Illustration eines Fötus und einer jungen schwangeren Frau, die die Hand auf den Bauch legt in der 27.SSW
Schwangerschaftskalender

27. Schwangerschaftswoche: Die Lunge entwickelt sich

Lesedauer unter 9 Minuten

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben mit der SSW 27 das letzte Drittel der Schwangerschaft erreicht. Ihr Baby ist schon gut gereift, viele Organe sind funktionsfähig. Als eines der letzten Organe durchläuft die Lunge in den nächsten Wochen wichtige Reifungsschritte, und auch die Augen sind jetzt immer länger offen. Bei vielen Frauen setzt nun so langsam der Nestbautrieb ein. Wir haben deswegen ein paar Anregungen für Sie, worauf Sie bei der Ausstattung von Wickeltisch und Babybett achten sollten.

Die 27. Schwangerschaftswoche auf einen Blick

  • Trimester: 3

    Illustration eines Auges mit einer rosa Wolke

  • Monat: 7
  • SSW 27
  • Größe: 36-37 cm
  • Gewicht: 900-1.000 g

Schwangere Frau in der etwa 27. Schwangerschaftswoche genießt die Sonne mit geschlossen Augen

In der 27. Schwangerschaftswoche ist das Baby so weit entwickelt, dass es Licht, das durch den Bauch scheint, in Rottönen wahrnimmt.

Ihr Baby entwickelt sich

Das Gehirn macht auch in dieser Woche große Fortschritte. Es hat bereits begonnen, seine besondere Oberflächenstruktur zu entwickeln, indem die sogenannten Gehirnfurchen sich ausbilden. Diese vergrößern die Oberfläche des Gehirns, was wichtig für die Entwicklung der höheren Hirnfunktionen ist.

Wie sich das Farbensehen bei Ihrem Baby entwickelt

Das Baby nimmt nun auch immer mehr Sinneseindrücke wahr. Zum Beispiel übt es das Öffnen und Schließen der Augen. Licht, das von außen in den Bauch scheint, nimmt das Baby in Rottönen wahr. Weil Neugeborene besonders auf die Farbe Rot reagieren, wurde vielfach angenommen, dass diese Farbe die Babys an die Geborgenheit in Mamas Bauch erinnert. Nachgewiesen ist das jedoch nicht.

Die Farberkennung bei Menschen findet durch spezialisierte Zellen in unseren Netzhäuten statt, die sogenannten „Zapfen“. Davon gibt es drei unterschiedliche Typen, die auf unterschiedliche Wellenlängen des Lichtes reagieren. Die Zapfen für den langwelligen Lichtbereich, also auch der Farbe Rot, entwickeln sich etwas früher als die anderen Zapfen und deswegen reagieren Neugeborene zunächst am stärksten auf Rot. Aber man weiß aus Studien inzwischen, dass Säuglinge nach wenigen Monaten die Farbbereiche Rot, Gelb, Grün, Blau und Violett unterscheiden können und besonders auf diese kontrastreichen Farben reagieren.

Je „knalliger“ und damit kontrastreicher Gegenstände aus diesen Farbbereichen sind, desto größer das Interesse der Babys. Braun oder Grau sind für die Kleinen dagegen echte Langweiler.

Die Lungenbläschen reifen heran

Ein weiterer sehr wichtiger Entwicklungsschritt des Babys ist die Reifung der Lunge. Es bilden sich in ihr erste Säckchen, die eine Vorstufe der späteren Lungenbläschen (Alveolen) darstellen. Die Lungenbläschen sind nach der Geburt lebenswichtig, da in ihnen der Gasaustausch zwischen Atemluft und Blut stattfindet. Für die Reifung der Lungenbläschen ist ein Stoff namens Surfactant zuständig.

Diese Substanz wird nach und nach von speziellen Zellen des Lungengewebes produziert und reduziert die Oberflächenspannung in den Lungenbläschen. Das erleichtert deren Entfaltung. Ohne Surfactant würden die Bläschen zudem beim Ausatmen einfach in sich zusammenfallen. Erst ab der 34. SSW wird ausreichend Surfactant in der Lunge produziert, so dass der Fötus bei einer möglichen Frühgeburt alleine atmen könnte.

Wenn bei einem Baby eine Frühgeburt vor der Ausreifung der Lunge droht, wird die Mutter meist mit sogenannten Lungenreifungsspritzen behandelt. Diese enthalten Glukokortikoide wie Kortison, die im Körper des Babys die Bildung von Surfactant fördern. So soll die Entwicklung der Lunge bis zur Geburt möglichst weit vorangetrieben werden, damit das Baby nach der verfrühten Geburt möglichst schnell selbstständig atmen kann.

Schwangere Frau in der etwa 27. Schwangerschaftswoche isst Erdbeeren und hält sich den nackten Babybauch

Ihr Baby benötigt in der 27. Schwangerschaftswoche keine Erwachsenenportion, daher eignet sich Obst für den Heißhunger.

