Die Klimakrise beeinträchtigt bereits jetzt unsere Gesundheit. Die Barmer sucht nach Lösungen, wie das Gesundheitswesen sich gegen die Folgen wappnen und zugleich selbst das Klima besser schützen kann. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit wird nach seinem erfolgreichen Auftakt 2024 auch in diesem Jahr wieder engagierte Pioniere und herausragende Projekte prämieren, die den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Wandel in der Branche vorantreiben.
Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V., der Barmer und der von Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen gegründeten Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen. Teilnahmeberechtigt sind unter anderem Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, Anbieter in Prävention, Rehabilitation und Pflege sowie Hersteller aus Technologie und Pharmazie. Auch zivilgesellschaftliche Akteure, Wissenschaft, Kommunen und Medien sind eingeladen.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Bewerbungen waren bis zum 16. Juni 2025 möglich.
Eine hochwertige und moderne medizinische und pflegerische Versorgung ist die Grundlage für ein leistungsfähiges Gesundheitswesen in Deutschland. Sie muss zukunftsfähig gestaltet werden, damit das Gesundheitswesen auch weiterhin im Angesicht von demografischem Wandel, Veränderungen von Energie- und Wirtschaftssystemen sowie neuen Gesundheitsgefahren durch Klimakrise und Pandemien sein zentrales Versprechen einlösen kann: Zugang und Versorgungsqualität für alle Menschen in Deutschland sicherzustellen.
Der DNP Gesundheit „Versorgung gestalten“ bezieht sich auf Initiativen und Projekte, die durch die innovative und effiziente Gestaltung von Strukturen und Prozessen zu mehr ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit in der Gesundheitsversorgung beitragen. Sie liefern Antworten für die Zukunft, indem sie beispielsweise Primärversorgung, Pflege und andere Gesundheitsberufe stärken, bedarfsgerechte Versorgungsangebote schaffen, digitale Möglichkeiten nutzten oder mehr Steuerung im System etablieren.
Betrachtet man die Krankheitslast in Deutschland, entfällt ein großer Teil auf Erkrankungen, die im Zusammenhang mit dem Lebensstil oder Umweltfaktoren stehen und meist mit einer langen Krankheitsdauer einhergehen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenschmerzen, Krebs und chronische Lungenerkrankungen. Um Nachhaltigkeit im Gesundheitssystem zu fördern, mehr Gesundheit und Lebenszufriedenheit zu schaffen und den Bedarf an Ressourcen aller Art zu reduzieren, sind die konsequente Vermeidung von Krankheit sowie der Schutz und die Förderung von Gesundheit zentrale Wege. Hierfür braucht es innovative und wirksame Ansätze in Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitsschutz. In Zeiten des Wandels, in denen sich das Gesundheitswesen neuen Risiken stellen muss und die Informationsgesellschaft Potentiale aber auch Gefahren birgt, ist darüber hinaus die Stärkung von Menschen in ihren Kompetenzen und ihrem Wissen ein zentrales Element für ein nachhaltiges, zukunftsfähiges Gesundheitswesen.
Der DNP Gesundheit „Gesundheit stärken“ bezieht sich sowohl auf Initiativen und Projekte, die darauf abzielen, in Zeiten des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels Krankheit zu vermeiden sowie die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu schützen, als auch auf Ansätze, die über neue Herausforderungen für Gesundheit aufklären und Menschen befähigen, zur Erhaltung ihrer eigenen Gesundheit beizutragen.
Die öffentliche Aufmerksamkeit für die Klimakrise hat auch im Gesundheitswesen eine neue Diskussion um Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Energie- und Ressourcenschonung entfacht. Später als in anderen Sektoren beginnt ökologische Nachhaltigkeit zu einem zentralen Thema zu werden in einem System, dass für mehr als 6% des Treibhausgasausstoßes in Deutschland verantwortlich ist und heute 80 Prozent mehr Rohstoffe verbraucht als Mitte der 1990er-Jahre, Tendenz steigend. In allen Bereichen des Systems arbeiten Vorreiter:innen daran, neue Lösungen zu entwickeln, um den hohen Treibhausgasausstoß, negative Umweltauswirkungen und Ressourcenverbrauch des Gesundheitswesens zu reduzieren.
Der DNP Gesundheit „Umwelt schützen“ bezieht sich auf Initiativen und Projekte, die die Umweltauswirkungen von Behandlungsoptionen und medizinischen Technologien in der Versorgung berücksichtigen und negative Umweltfolgen und die Nutzung natürlicher Ressourcen minimieren.
September 2025
Wir freuen uns über eine Vielzahl von vielfältigen und spannenden Projekten und Initiativen, die in den letzten Monaten zum Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit 2025 eingereicht wurden.
In einem strukturierten Prozess der Vorauswahl konnten sich in drei Kategorien je zehn Projekte für eine Nominierung qualifizieren. Aus diesen drei Nominierten-Gruppen konnten sich in der zweiten Bewertungsphase jeweils drei bis fünf Finalisten durchsetzen.
Das Projekt Carus Green am Universitätsklinikum Dresden steht für eine umfassende und langfristige Nachhaltigkeitstransformation im Krankenhausbetrieb. 2012 als Mitarbeitendeninitiative gestartet, bündelt es unter einer eigenen Nachhaltigkeitsmarke zahlreiche ökologische Maßnahmen aller Fachbereiche. Im Fokus stehen die Reduktion von Energieverbrauch, Emissionen und Ressourcenverschwendung – etwa durch Photovoltaik, bedarfsgerechte OP-Lüftung, Mehrwegverpackungen, Recycling, nachhaltige Mobilität und naturnahe Campusgestaltung. Die Umsetzung erfolgt dezentral durch engagierte Mitarbeitende, koordiniert von der Krankenhausökologie, und ist fest im Klinikalltag verankert. Carus Green ist ein übertragbares Modell für nachhaltige Veränderung im Gesundheitswesen und lebt von Partizipation, Motivation und kontinuierlicher Weiterentwicklung.
Begründung der Jury:
Mit dem Ansatz, für Nachhaltigkeit engagierte Mitarbeitende zu vernetzen, zu unterstützen und mit der Nachhaltigkeitsmarke „Carus Green“ sichtbar zu machen, ermöglicht das Universitätsklinikum Dresden eine praxisorientierte Transformation, die durch die Mitarbeitenden selbst und damit aus tiefster Überzeugung auf eine breite Unterstützung in der Belegschaft bauen kann. Aus den verschiedenen Fachbereichen entsteht ein vielfältiger Katalog an Maßnahmen, der alle Bereiche der ökologischen Nachhaltigkeit abdeckt. Dieses Projekt zeigt eindrücklich, was man mit einer hohen Mitarbeitenden Motivation über einen langen Zeitraum und Rückenwind vom Management erreichen kann.
Was hab´ ich eigentlich, und was wurde im Krankenhaus für mich getan? Die offizielle Dokumentation lässt Patient:innen hierzu oft ratlos. Die „Was hab’ ich?“ gGmbH erstellt per Software automatisch einen individuellen, leicht verständlichen Patientenbrief. Dieser wird auf Grundlage von Routinedaten mithilfe ärztlich erstellter, qualitätsgesicherter Textbausteine individuell zusammengestellt – ohne Mehraufwand für das medizinische Personal. Das Projekt fördert nachweislich die Gesundheitskompetenz, insbesondere auch bei vulnerablen Gruppen und trägt so zu einer nachhaltigeren und gerechteren Gesundheitsversorgung bei.
Begründung der Jury:
Die Patientenbriefe fördern Gesundheitskompetenz praktisch und lebensnah. Und machen deutlich: Nicht nur Patient:innen müssen kompetent sein für ihre Gesundheit - vor allem muss das Gesundheitssystem verständlich sein. „Was hab´ich?“ leistet als zivilgesellschaftliche Initiative hierzu seit Jahren einen innovativen und maßgeblichen Beitrag, der es verdient hat, zum Standard in der Versorgung zu werden.
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz! Der gemeinnützige Verein KlimaDocs e. V. macht sichtbar, wie klimafreundliches Verhalten nicht nur dem Planeten, sondern auch der persönlichen Gesundheit nützt. Das Ziel: Klimaschutz als integralen Bestandteil von Prävention und Gesundheitskommunikation im deutschen Gesundheitswesen zu verankern. Dafür werden Gesundheitsfachkräfte als Multiplikatoren aktiviert und mit wissenschaftlich fundierten, alltagsnahen Informationsmaterialien unterstützt. Sie liefern konkrete, leicht umsetzbare Tipps für Patienten und die breite Bevölkerung. KlimaDocs e.V. sensibilisiert für die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise, stärkt so die Resilienz des Gesundheitssystems und fördert gesundheitsförderliche Lebensverhältnisse. Über 1.200 Einrichtungen und Organisationen nutzen bereits die kostenfrei verfügbaren Materialien.
