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BGM-Netzwerk-Toolbox

Netzwerkkoordination: Ihr Schlüssel zum Unternehmenserfolg

Lesedauer weniger als 7 Min

Redaktion:

Internetredaktion Barmer

Qualitätssicherung:

Fachbereich BGM (Barmer)

Die Vorteile für kleine Unternehmen

Effektive Steuerung

Zentralisieren Sie alle Themen, Inhalte und Fragen und sorgen Sie für klare Abläufe und reibungslose Kommunikation.

Aktive Kontaktpflege

Moderieren Sie Treffen, Workshops und Events und planen Sie maßgeschneiderte Angebote für Ihre Netzwerkmitglieder.

Mehr Rechtssicherheit

Ein koordiniertes Vorgehen hilft allen Netzwerkmitgliedern dabei, gesetzliche Vorgaben und Qualitätsstandards zu erfüllen.

Ein starkes Netzwerk lebt von Austausch, Zusammenarbeit und einem gemeinsamen Ziel. Damit all das reibungslos funktioniert, braucht es jemanden, der die Fäden zusammenhält: die Netzwerkkoordination. Sie plant, koordiniert, setzt um und hält den Fokus auf den gemeinsamen Zielen.

Die Hauptaufgabe der Netzwerkkoordination liegt in der Organisation, Struktur und Verlässlichkeit. Denn die Qualität und der Mehrwert eines Unternehmensnetzwerks hängen maßgeblich von einer guten Steuerung ab. Ein Netzwerkkoordinator bzw. eine Netzwerkkoordinatorin sorgen für Planung, Koordination und Umsetzung. Ohne zentrale Ansprechperson drohen Verzögerungen, Abstimmungsprobleme und Unverbindlichkeit.

Eine Netzwerkkoordination kann aus den eigenen Reihen der Mitgliedsunternehmen kommen. Aber hier fehlt es oft an Zeitressourcen oder spezifischem Know-how. Erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl eines externen Dienstleisters achten sollten.

Was eine gute Netzwerkkoordination ausmacht

Organisationstalent, Impulsgeber und Lotse – alles in einer Person

Ein starkes Unternehmensnetzwerk braucht jemanden, der den Überblick behält, den Austausch fördert und alle Beteiligten auf Kurs hält: den Netzwerkkoordinator. Als zentrale Ansprechperson sorgt er dafür, dass Abläufe reibungslos funktionieren, Themen zielgerichtet bearbeitet werden und alle Beteiligten profitieren.

Die Netzwerkkoordination übernimmt die Organisation, Moderation und gibt Impulse. Zusätzlich sorgt die Netzwerkkoordination dafür, dass aus den Ideen Ergebnisse werden.

Die Aufgaben im Überblick:

  • Koordination und Organisation sämtlicher Netzwerkaktivitäten
  • Moderation von Veranstaltungen, Workshops und Austauschformaten
  • Anlaufstelle für alle teilnehmenden Unternehmen und interessierte Partner
  • Vermittler zwischen Unternehmen, Fachexperten und Dienstleistern
  • Motor für neue Themen und innovative Ansätze
  • Unterstützung bei Beschäftigtenbefragungen
  • Planung und Umsetzung von Maßnahmen für Führungskräfte und Mitarbeitende
  • Erfolgsmessung durch Evaluationen
  • Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Die richtige Netzwerkkoordination finden

Damit Sie die richtige Person für die Schlüsselrolle der Netzwerkkoordination finden, empfehlen wir ein strukturiertes und transparentes Auswahlverfahren.

1. Profil definieren: Welche Expertise brauchen wir?

Überlegen Sie sich zu Beginn genau, welche Kompetenzen und Fähigkeiten Ihre Netzwerkkoordination mitbringen sollte. 
Bspw. Expertise in folgenden Bereichen:

  • Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
  • Psychologie
  • Betriebsmedizin
  • Soziologie
  • Wirtschaft / Ökonomie

2. Regionale Recherche starten: Wer kommt in Frage?

Suchen Sie gezielt nach Dienstleistern oder Einzelpersonen, die die gewünschten Qualifikationen erfüllen.

Tipp: Starten Sie regional – so sichern Sie Verfügbarkeit und Nähe, vor allem bei Präsenzveranstaltungen.

3. Kandidatinnen und Kandidaten auswählen 

Grenzen Sie Ihre Ergebnisse auf die fünf vielversprechendsten Anbieter ein.
Kriterien dafür könnten sein:

  • Fachliche Qualifikation
  • Erfahrung in Netzwerkarbeit oder Gesundheitsmanagement
  • Referenzen / bereits betreute Netzwerke

4. Erstkontakt herstellen

Treten Sie mit den ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten in Kontakt.
Informieren Sie über:

  • Ihr Netzwerkvorhaben
  • Die geplanten Themen und Ziele
  • Die Rollen und Aufgaben der Netzwerkkoordination

Fragen Sie nach:

  • Grundsätzlichem Interesse
  • Verfügbarkeit
  • Passender Expertise

5. Angebote einholen

  • Fordern Sie die Kandidatinnen und Kandidaten auf, ein Angebot einzureichen.
  • Definieren Sie dabei die Leistungen und Erwartungen klar
  • Geben Sie eine Frist von ca. zwei Wochen für die Einreichung

Tipp: Eine klare Vorlage für die Angebotsabgabe erleichtert die spätere Bewertung.

