- Was sind fehlerhafte Medizinprodukte?
- Was sollten Sie tun, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Medizinprodukt fehlerhaft ist?
- Welche Leistungen erhalten Sie bei fehlerhaften Medizinprodukten?
- Was geschieht, wenn Ihr Medizinprodukt von einem Rückruf betroffen ist?
- Was passiert mit dem betroffenen Medizinprodukt?
- Wie sollten Sie bei fehlerhaften Medizinprodukten vorgehen?
Sie haben den Verdacht, dass mit Ihrem Medizinprodukt etwas nicht in Ordnung ist? Eine heikle Situation, in der Sie auf die Barmer vertrauen können: Sie erhalten Unterstützung mit ausführlichen Informationen und einer individuellen Beratung, wenn es um fehlerhafte Medizinprodukte geht.
Was sind fehlerhafte Medizinprodukte?
Entsprechend der EU-Verordnung können als Medizinprodukt jene Gegenstände, Apparate oder Instrumente bezeichnet werden, die am oder im Körper eingesetzt werden und dort eine bestimmte Funktion erfüllen. Bekannte Medizinprodukte sind zum Beispiel Herzkatheter, Stents, künstliche Hüft-, Schulter- oder Kniegelenke. Aber auch Verbandmittel, Pflaster oder Kontaktlinsen gehören dazu.
In einzelnen Fällen kann es vorkommen, dass durch einen Herstellungs- oder Materialfehler oder auch durch Herausgabe einer fehlerhaften Gebrauchsanweisung Probleme mit einem Medizinprodukt auftreten. In solchen Fällen sind Sie oft die erste Person, die merkt, dass mit dem Medizinprodukt etwas nicht stimmt. Bemerkt der Hersteller einen Fehler, gibt er in der Regel eine Sicherheitsinformation heraus oder ruft die gesamte Medizinproduktserie zurück, wenn die Probleme gehäuft auftreten sollten.
Was sollten Sie tun, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Medizinprodukt fehlerhaft ist?
Grundsätzlich ist Ihre behandelnde Arztpraxis die erste Anlaufstelle, um den Verdacht zu besprechen. Möchten Sie sich zunächst selbst über die aktuellen Rückrufe und die gemeldeten Sicherheitsinformationen der Hersteller informieren, bietet die Internetseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte einen guten Überblick. Dort werden alle Meldungen der Hersteller zu Problemen mit Medizinprodukten aufgeführt, die möglicherweise auf einen Produktfehler zurückzuführen sind.
Um sicher zu gehen, dass es sich bei Ihrem Medizinprodukt tatsächlich um ein zurückgerufenes Produkt handelt, sind zusätzliche Informationen hilfreich – wie zum Beispiel den Namen des Herstellers, die Modell-/Typenbezeichnung, die Artikelnummer und die Chargen- oder Seriennummer. Bei eingesetzten Implantaten finden Sie diese in Ihrem Implantatpass. Einen solchen Pass erhalten Sie bei folgenden Implantat-Gruppen:
- Aktive Implantate wie Herzschrittmacher (mit einer eigenen Energiequelle ausgestattet)
- Bandscheibenprothesen
- Brustimplantaten
- Herzklappen
- Gelenkersatzimplantate
- Nicht-resorbierbare Gefäßprothesen und -stützen
- Wirbelkörperersatzsysteme
Zählt Ihr Medizinprodukt nicht zu den aufgeführten Implantat-Gruppen, erhalten Sie die benötigten Informationen von Ihrem operierenden Arzt bzw. Ihrer operierenden Ärztin. Liegt ein Entlassungs- oder Operationsbericht vor, können auch diesem möglicherweise hilfreiche Informationen entnommen werden.
Es kann auch vorkommen, dass keine ganze Serie, sondern nur ein einzelnes Medizinprodukt fehlerhaft ist. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin sind in jedem Fall erste Ansprechpartner, um den Verdacht und die weiteren Schritte zu besprechen, wenn kein Rückruf vorliegt. Auch das Spezialisten-Team am Barmer Behandlungsfehler-Telefon beraten Sie zu Ihrem individuellen Fall.