Begründung der Jury:
Wer die Folgen der Klimakrise für die Gesundheit versteht, entwickelt eine höhere Bereitschaft für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Mediziner:innen haben eine Schlüsselrolle um Menschen den engen Zusammenhang von Klimaschutz als Gesundheitsschutz zu vermitteln. Die Klimadocs machen niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zu Multiplikatoren für dieses Wissen. Sie mobilisieren so eine Gruppe, die höchstes Vertrauen in der Bevölkerung genießt und alle Bevölkerungsgruppen erreicht.
| Die Kernfragen des Wettbewerbs |
|---|
| 1. Auf welche der Herausforderungen (Transformationsfelder) zielen Sie? 2. Welche konkreten Beiträge zur Nachhaltigkeit leisten Sie und welche Wirkung entfalten Sie damit? 3. Welche Ziele und Perspektiven verfolgen Sie mit diesen Beiträgen? 4. Wie kommunizieren Sie Ihre Maßnahmen und deren Wirkung? |
| Auswahlprozess |
In der Jurysitzung im Herbst entscheiden die Juror:innen auf Basis der Auswertung des Assessmentteams und persönlicher Beurteilung über die Finalisten. Diese sind die enge Spitzengruppe, die sich durch herausragend nachhaltige Lösungen qualifiziert. Aus diesem Kreis wählt die Jury die Sieger aus. Die Anzahl der Finalisten und Sieger richtet sich nach der Anzahl und der Qualität der Einreichungen. Die Namen der Finalisten werden veröffentlicht. Sie erhalten Einladungen für die Preisverleihung im November. Erst bei der Preisverleihung erfahren die Finalisten, wer die Sieger sind. |
| Bewerbung |
| Bewerbungen für den DNP Gesundheit durchlaufen einen zweistufigen Prozess. Er besteht aus der Nominierung und der Jurybewertung. Die Nominierung für den Preis erfolgt aufgrund einer Bewerbung anhand des bereitgestellten Online-Fragebogens. |
| Zeitplan |
| Die Bewerbungsphase lief vom 10. März 2025 bis zum 16. Juni 2025. Die Preisverleihung findet Anfang Dezember 2025 in Düsseldorf statt. |
Alle, die das deutsche Gesundheitswesen aktiv mitgestalten, darunter:
Ihre Fragen zum DNP Wettbewerb Gesundheit 2025
Weniger Müll im Krankenhaus, grüne Ideen in der Pflege, niederschwellige Gesundheitsangebote – herausragende Initiativen zeigen, wie die Zukunft aussehen kann.
August 2025
Wir freuen uns über eine Vielzahl von vielfältigen und spannenden Projekten und Initiativen, die in den letzten Wochen und Monaten zum Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit 2025 eingereicht wurden.
In einem strukturierten Prozess der Vorauswahl konnten sich in drei Kategorien je zehn Projekte für eine Nominierung qualifizieren.
Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und nachhaltige Prozesse zu etablieren. SustainMed, ein vom Land Baden-Württemberg gefördertes Projekt der BG Kliniken Ludwigshafen und Tübingen, schafft dafür eine valide Datengrundlage: Durch Analyse und Optimierung von Wertstoffströmen bei Medizinprodukten werden Maßnahmen zur Ressourceneinsparung und Emissionsreduktion entwickelt. Kern ist ein digitaler Zwilling, der Klinikprozesse realitätsnah abbildet und nachhaltige Lösungen sichtbar macht. Erste Pilotmaßnahmen – etwa recyclingfähige Rollenhandtücher, Schulungen zur Reduktion des Handschuhverbrauchs oder die getrennte Sammlung von OP-Abfällen – zeigen messbare Erfolge. SustainMed trägt damit zur ökologischen Transformation im Gesundheitswesen bei und kann durch modulare Schnittstellen der digitalen Plattform auch in anderen Kliniken genutzt werden.
BG Kliniken Ludwigshafen und Tübingen gGmbH
Das Projekt „Die Kreislaufklinik“ der CIRCULARMED GmbH bietet seit 2024 ein webbasiertes Tool für Gesundheitseinrichtungen, das die Analyse, Dokumentation und Optimierung des Abfallaufkommens ermöglicht. Durch automatisierte Abfallberichte werden Einsparpotenziale bei Kosten, CO₂ und Rohstoffen sichtbar gemacht und die Erhöhung der Recyclingquote unterstützt. Mit jährlich über 5 Millionen Tonnen Abfall allein im deutschen Gesundheitswesen adressiert das Projekt ein zentrales, bislang vernachlässigtes Umweltproblem. Ziel des Projektes ist nicht nur den ökologischen Fußabdruck der Einrichtungen zu senken, sondern Einrichtungen im Gesundheitswesen bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu unterstützen und die Umsetzung eigener Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
CIRCULARMED GmbH
Mit dem Projekt Green Hospital Food trägt die Universitätsklinik Essen zur nachhaltigen Transformation der Krankenhausverpflegung bei. Ziel ist die schrittweise Umstellung des Speiseplans auf die Planetary Health Diet sowie die Reduktion der Lebensmittelverschwendung um mindestens 30 %. Dafür werden tierische Produkte deutlich reduziert und pflanzenbasierte Angebote ausgebaut – ohne Abstriche bei Geschmack, Vielfalt und Nährstoffversorgung. Eine interdisziplinäre Projektgruppe, bestehend aus Pflege, Medizin, Küche, Logistik, Verwaltung und Ernährungsberatung steuerte die Umsetzung. Damit werden nicht nur CO₂-intensive Speisen reduziert, sondern auch Ressourcen geschont, etwa durch präzisere Bedarfsplanung. Begleitet wird das Projekt durch Informationskampagnen, Lehrküchen und politische sowie wissenschaftliche Vernetzung.
Universitätsklinikum Essen
Das Projekt „Mit Weitblick auf dem Teller“ der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gestaltet Krankenhausernährung gesund und nachhaltig. Dafür wurden sieben unbefristete Stellen geschaffen und selbst ausgebildete Diätassistenten in klinische Abteilungen integriert. Ergänzend sorgt ein Berater durch Schulungen von Auszubildenden für Medizinische Fachangestellte für Multiplikatoren. Seit 2023 setzt die Zentralküche Maßnahmen um, etwa einen höheren Anteil pflanzlicher, regionaler und saisonaler Produkte sowie die Reduktion von Speiseabfällen. So verbessert das Projekt die Gesundheit von Patienten und Mitarbeitenden, senkt messbar Treibhausgasemissionen und leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Transformation im Gesundheitswesen.
Medizinische Hochschule Hannover
Das Projekt „Umweltfokussierte Generika-Rabattverträge für Arzneimittel“ der Techniker Krankenkasse setzt gezielt finanzielle Anreize für nachhaltige Produktionsweisen in der Arzneimittelherstellung. Das Projekt beinhaltet Arzneimittelrabattverträge für drei gesetzliche Krankenkassen – TK, hkk und HEK – und ca. 14 Mio. Versicherte und entwickelt frühere Projekte anderer Akteure weiter. Durch einen Umweltbonus in den Rabattverträgen werden pharmazeutische Unternehmen nun belohnt, je nachhaltiger sie produzieren: indem sie Umweltzertifikate vorweisen und Abwassergrenzwerte bei der Produktion – insbesondere von Antibiotika – einhalten. Mit dem Projekt fördert die TK die Entwicklung hin zu höheren Umweltstandards in der weltweiten Arzneimittelproduktion, trägt zur Prävention von Antibiotikaresistenzen bei und schafft ein skalierbares, nachhaltiges Anreizsystem.
Techniker Krankenkasse
Das Projekt „Carus Green“ am Universitätsklinikum Dresden steht für eine umfassende und langfristige Nachhaltigkeitstransformation im Krankenhausbetrieb. 2012 als Mitarbeitendeninitiative gestartet, bündelt es unter einer eigenen Nachhaltigkeitsmarke zahlreiche ökologische Maßnahmen aller Fachbereiche. Im Fokus stehen die Reduktion von Energieverbrauch, Emissionen und Ressourcenverschwendung – etwa durch Photovoltaik, bedarfsgerechte OP-Lüftung, Mehrwegverpackungen, Recycling, nachhaltige Mobilität und naturnahe Campusgestaltung. Die Umsetzung erfolgt dezentral durch engagierte Mitarbeitende, koordiniert von der Krankenhausökologie, und ist fest im Klinikalltag verankert. Carus Green ist ein übertragbares Modell für nachhaltige Veränderung im Gesundheitswesen und lebt von Partizipation, Motivation und kontinuierlicher Weiterentwicklung.
Universitätsklinikum Dresden
Das Projekt BBNE-PfleGe (BBNE steht für Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung) des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe e.V. (DBfK) sensibilisiert Praxisanleitende in Pflege- und Gesundheitsberufen für nachhaltiges Handeln und planetare Gesundheit. Dafür bietet es bundesweit eine berufspädagogische Fortbildung an, die auf die besonderen Herausforderungen der Pflege und Gesundheitsversorgung im Kontext der Klimakrise eingeht. Mindestens 2.000 Praxisanleitende sollen erreicht werden, die ihr Wissen direkt in die praktische Ausbildung tragen und so eine nachhaltige Transformation im Gesundheitswesen anstoßen. Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden“ durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den europäischen Sozialfond Plus (ESF Plus)“ gefördert.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Die Initiative „PEG Nachhaltigkeitsscout“ der P.E.G. eG qualifiziert Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen von Gesundheitseinrichtungen zu Multiplikatoren für Umwelt- und Klimaschutz. Durch die Qualifizierung werden Mitarbeitende zu aktiven Gestaltern des Wandels und entwickeln praxisnahe Lösungen für mehr ökologische Verantwortung aus dem Kerngeschäft heraus. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung niedrigschwelliger Ideen sowie die Befähigung, eigenständig Potenziale zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks zu erkennen und Verbesserungen anzustoßen. Bereits in mehreren Einrichtungen hat die Initiative zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Energie, Abfall, Verpflegung und Verwaltung hervorgebracht und so eine nachhaltige Unternehmenskultur etabliert.
