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RSV-Prophylaxe - Schutz für Babys und Neugeborene

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Redaktion

  • Barmer

Qualitätssicherung

  • Fachbereich Arzneimittel Barmer

Damit Babys im Herbst und Winter gut geschützt sind, ist die Prophylaxe gegen RSV zu empfehlen. Die Barmer übernimmt die Kosten für Babys und Neugeborene.

Warum ist die RSV-Prophylaxe sinnvoll?

Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) haben in den letzten Jahren zugenommen und treten im Winter häufig auf. Die Erkrankung verläuft dabei meist wie eine harmlose Erkältung. Bei Babys kann die Infektion allerdings einen schweren Verlauf nehmen.

Die RSV-Prophylaxe hat sich als sehr effektiv erwiesen, um schwere Erkrankungen bei Neugeborenen und Säuglingen zu verhindern. Hierdurch können Sie das Risiko reduzieren, dass Sie mit Ihrem kleinen Kind ins Krankenhaus müssen.

Neu: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit 2024 eine RSV-Prophylaxe für alle Neugeborenen und Säuglinge in ihrer ersten RSV-Saison.

Für wen wird die RSV-Prophylaxe empfohlen?

Kinder sollten die RSV-Prophylaxe frühzeitig erhalten. Der beste Zeitpunkt für die Gabe ist jedoch abhängig davon, wann Ihr Kind geboren wurde. 

  • Die RSV-Saison reicht in der Regel von Oktober bis März. Daher sollten Babys, die vor Beginn der RSV-Saison, also zwischen April und September auf die Welt kommen, im Herbst die Prophylaxe erhalten. Eine gute Möglichkeit wäre etwa die Vorsorgeuntersuchung U3 oder U4.
  • Kinder, die während der RSV-Saison geboren werden, sollten die Prophylaxe direkt nach ihrer Geburt erhalten – idealerweise bei der Entlassung aus der Geburtseinrichtung. Dafür bietet sich z. B. die Vorsorgeuntersuchung U2 an, die zwischen dem 3. und 10. Lebenstag durchgeführt wird.

Kann die Impfung kombiniert werden?
Die RSV-Prophylaxe kann auch gleichzeitig mit oder in beliebigem Abstand zu den im Säuglingsalter von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen verabreicht werden. Eine versäumte Prophylaxe sollte schnellstmöglich durch die Kinderarztpraxis nachgeholt werden.

Wenn Sie unsicher sind, ob eine Prophylaxe für Ihr Kind sinnvoll ist, lassen Sie sich vom Barmer Teledoktor beraten. Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie auch auf der Internetseite des Robert Koch Instituts.

Wie läuft die RSV-Prophylaxe bei Babys und Neugeborenen ab?

Die Prophylaxe erfolgt durch die Gabe des Arzneimittels Nirsevimab. Der Handelsname lautet Beyfortus®. Der Wirkstoff wird dabei einmal in den Oberschenkel injiziert. Der Schutz hält in der Regel über die gesamte RSV-Saison.

Wie unterscheidet sich die RSV-Prophylaxe von der RSV-Impfung? 

Die RSV-Prophylaxe ist eine passive Immunisierung. Verabreicht wird dabei ein vorgefertigter Antikörper (Nirsevimab), der sofort schützt. Im Gegensatz dazu wird bei der RSV-Impfung das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern angeregt (aktive Immunisierung). Die RSV-Impfung gibt es aktuell nur für Erwachsene.

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Welche Nebenwirkungen können durch die RSV-Prophylaxe auftreten?

Nirsevimab wird in der Regel gut vertragen. In einigen Fällen kann es zu Hautausschlag oder Fieber kommen. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild bis moderat und klingen meist rasch wieder ab. Sollte das Fieber länger andauern, sollten Sie Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin kontaktieren.

Übernimmt die Barmer die Kosten für die RSV-Prophylaxe?

Ja, die Kosten für die RSV-Prophylaxe werden für Babys und Neugeborene in ihrer ersten RSV-Saison vollständig von der Barmer übernommen. Die Leistung wird direkt über  die Gesundheitskarte abgerechnet. Es fällt auch keine Zuzahlung an.

Für Kinder im Alter bis zu 24 Monaten, die ihrer zweiten RSV-Saison weiterhin anfällig für eine schwere RSV-Erkrankung sind, übernimmt die Barmer ebenfalls die Kosten.

Die RSV-Prophylaxe auf einen Blick

  • Schutz für Babys und Säuglinge: Mit der Prophylaxe schützen Sie Ihr Kind wirksam vor schweren Verläufen einer RSV-Infektion.
  • Vollständige Kostenübernahme: Die RSV-Prophylaxe ist für Ihr Kind kostenfrei. Sie müssen auch keine Zuzahlung leisten.
  • Erweiterter Schutz für Risikogruppen: Kinder mit einem erhöhten Risiko für schwere RSV-Erkrankungen können auch in der zweiten RSV-Saison eine Prophylaxe erhalten.