Illustration eines Fötus, Wolken und einer jungen schwangeren Frau, die die Hand auf den Bauch legt in der 10.SSW
Schwangerschaftskalender

10. Schwangerschaftswoche: Ein kleiner Mensch lässt sich erkennen

Lesedauer unter 6 Minuten

In der 10. Schwangerschaftswoche bilden sich Finger und Zehen weiter aus und auch das Gesicht nimmt immer stärker menschliche Strukturen und Formen an. Auch bei vielen Müttern finden Veränderungen statt. Die Hormonumstellung sorgt häufig dafür, dass Schwangere sich unausgeglichen fühlen. Gestehen Sie sich das ruhig zu und gönnen Sie sich ab und zu eine kleine Auszeit. Das haben Sie sich verdient. Zum Ausgleich haben wir für Sie entspannende Atemübungen für „zwischendurch“ zusammengestellt.

Die 10. Schwangerschaftswoche auf einen Blick

  • Illustration eines Auges mit einer rosa Wolke

    Trimester: 1

  • Monat: 3
  • SSW 10
  • Größe: 2-3 cm
  • Gewicht: 10-15 g

Junge Frau mit geschlossenen Augen verschränkt die Arme hinter dem Kopf

Finger und Zehen Ihres Babys sind jetzt in der Schwangerschaftswoche 10 klar erkennbar.

Ihr Baby entwickelt sich

Ihr Baby ist in der SSW 10 mit 2 bis 3 Zentimetern ungefähr so groß wie Ihr kleiner Zeh. Die Körpergröße wird übrigens nicht vom Kopf bis zu den Füßen gemessen, sondern als sogenannte „Scheitel-Steiß-Länge (SSL)“. Das liegt zum einen daran, dass der Rumpf mit den Beinen kaum ausgebildet ist. Zum anderen liegt das Baby ja nicht kerzengrade in der Gebärmutter, sondern gekrümmt mit gesenktem Kopf. Im Ultraschall kann deswegen schlecht die exakte Länge gemessen werden. Daher dient die Distanz vom höchsten Punkt des Kopfes bis zum Steißbein, also die Scheitel-Steiß-Länge, als Messgröße.

Eine weitere Größe, die beim Screening gemessen wird, ist der sogenannte BPD-Wert. Diese Abkürzung steht für biparietaler Durchmesser und bezeichnet den Kopfdurchmesser des Babys. Anhand der Körpergröße und des Kopfumfangs lassen sich die Entwicklung und das Wachstum des Kindes gut beurteilen. Außerdem wird anhand der Daten beider Messungen der voraussichtliche Geburtstermin ermittelt.

Ihr Baby hat in der Schwangerschaftswoche 10 klar unterscheidbare Finger und Zehen. Diese kann das Baby nun genauso bewegen wie seine Ärmchen und Beinchen. Übrigens: In dieser Woche bilden sich die Fuß- und Handlinien. Aus letzteren entwickeln sich später auch die Fingerabdrücke, die jeden Menschen einzigartig machen.

Auch beim Kopf sind nun alle Strukturen vorhanden. Das kleine Gesichtchen mit Lippen, Nase, Augen und Ohren ist erkennbar und das Baby kann den Kopf bewegen. Die Bewegungen sind in dieser Phase allerdings noch nicht zielgerichtet, sondern zufällig und dienen mehr dazu, das Wachstum und die Koordination der Muskeln zu fördern.

Müde junge Frau lehnt sich an eine Wand im Büro

Ihre Gesundheit

Stimmungsschwankungen sind okay

Gerade am Anfang der Schwangerschaft spüren viele Frauen die körperliche Umstellung am meisten. Sie sind sensibler und ruhebedürftiger. Besonders Frauen, denen der Beruf wichtig ist, neigen manchmal dazu, zu viel von sich zu verlangen und sich zu übernehmen. Ab und zu ein kleiner Mittagsschlaf und eine Entlastung durch Kollegen oder Kolleginnen können die Stimmung wieder aufhellen.

Achten Sie aber auch im privaten Bereich darauf, sich regelmäßig und ganz bewusst etwas Gutes zu tun. Überlegen Sie, woran Sie wirklich Spaß haben oder was Sie tatsächlich entspannt. Verabreden Sie sich mit Freunden zu Ihrer Lieblingsbeschäftigung, gönnen Sie sich ein Entspannungsbad oder schauen Sie einen schönen Film mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin oder anderen Menschen, die Ihnen nahestehen. Gut ist, was Ihnen guttut. Übrigens, in unserem Barmer Themen-Special zu Schwangerschaft und Geburt finden Sie eine einfache Anleitung für ein schönes Lavendel-Badesalz. Eine willkommene Insel der Entspannung in der zehnten Schwangerschaftswoche.

