Arzneimittel in der Apotheke
Medikamente und Arzneimittel

Wie häufig ist eine Arzneimittelallergie?

Lesedauer unter 2 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Heidi Günther (Apothekerin bei der Barmer)

Bei einer echten Arzneimittelallergie spielt das körpereigene Immunsystem eine Rolle. Zusätzlich gibt es zahlreiche Reaktionen auf Medikamente, die einer Allergie ähneln können. Diese gilt es zu unterscheiden – durch eine sichere Diagnose.

Nebenwirkungen durch Medikamente treten relativ häufig auf: Schätzungsweise 15 Prozent der Patienten in der Klinik und etwa sieben Prozent der Bevölkerung zeigen Anzeichen dafür, nachdem sie Medikamente eingenommen haben. Etwa ein Drittel dieser Beschwerden sind sogenannte Überempfindlichkeitsreaktionen.

Anders als herkömmliche Nebenwirkungen treten sie unabhängig von der eingenommenen Dosis auf und sind nicht vorhersehbar. Das heißt: Sie zeigen sich nicht unbedingt an den Organen und in der Form, wie man es normalerweise bei Nebenwirkungen erwarten würde.

Fachleute unterscheiden bei Überempfindlichkeitsreaktionen allergische von nicht-allergischen Reaktionen. Bei einer allergischen Reaktion reagiert das Immunsystem fälschlicherweise auf harmlose Bestandteile von Medikamenten, als würden diese den Körper ernsthaft bedrohen. Die allergischen Symptome können sofort, wenige Stunden nach der Einnahme oder auch noch Tage später auftreten.

Vor allem Erwachsene im jungen und mittleren Alter, insbesondere Frauen, sind von Medikamentenallergien betroffen. In der Regel zeigen sich allergische Reaktionen auf der Haut als Juckreiz, Nesselsucht und Schwellungen oder Ausschlag. In seltenen Fällen kann eine Allergie mit Kreislaufproblemen und Atembeschwerden einhergehen.

Einige Medikamentengruppen lösen überdurchschnittlich oft Allergien aus. Dazu gehören Antibiotika wie Penicilline, Schmerzmittel wie ASS, aber auch Kontrastmittel sowie Arzneien gegen epileptische Anfälle. Stress, Alkohol sowie starkes UV-Licht begünstigen das Auftreten allergischer Reaktionen. Auch bestimmte genetische Veränderungen oder Viruserkrankungen wie HIV erhöhen die Anfälligkeit.

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Bei einer Medikamenten-Intoleranz oder einer Pseudoallergie entwickeln Menschen heftige, allergieähnliche Nebenwirkungen bei ungewöhnlich niedrigen Dosen, ohne dass das Immunsystem beteiligt ist.

Oft tauschen Ärzte Medikamente aus, wenn nur der Verdacht auf eine Allergie geäußert wird. Patienten bekommen dadurch statt eines eigentlich wirksamen Medikaments vielleicht ein weniger taugliches. Deshalb ist es empfehlenswert, einen Wirkstoff nur dann zu ersetzen, wenn eine Allergie diagnostiziert ist: durch Befragen, spezielle Allergietests auf der Haut und Laborkontrollen.

Nicht-allergische Nebenwirkungen wie Übelkeit lassen sich kaschieren, indem man ein zusätzliches Medikament oder die Tabletten zu einem anderen Zeitpunkt einnimmt. Dadurch lässt sich eine wirksame Therapie oft doch noch fortsetzen. 

Literatur

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