P.E.G. eG
Das Projekt Elio von Elio Technologies FlexCo adressiert ein zentrales Problem der Pharmaindustrie: den hohen Anteil an Emissionen und Umweltbelastungen, die bereits in der Produktentwicklung festgelegt werden. Mithilfe einer KI-gestützten Öko-Design-Plattform analysiert Elio verstreute Datenquellen und erstellt belastbare Nachhaltigkeitsprofile für Prozesseingänge wie Rohmaterialien und Reagenzien. Die Lösung wird bereits in Pilotprojekten mit führenden Pharmaunternehmen eingesetzt und ermöglicht es, Nachhaltigkeit systematisch und ohne Zusatzaufwand in F&E-Entscheidungen zu integrieren. Mit Elio werden nicht nur CO₂-Emissionen, sondern auch Wasserverbrauch, Toxizität, Ressourcenverbrauch und Landnutzung bewertet. Das Projekt schafft so eine Grundlage für eine grüne Transformation der Pharmabranche.
Elio Technologies
Großwäschereien in Krankenhäusern verbrauchen große Mengen an Energie, Wasser und Chemikalien und prägen damit die ökologische Gesamtbilanz des Gesundheitswesens. Das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) hat mit dem Projekt „Nachhaltig sauber – Umweltbewusste Wäscheversorgung“ seine Großwäscherei grundlegend modernisiert. Durch Digitalisierung und Automatisierung der Waschprozesse, energieeffiziente Maschinen, RFID-Chips zur Textilnachverfolgung sowie Wasseraufbereitung und Abwasserwärmerückgewinnung wurden Verbrauch und Belastungen deutlich reduziert. So trägt das Projekt dazu bei, CO₂-Fußabdruck und Ressourcenverbrauch nachhaltig zu senken, Prozesse energie- und wassereffizient sowie schadstoffarm zu gestalten, die Belastung der Mitarbeitenden zu verringern und eine zukunftsfähige Infrastruktur für die Textilversorgung aufzubauen.
Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS)
Was hab´ ich eigentlich, und was wurde im Krankenhaus für mich getan? Die offizielle Dokumentation lässt Patienten hierzu oft ratlos. Die „Was hab’ ich?“ gGmbH erstellt per Software automatisch einen individuellen, leicht verständlichen Patientenbrief. Dieser wird auf Grundlage von Routinedaten mithilfe ärztlich erstellter, qualitätsgesicherter Textbausteine individuell zusammengestellt – ohne Mehraufwand für das medizinische Personal. Das Projekt fördert nachweislich die Gesundheitskompetenz, insbesondere auch bei vulnerablen Gruppen und trägt so zu einer nachhaltigeren und gerechteren Gesundheitsversorgung bei.
„Was hab‘ ich?“ gGmbH
Nummer gegen Kummer wurde 1980 ins Leben gerufen. Zu einer Zeit, in der psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen kaum öffentlich thematisiert wurde. Seitdem bietet Nummer gegen Kummer ein umfassendes, niedrigschwelliges und anonymes Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern an, das auf Prävention, Hilfe zur Selbsthilfe und psychosoziale Unterstützung ausgerichtet ist. Heute ist Nummer gegen Kummer mit über 5 Millionen Beratungen das größte psychosoziale Beratungsangebot für Familien in Deutschland. Die Angebote fördern Chancengleichheit, Teilhabe und Resilienz, stärken das soziale Gefüge und tragen zur Enttabuisierung psychischer Probleme bei.
Nummer gegen Kummer e.V.
Psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen aktuell zu, das Hilfesystem ist oft überlastet. Soulbuddies e.V. bietet jungen Menschen unkomplizierte und persönliche Unterstützung – genau dann, wenn sie gebraucht wird. Herzstück ist das „Soulbuddy-Match“: Ein Tandem aus junger ratsuchender Person und ehrenamtlichem Soulbuddy bis zum Start einer regulären Behandlung. Mit der Unterstützung werden Betroffene frühzeitig stabilisiert, Wartezeiten auf Therapie überbrückt und Zugang zu passender Hilfe geschaffen. Soulbuddies e.V. fördert Teilhabe, Resilienz und Chancengerechtigkeit, schließt Versorgungslücken und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Seit 2019 wurden über 1.500 Kurzberatungen und über 700 langfristige Unterstützungen abgeschlossen.
Soulbuddies e.V.
Die Vorreiterregion Sepsis Main-Taunus-Kreis (MTK) verfolgt einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz, um Sepsis und ihre Folgen zu verhindern. Das Projekt bündelt medizinische Expertise, politisches Engagement und Zivilgesellschaft, um Wissen über Sepsis als Notfall zu verbreiten und lebensrettende Kompetenzen in der Bevölkerung zu stärken. Mit Schulungen für Rettungsdienste, Informationskampagnen in Schulen, Seniorenzentren und Gemeinden sowie barrierearmer Kommunikation erreicht die Initiative Menschen aller Altersgruppen. Digitale Tools, die enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und wissenschaftliche Begleitung sichern nachhaltigen Wissenstransfer und eine bessere Notfallversorgung. So zeigt das Projekt, wie Prävention, Früherkennung und Aufklärung gemeinsam Leben retten – und als Modell für andere Regionen dienen können.
Sepsis Stiftung
Hitzephasen werden zu einer immer größeren Gesundheitsgefahr – speziell auch für Ältere. In Pflegeeinrichtungen belasten sie Beschäftigte und Bewohner. Das Projekt „Hitzeresiliente und Gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege (HIGELA)“ von Deutscher Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) und AWO adressiert diese neue Gefahr. In fünf Modellregionen und über 25 Einrichtungen werden praxistaugliche Hitzeschutz-Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Die in diesen Reallaboren gewonnenen Erkenntnisse und Materialen stehen im Internet für alle Pflegeheime zur Verfügung. Das Projekt erreicht direkt mehrere tausend Mitarbeitende und Bewohnende, fördert die Sensibilisierung für Klimaanpassung und trägt zur Reduktion von hitzebedingten Gesundheitsrisiken bei.
Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG)
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz! Der gemeinnützige Verein KlimaDocs e. V. macht sichtbar, wie klimafreundliches Verhalten nicht nur dem Planeten, sondern auch der persönlichen Gesundheit nützt. Das Ziel: Klimaschutz als integralen Bestandteil von Prävention und Gesundheitskommunikation im deutschen Gesundheitswesen zu verankern. Dafür werden Gesundheitsfachkräfte als Multiplikatoren aktiviert und mit wissenschaftlich fundierten, alltagsnahen Informationsmaterialien unterstützt. Sie liefern konkrete, leicht umsetzbare Tipps für Patienten und die breite Bevölkerung. KlimaDocs e.V. sensibilisiert für die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise, stärkt so die Resilienz des Gesundheitssystems und fördert gesundheitsförderliche Lebensverhältnisse. Über 1.200 Einrichtungen und Organisationen nutzen bereits die kostenfrei verfügbaren Materialien.
KlimaDocs e.V.
Seit den 1990er Jahren stellt der Eichenprozessionsspinner eine wachsende Gesundheits- und Umweltgefahr in Mitteleuropa dar. Das bundesweite, kostenfrei zugängliche Online-Frühwarnsystem der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und des Deutschen Wetterdienstes liefert tagesaktuelle Prognosen zur Entwicklung des Schädlings und zu Risiken für Mensch, Tier und Eichenbestände. Durch die Plattform können Gesundheitsschäden vermieden werden – ein Beispiel für dringend benötigte digitale Frühwarnsysteme zu neuen klimabedingten Gesundheitsrisiken. Die Umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit Forschungspartnern und dem Deutschen Wetterdienst (DWD). Seit 2025 wird die Web-Applikation bundesweit eingesetzt und ist für Behörden, Fachstellen und die Bevölkerung nutzbar.
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA)
Fast die Hälfte der Menschen hat sie, aber kaum jemand spricht darüber: Die Periode. Eine menstruationsfreundliche Arbeitswelt ist das Ziel des Projekts #MenstruAction – Mitarbeiter*innen Initiative der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Seit 2015 adressiert sie das Thema als Teil der betrieblichen Gesundheitsvorsorge und fördert so Gesundheit, Gerechtigkeit und Inklusion am Arbeitsplatz. Mit der Kampagne „Periods@Work“ werden niedrigschwellige Informationen geliefert, das Tabu rund um Menstruation gebrochen und kostenlose, möglichst nachhaltige Menstruationsprodukte an GIZ-Standorten weltweit zur Verfügung gestellt. Das Projekt trägt zur Enttabuisierung von Menstruation bei, stärkt das Wohlbefinden und die Selbstwirksamkeit und fördert eine inklusive Unternehmenskultur.
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Die MonsterShack UG hilft Kindern zwischen 4 und 10 Jahren, gesunde Gewohnheiten wie Hautpflege, Bewegung und Zahnhygiene spielerisch zu erlernen. Durch frühe Gesundheitsbildung und ein digitales Ökosystem (das „Monsterverse“) werden chronische Erkrankungen besser kontrolliert. Die erste App „ItchyMonsters“ macht für Kinder mit Neurodermitis durch Gamification, Augmented Reality und interaktive Monster-Charaktere die tägliche Hautpflege zu einem motivierenden Erlebnis. Die wissenschaftlich fundierte App wird in Kooperation mit Patientenvertretern und Krankenkassen entwickelt und derzeit von über 1.200 Familien genutzt. Sie erreicht mehr Therapietreue, eine stressfreiere Pflegeroutine und eine gesteigerte Lebensqualität für Kinder und Familien. Das Projekt fördert Gesundheitskompetenz, entlastet Ärzte und trägt zur Prävention chronischer Erkrankungen bei.
