Leuchttürme gesucht!

Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit: Elf Projekte schaffen den Einzug ins Finale

Die Klimakrise beeinträchtigt bereits jetzt unsere Gesundheit. Die Barmer sucht nach Lösungen, wie das Gesundheitswesen sich gegen die Folgen wappnen und zugleich selbst das Klima besser schützen kann. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit wird nach seinem erfolgreichen Auftakt 2024 auch in diesem Jahr wieder engagierte Pioniere und herausragende Projekte prämieren, die den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Wandel in der Branche vorantreiben.

Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V., der Barmer und der von Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen gegründeten Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen. Teilnahmeberechtigt sind unter anderem Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, Anbieter in Prävention, Rehabilitation und Pflege sowie Hersteller aus Technologie und Pharmazie. Auch zivilgesellschaftliche Akteure, Wissenschaft, Kommunen und Medien sind eingeladen.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Bewerbungen waren bis zum 16. Juni 2025 möglich.

Der Preis wird in drei Kategorien vergeben:

Eine hochwertige und moderne medizinische und pflegerische Versorgung ist die Grundlage für ein leistungsfähiges Gesundheitswesen in Deutschland. Sie muss zukunftsfähig gestaltet werden, damit das Gesundheitswesen auch weiterhin im Angesicht von demografischem Wandel, Veränderungen von Energie- und Wirtschaftssystemen sowie neuen Gesundheitsgefahren durch Klimakrise und Pandemien sein zentrales Versprechen einlösen kann: Zugang und Versorgungsqualität für alle Menschen in Deutschland sicherzustellen. 

Der DNP Gesundheit „Versorgung gestalten“ bezieht sich auf Initiativen und Projekte, die durch die innovative und effiziente Gestaltung von Strukturen und Prozessen zu mehr ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit in der Gesundheitsversorgung beitragen. Sie liefern Antworten für die Zukunft, indem sie beispielsweise Primärversorgung, Pflege und andere Gesundheitsberufe stärken, bedarfsgerechte Versorgungsangebote schaffen, digitale Möglichkeiten nutzten oder mehr Steuerung im System etablieren.

Betrachtet man die Krankheitslast in Deutschland, entfällt ein großer Teil auf Erkrankungen, die im Zusammenhang mit dem Lebensstil oder Umweltfaktoren stehen und meist mit einer langen Krankheitsdauer einhergehen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenschmerzen, Krebs und chronische Lungenerkrankungen. Um Nachhaltigkeit im Gesundheitssystem zu fördern, mehr Gesundheit und Lebenszufriedenheit zu schaffen und den Bedarf an Ressourcen aller Art zu reduzieren, sind die konsequente Vermeidung von Krankheit sowie der Schutz und die Förderung von Gesundheit zentrale Wege. Hierfür braucht es innovative und wirksame Ansätze in Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitsschutz. In Zeiten des Wandels, in denen sich das Gesundheitswesen neuen Risiken stellen muss und die Informationsgesellschaft Potentiale aber auch Gefahren birgt, ist darüber hinaus die Stärkung von Menschen in ihren Kompetenzen und ihrem Wissen ein zentrales Element für ein nachhaltiges, zukunftsfähiges Gesundheitswesen. 

Der DNP Gesundheit „Gesundheit stärken“ bezieht sich sowohl auf Initiativen und Projekte, die darauf abzielen, in Zeiten des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels Krankheit zu vermeiden sowie die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu schützen, als auch auf Ansätze, die über neue Herausforderungen für Gesundheit aufklären und Menschen befähigen, zur Erhaltung ihrer eigenen Gesundheit beizutragen.

Die öffentliche Aufmerksamkeit für die Klimakrise hat auch im Gesundheitswesen eine neue Diskussion um Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Energie- und Ressourcenschonung entfacht. Später als in anderen Sektoren beginnt ökologische Nachhaltigkeit zu einem zentralen Thema zu werden in einem System, dass für mehr als 6% des Treibhausgasausstoßes in Deutschland verantwortlich ist und heute 80 Prozent mehr Rohstoffe verbraucht als Mitte der 1990er-Jahre, Tendenz steigend. In allen Bereichen des Systems arbeiten Vorreiter:innen daran, neue Lösungen zu entwickeln, um den hohen Treibhausgasausstoß, negative Umweltauswirkungen und Ressourcenverbrauch des Gesundheitswesens zu reduzieren. 

Der DNP Gesundheit „Umwelt schützen“ bezieht sich auf Initiativen und Projekte, die die Umweltauswirkungen von Behandlungsoptionen und medizinischen Technologien in der Versorgung berücksichtigen und negative Umweltfolgen und die Nutzung natürlicher Ressourcen minimieren. 

Die Finalisten des Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit

September 2025

Wir freuen uns über eine Vielzahl von vielfältigen und spannenden Projekten und Initiativen, die in den letzten Monaten zum Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit 2025 eingereicht wurden. 

In einem strukturierten Prozess der Vorauswahl konnten sich in drei Kategorien je zehn Projekte für eine Nominierung qualifizieren. Aus diesen drei Nominierten-Gruppen konnten sich in der zweiten Bewertungsphase jeweils drei bis fünf Finalisten durchsetzen. 

Das Verbundprojekt BBNE-PfleGe des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe e.V. (DBfK), der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) und des Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe gGmbH (BBG) sensibilisiert Praxisanleitende in Pflege- und Gesundheitsberufen für nachhaltiges Handeln und planetare Gesundheit. Dafür bietet es bundesweit eine berufspädagogische Fortbildung an, die auf die besonderen Herausforderungen der Pflege und Gesundheitsversorgung im Kontext der Klimakrise eingeht. Mindestens 2.000 Praxisanleitende sollen erreicht werden, die ihr Wissen direkt in die praktische Ausbildung tragen und so eine nachhaltige Transformation im Gesundheitswesen anstoßen. 
Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden“ durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den europäischen Sozialfond Plus (ESF Plus)“ gefördert.

Begründung der Jury:

Durch die Fortbildung BBNE-Pflege können Praxisanleitende die Zusammenhänge von Klima, Nachhaltigkeit und Pflege direkt in die Pflege-Ausbildung einbringen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit und der Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe schaffen über die Schlüsselrolle von Praxisanleitenden mit Multiplikatoren-Funktion für diese Themen, Wissen und Bewusstsein bei beruflich Pflegenden. Das Verbundprojekt erreicht diejenigen, auf deren Schultern die Versorgung ruht, die maßgeblich sind für die erfolgreiche Umsetzung von Veränderung und die bei Patientinnen und Patienten ein hohes Vertrauen genießen. Das Projekt BBNE-PfleGe wird im Rahmen des Programms „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden“ durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Das Projekt Carus Green am Universitätsklinikum Dresden steht für eine umfassende und langfristige Nachhaltigkeitstransformation im Krankenhausbetrieb. 2012 als Mitarbeitendeninitiative gestartet, bündelt es unter einer eigenen Nachhaltigkeitsmarke zahlreiche ökologische Maßnahmen aller Fachbereiche. Im Fokus stehen die Reduktion von Energieverbrauch, Emissionen und Ressourcenverschwendung – etwa durch Photovoltaik, bedarfsgerechte OP-Lüftung, Mehrwegverpackungen, Recycling, nachhaltige Mobilität und naturnahe Campusgestaltung. Die Umsetzung erfolgt dezentral durch engagierte Mitarbeitende, koordiniert von der Krankenhausökologie, und ist fest im Klinikalltag verankert. Carus Green ist ein übertragbares Modell für nachhaltige Veränderung im Gesundheitswesen und lebt von Partizipation, Motivation und kontinuierlicher Weiterentwicklung.