Weiter unten finden Sie Tipps für ein paar leichte Atemübungen für zwischendurch. Wenn der Alltag größere Entspannungspausen nicht zulässt, können diese kurzen Einheiten sehr gut für Ausgleich sorgen und Sie durch den Tag bringen. Und machen Sie sich keine Sorgen. In der Regel werden Sie im zweiten Schwangerschaftsdrittel wieder ausgeglichener, wenn sich Ihr Körper an die Hormonumstellung angepasst hat. Wenn Ihre Stimmungsschwankungen lange anhalten und Sie dauerhaft stark negative Gefühle haben, kann ein Selbsttest auf eine Schwangerschaftsdepression hilfreich sein. Eine Diagnose kann letztlich jedoch nur eine Expertin oder ein Experte stellen. Erste Anlaufstelle kann dabei Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt oder Ihre Hebamme sein. Diese können Ihnen Wege aus der emotionalen Krise aufzeigen und Sie an Spezialistinnen und Spezialisten verweisen.

Die Haut richtig pflegen

Die Umstellungen Ihres Körpers durch die Schwangerschaft zeigen sich auch an der Haut. Bei manchen Frauen verfeinert sich das Hautbild und sie strahlen geradezu. Andere Frauen bekommen plötzlich unreine Haut. In selteneren Fällen treten verstärkt Pickel, Mitesser und auch Pusteln auf, die sogenannte Schwangerschaftsakne. Die Ursache dafür können unter anderem männliche Geschlechtshormone sein, die nun vermehrt produziert werden. Diese Hormone regen die Talgdrüsen an und können die Hautporen verstopfen. Schwangerschaftsakne kommt häufig bei Frauen vor, die schon in früheren Jahren Akne hatten. Leider kann man an der Ursache der Schwangerschaftsakne nichts ändern. Aber wir haben für Sie ein paar hilfreiche Tipps zur Hautpflege zusammengestellt, mit denen Sie Ihrer Haut Gutes tun und auch Akne-Symptome lindern können:

  • Reinigen Sie Ihr Gesicht täglich mit lauwarmem Wasser und eventuell einem seifenfreien, pH-neutralen Reinigungsprodukt.
  • Verwenden Sie zur Reinigung immer einen frischen Waschlappen und ein frisches Handtuch zum Abtrocknen.
  • Nach der Reinigung das Gesicht besser abtupfen als trocken rubbeln.
  • Nutzen Sie einmal pro Woche ein sanftes Peeling.
  • Wenn Sie lange Haare haben, frisieren Sie die Haare so, dass sie nicht ins Gesicht hängen.
  • Und auch wenn es schwerfällt: Pickel nicht ausdrücken.

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Tipps und Tricks für die 10. Schwangerschaftswoche

Atemübungen für Schwangere

Illustration zweier Herzen und einer Sprechblase vor grünem Hintergrund

Der Alltag kann für Schwangere sehr anstrengend sein. Kleine Pausen und Auszeiten können helfen, das innere Gleichgewicht wiederzufinden. Dafür eignen sich insbesondere Atemübungen, da für sie keine Vorbereitung notwendig ist und man sie praktisch überall durchführen kann.

Atemübung 1 „Loslassen“

Diese Übung hilft, innere Anspannungen zu lockern und kreisende Gedanken loszulassen.

  • Setzen Sie sich mit geschlossenen Augen aufrecht auf einen Stuhl oder, wenn möglich, legen Sie sich bequem auf den Rücken.
  • Atmen Sie nun langsam und gleichmäßig durch die Nase in den Bauch hinein ein und sagen Sie dabei innerlich das Wort „los“.
  • Lassen Sie die Luft langsam durch den Mund wieder ausströmen und formulieren Sie innerlich das Wort „lassen“.
  • Wiederholen Sie diese Folge ca. 10- bis 15-mal.

Atemübung 2 „Den Körper fühlen“

Diese Übung hilft ebenfalls dabei, Stress abzubauen. Sie kann auch genutzt werden, um Verspannungen zu lockern.

  • Setzen Sie sich mit geschlossenen Augen aufrecht auf einen Stuhl.
  • Atmen Sie tief und gleichmäßig über die Nase ein. Stellen Sie sich dabei vor, wie die Luft durch die Nase und den Rachen in Ihre Lungen strömt.
  • Halten Sie den Atem ein paar Sekunden an – jedoch nur so lange, wie es für Sie angenehm ist.
  • Lassen Sie die Luft langsam und gleichmäßig über den Mund ausströmen.
  • Konzentrieren Sie sich beim Ausatmen jeweils auf einen Teil Ihres Körpers und stellen Sie sich vor, wie Sie diesen ganz bewusst entspannen.
  • Am besten beginnen Sie mit Ihrem Kopf. Danach können Sie sich Schritt für Schritt nach unten „durcharbeiten“. Vom Nacken über die Schultern, den oberen und unteren Rücken, die Arme, den Bauch, Ihr Becken, die Beine bis schließlich zu den Füßen.
  • Tipp: Wenn ein Körperteil besonders verspannt ist, können Sie den Atemzyklus dafür auch mehrfach wiederholen.

Merkzettel

  • Illustration eines Klemmbretts mit einem rosa Haken

    Gönnen Sie sich im Alltag immer wieder kleine Ruhepausen.

  • Wöchentlich ein sanftes Peeling pflegt die Gesichtshaut.
  • Atemübungen zur Entspannung und regelmäßige moderate Bewegungsphasen können dabei helfen, den Stress loszulassen.

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