MonsterShack UG
Pflanzenbasierte Ernährung, Bewegung, Achtsamkeit: Was unserer Gesundheit gut tut, ist oft auch gut für den Planeten. Die IKK Classic verbindet Gesundheitsförderung und Umweltverantwortung in ihrem Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Digital unterstützt wird dies durch die IKK bewegt-App, entwickelt von Changers.com. Sie hilft Mitarbeitenden, Gesundheitsverhalten spielerisch und langfristig in den Alltag zu integrieren. Durch die Kategorie „Nachhaltig gesund“ (klimafreundliche Mobilitätsanreize und Baumpflanzungen für zurückgelegte Strecken) sind Planetare Gesundheit und Nachhaltigkeit seit 2024 fest verankerte Themenschwerpunkte. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie Unternehmen sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden engagieren können – und dabei die Gesundheit der Erde mit in den Fokus rücken.
IKK
Menschen mit komplexen Erkrankungen sind nach einem Klinikaufenthalt oft unzureichend versorgt – mit Folgen für Gesundheit, Lebensqualität und Kosten. Das Projekt LEX LOTSEN OWL begegnet diesem Problem durch den Aufbau regionaler Strukturen für Patientenlotsen. Diese begleiten Betroffene individuell, koordinieren Leistungen und schließen Versorgungslücken – und tragen damit zu mehr sozialer Teilhabe, Selbstbestimmung und Chancengleichheit bei. In einer Modellregion wird diese neue Struktur für Patienten mit Schlaganfall und kardiologischen Erkrankungen entwickelt, rechtlich geprüft und wissenschaftlich evaluiert. Bis Ende 2026 sollen konkrete Handlungsempfehlungen für ein bundesweites „Lotsengesetz“ sowie ein Transferleitfaden für andere Regionen vorliegen.
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Das Projekt „Wundbehandlung nachhaltig verbessern“ der WZ-WundZentren GmbH adressiert die Versorgung chronischer, schwer heilender Wunden – ein Bereich mit großem Verbesserungsbedarf. Viele Patienten leiden über Jahre unter Schmerzen und eingeschränkter Lebensqualität. Das Projekt setzt auf die gezielte Spezialisierung von Pflegefachpersonen und die Gründung interdisziplinärer WundZentren, in denen Fachärzte aus Chirurgie, Gefäßchirurgie, Diabetologie und Dermatologie und die Pflege eng zusammenarbeiten. Das Projekt fördert die Vernetzung der beteiligten Professionen und stärkt die Rolle der Pflege im Gesundheitssystem. Dieses innovative Versorgungsmodell stärkt die Rolle der Pflege und verbessert die Vernetzung der Professionen. Ausgehend von einem Modellprojekt gelang der Sprung in die zukünftige Regelversorgung, womit ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Wundversorgung geleistet wird.
WZ-WundZentren GmbH
Die Initiative „Das pädiatrische Intensivnetzwerk PIN“ der Medizinischen Hochschule Hannover stärkt die Versorgung von schwerstkranken Kindern und Jugendlichen durch die Vernetzung spezialisierter Intensivzentren in Norddeutschland. Mit der Initiative werden Expertise, Ressourcen und Kapazitäten gebündelt, sodass Patient:innen mit komplexen Krankheitsbildern optimal und wohnortnah behandelt werden können. Mittlerweile nehmen 53 Kliniken am Netzwerk teil und insgesamt wurden mehr als 6000 Patienten behandelt. Durch die enge Zusammenarbeit von Kinderintensivmedizinern, die Entwicklung gemeinsamer Standards und die Nutzung digitaler Kommunikationswege für schnelle Abstimmung und Verlegung konnte die Versorgungsqualität nachhaltig verbessert werden.
Medizinische Hochschule Hannover
„Empowerment für Diversität“ ist ein bundesweit agierendes Entwicklungsprojekt der Charité – Universitätsmedizin Berlin und weiterer 6 Partnerkliniken. Ziel ist, Diskriminierung im Umgang zwischen Personal und Patienten sowie im Team zu reduzieren und Diversitätskompetenzen aufzubauen. Dafür setzt das Projekt umfassende Maßnahmen um, die sowohl individuelle Haltungen als auch institutionelle Strukturen verändern. Das Projekt leistet damit einen wesentlichen Beitrag für mehr soziale Nachhaltigkeit im Gesundheitssystem: weg von diskriminierenden Routinen, hin zu gleichberechtigtem Zugang für alle Patienten und zu einem Arbeitsumfeld, das Vielfalt anerkennt und stärkt – insbesondere für bislang benachteiligte Gruppen unter Patienten und Mitarbeitenden.
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Der Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V. betreibt eine Pflegeschule und entwickelt Qualifizierungsmaßnahmen für geflüchtete Menschen und Personen mit Migrationshintergrund, die in der Pflege arbeiten möchten. Das Bonner Modell Sprungbrett Pflege bietet eine lückenlose Bildungskette: vom ersten Spracherwerb über vorbereitende Sprachkurse, das Nachholen des Hauptschulabschlusses bis hin zur Ausbildung als staatlich anerkannte Pflegefachkraft. Ergänzt wird es durch sozialpädagogische Betreuung, Sprach-Cafés, Lerngruppen und Patenschaften. Das bundesweit tätige Modell trägt zur dringend benötigten Fachkräftesicherung bei und ermöglicht den Teilnehmenden berufliche Perspektiven sowie gesellschaftliche Integration.
Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V.
Das Projekt „Zukunft Pflegebauernhof“ der Pflegedienst Natürlich GmbH verbindet innovative Pflege mit nachhaltiger Landwirtschaft und schafft so eine alternative, gemeinschaftsorientierte Wohnform für ältere Menschen. Das Leben in der Natur mit Tieren, sowie Aufgaben im landwirtschaftlichen Betrieb fördern Gesundheit und Lebensfreude. Seit 2011 bietet der Pionier-Pflegebauernhof 22 Menschen aller Pflegegrade ein Zuhause. Das Modell steigert die Lebensqualität der Bewohner, stärkt ländliche Räume, schafft Arbeitsplätze und eröffnet landwirtschaftlichen Betrieben neue Perspektiven. So liefert es eine innovative Antwort auf die Herausforderungen des Alterns und trägt zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen und menschlichen Pflegelandschaft bei.
Pflegedienst Natürlich GmbH
Der Fachkräftemangel und die Anforderungen an Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben stellen das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen. Das Projekt „MoinFlex – Dienstplan in meinem Rhythmus“ der FACT GmbH am St. Joseph-Stift Bremen schafft neue Wege für faire, flexible Arbeitsbedingungen in der Pflege. Pflegefachpersonen können ihre Arbeitszeiten individuell an ihre Lebenssituation anpassen. Sie sind am St. Joseph-Stift angestellt und werden dort eingesetzt, wo durch Ausfälle oder Personalwechsel Bedarf entsteht. Das Modell verbessert die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, erhöht Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden und ermöglicht zugleich eine flexible Personalsteuerung. So entlastet MoinFlex das Stammpersonal und stärkt die Versorgungssicherheit.
FACT GmbH
Das Projekt gesundheitsheldinnen.de baut eine digitale Plattform auf, die gemeinnützige Gesundheitsvereine mit Krankenkassen und weiteren Akteuren vernetzt. Sichtbar gemacht wird damit ein bislang verborgenes Potenzial: Über 60.000 Vereine mit rund 6 Millionen Mitgliedern leisten täglich wichtige Beiträge zu Prävention, Pflege und Krankheitsbewältigung. Die Plattform ermöglicht Auffindbarkeit, Vernetzung und Förderung – etwa durch Suchfunktionen, Vereinspräsentationen, Spendentools, Fördermittelmatching und Schulungen, auch für digitale Kompetenzen. Statt neue Strukturen zu schaffen, integriert sie bestehende Vereine und Initiativen in das Versorgungssystem. So entsteht ein zukunftsfähiges Versorgungsverständnis, in dem bürgerschaftliches Engagement zur tragenden Säule einer resilienten und gerechten Gesundheitsversorgung wird.
Das Projekt „Blutgesundheit“ der Stiftung für Gesundheit, Patientensicherheit und Patienten Blood Management adressiert das weit verbreitete Problem der Blutarmut (Anämie), von der 30–50 % der Bevölkerung betroffen sind und die im Klinikalltag das Risiko für Komplikationen, längere Aufenthalte und mehr Bluttransfusionen erhöht. Mit dem Konzept des Patient Blood Management (PBM) werden Blutarmut frühzeitig diagnostiziert und behandelt, Blutverluste minimiert und Blutprodukte rational eingesetzt. Das stärkt die Patientensicherheit und senkt Klima- und Umweltbelastung, da der Bedarf an Fremdbluttransfusionen und infektiösem Abfall reduziert wird. Inzwischen ist das Konzept in über 70 Kliniken etabliert.
Stiftung für Gesundheit, Patientensicherheit und Patienten Blood Management
Wie kann eine Arztpraxis klima- und umweltfreundlich werden? Das Projekt „Nachhaltige Praxis: Klima – Umwelt – Mensch“ des aQua-Instituts stellt mit dem Qualitätssiegel Nachhaltige Praxis ein wissenschaftlich fundiertes, digitales Instrument bereit, das Arzt- und Zahnarztpraxen sowie Medizinische Versorgungszentren unterstützt, ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit systematisch zu analysieren und zu verbessern. Transparente Indikatoren und praxisnahe Maßnahmen reichen von der Reduktion des Energieverbrauchs über nachhaltiges Medikationsmanagement bis zur Stärkung der Resilienz der Mitarbeitenden. Über 200 Praxen haben begonnen, rund 90 davon bereits das Qualitätssiegel erhalten – ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Transformation des ambulanten Sektors.
aQua - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH
November 2024 | Düsseldorf
Wir freuen uns, die strahlenden Sieger des Wettbewerbs bekannt zu geben! Die Nachhaltigkeits-Pioniere des Gesundheitswesens, die mit ihrer Kreativität und ihrer Tatkraft die Spitze der Transformation zu einem nachhaltigen Gesundheitswesen anführen.