Begründung der Jury: 

Mit dem Ansatz, für Nachhaltigkeit engagierte Mitarbeitende zu vernetzen, zu unterstützen und mit der Nachhaltigkeitsmarke „Carus Green“ sichtbar zu machen, ermöglicht das Universitätsklinikum Dresden eine praxisorientierte Transformation, die durch die Mitarbeitenden selbst und damit aus tiefster Überzeugung auf eine breite Unterstützung in der Belegschaft bauen kann. Aus den verschiedenen Fachbereichen entsteht ein vielfältiger Katalog an Maßnahmen, der alle Bereiche der ökologischen Nachhaltigkeit abdeckt. Dieses Projekt zeigt eindrücklich, was man mit einer hohen Mitarbeitenden Motivation über einen langen Zeitraum und Rückenwind vom Management erreichen kann. 

Mit dem Projekt Green Hospital Food trägt die Universitätsklinik Essen zur nachhaltigen Transformation der Krankenhausverpflegung bei. Ziel ist die schrittweise Umstellung des Speiseplans auf die Planetary Health Diet sowie die Reduktion der Lebensmittelverschwendung um mindestens 30 %. Dafür werden tierische Produkte deutlich reduziert und pflanzenbasierte Angebote ausgebaut – ohne Abstriche bei Geschmack, Vielfalt und Nährstoffversorgung. Eine interdisziplinäre Projektgruppe, bestehend aus Pflege, Medizin, Küche, Logistik, Verwaltung und Ernährungsberatung steuerte die Umsetzung. Damit werden nicht nur CO₂-intensive Speisen reduziert, sondern auch Ressourcen geschont, etwa durch präzisere Bedarfsplanung. Begleitet wird das Projekt durch Informationskampagnen, Lehrküchen und politische sowie wissenschaftliche Vernetzung.

Begründung der Jury: 

Die Umstellung der Verpflegung hin zur Planetary Health Diet, größtenteils pflanzenbasiert und mit Gewinnen für die Gesundheit der Menschen und des Planeten, ist einer der größten Hebel in Kliniken. Sie unterstützt den Genesungsprozess, schult den Blick bei Patient:innen für gesundes Essen durch positive Erfahrung, schont natürliche Ressourcen und setzt in der Klinik ein Zeichen für positive Transformation. Die Universitätsklinik Essen ist einer der Vorreiter in diesem Feld mit einem umfassenden Konzept, messbaren Erfolgen und starker Kommunikation. 

Diese Jury trifft 2025 die Wahl

Eine unabhängige Jury entscheidet über die Finalisten und Sieger. 

Dr. Carolin Baedeker

Gesundheits- und Klimaschutz sind untrennbar miteinander verbunden – ein gesunder Planet ist die Grundlage für das Wohlergehen der Menschen. Deshalb gilt es umso mehr, die Erderwärmung auf ein verträgliches Maß zu begrenzen und die vorhandenen Ressourcen verantwortungsvoll und nachhaltig zu nutzen. Nur so können wir gegenwärtige wie zukünftige Lebensgrundlagen bewahren.

Abteilungsleitung „Nachhaltiges Produzieren & Konsumieren“ und Co-Leiterin des Forschungsbereichs „Innovationslabore“, Wuppertal Institut

Prof. Christian Dreißigacker

„Die Auseinandersetzung mit den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen in der letztjährigen Jurysitzung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises hat mir nochmal gezeigt, wie viel wir Einrichtungen voneinander in Sachen Nachhaltigkeit lernen können. Auch für jemanden, der sich schon lange mit Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen beschäftigt, war da ganz viel Neues und Spannendes dabei. Ich finde es ganz wichtig, dass diese Projekte gewürdigt und für andere sichtbar gemacht werden.

Geschäftsführer der BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH  

Dr. med. Katharina Graffmann-Weschke

„Nachhaltigkeit ist nicht mehr verhandelbar, sondern täglich zu gestalten – an jedem Ort, wo Menschen leben, wohnen und arbeiten. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich auch in meiner Rolle als Jurorin des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit einen Beitrag dazu leisten kann."
  
 Vorständin Stiftung Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD)

Prof. Michael Hallek

Vorsitzender des Sachverständigenrates für die Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen

Nicole Krojer

Geschäftsführerin ZUKE Green

Dr. Johannes Nießen

Nachhaltige Verhältnisse und nachhaltiges Verhalten sind Voraussetzung für eine anhaltende Gesundheit. Wichtig bleibt, auf beiden Ebenen anzusetzen, um unser Wohlbefinden zu fördern.

Geschäftsführender Vorstand der Bundesverbands der Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdiensts, Beauftragter für die Gründung des Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM)  

Dr. Katharina Scherber

Das Überschreiten der planetaren Grenzen hat tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Gesundheitssystem. Damit dieses zukunftsfähig wird, ist ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen unabdingbar. Ich bin sehr gespannt auf weitere Leuchttürme als Wegbereiter für eine nachhaltige Transformation."
  
Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg), Forschungsbereichsleiterin Klimawandel und Gesundheit

Prof. Dr. med. Wilm Quentin

Nur ein nachhaltiges Gesundheitswesen trägt dazu bei, dass wir langfristig gesund auf dieser Erde leben können. Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen bedeutet, dass wir die negativen Auswirkungen auf die Umwelt verringern und uns gleichzeitig auf zukünftige Krisen vorbereiten.  Als Jurymitglied kann ich dazu beitragen, nachhaltiges Handeln im Gesundheitswesen und innovative Lösungen sichtbarer zu machen.