Ihre Gesundheit

Wussten Sie, dass Ihre Gebärmutter mittlerweile etwa so groß wie ein Fußball ist? Ihr Baby beansprucht immer mehr Platz im Bauch. Von außen betrachtet zeigt sich das durch einen stolzen Babybauch. Doch die Gebärmutter drückt sich nicht nur nach vorne heraus, sondern auch nach oben. Dadurch übt sie Druck auf die im Brustkorb liegenden Organe aus.

Viele Frauen spüren das insbesondere an der Lunge. Da eine Atmung „in den Bauch hinein“ zunehmend schwieriger wird, leiden sie oft unter Kurzatmigkeit. Diese kann sich auch schon bei einfachen Aktivitäten wie Treppensteigen bemerkbar machen.

Nicht für zwei essen

Möglicherweise verspüren Sie auch nochmal eine Zunahme Ihres Appetits. Versuchen Sie dabei im Kopf zu behalten, dass „essen für zwei“ nicht mit „doppelt so viel essen“ gleichzusetzen ist. Den zusätzlichen Kalorienbedarf Ihres Babys stillt schon ein ganz gewöhnliches Käsebrot.

Insbesondere wenn Sie öfter Heißhungerattacken haben, sollten Sie darauf achten, was Sie essen. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, können helfen, Heißhungerattacken vorzubeugen. Und Obst sowie ballaststoffreiche kleine Snacks wie eine Scheibe Vollkornbrot sind ideal, wenn Sie dann doch einmal der Heißhunger überkommt. Schokolade und Eiscreme dürfen Sie sich ruhig auch mal gönnen. Sie sollten aber nicht den Großteil Ihres Speiseplans ausmachen.

Die zusätzliche Gewichtszunahme, die bei einigen Frauen nun einsetzt, konzentriert sich meist auf die Brüste und die Hüfte. Dort werden nun verstärkt Fettpolster gebildet. Sie dienen als Energiereserve in der Stillzeit. Das war früher sehr wichtig, damit eine Mutter ihr Kind auch in Zeiten mit knappem Nahrungsangebot ausreichend mit Milch versorgen konnte.

Termine

Impfung gegen Keuchhusten

nutzen Sie die 27. SSW, um  mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) zu sprechen, die ab der 28. Schwangerschaftswoche empfohlen wird. Rund 12.000 Menschen erkranken hierzulande jedes Jahr an Keuchhusten, der hochansteckend ist und durch Bakterien übertragen wird. Säuglinge sind besonders schutzlos und stecken sich vielfach bei ihren Eltern an.

Wenn die Mutter sich in der Schwangerschaft impfen lässt, überträgt sich der Impfschutz auch auf den Fötus. Dieser sogenannte Nestschutz hält bis über die Geburt hinaus, bis das Baby im Alter von zwei Monaten selbst geimpft werden kann.

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Tipps und Tricks für die 27. Schwangerschaftswoche

Das Baby soll sich zu Hause wohlfühlen

Illustration zweier Herzen und einer Sprechblase vor grünem Hintergrund

Es gibt zwar keinen streng wissenschaftlichen Nachweis für seine Ursache, trotzdem erleben ihn viele werdende Mütter: den Nestbautrieb. Vielleicht bemerken auch Sie schon, dass Sie nun öfter daran denken, wie Sie Ihr Zuhause optimal für Ihr Baby vorbereiten können.

Wenn Sie als Heimwerkerin aktiv werden wollen, sollten Sie natürlich die Sicherheit nicht vernachlässigen. Auf Leitern zu steigen, schwere Kisten zu tragen oder mit lösungsmittelhaltigen Farben zu arbeiten, sind Tabus für Schwangere. Lassen Sie solche Aufgaben besser von einem Helfer erledigen.

Basis-Babyausstattung für gesunde Pflege und guten Schlaf

Was für die Versorgung des Babys wirklich nötig und hilfreich ist und welche vermeintlichen „Must-haves“ Sie vielleicht doch gar nicht brauchen, können Sie ganz sicher erst sagen, wenn das Baby ein paar Monate auf der Welt ist. Trotzdem ist es wichtig, sich über ein paar grundlegende Gegenstände Gedanken zu machen wie zum Beispiel den Wickelplatz oder ein Babybett.

Ziehen Sie Ihre Wohnsituation und die finanziellen Möglichkeiten in Ihre Überlegungen mit ein und sprechen Sie dazu auch mit Ihrer Hebamme. Sie kann aus ihrer Erfahrung sicher wertvolle Tipps geben. Es lohnt sich auch, bei Freunden und Bekannten nachzufragen oder auf entsprechenden Onlineportalen zu stöbern.

Achten Sie beim Kauf auf ein TÜV- oder GS-Prüfzeichen. So können Sie sicher sein, dass die Sachen den heutigen Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Wir haben für Sie ein paar Ideen zur Inspiration zusammengestellt:

Der Wickelplatz – praktisch und intim

Das Wickeln des Babys wird für die nächsten 3 bis 4 Jahre zur täglichen Routine werden. Häufig entwickeln sich im Laufe der Zeit gewisse Rituale zusammen mit dem Kind, die weit über das „Saubermachen“ hinausgehen. Ob eincremen, kitzeln, streicheln, Nase an Nase oder einfach erzählen, das alles hilft, die Bindung zu stärken.