Unsere lange und spannende Reise, von der Idee zu einem neuen Nachhaltigkeitspreis, über die Überzeugungsarbeit und den Startschuss, über die Vorbereitungen und die Auslobung, über die Bewerbungsphase und die Arbeit der Jury, bis hin zu einer fulminanten Abschlussveranstaltung, kommt an ihrem ersten großen Ziel an: die Ehrung der ersten Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit.
Über 30 Projekte waren in einer Vorauswahl aus den erfreulich vielen Bewerbungen für einen Preis in einer der drei Kategorien nominiert worden. Jetzt hat die Jury in jeder Kategorie das Projekt ausgewählt, das den Titel "Sieger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit 2025" tragen darf.
Auch alle Finalisten und Nominierten können natürlich nach wie vor weiter unten auf der Webseite nachgelesen werden.
Die Gewinner in den drei Kategorien sind:
Thomas Diekamp, Referent für Klimaschutz bei AWO Bundesverband e.V., empfängt den DNP Gesundheit von Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer
Die Arbeiterwohlfahrt mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, das die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt eine deutliche Wirkung, die aktiv im Gesundheitswesen kommuniziert wird.
AWO Bundesverband e.V.
Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender bei AOK Baden-Württemberg, nimmt den DNP Gesundheit von Eckart von Hirschhausen in Empfang (Foto: Dariusz Misztal)
Als erste Krankenkasse in Deutschland hat die AOK-Gemeinschaft unter Federführung der AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit dem IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung sowie mit Unterstützung des Umweltbundesamts in einer bisher einmaligen Form eine Studie zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Antibiotikaversorgung initiiert und durchgeführt. Ziel ist es, Anreize für die umweltgerechte Produktion von Antibiotika durch ein freiwilliges Bonuskriterium im Rahmen der Vergabe von Arzneimittel-Rabattverträgen für die pharmazeutischen Unternehmen zu schaffen.
AOK Baden-Württemberg
Melanie Eckert, Co-Founder und Co-CEO von Krisenchat, nimmt den DNP Gesundheit von Nina Ruge in Empfang (Foto: Schuchrat Kurbanov)
Die mentale Belastung bei Kindern und Jugendlichen ist durch die Folgen der Corona-Pandemie und der planetaren Krisen deutlich gestiegen. krisenchat wurde im Mai 2020 gegründet und ist das meistgenutzte psychosoziale Online-Beratungsangebot für Menschen unter 25 Jahren in Deutschland - rund um die Uhr, anonym und kostenlos. Durch eine innovative und pragmatische Nutzung technischer Kanäle erreicht das gemeinnützige Angebot mehr als 1 Mio. Menschen pro Quartal und hat bereits 130.000 Beratungen durchgeführt. Über 350 psychologisch ausgebildete Krisenberaterinnen und Krisenberater sowie 90 Angestellte begleiten und unterstützen Hilfesuchende, von denen 88% krisenchat weiterempfehlen würden. Über 65% geben an, noch mit niemandem über ihr Problem gesprochen zu haben. Damit füllt krisenchat eine Lücke in der Versorgung junger Menschen.
Wie es zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit kam und warum Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen jetzt so wichtig ist.
„Gesundheit beginnt nicht mit Tabletten, einer Operation oder einem MRT. Gesundheit beginnt viel früher: mit der Luft, die wir atmen, Wasser zum Trinken, Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander. Alle diese Lebensgrundlagen sind akut in Gefahr. Und nichts davon wird von allein besser. Wir haben eine Jahrhundertaufgabe vor der Nase, und weniger als 10 Jahre Zeit. Deshalb freue ich mich sehr darauf, in Kooperation mit dem DNP und der BARMER die besten Ideen und Initiativen für ein nachhaltiges Gesundheitswesen auszuzeichnen und der Bewegung möglichst viel Tempo zu verleihen.“
Dr. Eckart von Hirschhausen, GEGM-Gründer und DNP-Kooperationspartner
Oktober 2024
Jetzt wird es richtig spannend: die Finalisten stehen fest!
Über 30 Projekte waren in einer Vorauswahl aus den vielen Bewerbungen für einen Preis in einer der drei Kategorien nominiert worden.
Nun hat unsere Jury in jeder Kategorie diejenigen Projekte ausgewählt, die ins große Finale im November kommen.
In zwei Kategorien sind es nun noch drei Projekte, in der Kategorie "Umwelt schützen" sind es noch fünf, die es in das Finale schaffen und um den Preis "Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen" konkurrieren.
In diesen drei Themenfeldern gibt es Preise zu gewinnen:
1. Versorgung gestalten - Nachhaltige Strukturen schaffen
2. Gesundheit stärken - In Zeiten des Wandels Krankheit verhindern
3. Umwelt schützen - Ökologische Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen etablieren
Übrigens: Alle ursprünglich Nominierten können nach wie vor weiter unten auf der Webseite nachgelesen werden.
Die Arbeiterwohlfahrt mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, das die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt eine deutliche Wirkung, die aktiv im Gesundheitswesen kommuniziert wird.
AWO Bundesverband e.V.
Während in einigen Kliniken das Abfallmanagement noch immer ganz am Anfang steht, geht die Isar Kliniken GmbH über normale Mülltrennung deutlich hinaus. Manche beschafften Produkte sind aufgrund ihres Materials (z.B. Zellstoff) oder des festen Verbaus verschiedenartiger Materialien (z.B. Kugelschreiber: Metall, Plastik, Holz usw.) nicht direkt recyclingfähig und werden deshalb regulär im Restmüll entsorgt und verbrannt. Gemeinsam mit mehreren Zulieferern und Entsorgungsunternehmen wurden im Projekt sieben Rücknahmesysteme im Klinikalltag etabliert, z.B. für Narkosegase und Herzkatheter, aber auch für Kaffeekapseln und Papierhandtücher. Die Wertstoffe fließen im Sinne der gelebten Kreislaufwirtschaft in die Produktion neuer Waren ein. Das Projekt ist eingebettet in eine umfassende und konstant evaluierte Strategie.
Isar Kliniken GmbH
Die Sana Kliniken haben 2023 die Initiative „Operation Umwelt: Nachhaltige OP“ gestartet, um den ökologischen Fußabdruck von Operationssälen erheblich zu reduzieren. Denn in den OP-Sälen werden durch Narkosegase nicht nur bis zu 35 % der gesamten Treibhausgasemissionen eines Krankenhauses freigesetzt. Auch der Energie- und Wasserbedarf ist im OP aufgrund der Vielzahl medizinischer Geräte, der Klimatisierung und der Sterilisation deutlich höher als in anderen Abteilungen eines Klinikums. Die Initiative umfasst standortübergreifende Projekte wie klimafreundlichere Narkosen, den Einsatz von Mehrweg- statt Einweg-OP-Textilien, das Trennen und Recyceln von OP-Abfällen sowie die Reparatur von chirurgischen Instrumenten und Medizintechnik.
Sana Kliniken AG
Der KliMeG-Rechner ist ein frei zugänglicher Treibhausgas-Rechner für deutsche Krankenhäuser. Er hilft Krankenhäusern, Bewusstsein für Treibhausgas-Emissionen im Krankenhausbetrieb zu schaffen, Quellen von THG-Emissionen aufzuzeigen und die Effektivität von Klimaschutzmaßnahmen zu evaluieren. Der Rechner wird vom gemeinnützigen Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen (KliMeG) bereitgestellt und durch Workshops, eine FAQ-Rubrik und die Möglichkeit zu individuellen Rückfragen begleitet. Entwickelt wurde er im Rahmen zweier Forschungsprojekte, um ein zukunftsfähiges Angebot für Kliniken in ganz Deutschland zu machen, eine große Reichweite zu erzielen und so die nachhaltige Reduktion von Treibhaugasemissionen zu erreichen.
Uniklinik Heidelberg
Das Projekt „Nachhaltige und gesunde Speiseversorgung in Gesundheitseinrichtungen und Großküchen“ zielt darauf ab, die Speiseversorgung klimafreundlicher und gesünder zu gestalten. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der Planetary Health Diet und Verringerung der Speiseabfälle. Zentral ist dabei die Reduktion von Fleisch- und Wurstkonsum nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Auf diesem Weg soll die Speiseversorgung an Kliniken dem Auftrag einer Gesundheitseinrichtung gemäß gesund und nachhaltig sein, um die Gesundheit der jetzigen und zukünftigen Generationen zu gewährleisten. Das Projekt will zeigen, dass die Transformation auch ohne große finanzielle Unterstützung gelingen kann, wenn die vorhandenen Kräfte einer Region gemeinsam zusammenarbeiten.
Verbund der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH
Das IN FORM Projekt KlimaFood schult Multiplikator:innen und fördert Vernetzung, um die Gesundheit und Teilhabe von vulnerablen Menschen zu stärken. In Zusammenarbeit mit Partnern wurden partizipative Ernährungsbildungsangebote entwickelt, die die Zielgruppen in ihren Lebenswelten erreichen und sie durch Kompetenzerwerb befähigen, ihren Ernährungsalltag selbstbestimmt, klimafreundlich und gesundheitsfördernd zu gestalten. Ob Mitmach-Küche, Kreativ-Werkstatt oder "Lecker Deutsch": In Jugendzentren, Volkshochschulen, Gesundheitsämtern oder Vereinen wurden bisher mehr als 1.000 Multiplikatoren direkt erreicht, um die Inhalte von KlimaFood zu den Zielgruppen zu bringen.