Professor für Planetary & Public Health, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Universität Bayreuth

Dr. Alexander Schmidt-Gernig

Referatsleiter Nachhaltigkeit und Gesundheitskompetenz im BMG

Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler

Co-Director Gesundheit bei der Bertelsmann Stiftung

Christine Vogler

Präsidentin des Deutschen Pflegerates

Maike Voss

Agenturleitung bei neues handeln AG und Mitglied in der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG)

Der Weg zum Preis

Die Kernfragen des Wettbewerbs
1.    Auf welche der Herausforderungen (Transformationsfelder) zielen Sie?
2.    Welche konkreten Beiträge zur Nachhaltigkeit leisten Sie und welche Wirkung entfalten Sie damit?
3.    Welche Ziele und Perspektiven verfolgen Sie mit diesen Beiträgen?
4.    Wie kommunizieren Sie Ihre Maßnahmen und deren Wirkung?
Auswahlprozess

In der Jurysitzung im Herbst entscheiden die Juror:innen auf Basis der Auswertung des Assessmentteams und persönlicher Beurteilung über die Finalisten. Diese sind die enge Spitzengruppe, die sich durch herausragend nachhaltige Lösungen qualifiziert. Aus diesem Kreis wählt die Jury die Sieger aus. 

Die Anzahl der Finalisten und Sieger richtet sich nach der Anzahl und der Qualität der Einreichungen. Die Namen der Finalisten werden veröffentlicht. Sie erhalten Einladungen für die Preisverleihung im November. Erst bei der Preisverleihung erfahren die Finalisten, wer die Sieger sind.

Bewerbung
Bewerbungen für den DNP Gesundheit durchlaufen einen zweistufigen Prozess. Er besteht aus der Nominierung und der Jurybewertung. Die Nominierung für den Preis erfolgt aufgrund einer Bewerbung anhand des bereitgestellten Online-Fragebogens.
Zeitplan
Die Bewerbungsphase lief vom 10. März 2025 bis zum 16. Juni  2025.
Die Preisverleihung findet Anfang Dezember 2025 in Düsseldorf statt.

 

Zwei Frauen im Büro begrüßen sich mit Fäusten

Wer kann mitmachen?

Alle, die das deutsche Gesundheitswesen aktiv mitgestalten, darunter:

  • Stationäre und ambulante Versorger
  • Akteure aus Prävention, Arbeits- & Patientenschutz
  • Produzenten aus Technologie & Pharmazie u. a. 
  • Patientenvertretungen & Selbsthilfegruppen
  • Zivilgesellschaft & Verbände
  • Wissenschaft & Forschung
  • Medien & Journalismus
  • Kommunen & Verwaltung

FAQ

 Ihre Fragen zum DNP Wettbewerb Gesundheit 2025

Allgemein

Im Rahmen des Wettbewerbs um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit werden Vorreiter der Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen ausgezeichnet. 

Es sollen die wichtigen Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Nachhaltigkeit durch gute Beispiele in den Fokus der betreffenden Branchen, von Politik, Medien und einer breiteren Öffentlichkeit setzen und dadurch die nachhaltige Transformation des Gesundheitssektors befördern.  Der DNP Gesundheit will vorbildliche Beiträge zum nachhaltigen Wandel würdigen, zum Nachmachen anregen und Akteur:innen im Gesundheitswesen zugleich aktivieren, als Multiplikator:innen zu einer schnelleren Transformation des Sektors beizutragen.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit wird von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit dem Partner BARMER und der Stiftung Gesunde Erde Gesunde Menschen vergeben. Die konzeptionelle Arbeit und das Assessment der eingereichten Bewerbungen erfolgt mit Unterstützung der Berliner Konzept- und Beteiligungsagentur „Die BrückenKöpfe“. 
Der Sieger erhält im Rahmen der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises einen Award, die „Preiskugel”, die das Logo des Deutschen Nachhaltigkeitspreises symbolisiert. Die anderen Finalisten erhalten eine Urkunde. Es kann ein Siegel lizensiert werden, um den Wettbewerbserfolg im Rahmen der Nutzungsbedingungen intern und extern zu kommunizieren.
Büro Deutscher Nachhaltigkeitspreis
Tel: 0211 / 5504 5510
Fax: 0211 / 5504 5505
E-Mail: buero[a]nachhaltigkeitspreis.de
Eine Gruppe junger Menschen diskutiert am Arbeitsplatz

Ausgezeichnete Nachhaltigkeitsinitiativen zeigen Lösungen für eine gesündere Zukunft

Weniger Müll im Krankenhaus, grüne Ideen in der Pflege, niederschwellige Gesundheitsangebote – herausragende Initiativen zeigen, wie die Zukunft aussehen kann.

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Die nominierten Projekte für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit

August 2025

Wir freuen uns über eine Vielzahl von vielfältigen und spannenden Projekten und Initiativen, die in den letzten Wochen und Monaten zum Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit 2025 eingereicht wurden. 

In einem strukturierten Prozess der Vorauswahl konnten sich in drei Kategorien je zehn Projekte für eine Nominierung qualifizieren. 
 

Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und nachhaltige Prozesse zu etablieren. SustainMed, ein vom Land Baden-Württemberg gefördertes Projekt der BG Kliniken Ludwigshafen und Tübingen, schafft dafür eine valide Datengrundlage: Durch Analyse und Optimierung von Wertstoffströmen bei Medizinprodukten werden Maßnahmen zur Ressourceneinsparung und Emissionsreduktion entwickelt. Kern ist ein digitaler Zwilling, der Klinikprozesse realitätsnah abbildet und nachhaltige Lösungen sichtbar macht. Erste Pilotmaßnahmen – etwa recyclingfähige Rollenhandtücher, Schulungen zur Reduktion des Handschuhverbrauchs oder die getrennte Sammlung von OP-Abfällen – zeigen messbare Erfolge. SustainMed trägt damit zur ökologischen Transformation im Gesundheitswesen bei und kann durch modulare Schnittstellen der digitalen Plattform auch in anderen Kliniken genutzt werden.

BG Kliniken Ludwigshafen und Tübingen gGmbH

bg-kliniken.de

Das Projekt „Die Kreislaufklinik“ der CIRCULARMED GmbH bietet seit 2024 ein webbasiertes Tool für Gesundheitseinrichtungen, das die Analyse, Dokumentation und Optimierung des Abfallaufkommens ermöglicht. Durch automatisierte Abfallberichte werden Einsparpotenziale bei Kosten, CO₂ und Rohstoffen sichtbar gemacht und die Erhöhung der Recyclingquote unterstützt. Mit jährlich über 5 Millionen Tonnen Abfall allein im deutschen Gesundheitswesen adressiert das Projekt ein zentrales, bislang vernachlässigtes Umweltproblem. Ziel des Projektes ist nicht nur den ökologischen Fußabdruck der Einrichtungen zu senken, sondern Einrichtungen im Gesundheitswesen bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu unterstützen und die Umsetzung eigener Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

CIRCULARMED GmbH

circularmed.de

Mit dem Projekt Green Hospital Food trägt die Universitätsklinik Essen zur nachhaltigen Transformation der Krankenhausverpflegung bei. Ziel ist die schrittweise Umstellung des Speiseplans auf die Planetary Health Diet sowie die Reduktion der Lebensmittelverschwendung um mindestens 30 %. Dafür werden tierische Produkte deutlich reduziert und pflanzenbasierte Angebote ausgebaut – ohne Abstriche bei Geschmack, Vielfalt und Nährstoffversorgung. Eine interdisziplinäre Projektgruppe, bestehend aus Pflege, Medizin, Küche, Logistik, Verwaltung und Ernährungsberatung steuerte die Umsetzung. Damit werden nicht nur CO₂-intensive Speisen reduziert, sondern auch Ressourcen geschont, etwa durch präzisere Bedarfsplanung. Begleitet wird das Projekt durch Informationskampagnen, Lehrküchen und politische sowie wissenschaftliche Vernetzung.

