Was passiert während der verschiedenen Phasen des weiblichen Zyklus?

Der monatliche weibliche Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Monatsblutung. Und er endet bei vielen Frauen mit einem Stimmungstief, das die Tage vor der nächsten Monatsblutung begleitet. Doch dazwischen, vor allem um den Eisprung herum, liegt meist eine Zeit voller Energie, Lust auf Sex und kreativer Ideen. 

Jeden Monat aufs Neue lässt der weibliche Körper eine, selten mehrere Eizellen heranreifen, baut die Gebärmutterschleimhaut auf und stößt sie wieder ab. Diese körperlichen Abläufe sind orchestriert von einem fein abgestimmten Zusammenspiel verschiedener Hormone, die auch Einfluss auf die Stimmung nehmen können. 

Um zu verstehen, wie die unterschiedlichen Zyklusphasen die Stimmung beeinflussen können, braucht es daher zunächst einen kleinen Überblick: Was passiert in welcher Phase des weiblichen Zyklus? 

Die erste Zyklushälfte: Menstruationsphase, Proliferationsphase und Follikelphase 

Während der Phasen des weiblichen Zyklus laufen unterschiedliche Prozesse ab – teilweise auch parallel. Die Dauer der einzelnen Phasen ist besonders in der ersten Zyklushälfte von Frau zu Frau unterschiedlich. Wie lange ein Zyklus insgesamt dauert, ist also ebenfalls sehr individuell: Die Spanne reicht von 24 bis 35 Tage. 

Am ersten Tag des weiblichen Zyklus beginnt die sogenannte Menstruationsphase. Sie dauert zwischen drei und sieben Tagen, währenddessen wird die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Diese war eigentlich als „Nest“ für eine befruchtete Eizelle aufgebaut worden. Kommt jedoch im vorherigen Zyklus keine Schwangerschaft zustande, ändert sich die Hormonlage und die stark durchblutete Gebärmutterschleimhaut wird mit etwas Blut „ausgespült“. 

Nach der Periode beginnt der Aufbauprozess der Gebärmutterschleimhaut dann gleich von Neuem. Diese Phase heißt Proliferationsphase. Unter dem Einfluss von Östrogen regeneriert sich die Gebärmutterschleimhaut und wird wieder aufgebaut. Die Proliferationsphase endet mit Beginn des Eisprungs.

Die sogenannte Follikelphase startet parallel zur Menstruationsblutung und endet mit dem Eisprung. Die Dauer der Follikelphase ist von Frau zu Frau ein wenig verschieden. Während dieser Phase regt unter anderem das Hormon Östrogen die Reifung von Eibläschen (Follikeln) an, in denen sich die Eizellen befinden. Die Follikel wiederum lassen den Östrogenspiegel weiter ansteigen – und vermutlich dadurch bessert sich auch die Stimmung. Außerdem wird vermehrt das luteinisierende Hormon (LH) ausgeschüttet, das den Eisprung anregt.

Die erste Zyklushälfte ist von Frau zu Frau unterschiedlich lang, meist dauert sie zwischen zwölf und 15 Tage.

Mitte des weiblichen Zyklus: Der Eisprung 

Beim Eisprung um den 14. Zyklustag herum löst sich die reife Eizelle aus dem Follikel und gelangt vom Eierstock in den Eileiter. Der Follikel wird zum sogenannten Gelbkörper und fängt an, Progesteron zu bilden. Dadurch findet ein erneuter Hormonumschwung statt.

Hormone wie Progesteron beeinflussen im Verlauf eines Monatszyklus die Gebärmutterschleimhaut.

Hormone wie Progesteron beeinflussen im Verlauf eines Monatszyklus die Gebärmutterschleimhaut. Während der Regelblutung wird die gut durchblutete Schleimhaut abgestoßen, um sich dann in der zweiten Zyklushälfte wieder aufzubauen.

Die zweite Zyklushälfte: Die Gelbkörperphase

Die Gelbkörperphase ist bei den meisten Frauen immer gleich lang und dauert 14 bis 15 Tage. Sie beginnt mit dem Eisprung: Der Östrogenspiegel sinkt, das vorherrschende Hormon dieser Phase ist Progesteron. Dessen eigentliche Aufgabe ist es, eine möglicherweise befruchtete Eizelle bei der Einnistung in die Gebärmutter zu unterstützen. Wenn jedoch keine Schwangerschaft eintritt, sinkt der Progesteronspiegel wieder und es kommt zur Monatsblutung.