Chronische Schmerzen
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Schmerztherapie – so können Sie chronische Schmerzen früh vermeiden

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Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Dr. med. Ursula Marschall (Fachärztin für Anästhesie, Schmerztherapeutin)

Wenn Schmerzen länger anhalten oder häufig wiederkehren, besteht das Risiko, dass sie zu chronischen Schmerzen werden. Die Barmer-Angebote A-IMA und PAIN2.0 können helfen, Schmerzen zu reduzieren und eine Chronifizierung frühzeitig zu vermeiden – durch zusätzliche Möglichkeiten bei der Diagnose und mit einer Therapie, die Sie als Ganzes in den Fokus nimmt.

Welche Therapie gibt es bei chronischen Schmerzen?

Chronische Schmerzen können das Leben stark beeinträchtigen. Auslöser für chronischen Schmerz sind zum Beispiel akute Schmerzen, die von einer Verletzung oder Krankheit herkommen. Wenn diese Schmerzen länger anhalten und nicht weggehen, können sich mit der Zeit chronische Schmerzen entwickeln und zu einer eigenen Erkrankung werden.

Um die Entstehung chronischer Schmerzen zu vermeiden wird eine frühzeitige spezialisierte Schmerztherapie empfohlen, die verschiedene therapeutische Maßnahmen umfasst. Diese multimodale Schmerztherapie ist sinnvoll, wenn Sie zum Beispiel über mehrere Wochen anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen haben – im Gegensatz zur akuten Schmerzbehandlung.

Welche Leistungen bietet die Barmer bei chronischen Schmerzen?

Leiden Sie seit einiger Zeit unter wiederkehrenden Schmerzen und fühlen Sie sich durch diese Schmerzen im Alltag beeinträchtigt? Überlegen Sie sich deshalb, Hilfe oder eine ärztliche Untersuchung zu suchen? Dann könnte das Versorgungsangebot der Barmer das Richtige für Sie sein.

Einen sinnvollen Einstieg bietet Ihnen die multimodale Schmerzdiagnostik. Das sogenannte ambulante interdisziplinäre multimodale Assessment, kurz A-IMA, ist eine neue Form der Untersuchung, die von verschiedenen Fachleuten durchgeführt wird, um Menschen mit Schmerzen zu helfen. Dabei werden verschiedene Aspekte des Schmerzes betrachtet, wie zum Beispiel die körperlichen Ursachen, die psychischen Folgen oder die sozialen Auswirkungen. Auf dieser Grundlage wird dann eine passende Behandlung empfohlen, die den Schmerz lindern oder vermeiden soll.

Wenn das Ergebnis Ihrer A-IMA-Teilnahme zeigt, dass es für Ihre Situation geeignet ist, kann sich ein Therapieprogramm Pain2.0 anschließen. Das Ziel dabei: Die Leistungsfähigkeit der Betroffenen im Alltag, im Beruf, der Familie und im sozialen Leben mindestens zu erhalten, im besten Falle sogar zu verbessern.

Innovative ganzheitliche Therapie – sogar ohne Krankenhausaufenthalt

Das Besondere an diesem Ansatz ist nicht nur die enge Zusammenarbeit der Behandelnden, die sich in regelmäßigen Besprechungen zum Fortschritt oder zu Anpassungen im Vorgehen gemeinsam einigen. Sondern auch, dass die Betreuung der Betroffenen durch ein interdisziplinäres Team aus Schmerz-, Physio- und Psychotherapeuten in einem strukturierten Behandlungsprogramm erstmals auch berufsbegleitend ambulant angeboten wird. Normalerweise steht die multimodale Schmerztherapie nur innerhalb eines mindestens 14-tägigen Krankenhausaufenthaltes zur Verfügung. Um den Behandlungserfolg wissenschaftlich zu überprüfen, gibt es nach 3, 6, 9 und 12 Monaten eine Verlaufsbefragung per Fragebogen.

Die Versorgungsangebote A-IMA und PAIN2.0 sind eine Initiative der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. und der Barmer mit dem Ziel, bei Betroffenen mit wiederkehrenden Schmerzen die Versorgungsqualität zu verbessern und die Chronifizierung von Schmerzen zu verhindern.

Wie läuft die multimodale Schmerztherapie ab?

Ein Team aus Ärzten, Psychologen und Physiotherapeuten klärt bereits nach sechs Wochen anhaltender Schmerzen gemeinsam ab, welche Therapie Sie erhalten sollen, um zu vermeiden, dass die Schmerzen chronisch werden. Neben dem Erlernen von schmerzreduzierenden Strategien, der Vermittlung von Wissen zu Schmerz und möglichen Risikofaktoren stehen aktive Übungen zur Kräftigung und Dehnung der Muskulatur im Zentrum der Therapie.