Universitätsklinikum Essen

uk-essen.de

Das Projekt „Mit Weitblick auf dem Teller“ der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gestaltet Krankenhausernährung gesund und nachhaltig. Dafür wurden sieben unbefristete Stellen geschaffen und selbst ausgebildete Diätassistenten in klinische Abteilungen integriert. Ergänzend sorgt ein Berater durch Schulungen von Auszubildenden für Medizinische Fachangestellte für Multiplikatoren. Seit 2023 setzt die Zentralküche Maßnahmen um, etwa einen höheren Anteil pflanzlicher, regionaler und saisonaler Produkte sowie die Reduktion von Speiseabfällen. So verbessert das Projekt die Gesundheit von Patienten und Mitarbeitenden, senkt messbar Treibhausgasemissionen und leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Transformation im Gesundheitswesen.

Medizinische Hochschule Hannover

mhh.de

Das Projekt „Umweltfokussierte Generika-Rabattverträge für Arzneimittel“ der Techniker Krankenkasse setzt gezielt finanzielle Anreize für nachhaltige Produktionsweisen in der Arzneimittelherstellung. Das Projekt beinhaltet Arzneimittelrabattverträge für drei gesetzliche Krankenkassen – TK, hkk und HEK – und ca. 14 Mio. Versicherte und entwickelt frühere Projekte anderer Akteure weiter. Durch einen Umweltbonus in den Rabattverträgen werden pharmazeutische Unternehmen nun belohnt, je nachhaltiger sie produzieren: indem sie Umweltzertifikate vorweisen und Abwassergrenzwerte bei der Produktion – insbesondere von Antibiotika – einhalten. Mit dem Projekt fördert die TK die Entwicklung hin zu höheren Umweltstandards in der weltweiten Arzneimittelproduktion, trägt zur Prävention von Antibiotikaresistenzen bei und schafft ein skalierbares, nachhaltiges Anreizsystem.

Techniker Krankenkasse

tk.de

Das Projekt „Carus Green“ am Universitätsklinikum Dresden steht für eine umfassende und langfristige Nachhaltigkeitstransformation im Krankenhausbetrieb. 2012 als Mitarbeitendeninitiative gestartet, bündelt es unter einer eigenen Nachhaltigkeitsmarke zahlreiche ökologische Maßnahmen aller Fachbereiche. Im Fokus stehen die Reduktion von Energieverbrauch, Emissionen und Ressourcenverschwendung – etwa durch Photovoltaik, bedarfsgerechte OP-Lüftung, Mehrwegverpackungen, Recycling, nachhaltige Mobilität und naturnahe Campusgestaltung. Die Umsetzung erfolgt dezentral durch engagierte Mitarbeitende, koordiniert von der Krankenhausökologie, und ist fest im Klinikalltag verankert. Carus Green ist ein übertragbares Modell für nachhaltige Veränderung im Gesundheitswesen und lebt von Partizipation, Motivation und kontinuierlicher Weiterentwicklung.

Universitätsklinikum Dresden 

uniklinikum-dresden.de

Das Projekt BBNE-PfleGe (BBNE steht für Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung) des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe e.V. (DBfK) sensibilisiert Praxisanleitende in Pflege- und Gesundheitsberufen für nachhaltiges Handeln und planetare Gesundheit. Dafür bietet es bundesweit eine berufspädagogische Fortbildung an, die auf die besonderen Herausforderungen der Pflege und Gesundheitsversorgung im Kontext der Klimakrise eingeht. Mindestens 2.000 Praxisanleitende sollen erreicht werden, die ihr Wissen direkt in die praktische Ausbildung tragen und so eine nachhaltige Transformation im Gesundheitswesen anstoßen. Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden“ durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den europäischen Sozialfond Plus (ESF Plus)“ gefördert.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.

dbfk.de

Die Initiative „PEG Nachhaltigkeitsscout“ der P.E.G. eG qualifiziert Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen von Gesundheitseinrichtungen zu Multiplikatoren für Umwelt- und Klimaschutz. Durch die Qualifizierung werden Mitarbeitende zu aktiven Gestaltern des Wandels und entwickeln praxisnahe Lösungen für mehr ökologische Verantwortung aus dem Kerngeschäft heraus. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung niedrigschwelliger Ideen sowie die Befähigung, eigenständig Potenziale zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks zu erkennen und Verbesserungen anzustoßen. Bereits in mehreren Einrichtungen hat die Initiative zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Energie, Abfall, Verpflegung und Verwaltung hervorgebracht und so eine nachhaltige Unternehmenskultur etabliert.

P.E.G. eG

pegreen.de

Das Projekt Elio von Elio Technologies FlexCo adressiert ein zentrales Problem der Pharmaindustrie: den hohen Anteil an Emissionen und Umweltbelastungen, die bereits in der Produktentwicklung festgelegt werden. Mithilfe einer KI-gestützten Öko-Design-Plattform analysiert Elio verstreute Datenquellen und erstellt belastbare Nachhaltigkeitsprofile für Prozesseingänge wie Rohmaterialien und Reagenzien. Die Lösung wird bereits in Pilotprojekten mit führenden Pharmaunternehmen eingesetzt und ermöglicht es, Nachhaltigkeit systematisch und ohne Zusatzaufwand in F&E-Entscheidungen zu integrieren. Mit Elio werden nicht nur CO₂-Emissionen, sondern auch Wasserverbrauch, Toxizität, Ressourcenverbrauch und Landnutzung bewertet. Das Projekt schafft so eine Grundlage für eine grüne Transformation der Pharmabranche.

Elio Technologies 

elio.earth

Großwäschereien in Krankenhäusern verbrauchen große Mengen an Energie, Wasser und Chemikalien und prägen damit die ökologische Gesamtbilanz des Gesundheitswesens. Das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) hat mit dem Projekt „Nachhaltig sauber – Umweltbewusste Wäscheversorgung“ seine Großwäscherei grundlegend modernisiert. Durch Digitalisierung und Automatisierung der Waschprozesse, energieeffiziente Maschinen, RFID-Chips zur Textilnachverfolgung sowie Wasseraufbereitung und Abwasserwärmerückgewinnung wurden Verbrauch und Belastungen deutlich reduziert. So trägt das Projekt dazu bei, CO-Fußabdruck und Ressourcenverbrauch nachhaltig zu senken, Prozesse energie- und wassereffizient sowie schadstoffarm zu gestalten, die Belastung der Mitarbeitenden zu verringern und eine zukunftsfähige Infrastruktur für die Textilversorgung aufzubauen.

Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS)

uks.eu

Die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit 2024

November 2024  |  Düsseldorf

Wir freuen uns, die strahlenden Sieger des Wettbewerbs bekannt zu geben! Die Nachhaltigkeits-Pioniere des Gesundheitswesens, die mit ihrer Kreativität und ihrer Tatkraft die Spitze der Transformation zu einem nachhaltigen Gesundheitswesen anführen.

 

Unsere lange und spannende Reise, von der Idee zu einem neuen Nachhaltigkeitspreis, über die Überzeugungsarbeit und den Startschuss, über die Vorbereitungen und die Auslobung, über die Bewerbungsphase und die Arbeit der Jury, bis hin zu einer fulminanten Abschlussveranstaltung, kommt an ihrem ersten großen Ziel an: die Ehrung der ersten Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit. 

 

Über 30 Projekte waren in einer Vorauswahl aus den erfreulich vielen Bewerbungen für einen Preis in einer der drei Kategorien nominiert worden. Jetzt hat die Jury in jeder Kategorie das Projekt ausgewählt, das den Titel "Sieger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit 2025" tragen darf.  

Auch alle Finalisten und Nominierten können natürlich nach wie vor weiter unten auf der Webseite nachgelesen werden.

 

Die Gewinner in den drei Kategorien sind: 

Klimafreundlich pflegen - überall!

Prof. Dr. Christoph Straub überreicht Thomas Diekamp den DNP Gesundheit

Thomas Diekamp, Referent für Klimaschutz bei AWO Bundesverband e.V., empfängt den DNP Gesundheit von Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer

Die Arbeiterwohlfahrt mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, das die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt eine deutliche Wirkung, die aktiv im Gesundheitswesen kommuniziert wird.

AWO Bundesverband e.V.

awo.org

Maria Hinz und Prof. Dr. Christoph Straub im Austausch beim DNP

Warum engagiert sich die Barmer für einen Nachhaltigkeitspreis im Gesundheitswesen?

Wie es zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit kam und warum Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen jetzt so wichtig ist.

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Das war die Jury 2024

Dr. Anne Sophie Geier

„Als Mitglied der Jury für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Bereich Gesundheit möchte ich dazu beitragen, innovative Lösungen zu würdigen, die eine nachhaltige Gesundheitsbranche mitgestalten. Digitale Technologien können die Patientenversorgung verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung verringern. Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung wird eine gesündere Zukunft für kommende Generationen schaffen.” 
  
Geschäftsführerin Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung

Dr. Ruth Hecker

„Wir als Aktionsbündnis Patientensicherheit kümmern uns um Patientensicherheit und teilen damit alle Interessen und Werte der Nachhaltigkeit. Wir streben nach einer gesünderen und sichereren Zukunft für alle.“

Vorsitzende Aktionsbündnis Patientensicherheit

Dr. Katharina Scherber

„Der Mensch steht tagtäglich im direkten und indirekten Kontakt mit seiner Umwelt. Und unsere Umweltbedingungen wiederum stellen unsere Lebensgrundlage dar. Wir brauchen also dringend ein Um- und Neudenken von Umwelt und Gesundheit, und das in jedem Sektor. Leuchttürme für Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen haben großes Potential und können wesentliche Wegbereiter für eine nachhaltige Transformation in allen Sektoren sein."
  
Forschungsbereichsleiterin Klimawandel und Gesundheit, Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg)

Prof. Dr. Wolfgang Greiner

„Auch im Gesundheitswesen gewinnen das Thema Nachhaltigkeit und der Dreiklang von Umwelt, Sozialem und verantwortungsvoller Unternehmensführung immer mehr an Bedeutung. Aus ökonomischer Sicht sollten die Kosten einer nachhaltigen Transformation von Gesundheitseinrichtungen als langfristige Investitionen gesehen werden, die einen gesellschaftlichen, aber durchaus auch betriebswirtschaftlichen Nutzen haben. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit hilft dabei, entsprechende Leuchtturmprojekte bekannt zu machen."

Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Professor für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement Universität Bielefeld

Dr. Carolin Baedeker

„Durch meine Beteiligung an der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises im Bereich Gesundheit möchte ich, die Dringlichkeit transdisziplinärer Forschung unterstreichen. Angesichts der komplexen Zusammenhänge zwischen dem fortschreitenden Klimawandel, der globalen Ressourcenübernutzung und den zunehmenden Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit ist eine ganzheitliche Herangehensweise unerlässlich, um innovative, gesellschaftlich akzeptable Lösungen zu entwickeln. Meine langjährige Erfahrung und Expertise in der Nachhaltigkeitsforschung haben mir verdeutlicht, dass die Integration von Wissenschaft, Praxis und Politik entscheidend ist, um eine wirkungsvolle Transformation voranzutreiben. Es ist meine feste Überzeugung, dass ich durch die Bewertung von Innovationsprojekten dazu beitragen kann, den Weg zu einer resilienteren und nachhaltigeren Zukunft zu unterstützen.“

Stellv. Leiterin der Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren und Co-Leitung des Forschungsbereichs Innovationslabore am Wuppertal Institut

Christian Dreißigacker

„In Sachen Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen können wir Einrichtungen wahnsinnig viel voneinander lernen und müssen das Rad nicht ständig selbst neu erfinden. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis hilft uns, spannende und erfolgreiche Projekte zu würdigen und damit zur Nachahmung zu empfehlen. Ich freue mich sehr auf die Ideen aus den Wettbewerbsbeiträgen und auch, dass wir den Menschen hinter den Ideen mit dem Preis einmal „danke“ sagen können.“

Geschäftsführer der BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH

Christine Vogler

„Unternehmen sichtbar zu machen, die Nachhaltigkeit auf die Agenda nehmen und damit das Klima, die Mitarbeitenden und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gleichermaßen im Blick haben, ist eine wichtige Aufgabe. Als Jury-Mitglied hier mitwirken zu können, ist mir eine große Freude und Verantwortung.“

Präsidentin des Deutschen Pflegerates

Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler

„Gesundheit und Nachhaltigkeit sind zwei Zielbilder, die sich gegenseitig bedingen und ohneeinander nicht sein können. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis bündelt leidenschaftliche Ideen und Initiativen mit dem Potenzial, die gesundheitliche Teilhabe der Menschen zu stärken, sorgsam mit Ressourcen umzugehen und unser Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen. Ich freue mich sehr, dass ich diesen Wettbewerb der kreativen Lösungen als Juror unterstützen darf.“