Europa-Universität Flensburg
Die mentale Belastung bei Kindern und Jugendlichen ist durch die Folgen der Corona-Pandemie und der planetaren Krisen deutlich gestiegen. krisenchat wurde im Mai 2020 gegründet und ist das meistgenutzte psychosoziale Online-Beratungsangebot für Menschen unter 25 Jahren in Deutschland - rund um die Uhr, anonym und kostenlos. Durch eine innovative und pragmatische Nutzung technischer Kanäle erreicht das gemeinnützige Angebot mehr als 1 Mio. Menschen pro Quartal und hat bereits 130.000 Beratungen durchgeführt. Über 350 psychologisch ausgebildete Krisenberaterinnen und Krisenberater sowie 90 Angestellte begleiten und unterstützen Hilfesuchende, von denen 88% krisenchat weiterempfehlen würden. Über 65% geben an, noch mit niemandem über ihr Problem gesprochen zu haben. Damit füllt krisenchat eine Lücke in der Versorgung junger Menschen.
krisenchat gGmbH
Hitze stellt in Deutschland mit bis zu 10.000 Todesfällen pro Jahr schon heute für Millionen Menschen eine akute Gesundheitsgefährdung dar. Die Ärztekammer Berlin, die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit haben ein erstes Bündnis auf Landesebene gegründet, um Risiken zu reduzieren und Hitzekompetenz aufzubauen. Im Frühjahr 2022 wurden innerhalb von 3 Monaten Musterhitzeschutzpläne und Schulungsmodule für die Schlüsselbereiche entwickelt und auf der bündniseigenen Webseite zur Verfügung gestellt. Viele weitere Organisationen beteiligten sich und verhalfen dem Bündnis schon im ersten Jahr zu breiter Resonanz in der Öffentlichkeit. Die Konzepte und Leitideen wurden auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene breit aufgenommen und haben das Verständnis von gesundheitsbezogenem Hitzeschutz in Deutschland geprägt und verändert.
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege Berlin
Als erste Krankenkasse in Deutschland hat die AOK-Gemeinschaft unter Federführung der AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit dem IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung sowie mit Unterstützung des Umweltbundesamts in einer bisher einmaligen Form eine Studie zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Antibiotikaversorgung initiiert und durchgeführt. Ziel ist es, Anreize für die umweltgerechte Produktion von Antibiotika durch ein freiwilliges Bonuskriterium im Rahmen der Vergabe von Arzneimittel-Rabattverträgen für die pharmazeutischen Unternehmen zu schaffen.
AOK Baden-Württemberg
In Kooperation mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) bildete die Dr. Becker Klinik Möhnesee ein Reallabor für die Transformation der medizinischen Rehabilitation auf der Grundlage des Planetary Health Konzeptes. Ziel war es, das Behandlungskonzept schrittweise und multidimensional auf die neuen Herausforderungen durch die Klimakrise auszurichten. Das „Reallabor Rehabilitation“ stellt die Frage, welche Herausforderungen die Klimakrise an die inhaltliche Arbeit und Behandlungsstrategien jedes einzelnen Mitarbeitenden stellt und wie die Teilhabefähigkeit der Patientinnen und Patienten trotz negativer klimabedingter Gesundheitsfolgen wiederhergestellt werden kann.
Dr. Becker Klinikgesellschaft SE & Co. KG
Zukunft Pflegebauernhof verbindet Landwirtschaft und Pflege und schafft damit ein neues Angebot für das betreute Leben im Alter, sowie ein neues Geschäftsmodell für kleine Höfe. Das Leben in der Natur mit Tieren, sowie Aufgaben im landwirtschaftlichen Betrieb fördern Gesundheit und Lebensfreude. Grundlage ist ein speziell gegründeter ambulanter Pflegedienst (Pflegedienst Natürlich GmbH). Das Modell ist in einem Piloten umgesetzt und soll auf weitere Höfe übertragen werden.
Pflegedienst Natürlich GmbH
August 2024
Wir freuen uns riesig über eine Vielzahl von enorm vielfältigen und spannenden Projekten und Initiativen, die in den letzten Wochen und Monaten zum Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit 2025 eingereicht wurden.
In einem strukturierten Prozess der Vorauswahl konnten sich Projekte in drei Themenfeldern für eine Nominierung qualifizieren:
1. Versorgung gestalten - Nachhaltige Strukturen schaffen
2. Gesundheit stärken - In Zeiten des Wandels Krankheit verhindern
3. Umwelt schützen - Ökologische Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen etablieren
(Hier zu den Finalisten springen).
Während in einigen Kliniken das Abfallmanagement noch immer ganz am Anfang steht, geht die Isar Kliniken GmbH über normale Mülltrennung deutlich hinaus. Manche beschafften Produkte sind aufgrund ihres Materials (z.B. Zellstoff) oder des festen Verbaus verschiedenartiger Materialien (z.B. Kugelschreiber: Metall, Plastik, Holz usw.) nicht direkt recyclingfähig und werden deshalb regulär im Restmüll entsorgt und verbrannt. Gemeinsam mit mehreren Zulieferern und Entsorgungsunternehmen wurden im Projekt sieben Rücknahmesysteme im Klinikalltag etabliert, z.B. für Narkosegase und Herzkatheter, aber auch für Kaffeekapseln und Papierhandtücher. Die Wertstoffe fließen im Sinne der gelebten Kreislaufwirtschaft in die Produktion neuer Waren ein. Das Projekt ist eingebettet in eine umfassende und konstant evaluierte Strategie.
Isar Kliniken GmbH
Die Arbeiterwohlfahrt mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, das die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt eine deutliche Wirkung, die aktiv im Gesundheitswesen kommuniziert wird.
AWO Bundesverband e.V.
2023 hat die Sana Kliniken AG die Initiative „Gemeinsam. Gesundheit. Gestalten.“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, durch enge Zusammenarbeit und Wissenstransfer zwischen den Partnern der Einkaufskooperation, den nachhaltigen Wandel in der Lieferkette des Gesundheitssektors voranzutreiben. Die Initiative basiert auf vier Säulen: Das Review-Center liefert wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse für nachhaltige Einkaufsentscheidungen, das Nachhaltigkeitsnetzwerk Lieferkette erarbeitet zukunftsweisende Lösungen im Dialog mit Partnern, die Plattform TransForm teilt Wissen und Best-Practice-Erfahrungen und Tools & Apps bieten Datenbanken und Anwendungen zur Bewertung von Nachhaltigkeitsstandards und Lieferanten.
Sana Kliniken AG
Seit 2021 verfolgt ZUKE Green mit der Initiative ”ZUKE Green Community” die Mission, die Green-Health-Community im Gesundheitswesen des DACH-Raums zu vernetzen und zu stärken. Durch die Vernetzung, den Wissensaustausch und die Unterstützung der im Bereich Nachhaltigkeit tätigen Klinikmitarbeitenden in der Community wird ihre Arbeit erleichtert und die grüne Transformation der Kliniken beschleunigt. ZUKE bietet einen digitalen Raum für offenen und vertraulichen Austausch zu aktuellen Anliegen und konkreten Lösungen. Bisher sind über 80 Klinikmitarbeitende, die Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit tragen, als „Nachhaltigkeitsbotschafter:innen“ aktiv.
Zukunft-Krankenhaus-Einkauf
Das Projekt „Nachhaltige und gesunde Speiseversorgung in Gesundheitseinrichtungen und Großküchen“ zielt darauf ab, die Speiseversorgung klimafreundlicher und gesünder zu gestalten. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der Planetary Health Diet und Verringerung der Speiseabfälle. Zentral ist dabei die Reduktion von Fleisch- und Wurstkonsum nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Auf diesem Weg soll die Speiseversorgung an Kliniken dem Auftrag einer Gesundheitseinrichtung gemäß gesund und nachhaltig sein, um die Gesundheit der jetzigen und zukünftigen Generationen zu gewährleisten. Das Projekt will zeigen, dass die Transformation auch ohne große finanzielle Unterstützung gelingen kann, wenn die vorhandenen Kräfte einer Region gemeinsam zusammenarbeiten.
Verbund der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH
Die Sana Kliniken haben 2023 die Initiative „Operation Umwelt: Nachhaltige OP“ gestartet, um den ökologischen Fußabdruck von Operationssälen erheblich zu reduzieren. Denn in den OP-Sälen werden durch Narkosegase nicht nur bis zu 35 % der gesamten Treibhausgasemissionen eines Krankenhauses freigesetzt. Auch der Energie- und Wasserbedarf ist im OP aufgrund der Vielzahl medizinischer Geräte, der Klimatisierung und der Sterilisation deutlich höher als in anderen Abteilungen eines Klinikums. Die Initiative umfasst standortübergreifende Projekte wie klimafreundlichere Narkosen, den Einsatz von Mehrweg- statt Einweg-OP-Textilien, das Trennen und Recyceln von OP-Abfällen sowie die Reparatur von chirurgischen Instrumenten und Medizintechnik.