Die Therapie wird vorrangig in einer Gruppe durchgeführt. Es werden ergänzend aber auch Einzeltherapien durch die drei Berufsgruppen angeboten. Die in den Sitzungen mit den Behandelnden und Patienten erarbeiteten hilfreichen Strategien sollen bereits während der Therapiezeit in den Alltag übernommen und weiter fortgeführt werden.

Wie lange dauert die Schmerztherapie?

Die multimodale Schmerztherapie beginnt zunächst mit dem ambulanten interdisziplinären Assessment. Die anschießende Therapie dauert in der Regel zehn Wochen, und findet jeweils ca. 3 bis 3,5 Stunden pro Woche als ambulante Gruppentherapie statt.

Übernimmt die Barmer die Kosten für die Schmerztherapie?

Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass chronische Schmerzen verhindert werden können. Deshalb haben die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. und die Barmer ein Angebot entwickelt, das speziell auf diese Patienten zugeschnitten ist. 

An unserem Versorgungsangebot teilnehmen können Versicherte ab 18 Jahren, wenn Sie 

  • Schmerzen haben, die sich in den letzten 6 Wochen nicht oder nur wenig gebessert haben,
  • die Schmerzen innerhalb der letzten beiden Jahre wiederholt aufgetreten sind oder,
  • sich im Alltag durch diese Schmerzen eingeschränkt fühlen.

Möglicherweise bemerken Sie auch erste Hinweise auf das Risiko einer Chronifizierung wie niedergeschlagene oder ängstliche Stimmung, sich ausbreitende Schmerzen oder die Vermeidung von körperlichen oder sozialen Aktivitäten.

Wie kann ich die Therapie gegen chronische Schmerzen erhalten?

Als Studienteilnehmerin oder Studienteilnehmer erhalten Sie einerseits die Therapie, tragen mit Ihren Rückmeldungen und Daten aber auch dazu bei, zu verstehen, ob die Therapie hilft oder wo sie ggf. verbessert werden könnte.

So läuft die chronische Schmerztherapie der Barmer für Sie ab:

  1. Kontakt zur Barmer aufnehmen: Melden Sie sich über den Barmer Teledoktor für A-IMA an und erhalten Sie einen Termin in einem möglichst nahegelegenen Schmerzzentrum. Vor dem Start gibt es noch einmal umfassende Informationen, auf deren Grundlage Sie Ihre Einwilligung zur Teilnahme geben.
  2. Untersuchung durch ein Spezialisten-Team: Beim eintägigen Gruppen-Assessment (A-IMA) wird Ihre Schmerzsituation umfassend und ganzheitlich untersucht. Hierbei werden sowohl körperliche als auch psychische Aspekte der Schmerzsituation berücksichtigt. Das Team erarbeitet gemeinsam ein Verständnis des individuellen Schmerzbildes.
  3. Qualifizierte Beratung mit konkreten Empfehlungen: Sie erhalten einen Ergebnisbericht für Ihren Hausarzt. Nach drei bis sechs Monaten gibt es eine Nachbefragung zum Verlauf Ihres Befindens.
  4. Je nach Ergebnis der Untersuchung und Beratung nehmen Sie, wenn Sie möchten, ebenfalls Teil am zehnwöchigen Therapieprogramm Pain2.0. 

Sie haben Interesse an einer Teilnahme? Kontaktieren Sie den Teledoktor der Barmer. Unser Expertenteam steht Ihnen täglich zwischen 6 und 24 Uhr zur Verfügung unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 3333 500. Bitte halten Sie Ihre Versicherungsnummer bereit, wenn Sie anrufen. 

Ihre Barmer-Vorteile bei der Schmerztherapie

  • Ausgewiesene Schmerzexpertinnen und Experten behandeln Sie: So erhalten Sie medizinische Behandlung auf höchstem Niveau und gewinnen frühzeitig eine fundierte Sicht auf sich selbst und Ihre Schmerzen.
  • Sie erhalten wertvolles Wissen zu Schmerz, wirkungsvolle aktive Übungen sowie ergänzende Einzeltherapien: So verfügen Sie über Strategien, die Schmerzen und mögliche Risikofaktoren frühzeitig zu reduzieren. 
  • Sie profitieren von einer neu entwickelten Gruppentherapie: diese Form der Behandlung gab es bisher für Ihre Patient/innengruppe noch nicht – Sie beschreiten mit uns neue Wege in der Schmerztherapie.