ihnen die Terminservicestelle einen zeitnahen Termin bei einem anderen Therapeuten oder einer Therapeutin vermitteln.

Literatur

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