Sana Kliniken AG
Das Projekt der Universität Bremen hat mit zahlreichen Partnern eine medizinische Leitlinie entwickelt, die erstmals umweltrelevante Aspekte bei der Empfehlung für medizinische Verordnungen berücksichtigt. Zur Behandlung von Asthma und chronischer Bronchitis werden häufig Dosieraerosole (DA) eingesetzt. Die darin enthaltenen Treibhausgase sind massiv klimaschädlich und für ca. 3.5% der Treibhausgasemissionen des Gesundheitssystems verantwortlich. Mit Pulverinhalatoren (DPI) steht eine klimafreundlichere Alternative mit gleicher Wirksamkeit zur Verfügung, die jedoch noch zu wenig eingesetzt wird. Die neue Leitlinie ermöglicht Ärzt:innen, nach dem aktuellen medizinischen Wissenstand zu verordnen und gleichzeitig den CO2 Fußabdruck des Gesundheitswesens zu reduzieren.
Universität Bremen
Die GreenTec Dialysis GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, den Ressourcenverbrauch von Dialysebehandlungen durch die Vernetzung von Medizintechnik, Gebäudetechnik und nachhaltiger Energieerzeugung erheblich zu reduzieren. Mit der Vernetzung der drei Sektoren Medizintechnik, Gebäudetechnik und nachhaltige, in-house Energieerzeugung durch Wärmepumpen oder Photovoltaik werden Ressourcenverbrauch und Emissionen (Wärme- und Stromenergie) der Dialysebehandlung gesenkt. Der Impact im CO2-Fußabdruck wird durch einen speziell für die Dialyse entwickelten CO2-Rechner ermittelt. Dadurch kann der Fußabdruck des einzelnen Dialysezentrums und der deutschen Nephrologie zuverlässig und evidenzbasiert bestimmt werden.
GreenTec Dialysis GmbH
Der KliMeG-Rechner ist ein frei zugänglicher Treibhausgas-Rechner für deutsche Krankenhäuser. Er hilft Krankenhäusern, Bewusstsein für Treibhausgas-Emissionen im Krankenhausbetrieb zu schaffen, Quellen von THG-Emissionen aufzuzeigen und die Effektivität von Klimaschutzmaßnahmen zu evaluieren. Der Rechner wird vom gemeinnützigen Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen (KliMeG) bereitgestellt und durch Workshops, eine FAQ-Rubrik und die Möglichkeit zu individuellen Rückfragen begleitet. Entwickelt wurde er im Rahmen zweier Forschungsprojekte, um ein zukunftsfähiges Angebot für Kliniken in ganz Deutschland zu machen, eine große Reichweite zu erzielen und so die nachhaltige Reduktion von Treibhaugasemissionen zu erreichen.
Uniklinik Heidelberg
Krankenhäuser geben jährlich Millionen Euro für die Verbrennung ihrer Abfälle aus. Dabei sind laut WHO 85% der Krankenhausabfälle allgemeine, nicht gefährliche Abfälle, die prinzipiell recycelt werden könnten. Das Projekt von Johnson & Johnson zielt darauf ab, die Abfallwirtschaft in Krankenhäusern durch ein digital unterstütztes Recyclingprogramm für Einwegprodukte und Verpackungen zu transformieren. Seit 2021 wird das Recyclingprogramm angeboten. Deutschlandweit nehmen mehr als 30 Kliniken teil.
Johnson & Johnson
Seit 2022 zeigt die Universitätsmedizin Greifswald, dass ökologische Nachhaltigkeit in Operationssälen möglich ist. Im ersten Schritt wurde das besonders schädliche Narkosegas Desfluran abgeschafft. Es folgten Schulungen zu Niedrigflussnarkosen und alternativen gasfreien Narkosen sowie die Einführung verpflichtender Standard Operating Procedures (SOP) für umwelt- und klimaschonende Maßnahmen. Anfang 2024 wurden alle 34 Narkosegeräte auf Narkosegasfilter umgestellt, was die Emissionen reduziert und das Wiederaufarbeiten und erneute Verwenden der Gase ermöglicht. Diese Maßnahmen senken zudem den Stromverbrauch, da die Narkosegasabsaugung entfällt. Das Projekt wird kontinuierlich evaluiert und in die Lehre integriert, um die positiven ökologischen, ökonomischen und sozialen Effekte weiter zu fördern und die OP-Prozesse klimafreundlich zu gestalten.
Universitätsmedizin Greifswald
Das Projekt „Green Hospital Food“ der Universitätsklinik Essen zielt darauf ab, die Ernährung der Patient:innen und Mitarbeitenden nachhaltiger zu gestalten. Eine interdisziplinäre Projektgruppe wurde Anfang 2022 gegründet, um einen umfassenden Plan zu entwickeln, der die Speisepläne bis Ende 2024 an die Planetary Health Diet anpasst, zwei Menülinien durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zertifizieren lässt und die Lebensmittelverschwendung um mindestens 30% reduziert. Es wurden bereits erste Erfolge erzielt: Allein durch die Änderung der Reihenfolge des Speiseangebots konnte die Nachfrage um 5% erhöht und die Lebensmittelverschwendung zwischen 2022 und 2023 um 23 % reduziert werden.
Universitätsklinik Essen
Hitze stellt in Deutschland mit bis zu 10.000 Todesfällen pro Jahr schon heute für Millionen Menschen eine akute Gesundheitsgefährdung dar. Die Ärztekammer Berlin, die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit haben ein erstes Bündnis auf Landesebene gegründet, um Risiken zu reduzieren und Hitzekompetenz aufzubauen. Im Frühjahr 2022 wurden innerhalb von 3 Monaten Musterhitzeschutzpläne und Schulungsmodule für die Schlüsselbereiche entwickelt und auf der bündniseigenen Webseite zur Verfügung gestellt. Viele weitere Organisationen beteiligten sich und verhalfen dem Bündnis schon im ersten Jahr zu breiter Resonanz in der Öffentlichkeit. Die Konzepte und Leitideen wurden auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene breit aufgenommen und haben das Verständnis von gesundheitsbezogenem Hitzeschutz in Deutschland geprägt und verändert.
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege Berlin
Das Gorilla Programm fördert gesundheitsfördernde und nachhaltige Lebensverhältnisse und Strukturen in Bildungseinrichtungen sowie ein selbstbewusstes, gesundes und umweltfreundliches Verhalten von jungen Menschen. Durch den Einbezug vielfältiger Akteure entsteht eine Gesundheitsinitiative, die über Freude, Spaß und gemeinsames Erleben mehr Gesundheit und Umweltschutz in den Lebensalltag und die Lebensräume bringt. Durch eine flächendeckende Vernetzung von Akteur*innen, eine crossmediale Kommunikation sowie einen lebensweltbegleitenden Ansatz in Schule und Freizeit werden nachhaltige, langfristige Strukturen und Verhaltensweisen geprägt. Die Einrichtungen und Jugendlichen erhalten Motivation für mehr Bewegung, Freestyle-Aktivitäten, gesunde nachhaltige Ernährung, umweltfreundlichen Konsum und ein respektvolles wertschätzendes Miteinander.
SBK Siemens-Betriebskrankenkasse
Das Konzept des Pflegeackers basiert auf der Überzeugung, dass die Verknüpfung von Naturerleben, gesunder Ernährung und sozialer Teilhabe eine positive und nachhaltige Wirkung auf die gesamte Pflegegemeinschaft hat. Der Pflegeacker bietet ein ganzheitliches Angebot, das Maßnahmen in den Bereichen psychosoziale Gesundheit, körperliche Aktivität, kognitive Ressourcen und Ernährung kombiniert. Gemeinsame Aktivitäten rund um das Thema Gärtnern fördern spielerisch und barrierefrei die Gesundheit, kognitive Ressourcen, die Motivation zur Bewegung und eine gesündere Ernährung. Durch das Einbeziehen von Pflegebedürftigen und Mitarbeitenden schafft das Projekt eine bewegungs- und gesundheitsförderliche Umgebung, die den Alltag in Pflegeeinrichtungen bereichert und die Lebensqualität nachhaltig steigert.
Acker Company GmbH
Die mentale Belastung bei Kindern und Jugendlichen ist durch die Folgen der Corona-Pandemie und der planetaren Krisen deutlich gestiegen. krisenchat wurde im Mai 2020 gegründet und ist das meistgenutzte psychosoziale Online-Beratungsangebot für Menschen unter 25 Jahren in Deutschland - rund um die Uhr, anonym und kostenlos. Durch eine innovative und pragmatische Nutzung technischer Kanäle erreicht das gemeinnützige Angebot mehr als 1 Mio. Menschen pro Quartal und hat bereits 130.000 Beratungen durchgeführt. Über 350 psychologisch ausgebildete Krisenberaterinnen und Krisenberater sowie 90 Angestellte begleiten und unterstützen Hilfesuchende, von denen 88% krisenchat weiterempfehlen würden. Über 65% geben an, noch mit niemandem über ihr Problem gesprochen zu haben. Damit füllt krisenchat eine Lücke in der Versorgung junger Menschen.
krisenchat gGmbH
Die Mercedes-Benz Gastronomie setzt sich neben ihrer Kernaufgabe, den Gästen eine gesunde und vollwertige Verpflegung zu bieten, dafür ein, die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und die planetaren Grenzen zu schützen. Deshalb wird ein nachhaltigerer und klimaschonender Speiseplan in den Kantinen und Shops etabliert, der vorwiegend pflanzenbasierte Komponenten enthält. Bei der Umsetzung orientiert sich Mercedes-Benz Gastronomie an den wissenschaftlichen Leitlinien der „Planetary Health Diet“ (PHD) der EAT Lancet Kommission.
Mercedes Benz Gastronomie GmbH
”Blue Marble Health” ist im Kontext der ”BKK Green Health Initiative” ein Präventions- und Nachhaltigkeitsprojekt der vier Landesverbände der Betriebskrankenkassen, welches gem. § 20a SGB V im Setting Schule die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern ab der 8. Klasse stärkt, so dass diese im Sinne der „planetaren Gesundheit“ ein Bewusstsein für einen gesunden, klima- und umweltschonenden Lebensstil entwickeln sowie die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt verstehen.