Bertelsmann Stiftung, Co-Director Gesundheit

Dr. Johannes Nießen

„Die nachhaltige Transformation des Gesundheitssektors durch Good Practice-Beispiele zu befördern hat für mich als Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA einen hohen Stellwert. Ich setze mich in der Jury dafür ein, zu einer schnelleren Transformation des Gesundheitssektors in Richtung Nachhaltigkeit beizutragen.“

Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für  Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Dr. Anne-Babette Stier

Leiterin Unterabteilung Gesundheitsschutz und Nachhaltigkeit im Bundesministerium für Gesundheit

Maike Voss

„Die Transformation des Gesundheitswesens ist bereits im vollen Gang mit vielen Anknüpfungspunkten in andere Politikfelder und Themenbereiche. Ich freue mich, dass dies nun mit dem ersten deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit sichtbar wird und freue mich auf die Projekte und ihre Strahlkraft.“ 

Vorstandsmitglied Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit, Geschäftsführerin des Center for Planetary Health Policy

Dr. Michael Hallek

Vorsitzender des Sachverständigenrates für die Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Professor für innere Medizin am Uniklinikum Köln, Mitglied der Siegenthaler Gesellschaft

Oliver Kirst

„Ich freue mich sehr über meine Ernennung als Jury-Mitglied für den 17. Nachhaltigkeitspreis im Bereich Gesundheit. Das Thema 'nachhaltige Gesundheit' betrifft uns alle: sowohl individuell und persönlich als auch gesellschaftlich. Es erfordert eine systemische Verankerung, um sicherzustellen, dass nachhaltige Ziele nicht nur definiert, sondern auch von allen Beteiligten erreicht werden, weil sie sich als lohnend erweisen. Da mit dieser Auszeichnung Projekte gewürdigt werden, die eine nachhaltige Transformation im Gesundheitssektor vorantreiben, freue ich mich sehr auf die innovativen Bewerbungen und die Zusammenarbeit mit den renommierten Jury-Mitgliedern.“

Geschäftsführer bei Servier und Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)

Tobias Schlegl

„Gesundheit und Nachhaltigkeit - beides Themen, die mich schon seit langer Zeit antreiben. Wird höchste Zeit, dass sie zusammengedacht werden. Wie gut, dass der DNP diese neue Kategorie einführt.“

Radio- und Fernsehmoderator, Reporter, Autor, sowie  Notfallsanitäter und Seenotretter
HH2 DNP 2023

Wir müssen nicht die Erde retten sondern uns

„Gesundheit beginnt nicht mit Tabletten, einer Operation oder einem MRT. Gesundheit beginnt viel früher: mit der Luft, die wir atmen, Wasser zum Trinken, Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander. Alle diese Lebensgrundlagen sind akut in Gefahr. Und nichts davon wird von allein besser. Wir haben eine Jahrhundertaufgabe vor der Nase, und weniger als 10 Jahre Zeit. Deshalb freue ich mich sehr darauf, in Kooperation mit dem DNP und der BARMER die besten Ideen und Initiativen für ein nachhaltiges Gesundheitswesen auszuzeichnen und der Bewegung möglichst viel Tempo zu verleihen.“ 

Dr. Eckart von Hirschhausen, GEGM-Gründer und DNP-Kooperationspartner

DNP Statuette

Die Finalisten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit

Oktober 2024

Jetzt wird es richtig spannend: die Finalisten stehen fest!

Über 30 Projekte waren in einer Vorauswahl aus den vielen Bewerbungen für einen Preis in einer der drei Kategorien nominiert worden. 

Nun hat unsere Jury in jeder Kategorie diejenigen Projekte ausgewählt, die ins große Finale im November kommen. 

In zwei Kategorien sind es nun noch drei Projekte, in der Kategorie "Umwelt schützen" sind es noch fünf, die es in das Finale schaffen und um den Preis "Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen" konkurrieren. 

In diesen drei Themenfeldern gibt es Preise zu gewinnen:

1. Versorgung gestalten - Nachhaltige Strukturen schaffen

2. Gesundheit stärken - In Zeiten des Wandels Krankheit verhindern

3. Umwelt schützen - Ökologische Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen etablieren

Übrigens: Alle ursprünglich Nominierten können nach wie vor weiter unten auf der Webseite nachgelesen werden.

Die Arbeiterwohlfahrt mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, das die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt eine deutliche Wirkung, die aktiv im Gesundheitswesen kommuniziert wird.

AWO Bundesverband e.V.

awo.org

Während in einigen Kliniken das Abfallmanagement noch immer ganz am Anfang steht, geht die Isar Kliniken GmbH über normale Mülltrennung deutlich hinaus. Manche beschafften Produkte sind aufgrund ihres Materials (z.B. Zellstoff) oder des festen Verbaus verschiedenartiger Materialien (z.B. Kugelschreiber: Metall, Plastik, Holz usw.) nicht direkt recyclingfähig und werden deshalb regulär im Restmüll entsorgt und verbrannt. Gemeinsam mit mehreren Zulieferern und Entsorgungsunternehmen wurden im Projekt sieben Rücknahmesysteme im Klinikalltag etabliert, z.B. für Narkosegase und Herzkatheter, aber auch für Kaffeekapseln und Papierhandtücher. Die Wertstoffe fließen im Sinne der gelebten Kreislaufwirtschaft in die Produktion neuer Waren ein. Das Projekt ist eingebettet in eine umfassende und konstant evaluierte Strategie.

Isar Kliniken GmbH

isarklinikum.de

Die Sana Kliniken haben 2023 die Initiative „Operation Umwelt: Nachhaltige OP“ gestartet, um den ökologischen Fußabdruck von Operationssälen erheblich zu reduzieren. Denn in den OP-Sälen werden durch Narkosegase nicht nur bis zu 35 % der gesamten Treibhausgasemissionen eines Krankenhauses freigesetzt. Auch der Energie- und Wasserbedarf ist im OP aufgrund der Vielzahl medizinischer Geräte, der Klimatisierung und der Sterilisation deutlich höher als in anderen Abteilungen eines Klinikums. Die Initiative umfasst standortübergreifende Projekte wie klimafreundlichere Narkosen, den Einsatz von Mehrweg- statt Einweg-OP-Textilien, das Trennen und Recyceln von OP-Abfällen sowie die Reparatur von chirurgischen Instrumenten und Medizintechnik.

Sana Kliniken AG

sana.de/nachhaltigkeit

Der KliMeG-Rechner ist ein frei zugänglicher Treibhausgas-Rechner für deutsche Krankenhäuser. Er hilft Krankenhäusern, Bewusstsein für Treibhausgas-Emissionen im Krankenhausbetrieb zu schaffen, Quellen von THG-Emissionen aufzuzeigen und die Effektivität von Klimaschutzmaßnahmen zu evaluieren. Der Rechner wird vom gemeinnützigen Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen (KliMeG) bereitgestellt und durch Workshops, eine FAQ-Rubrik und die Möglichkeit zu individuellen Rückfragen begleitet. Entwickelt wurde er im Rahmen zweier Forschungsprojekte, um ein zukunftsfähiges Angebot für Kliniken in ganz Deutschland zu machen, eine große Reichweite zu erzielen und so die nachhaltige Reduktion von Treibhaugasemissionen zu erreichen.