Angebot Netzwerkkoordination

(PDF, 122 KB, Datei ist nicht barrierefrei, externe Quelle)

6. Angebote bewerten: Objektiv und nachvollziehbar

Vergleichen Sie die eingegangenen Angebote anhand einer Bewertungsmatrix.
Mögliche Kriterien:

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Erfahrung & Qualifikation
  • Methodisches Vorgehen

7. Kennenlernen & Entscheidung

Laden Sie die Kandidatinnen und Kandidaten zu einem persönlichen Kennenlerngespräch ein – am besten mit den wichtigsten Entscheidern im Netzwerk.

  • Prüfen Sie die persönliche Chemie
  • Klären Sie Details zu Aufgaben, Laufzeiten und Konditionen
  • Treffen Sie eine fundierte Entscheidung!

8. Fördermöglichkeiten prüfen

Bevor es losgeht, lohnt sich ein Blick auf mögliche Förderprogramme – z. B. durch die Barmer oder regionale Stellen.

  • Prüfen Sie, welche Leistungen förderfähig sind
  • Klären Sie alle Details zur Finanzierung

Was einen Netzwerkkoordinator auszeichnet

Damit Ihr Netzwerk nachhaltig Wirkung entfaltet, braucht es eine Persönlichkeit, die Erfahrung mitbringt, Menschen begeistert und Themen kompetent steuert.

Fachkompetenz auf den Punkt gebracht

  • Eine gute Netzwerkkoordination kennt die Themen, die Unternehmen bewegen – und bringt Fachwissen aus dem Bereich Gesundheit und Prävention mit.
  • Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): Tiefgehende Kenntnisse und praxiserprobte Methoden
  • Rechtliches Know-how: Vertraut mit den gesetzlichen Grundlagen im Arbeitsschutz und den Vorgaben des Leitfadens Prävention
  • Wissen um die Rollen und Aufgaben von Betriebsärzten sowie Fachkräften für Arbeitssicherheit
  • Verständnis für Unternehmensstrukturen: Kenntnis von Abläufen und Herausforderungen in Organisationen, insbesondere bei Kleinst-, kleinen und mittelständischen Unternehmen (KKMU) 

Methodenkompetenz

Ein Netzwerk lebt von Austausch und Zusammenarbeit. Deshalb braucht Ihre Koordination methodisches Handwerkszeug:

  • Moderationserfahrung – von Gesundheitszirkeln bis zu Strategieworkshops
  • Workshopgestaltung – professionell, strukturiert, interaktiv
  • Agiles Projektmanagement & systemische Beratung – für lösungsorientierte Prozesse und nachhaltige Entwicklung
  • Präsentationsstärke – überzeugt in Präsenz und in digitalen Formaten gleichermaßen
  • Veranstaltungsmanagement – Planung und Umsetzung von Netzwerk-Events, Vorträgen und Schulungen
  • Sicherheit im Umgang mit digitalen Tools – Videokonferenzen, Präsentationen, Dokumentenmanagement und Reporting

Beratungskompetenz

Eine erfolgreiche Koordination ist Sparringspartner auf Augenhöhe für Unternehmensleitungen und Mitarbeitende.

  • Er oder sie begleitet Prozesse in der Personalentwicklung
  • Unterstützt bei der Implementierung von Gesundheitsmaßnahmen
  • Bietet strategische Beratung, um BGM nachhaltig im Unternehmen zu verankern

Regionale Verankerung – Nähe, die Vertrauen schafft

Ein Netzwerk lebt von persönlicher Nähe und regionaler Kompetenz.

  • Die Koordination arbeitet idealerweise direkt in der Zielregion des Netzwerks
  • Kennt die regionalen Akteure, Netzwerke und Strukturen im Bereich gesunder Arbeit
  • Baut Brücken zwischen Unternehmen, Institutionen und Dienstleistern vor Ort

Die konkrete Arbeit der Netzwerkkoordination

Ein erfolgreicher Netzwerkkoordinator sorgt dafür, dass Ideen zur Realität werden und das Netzwerk nachhaltig funktioniert. Seine Arbeit ist klar strukturiert, bedarfsgerecht und immer mit einem offenen Ohr für die Unternehmen im Netzwerk. Der Koordinator ist dabei Organisator, Moderator und Wegbereiter – sowohl inhaltlich als auch administrativ. Er behält den Überblick und sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft, vom ersten Workshop bis zur Evaluation.

