Ein Junge mit Lupe betrachtet einen Fliegenpilz mit einer Lupe
Kinder

Vergiftung bei Kindern: Richtig und schnell handeln

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Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Dr. med. Utta Petzold (Dermatologin, Allergologin, Phlebologin bei der Barmer)

Kleinkinder stecken bei ihren Entdeckungstouren alles in den Mund. So kann es zu Vergiftungen kommen. Deshalb: Gefährliche Substanzen immer aus der Reichweite entfernen.

Welche Symptome können bei Kindern auf eine Vergiftung hinweisen?

Die Ursachen für Vergiftungen bei Kindern können vielfältig sein: Das Kind hat wahlweise "bunte" Medikamente, Chemikalien in Flaschen, auffällige Pflanzen, Früchte oder Zigarettenkippen geschluckt. 

Prüfen Sie, welche Symptome das Kind zeigt: Schmerzen im Bauch, Übelkeit und Erbrechen? Auch wenn sich das Kind unnormal verhält, auffällig still ist oder wirr redet, sollte an eine Vergiftung gedacht werden. Zeigt das Kind Auswirkungen auf lebenswichtige Funktionen wie Bewusstsein oder Atmung, ist keine Zeit für einen Anruf beim Giftinformationszentrum. Dann rufen Sie direkt die Rettung unter 112.

Wie schnell macht sich eine Vergiftung bei Kindern bemerkbar?

Beim Verdacht auf eine Vergiftung ist schneller und professioneller Rat gefragt. Solange noch keine Symptome erkennbar sind, reicht es zunächst, ein Giftinformationszentrum anzurufen. An acht verschiedenen Kliniken in Deutschland wurden Giftinformationszentren eingerichtet, die Nicht-Mediziner sowie Ärzte telefonisch beraten. Dort erfahren Sie, wie gefährlich die eingenommene Substanz tatsächlich ist, was Sie tun können und ob das Kind ins Krankenhaus muss. In über der Hälfte aller Fälle erhalten die Anrufer direkt Entwarnung. Halten Sie für den Anruf unbedingt wichtige Informationen parat: Art und Menge der gefährlichen Substanz, Zeitpunkt der Einnahme, aufgetretene Symptome, Alter und Gewicht des Kindes.

Was ist zu tun, wenn sich ein Kind vergiftet hat?

Tödliche oder lebensgefährliche Vergiftungen sind zum Glück selten. Lagern Sie das Kind so, dass sich seine Bauchdecke entspannt: Dazu legen Sie den Kopf höher als den Bauch – am besten mit angewinkelten Beinen.

Versuchen Sie nicht, das Kind zum Erbrechen zu bringen, da bei ätzenden Substanzen die Lunge geschädigt werden kann. Geben Sie dem Kind besser ein Glas Tee, Wasser oder Saft zu trinken. Auch medizinische Kohle oder ein Entschäumungsmittel können notwendig werden.

So können Sie Vergiftungen von Kindern vermeiden:

  • Bewahren Sie gefährliche Substanzen immer außerhalb der Reichweite von Kindern auf.
  • Werfen Sie Giftsubstanzen nicht in Abfalleimer oder Papierkörbe, wo das Kind sie finden kann.
  • Arzneimittel sollten immer in einer verschlossenen Schublade oder Hausapotheke gelagert werden.
  • Giftige Substanzen gehören nicht in die Nähe von Lebensmitteln.
  • Die Lagerung giftiger Substanzen in Limonaden-, Mineralwasser-, Saft- oder Bierflaschen kann zu Verwechslungen führen. Vermeiden Sie die Verwendung anderer Flaschen. 

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Illustration eines Kindes, das ein Smartphone vor dem Bauch trägt

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