Ein Mann bespricht mit dem Arzt ein Ultraschallbild
Tranzparenz

Neue Ansätze für eine patientenorientierte Krebsfrüherkennung

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Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Aktuelles: August 2023

Mit knapp einer Viertelmillion jährlicher Todesfälle ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Doch obwohl kostenfreie Früherkennungsuntersuchungen für gesetzlich Versicherte zugänglich sind, werden diese bislang viel zu selten in Anspruch genommen. 

Mit einer aktuellen repräsentativen Bevölkerungsbefragung untersucht die BARMER die Einstellung der Menschen in Deutschland zum Thema Krebsfrüherkennung. Sie zeigt: 75 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass gezielte Früherkennung zum Erhalt der eigenen Gesundheit beitragen kann. Allerdings fühlen sich nur 47 Prozent ausreichend informiert. Und nur ein geringer Teil der Anspruchsberechtigten nutzt tatsächlich die Angebote: Bei der Früherkennung von Hautkrebs waren es 2021 nur 15 Prozent, von Prostatakrebs etwa 23 Prozent und von Darmkrebs sogar nur 8 Prozent. 

Die Befragung widmet sich auch den Gründen, warum Menschen nicht zur Früherkennung gehen: Bei einigen liegt es an der Organisation der Untersuchungen: So geben zwischen elf (Hautkrebsfrüherkennung) und 14 Prozent (Prostata) der Befragten an, den Aufwand für die Suche nach einer Praxis und für die Vereinbarung eines Termins als zu groß zu erachten. 

Für einige scheint der Informationsfluss einen Hinderungsgrund darzustellen. Zwischen fünf (Darmkrebs) und 13 Prozent (Hautkrebs) der Befragten geben an, im Unklaren darüber zu sein, ob ihre Versicherung die Untersuchung bezahlt. Die entsprechenden Informationen über den Leistungskatalog der Kassen und Versicherungen sind also bisher nicht zu ihnen durchgedrungen. Darüber hinaus findet eine kleine Gruppe, dass sie von ihren Ärztinnen und Ärzten nicht gut informiert wird. 

Eine relativ große Gruppe begründet ihre Nicht-Teilnahme an der Krebsvorsorge ferner damit, dass man keinerlei Symptome spüre. Dies gilt für ein Fünftel derer, die dem Hautkrebsscreening fernbleiben, sowie sogar ein Drittel derer, die auf die Darmkrebsvorsorge verzichten. Ein weiterer – zumindest bei Darm- und Prostatakrebs mit jeweils mehr als einem Viertel – relativ häufig genannter Grund ist, dass die Untersuchung unangenehm ist.

Das gemeinsam mit dem Handelsblatt Research Institute veröffentlichte Playbook greift auf die Erkenntnisse der Befragung zurück und diskutiert Ansätze zur nutzerfreundlichen Gestaltung der Früherkennungsangebote, um die Teilnahmequoten zu erhöhen. Ein Augenmerk liegt dabei auch auf der Implementierung neuer Angebote für die Früherkennung.
Zum Download der Studie.