Im Mittelpunkt: Die Bedarfe der Unternehmen

Die wichtigste Aufgabe eines Netzwerkkoordinators:

  • Den Bedarf der Unternehmen erkennen und gezielt darauf eingehen
  • Individuelle Unterstützung: Jedes Unternehmen bringt andere Voraussetzungen mit – der Koordinator sorgt für maßgeschneiderte  Angebote.
  • Verpflichtende Inhalte berücksichtigen: Gesetzliche Vorgaben (z. B. Arbeitsschutz oder BGM) werden berücksichtigt und praxisnah umgesetzt. 

Organisation & Administration: Der unsichtbare Erfolgsfaktor

Neben den inhaltlichen Aufgaben erfordert die Netzwerkarbeit auch strukturierte Selbstorganisation.
Ein guter Netzwerkkoordinator sorgt dafür, dass hinter den Kulissen alles läuft, sodass Unternehmen sich voll auf die Inhalte konzentrieren können.
Bestandteile der Selbstorganisation:

Übersichten & Ablaufpläne

  • Tabellen  mit Formaten, Terminen, Teilnehmenden, Inhalten, To-dos
  • Transparente Zeit- und Ressourcenplanung

Professionelles Einladungsmanagement

  • Save-the-Date-Mails frühzeitig versenden
  • Offizielle Einladungen mit Agenda und wichtigen Infos
  • Erinnerungen inklusive Outlook-Terminen und Rückmeldemöglichkeiten
  • Anmeldefristen klar kommunizieren – für verlässliche Planung

Feedback- und Controlling-Prozesse

  • Regelmäßige Evaluierungen der Veranstaltungen und Angebote
  • Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen für zukünftige Veranstaltungen

Evaluation der Netzwerkkoordination

Ein gut funktionierendes Unternehmensnetzwerk lebt von einer starken, engagierten Koordination. Damit das so bleibt, ist eine regelmäßige Evaluation der Arbeit des Netzwerkkoordinators unerlässlich. Die Evaluation dient nicht nur der Qualitätssicherung, sondern auch der kontinuierlichen Weiterentwicklung – denn ein professionell geführtes Netzwerk wird langfristig erfolgreicher, effizienter und attraktiver.

Warum ist eine Evaluation wichtig?

  • Sie stellt sicher, dass die Erwartungen der Mitgliedsunternehmen erfüllt werden
  • Sie schafft Transparenz und Vertrauen innerhalb des Netzwerks
  • Sie bietet Raum für Feedback und Verbesserungen
  • Sie sorgt für Verbindlichkeit und Professionalität in der Netzwerkarbeit

Was bringt die Evaluation konkret?

  • Stärken erkennen und ausbauen: Was läuft gut? Wo liegt das Potenzial?
  • Schwachstellen gezielt angehen: Frühzeitig erkennen, wo nachjustiert werden sollte
  • Gemeinsam lernen und wachsen: Feedback ermöglicht ein konstruktives Miteinander
  • Klarheit schaffen: Wenn Erwartungen nicht erfüllt werden, bietet die Evaluation eine sachliche Entscheidungsgrundlage für weitere Schritte

Im Idealfall führt die Evaluation dazu, dass die Zusammenarbeit gestärkt und erfolgreich fortgesetzt wird. Sollte es größere Differenzen geben, bietet sie jedoch auch die Grundlage für eine verantwortungsvolle Neuorientierung.

So gelingt eine professionelle Evaluation

Ein transparenter und fairer Prozess sorgt für Vertrauen und Akzeptanz bei allen Beteiligten.
Unsere Empfehlungen:

  • Begleitevaluation: Ein kontinuierlicher Evaluationsprozess, der den Fortschritt laufend überprüft
  • Strukturierte Feedbackrunden: Eingebunden in Netzwerktreffen oder separate Formate
  • Anonyme Umfragen unter den teilnehmenden Unternehmen zur Zufriedenheit mit der Netzwerkarbeit
  • Reflexionsgespräche mit dem Netzwerkkoordinator zur persönlichen Weiterentwicklung

Was passiert nach der Evaluation?

  1. Ergebnisse auswerten: Gemeinsam mit dem Koordinator besprechen
  2. Handlungsempfehlungen definieren: Konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung
  3. Verbindliche Vereinbarungen treffen: Klar kommunizierte Ziele und Fristen
  4. Erneute Überprüfung: Nach einem definierten Zeitraum (z. B. 6 Monate) Fortschritte bewerten

Im besten Fall stärken diese Schritte die Zusammenarbeit. Sollte die Zusammenarbeit trotz aller Bemühungen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann die Evaluation auch die Grundlage für eine professionelle Neuaufstellung bilden.

Fazit: Evaluation schafft Vertrauen, Qualität und Zukunftssicherheit

  • Ein strukturierter Evaluationsprozess ist ein Zeichen von Professionalität und Verantwortungsbewusstsein
  • Offenes Feedback bringt Netzwerke und Koordinatoren auf das nächste Level
  • Transparenz und Klarheit fördern die Zufriedenheit aller Beteiligten
  • Qualitätssicherung ist die Grundlage für nachhaltigen Netzwerk-Erfolg

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Projektevaluation

Die Ergebnisse des Projekts werden regelmäßig wissenschaftlich ausgewertet. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung der Netzwerkarbeit.