„Psychisch fit studieren“ ist ein Präventionsangebot für Hochschulen, das Studierenden die Begegnung und den Erfahrungsaustausch mit Menschen ermöglicht, die selbst eine psychische Krise im Studium durchgemacht haben.
Aktuelle Studien zur psychischen Gesundheit von Studierenden zeigen, dass diese immer häufiger gefährdet sind, psychisch zu erkranken. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sie reichen von hohem Erfolgsdruck, über die Angst, keinen sozialen Anschluss am Studienort zu bekommen bis zu finanziellen Problemen. Hinzu kommt, dass ein Teil der Studierenden das Studium bereits psychisch belastet beginnt.
Nach Selbsteinschätzung von Studierenden wirken sich psychische Beeinträchtigungen am stärksten auf den Studienerfolg aus. Professionelle Hilfe nutzen sie aus Angst vor Stigmatisierung meist erst dann, wenn der Leidensdruck schon stark zugenommen hat.
Was ist das Präventionsangebot „Psychisch fit studieren“?
Die Präventionsveranstaltung „Psychisch fit studieren“ bringt das schwierige Thema psychische Krisen in den Hörsaal. Themen sind der Umgang mit Ängsten und Vorurteilen, das Aufzeigen von Lösungswegen bei Krisen sowie das Kennenlernen von zuversichtlichen Verhaltensweisen. Ziel ist es, Studienabbrüchen vorzubeugen und Studienerfolg zu fördern.
Das Forum dauert anderthalb bis zwei Stunden und braucht einen Hörsaal je nach Bedarf für 50 - 250 Studierende. Zielgruppe sind Studierende aller Studiengänge, bevorzugt Erstsemester im Bachelor- und Masterstudium, z.B. in der Einführungswoche zu Studienbeginn.
Das Forum wird von Referenten durchgeführt, die sowohl fachlichen als auch persönlichen Input leisten. Der persönliche Experte ist ein Mensch, der während des Studiums psychische Krisen gemeistert hat.
Welche Zielsetzung hat „Psychisch fit studieren?“
Türöffner für Nachhaltigkeit
Ziele des Projektes sind, Veränderungen auf der Verhaltens- und Verhältnisebene in der Lebenswelt Hochschule zu erreichen. Dies sind einerseits individuelle Änderungen, z.B. im Hilfesuchverhalten des Einzelnen. Andererseits sollen strukturelle Veränderungen an der Hochschule erreicht werden. Dies kann z.B. in einer besseren Vernetzung und Bekanntheit des bestehenden Beratungssystems bestehen.
Evaluation spricht für Erfolg
Die Evaluation des Projektes durch das Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig erfolgte in der Pilotphase 2017/18 sowohl auf individueller als auch auf struktureller Ebene.
Den vollständigen Evaluationsbericht finden Sie unter www.irrsinnig-menschlich.de.
Wie können Sie Kontakt zu den Projektverantwortlichen aufnehmen?
Sie sind neugierig geworden und wollen mehr Informationen zu diesem Angebot erhalten?
Nehmen Sie direkt Kontakt zu Irrsinnig-Menschlich e. V. auf: n.goeller (at) irrsinnig-menschlich.de
Wie kann eine Projektumsetzung an Ihrer Hochschule unterstützt werden?
Die Krankenkassen fördern Projekte in der Lebenswelt Hochschule auf der Grundlage ihres gesetzlichen Auftrages nach dem Präventionsgesetz § 20a SGB V. Eine Unterstützung des Projektes „Psychisch fit studieren“ an Ihrer Hochschule ist im Rahmen von Förderanträgen möglich.
Die Barmer hat dieses Präventionsprojekt mit auf den Weg gebracht und unterstützt die Umsetzung an einzelnen Hochschulstandorten über Förderanträge.