Uniklinik Heidelberg

klimeg.de

Das Projekt „Nachhaltige und gesunde Speiseversorgung in Gesundheitseinrichtungen und Großküchen“ zielt darauf ab, die Speiseversorgung klimafreundlicher und gesünder zu gestalten. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der Planetary Health Diet und Verringerung der Speiseabfälle. Zentral ist dabei die Reduktion von Fleisch- und Wurstkonsum nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Auf diesem Weg soll die Speiseversorgung an Kliniken dem Auftrag einer Gesundheitseinrichtung gemäß gesund und nachhaltig sein, um die Gesundheit der jetzigen und zukünftigen Generationen zu gewährleisten. Das Projekt will zeigen, dass die Transformation auch ohne große finanzielle Unterstützung gelingen kann, wenn die vorhandenen Kräfte einer Region gemeinsam zusammenarbeiten.

Verbund der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

slk-kliniken.de

Rückblick: Die nominierten Projekte für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit

August 2024
Wir freuen uns riesig über eine Vielzahl von enorm vielfältigen und spannenden Projekten und Initiativen, die in den letzten Wochen und Monaten zum Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit 2025 eingereicht wurden. 

In einem strukturierten Prozess der Vorauswahl konnten sich Projekte in drei Themenfeldern für eine Nominierung qualifizieren:

1. Versorgung gestalten - Nachhaltige Strukturen schaffen

2. Gesundheit stärken - In Zeiten des Wandels Krankheit verhindern

3. Umwelt schützen - Ökologische Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen etablieren

(Hier zu den Finalisten springen).

Während in einigen Kliniken das Abfallmanagement noch immer ganz am Anfang steht, geht die Isar Kliniken GmbH über normale Mülltrennung deutlich hinaus. Manche beschafften Produkte sind aufgrund ihres Materials (z.B. Zellstoff) oder des festen Verbaus verschiedenartiger Materialien (z.B. Kugelschreiber: Metall, Plastik, Holz usw.) nicht direkt recyclingfähig und werden deshalb regulär im Restmüll entsorgt und verbrannt. Gemeinsam mit mehreren Zulieferern und Entsorgungsunternehmen wurden im Projekt sieben Rücknahmesysteme im Klinikalltag etabliert, z.B. für Narkosegase und Herzkatheter, aber auch für Kaffeekapseln und Papierhandtücher. Die Wertstoffe fließen im Sinne der gelebten Kreislaufwirtschaft in die Produktion neuer Waren ein. Das Projekt ist eingebettet in eine umfassende und konstant evaluierte Strategie.

Isar Kliniken GmbH

isarklinikum.de

Die Arbeiterwohlfahrt mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, das die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt eine deutliche Wirkung, die aktiv im Gesundheitswesen kommuniziert wird.

AWO Bundesverband e.V.

awo.org

2023 hat die Sana Kliniken AG die Initiative „Gemeinsam. Gesundheit. Gestalten.“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, durch enge Zusammenarbeit und Wissenstransfer zwischen den Partnern der Einkaufskooperation, den nachhaltigen Wandel in der Lieferkette des Gesundheitssektors voranzutreiben. Die Initiative basiert auf vier Säulen: Das Review-Center liefert wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse für nachhaltige Einkaufsentscheidungen, das Nachhaltigkeitsnetzwerk Lieferkette erarbeitet zukunftsweisende Lösungen im Dialog mit Partnern, die Plattform TransForm teilt Wissen und Best-Practice-Erfahrungen und Tools & Apps bieten Datenbanken und Anwendungen zur Bewertung von Nachhaltigkeitsstandards und Lieferanten.

Sana Kliniken AG

sana.de/nachhaltigkeit

Seit 2021 verfolgt ZUKE Green mit der Initiative ”ZUKE Green Community” die Mission, die Green-Health-Community im Gesundheitswesen des DACH-Raums zu vernetzen und zu stärken. Durch die Vernetzung, den Wissensaustausch und die Unterstützung der im Bereich Nachhaltigkeit tätigen Klinikmitarbeitenden in der Community wird ihre Arbeit erleichtert und die grüne Transformation der Kliniken beschleunigt. ZUKE bietet einen digitalen Raum für offenen und vertraulichen Austausch zu aktuellen Anliegen und konkreten Lösungen. Bisher sind über 80 Klinikmitarbeitende, die Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit tragen, als „Nachhaltigkeitsbotschafter:innen“ aktiv.

Zukunft-Krankenhaus-Einkauf

zuke-green.de

Das Projekt „Nachhaltige und gesunde Speiseversorgung in Gesundheitseinrichtungen und Großküchen“ zielt darauf ab, die Speiseversorgung klimafreundlicher und gesünder zu gestalten. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der Planetary Health Diet und Verringerung der Speiseabfälle. Zentral ist dabei die Reduktion von Fleisch- und Wurstkonsum nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Auf diesem Weg soll die Speiseversorgung an Kliniken dem Auftrag einer Gesundheitseinrichtung gemäß gesund und nachhaltig sein, um die Gesundheit der jetzigen und zukünftigen Generationen zu gewährleisten. Das Projekt will zeigen, dass die Transformation auch ohne große finanzielle Unterstützung gelingen kann, wenn die vorhandenen Kräfte einer Region gemeinsam zusammenarbeiten.

Verbund der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

slk-kliniken.de

Die Sana Kliniken haben 2023 die Initiative „Operation Umwelt: Nachhaltige OP“ gestartet, um den ökologischen Fußabdruck von Operationssälen erheblich zu reduzieren. Denn in den OP-Sälen werden durch Narkosegase nicht nur bis zu 35 % der gesamten Treibhausgasemissionen eines Krankenhauses freigesetzt. Auch der Energie- und Wasserbedarf ist im OP aufgrund der Vielzahl medizinischer Geräte, der Klimatisierung und der Sterilisation deutlich höher als in anderen Abteilungen eines Klinikums. Die Initiative umfasst standortübergreifende Projekte wie klimafreundlichere Narkosen, den Einsatz von Mehrweg- statt Einweg-OP-Textilien, das Trennen und Recyceln von OP-Abfällen sowie die Reparatur von chirurgischen Instrumenten und Medizintechnik.

