Frierende Frau im Wollpullover
Work-Life-Balance

Frieren im Büro: „Wohlfühltemperaturen“ von Frau und Mann

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Qualitätssicherung

  • Dr. med. Utta Petzold (Dermatologin, Allergologin, Phlebologin bei der Barmer)

Eine klassische Dauerdiskussion im Büro dreht sich um  die richtige Raumtemperatur. Liegt das an den unterschiedlichen "Wohlfühltemperaturen" von Frauen und Männern? Wir klären auf.

Während sich in der modernen Gesellschaft alles um Gleichberechtigung dreht, herrscht in den Büros weiterhin ein unerbittlicher Geschlechterkampf – und zwar um das Thermostat und die optimale Wohlfühltemperatur. Denn offenbar spielen die Geschlechter bei dieser Thematik eine Rolle, das haben zwei Biologen der Universität Maastricht nachgewiesen.

Frieren im Büro – Unterschied zwischen Mann und Frau?

Demnach benötigen Frauen biologisch bedingt eine höhere Außentemperatur. Die Ursache für dieses unterschiedliche Wärmeempfinden liegt nicht daran, dass sie leichter gekleidet sind. Frauen produzieren bei gleicher Tätigkeit weniger Wärme als Männer.

Ihre Stoffwechselrate liegt bis zu 35 Prozent niedriger als die der Männer. In der Regel empfinden Frauen 25 Grad als angenehm, Männer sind mit einer Raumtemperatur von 22 Grad zufrieden.

Jeder Mensch hat allerdings ein individuelles Kälte- und Wärmeempfinden – ganz unabhängig von den Geschlechtern. Die eine wahre Wohlfühltemperatur gibt es demnach nicht. „Behaglichkeit ist eine individuelle Empfindung“, erläutert Dr. Kersten Bux von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Untersuchungen haben gezeigt, dass etwa fünf Prozent der Befragten unzufrieden in Bezug auf die Behaglichkeit sind, obwohl die Raumtemperatur optimal eingestellt wurde. Diese kann auch durch psychische Faktoren beeinflusst werden. Erhöhter Stress oder starke psychische Beanspruchung kann die Wahrnehmung des Raumklimas deutlich verschlechtern, obwohl die Klimaqualität gleichbleibend ist.

Tipps gegen frieren im Büro

Besonders im Winter führt die unterschiedliche Temperaturwahrnehmung häufig zu Diskussionen. Eine dem persönlichen Kälteempfinden angemessene Bekleidung kann einen Streit um das Klimathermostat verhindern. Im Winter hat sich die Zwiebeltechnik bewährt, bei der mehrere Kleidungsstücke übereinander getragen werden.

Grundsätzlich gilt: Wer viel an der frischen Luft ist, dessen Körper ist gut auf Temperaturschwankungen eingestellt. Ausgewogene Ernährung, Ausdauersport und ausreichender Schlaf unterstützen den Körper. Erfahren Sie mehr über fördernde Maßnahmen und wichtige Gesundheitsthemen im Barmer Online-Ratgeber.

Literatur