Ideal übrigens auch für den Partner oder die Partnerin, so kann sich die Mutter eine kleine Auszeit gönnen. Weil also viel Zeit mit dem Windelwechseln verbracht wird, achten Sie darauf, dass der Wickelplatz die richtige Höhe hat, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Ein Wickelbrett auf der Waschmaschine oder dem Trockner kann da genauso praktisch sein wie ein Wickeltisch im Kinderzimmer.

Achten Sie darauf, dass die Wickeltischauflage, auf der das Baby letztendlich liegt, rutschfest und sicher liegt. Selbst der kleine Säugling ist mit Armen und Beinen schon sehr aktiv. Dankbar sind zudem pflegeleichte und einfach zu reinigende bzw. abwischbare Auflagen. Zudem sollte das Material frei von Schadstoffen sein.
Wichtig ist, dass die Pflegesachen für Sie in Reichweite sind, damit Sie das Baby nicht unbeobachtet lassen müssen.

Stürze vom Wickeltisch gehören zu den häufigsten Unfällen bei Babys. Lassen Sie Ihr Baby also nie allein auf dem Wickeltisch liegen und haben Sie bei allem, was Sie tun, immer eine Hand an Ihrem Kind.

Wärmelampe

Da zeitgleich mit der Windel auch häufig der Body gewechselt wird, liegt das Baby oft nackt auf dem Wickeltisch. Diese Bewegungsfreiheit lieben übrigens die meisten Babys. Damit der Säugling sich auch ohne Kleidung wohlfühlt, ist eine angenehme Raumtemperatur wichtig. Je nach Größe des Raumes kann eine Wärmelampe hilfreich sein, als Stehlampe oder zum Anbringen an der Wand über dem Wickelplatz. Stellen Sie sicher, dass Lampe und Stromkabel auf jeden Fall außer Reichweite des Babys sind.

Windeleimer

Je älter die Babys werden, desto geruchsintensiver sind ihre Hinterlassenschaften. Da kann das Wechseln der Mülltüten für manchen zur Herausforderung werden. Es gibt spezielle Windeleimer, die auch beim Öffnen der Klappe wenig bis gar keinen Geruch herauslassen. Wen der Geruch weniger stört, für den reicht aber auch ein einfacher Mülleimer mit Deckel, wie er vielfach schon vorhanden ist. Es hilft, wenn sich der Mülleimer mit einer Hand oder mit dem Fuß öffnen und schließen lässt. So können Sie mit der anderen Hand beim Baby sein, um es vor Stürzen zu schützen.

Bett

Der sicherste Platz für das Baby in den ersten 12 Monaten ist in seinem eigenen Bett im Elternschlafzimmer. Eltern haben so kurze Wege, wenn der Säugling Hunger hat, und können schnell reagieren, falls er mal schlecht Luft bekommt. Außerdem wirkt sich die Nähe der Eltern positiv auf den Schlaf ihres Kindes aus. Ob Stubenwagen, Gitterbett oder Beistellbett, ist dann eher Geschmackssache. Viele Betten lassen sich in der Größe verstellen und wachsen so mit dem Baby mit. Dadurch sind sie viele Jahre nutzbar.

Es lohnt sich, eine neue Matratze zu kaufen.

Die Matratze sollte atmungsaktiv, eher fest und schadstoffarm sein. Weil die Wirbelsäule Ihres Babys sich noch entwickelt und der Säugling bis zu 20 Stunden am Tag schläft, lohnt es sich, eine neue Matratze zu kaufen, die noch nicht durchgelegen ist.

Ein Babyschlafsack ist sicherer für das Baby

Ein Babyschlafsack verhindert, dass der Säugling überwärmt oder sich die Decke über den Kopf zieht und so in Atemnot gerät. Bitte kaufen Sie keine zu großen Schlafsäcke, weil das Baby dann im Schlaf hineinrutschen kann und der Kopf überdeckt ist. Für die richtige Länge gilt die Faustregel: Körpergröße minus Kopflänge plus 10 bis 15 Zentimeter. Für Neugeborene passen in der Regel Schlafsäcke in der Größe von 50 bis 55 Zentimetern.

Ein leeres Bett für einen sicheren Schlaf

Damit das Baby frei atmen kann und nicht zu stark aufwärmt, ist das Bett am besten leer. Also kein Kopfkissen, kein Nestchen und keine Kuscheltiere.
Weitere wichtige Infos zum gesunden Babyschlaf finden Sie zum Beispiel auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Merkzettel für Wichtiges

  • Lassen Sie sich über die Keuchhusten-Impfung aufklären.

    Illustration eines Klemmbretts mit einem rosa Haken

  • „Nestbau“ mit Bedacht durchführen.
  • Nicht mehr, sondern öfter kleine Mahlzeiten essen.

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