Sana Kliniken AG

sana.de/nachhaltigkeit

Das Projekt der Universität Bremen hat mit zahlreichen Partnern eine medizinische Leitlinie entwickelt, die erstmals umweltrelevante Aspekte bei der Empfehlung für medizinische Verordnungen berücksichtigt. Zur Behandlung von Asthma und chronischer Bronchitis werden häufig Dosieraerosole (DA) eingesetzt. Die darin enthaltenen Treibhausgase sind massiv klimaschädlich und für ca. 3.5% der Treibhausgasemissionen des Gesundheitssystems verantwortlich. Mit Pulverinhalatoren (DPI) steht eine klimafreundlichere Alternative mit gleicher Wirksamkeit zur Verfügung, die jedoch noch zu wenig eingesetzt wird. Die neue Leitlinie ermöglicht Ärzt:innen, nach dem aktuellen medizinischen Wissenstand zu verordnen und gleichzeitig den CO2 Fußabdruck des Gesundheitswesens zu reduzieren.

Universität Bremen

uni-bremen.de

Die GreenTec Dialysis GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, den Ressourcenverbrauch von Dialysebehandlungen durch die Vernetzung von Medizintechnik, Gebäudetechnik und nachhaltiger Energieerzeugung erheblich zu reduzieren. Mit der Vernetzung der drei Sektoren Medizintechnik, Gebäudetechnik und nachhaltige, in-house Energieerzeugung durch Wärmepumpen oder Photovoltaik werden Ressourcenverbrauch und Emissionen (Wärme- und Stromenergie) der Dialysebehandlung gesenkt. Der Impact im CO2-Fußabdruck wird durch einen speziell für die Dialyse entwickelten CO2-Rechner ermittelt. Dadurch kann der Fußabdruck des einzelnen Dialysezentrums und der deutschen Nephrologie zuverlässig und evidenzbasiert bestimmt werden.

GreenTec Dialysis GmbH

greentecdialysis.com

Der KliMeG-Rechner ist ein frei zugänglicher Treibhausgas-Rechner für deutsche Krankenhäuser. Er hilft Krankenhäusern, Bewusstsein für Treibhausgas-Emissionen im Krankenhausbetrieb zu schaffen, Quellen von THG-Emissionen aufzuzeigen und die Effektivität von Klimaschutzmaßnahmen zu evaluieren. Der Rechner wird vom gemeinnützigen Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen (KliMeG) bereitgestellt und durch Workshops, eine FAQ-Rubrik und die Möglichkeit zu individuellen Rückfragen begleitet. Entwickelt wurde er im Rahmen zweier Forschungsprojekte, um ein zukunftsfähiges Angebot für Kliniken in ganz Deutschland zu machen, eine große Reichweite zu erzielen und so die nachhaltige Reduktion von Treibhaugasemissionen zu erreichen.

Uniklinik Heidelberg

klimeg.de

Krankenhäuser geben jährlich Millionen Euro für die Verbrennung ihrer Abfälle aus. Dabei sind laut WHO 85% der Krankenhausabfälle allgemeine, nicht gefährliche Abfälle, die prinzipiell recycelt werden könnten. Das Projekt von Johnson & Johnson zielt darauf ab, die Abfallwirtschaft in Krankenhäusern durch ein digital unterstütztes Recyclingprogramm für Einwegprodukte und Verpackungen zu transformieren. Seit 2021 wird das Recyclingprogramm angeboten. Deutschlandweit nehmen mehr als 30 Kliniken teil.

Johnson & Johnson

jnjmedtech.com

Seit 2022 zeigt die Universitätsmedizin Greifswald, dass ökologische Nachhaltigkeit in Operationssälen möglich ist. Im ersten Schritt wurde das besonders schädliche Narkosegas Desfluran abgeschafft. Es folgten Schulungen zu Niedrigflussnarkosen und alternativen gasfreien Narkosen sowie die Einführung verpflichtender Standard Operating Procedures (SOP) für umwelt- und klimaschonende Maßnahmen. Anfang 2024 wurden alle 34 Narkosegeräte auf Narkosegasfilter umgestellt, was die Emissionen reduziert und das Wiederaufarbeiten und erneute Verwenden der Gase ermöglicht. Diese Maßnahmen senken zudem den Stromverbrauch, da die Narkosegasabsaugung entfällt. Das Projekt wird kontinuierlich evaluiert und in die Lehre integriert, um die positiven ökologischen, ökonomischen und sozialen Effekte weiter zu fördern und die OP-Prozesse klimafreundlich zu gestalten.

Universitätsmedizin Greifswald

medizin.uni-greifswald.de

Das Projekt „Green Hospital Food“ der Universitätsklinik Essen zielt darauf ab, die Ernährung der Patient:innen und Mitarbeitenden nachhaltiger zu gestalten. Eine interdisziplinäre Projektgruppe wurde Anfang 2022 gegründet, um einen umfassenden Plan zu entwickeln, der die Speisepläne bis Ende 2024 an die Planetary Health Diet anpasst, zwei Menülinien durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zertifizieren lässt und die Lebensmittelverschwendung um mindestens 30% reduziert. Es wurden bereits erste Erfolge erzielt: Allein durch die Änderung der Reihenfolge des Speiseangebots konnte die Nachfrage um 5% erhöht und die Lebensmittelverschwendung zwischen 2022 und 2023 um 23 % reduziert werden.

Universitätsklinik Essen

uk-essen.de/

Professor Dr. Christoph Straub ist Vorstandsvorsitzender der Barmer.

Noch lange nicht am Ziel

„Nachhaltigkeit ist ein Thema, das für das Gesundheitswesen höchst aktuell ist und zugleich weit darüber hinausgeht. Ohne Nachhaltigkeit ist ein gesundes Leben auf Dauer nicht möglich. Dafür brauchen wir Tempo, Mut für ein neues Denken, frische Ideen und nicht zuletzt die Überzeugungskraft guter Beispiele. Das alles schaffen wir mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit.“ 

Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer

Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des DNP

Wandel im Gesundheitswesen befördern

„Das Gesundheitswesen ist der Spiegel unserer Gesellschaft. In ihm zeigen sich die Bindungskraft unserer sozialen Werte, die Tragfähigkeit unseres wirtschaftlichen und ökologischen Modells und die Bereitschaft, uns bei der Zukunftsgestaltung nicht von Risiken und Komplexität aufhalten zu lassen. Mit dem neuen Preis wollen wir inspirierende Projekte an der Schnittstelle zwischen Nachhaltigkeit und Gesundheit sichtbar machen und dadurch möglichst viele Akteure zu ambitionierten Lösungen ermutigen.“ 

Stefan Schulze-Hausmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.

Was ist der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit?

Die Stiftung DNP vergibt 2024 zusammen mit der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen und der BARMER erstmals den DNP Gesundheit.
Kategorie Leistungen

Transformation in Aktion: Der 16. Deutsche Nachhaltigkeitspreis

Barmer-Werkstudentin Sophie Gericke war für uns vor Ort beim 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis und schildert ihre Erfahrungen.
Kategorie Leistungen

Unser Partner: Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Der DNP prämiert wegweisende Beiträge zur Transformation in eine nachhaltige Zukunft und orientiert sich dabei an den Zielen der Agenda 2030.
Kategorie Leistungen