Eine junge Frau informiert sich in ihrem Smartphone zum Thema Bauchfett.
CDR-Bericht

Die neue Behandlungshistorie in der elektronischen Patientenakte: Wie die Barmer Gesundheitsdaten verantwortungsvoll nutzbar macht und damit Diagnostik und Therapie unterstützt

Lesedauer unter 4 Minuten

Redaktion

  • Jessica Braun

Qualitätssicherung

  • Maria Hinz (Barmer.i)

Eine der vier ethischen Grundlagen der Medizin besagt, dass Patientinnen und Patienten unter keinen Umständen Schaden zuzufügen ist. Fehlende Daten führen in der Gesundheitsversorgung jedoch immer wieder dazu, dass Menschen Schaden nehmen. Ein Beispiel hierfür ist die Arzneimitteltherapie: Innerhalb von zehn Jahren bekommen über 40-Jährige durchschnittlich 20 Wirkstoffe verordnet und besuchen 21 unterschiedliche Arztpraxen. Dazu kommen rezeptfrei erhältliche Medikamente.

Je mehr Arzneimittel eine Person einnimmt, desto größer ist jedoch die Gefahr von Wechselwirkungen. Diese sind bei mehr als 100.000 in Deutschland erhältlichen Medikamenten für die behandelnden Ärztinnen oder Ärzte allerdings nur schwer zu überblicken. Denn noch gibt es keinen strukturierten Datenaustausch zwischen allen an der Behandlung Beteiligten. Bestünde mehr Transparenz über die Medikation von Patientinnen und Patienten, ließen sich in Deutschland laut dem Barmer-Arzneimittelreport 2022 jedes Jahr bis zu 70.000 Leben retten.

Mit der Behandlungshistorie online alle wichtigen Gesundheitsdaten einsehen

Die Barmer nutzt die bestehenden digitalen Möglichkeiten, um ihren Versicherten mehr Sicherheit zu bieten – und geht dabei einen innovativen Weg. Seit Anfang 2021 halten alle gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten eine elektronische Patientenakte, kurz ePA, bereit. Diese soll einen digitalen und sicheren Austausch der relevanten Daten ermöglichen. Noch sind diese Funktionen aber nicht in vollem Umfang verfügbar. Die Barmer bietet ihren Versicherten deshalb eine Lösung, die heute schon einsatzbereit ist: die Behandlungshistorie. Datenschutzkonform abgelegt in der eCare, der ePA für Barmer-Versicherte, versammelt die Behandlungshistorie Informationen, mit denen sich die medizinische Versorgung sicherer gestalten lässt. Dazu gehören vorhandene Diagnosen, Besuche bei behandelnden Praxen und Kliniken, verschriebene Hilfsmittel und alle verordneten Medikamente samt Wirkstoff, Stärke und Verordnungsdauer. Alle sechs Wochen aktualisiert sich die Übersicht automatisch. Für die Bereitstellung müssen die Versicherten ihr Einverständnis geben, das sie natürlich auch widerrufen können.

Gespeist wird die Behandlungshistorie aus Abrechnungsdaten der Barmer. Also den Abrechnungen, die Kliniken, Praxen und Apotheken bei der Krankenkasse einreichen. Diese Daten strukturiert und chronologisch aufzubereiten, ist ein neuartiger Ansatz: Die Barmer ist die erste Krankenkasse in Deutschland, die so ein Tool anbietet – zum Schutz ihrer Versicherten und als Unterstützung für Ärztinnen und Ärzte.

Ältere Frau lässt sich von einer Jüngeren etwas an einem Tablet zeigen.

Fortschrittlich sein, ohne dabei jemanden auszugrenzen

Ein Gespräch mit der Digitalkoordinatorin Maria Hinz und dem Chief Digital Officer Marek Rydzewski.

Nächstes Thema

Weitere Beiträge zum CDR-Bericht:

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden der Barmer, Prof. Dr. Christoph Straub.
Weiterlesen
Ein Gespräch mit der Digitalkoordinatorin Maria Hinz und dem Chief Digital Officer Marek Rydzewski über die digitale Welt und gesellschaftliche Teilhabe
Weiterlesen
Digitale Technologien machen es in vielen Bereichen einfacher, die eigene Gesundheit gut zu managen. Die Barmer macht sich stark für digitale Gesundheitskompetenz.
Weiterlesen
Die Digitalisierung bietet großes Potenzial für die Pflege. Technologien können unterstützen und die Versorgung effizienter gestalten. Ein Blick in die ambulante und stationäre Pflege
Weiterlesen
Die Digitalisierung verringert Barrieren zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Ein Bericht aus dem Alltag zur digitalen Inklusion
Weiterlesen
Alle digitalen Technologien basieren auf Daten. Im Gesundheitswesen sind diese besonders wertvoll. Gleichzeitig sind Gesundheitsdaten besonders sensibel.
Weiterlesen
Der digitale Wandel soll niemanden ausschließen. Mit unseren Bildungsangeboten befähigen wir Menschen zu einem gesunden Umgang mit der Digitalisierung.
Weiterlesen
Vieles, was mit der Digitalisierung zusammenhängt, trägt zum Klima- und Ressourcenschutz bei. Unser Klimaschutzziel lautet: eine klimaneutrale Barmer.
Weiterlesen
Die Digitalisierung bringt Chancen für die Arbeits- und Lebenswelten. Dabei müssen digitale Angebote an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet sein. 
Weiterlesen
Der digitale Wandel betrifft auch die Mitarbeitenden der Barmer. Gemeinsam werden Bildungsangebote zur Digitalkompetenz erarbeitet.
Weiterlesen
Die interaktive Lernplattform „DigiTal“ stärkt die Digitalkompetenz im Unternehmen. Die Entwicklung erfolgte gemeinsam mit den Mitarbeitenden.
Weiterlesen
Im Barmer Marketing ist digitale Verantwortung richtungsweisend für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um negative Folgen beim Einsatz von KI zu vermeiden.
Weiterlesen
Die Barmer nutzt die Digitalisierung, um den Zugang zu Selbsthilfe-Angeboten zu erleichtern. Digitale Angebote können im Bereich Selbsthilfe viel bewirken.
Weiterlesen
Die Barmer macht Gesundheitsdaten verantwortungsvoll nutzbar und unterstützt Diagnostik und Therapie. Eine Lösung hierbei ist die Behandlungshistorie in der ePA.
Weiterlesen