Blue Marble Health GmbH
Das IN FORM Projekt KlimaFood schult Multiplikator:innen und fördert Vernetzung, um die Gesundheit und Teilhabe von vulnerablen Menschen zu stärken. In Zusammenarbeit mit Partnern wurden partizipative Ernährungsbildungsangebote entwickelt, die die Zielgruppen in ihren Lebenswelten erreichen und sie durch Kompetenzerwerb befähigen, ihren Ernährungsalltag selbstbestimmt, klimafreundlich und gesundheitsfördernd zu gestalten. Ob Mitmach-Küche, Kreativ-Werkstatt oder "Lecker Deutsch": In Jugendzentren, Volkshochschulen, Gesundheitsämtern oder Vereinen wurden bisher mehr als 1.000 Multiplikatoren direkt erreicht, um die Inhalte von KlimaFood zu den Zielgruppen zu bringen.
Europa-Universität Flensburg
Atemwegsallergien verursachen hohe sozioökonomische Kosten und sind eine der häufigsten nicht übertragbaren Krankheiten. Die „PollDi“-Allergie-App wurde entwickelt, um das Selbstmanagement von Allergien zu unterstützen und bietet zuverlässige Pollen- und Luftschadstoffvorhersagen, ein Symptomtagebuch sowie allgemeine allergiebezogene Informationen.
Universität Augsburg
Die klimaresiliente Beratung in der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) der AOK Baden-Württemberg passt die Gesundheitsversorgung an die Herausforderungen des Klimawandels an. Prävention von hitze- und klimawandelbedingten Gesundheitsproblemen, Sensibilisierung von Ärzten und Patienten für die gesundheitlichen Risiken des Klimawandels, sowie die Integration umweltfreundlicher Praktiken in die medizinische Versorgung, verringern langfristig die Anfälligkeit des Gesundheitssystems für die (ökonomischen) Auswirkungen des Klimawandels. Das Praxisteam hebt Co-Benefits von Klimaschutzmaßnahmen im Patientengespräch hervor und gibt Empfehlungen für ein klimafreundliches und gesundes Verhalten. Besonders chronisch erkrankte Patienten mit erhöhter Klimavulnerabilität werden gezielt unterstützt.
AOK Baden-Württemberg
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) bietet eine Fortbildung für Medizinische Fachangestellte (MFA) zu „Klimawandel und Gesundheit“. MFAs werden in ihrer besonderen Schnittstellenfunktion befähigt, klimawandelbedingte Krankheitsrisiken sowie entsprechende Präventionsmaßnahmen zu erkennen und in Abstimmung mit Ärztinnen und Ärzten der Praxis an Patientinnen und Patienten zu vermitteln. Sie setzen Maßnahmen zur Erhöhung der Nachhaltigkeit in der Praxis um und tragen dazu bei, insbesondere vulnerable Gruppen wie etwa ältere Patientinnen und Patienten für die direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit zu sensibilisieren und die individuelle Gesundheitskompetenz zu stärken. Der Gesundheitsberuf MFA soll dauerhaft um eine klimasensitive und abrechenbare Beratungskompetenz ergänzt und Gesundheitslotsen als innovativer Baustein für die Stärkung der Gesundheit etabliert werden.
Medizinische Hochschule Hannover
Als erste Krankenkasse in Deutschland hat die AOK-Gemeinschaft unter Federführung der AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit dem IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung sowie mit Unterstützung des Umweltbundesamts in einer bisher einmaligen Form eine Studie zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Antibiotikaversorgung initiiert und durchgeführt. Ziel ist es, Anreize für die umweltgerechte Produktion von Antibiotika durch ein freiwilliges Bonuskriterium im Rahmen der Vergabe von Arzneimittel-Rabattverträgen für die pharmazeutischen Unternehmen zu schaffen.
AOK Baden-Württemberg
myon.clinic ermöglicht Krankenhäusern und Arztpraxen, ihren Patienten digitale Nachsorge-as-a-Service anhand von digitalen Behandlungspfaden anzubieten. Die Patienten erhalten personalisierte, digitale Unterstützung, die ihre Genesung fördert und Komplikationen frühzeitig erkennt. Automatisierte und digitalisierte Nachsorgeprozesse erlauben es dem medizinischen Personal, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren und steigern die Versorgungsqualität. Unnötige Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte werden reduziert.
myon clinic GmbH
Das Projekt der AOK Baden-Württemberg bildet eine innovative Vertragslandschaft, die eine bundesweite Vorreiterrolle in der Patientenversorgung einnimmt. Hausarztpraxen fungieren als Lotsen und steuern die Facharztversorgung, wodurch Doppeluntersuchungen vermieden, Fehlversorgung reduziert und die Patientensicherheit gefördert wird. Teilnehmende Praxen sind eng vernetzt und tauschen sich zu den Behandlungsschritten aus, wobei die Beratung zu gesundheitsförderlichem Verhalten und die Stärkung der Gesundheitskompetenz honoriert werden.
AOK Baden-Württemberg
Der „Nachhaltigkeitsindex“ (NHI) wurde von AstraZeneca gemeinsam mit dem Analyseunternehmen Vandage mit wissenschaftlicher Unterstützung von Prof. Dr. Wolfgang Greiner (Universität Bielefeld) entwickelt und steht allen interessierten Stakeholdern kostenfrei zur Verfügung. Der Index zeigt, in welchen Bereichen des Gesundheitswesens Nachhaltigkeit messbar ist, wie sich die definierten Indikatoren im Zeitverlauf entwickeln und leitet Handlungsbedarfe für die Gesundheitsversorgung in Deutschland ab.
AstraZeneca GmbH
Das vom Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V. entwickelte Bonner Modell Sprungbrett Pflege beinhaltet eine lückenlose Bildungskette, die vom ersten Erwerb der deutschen Sprache, über vorbereitende Sprachunterrichte, dem Nachholen eines Hauptschulabschlusses bis zur Ausbildung zu staatlich anerkannten Pflegefachkräften reicht. Das Bonner Modell Sprungbrett Pflege trägt durch die individuelle Qualifizierung von geflüchteten Menschen und von Menschen mit Migrationshintergrund zu der dringend benötigten Fachkräftesicherung in der Pflege bei.
Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V.
In Kooperation mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) bildete die Dr. Becker Klinik Möhnesee ein Reallabor für die Transformation der medizinischen Rehabilitation auf der Grundlage des Planetary Health Konzeptes. Ziel war es, das Behandlungskonzept schrittweise und multidimensional auf die neuen Herausforderungen durch die Klimakrise auszurichten. Das „Reallabor Rehabilitation“ stellt die Frage, welche Herausforderungen die Klimakrise an die inhaltliche Arbeit und Behandlungsstrategien jedes einzelnen Mitarbeitenden stellt und wie die Teilhabefähigkeit der Patientinnen und Patienten trotz negativer klimabedingter Gesundheitsfolgen wiederhergestellt werden kann.
Dr. Becker Klinikgesellschaft SE & Co. KG
Zukunft Pflegebauernhof verbindet Landwirtschaft und Pflege und schafft damit ein neues Angebot für das betreute Leben im Alter, sowie ein neues Geschäftsmodell für kleine Höfe. Das Leben in der Natur mit Tieren, sowie Aufgaben im landwirtschaftlichen Betrieb fördern Gesundheit und Lebensfreude. Grundlage ist ein speziell gegründeter ambulanter Pflegedienst (Pflegedienst Natürlich GmbH). Das Modell ist in einem Piloten umgesetzt und soll auf weitere Höfe übertragen werden.
Pflegedienst Natürlich GmbH
”MEIN NACHHALTIGES KRANKENHAUS” ist ein umfassendes Management-Tool, das den Transformationsprozess von Krankenhäusern begleitet und dabei hilft, nachhaltige Veränderungen gezielt zu gestalten. Das Projekt zielt darauf ab, Krankenhäuser durch ein branchenspezifisches digitales Werkzeug und gezielter Wissensvermittlung bestmöglich bei der Dokumentation des Status-quo sowie der Umsetzung von Managementstrategien zur Nachhaltigkeit in den ökologischen, sozialen und ökonomischen Handlungsfeldern zu unterstützen. In dem Management-Tool können alle Schritte bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes und Erfassung der ESG-Kriterien digital und gesetzeskonform erstellt werden.
Deutsche Krankenhaus TrustCenter und Informationsverarbeitung GmbH (DKTIG)
„Nachhaltigkeit ist ein Thema, das für das Gesundheitswesen höchst aktuell ist und zugleich weit darüber hinausgeht. Ohne Nachhaltigkeit ist ein gesundes Leben auf Dauer nicht möglich. Dafür brauchen wir Tempo, Mut für ein neues Denken, frische Ideen und nicht zuletzt die Überzeugungskraft guter Beispiele. Das alles schaffen wir mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit.“
Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer
„Das Gesundheitswesen ist der Spiegel unserer Gesellschaft. In ihm zeigen sich die Bindungskraft unserer sozialen Werte, die Tragfähigkeit unseres wirtschaftlichen und ökologischen Modells und die Bereitschaft, uns bei der Zukunftsgestaltung nicht von Risiken und Komplexität aufhalten zu lassen. Mit dem neuen Preis wollen wir inspirierende Projekte an der Schnittstelle zwischen Nachhaltigkeit und Gesundheit sichtbar machen und dadurch möglichst viele Akteure zu ambitionierten Lösungen ermutigen.“
Stefan Schulze-Hausmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.