Wie wirkt sich die Digitalisierung der Arbeitswelt auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Berufstätigen aus? Und was können Unternehmen tun, um gesunde und nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen und dabei ihre Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken? Die Längsschnittstudie social health@work der Barmer und der Universität St. Gallen erforscht seit 2016, wie sich unser berufliches Umfeld verändert und welche Herausforderungen auf Beschäftigte und Arbeitgeber zukommen.
Die Coronapandemie hat die Digitalisierung der Arbeitswelt stark beschleunigt. Doch wie geht es jetzt nach Ende der Pandemie weiter? Und wie sollte moderne Arbeit gestaltet sein, damit sie gesund, nachhaltig und erfolgreich ist?
Beschäftigte wünschen sich heute wieder etwas weniger mobile Arbeit und mehr Präsenz im Büro als noch vor einem Jahr. Als neues Modell hat sich hybride Zusammenarbeit etabliert. Im virtuellen Kontext sind neue Technologien daher weiter auf dem Vormarsch und digitale Kompetenzen mehr denn je gefragt. Aber auch der Wunsch, Privates und Berufliches besser zu trennen, hat zugenommen.
Hier finden Sie die aktuellen Ergebnisse unserer Studie kompakt zusammengefasst.
Sie können hier auch eine barrierefreie Version der Studie herunterladen.
Prof. Dr. Stephan A. Böhm
Studienautor Universität St.Gallen
Was wird in der Studie social health@work untersucht? Und welche Learnings können aus den Ergebnissen gezogen werden? Im Interview erläutert Studienautor Prof. Dr. Stephan A. Böhm Ansatz und Ziel der Forschungsarbeit.
"Unsere repräsentative Studie ermöglicht es erstmalig, Entwicklungen zu mobiler Arbeit über die Zeit zu analysieren und erlaubt es damit, zwischen Ursache und Wirkung zu unterscheiden und kausale Aussagen für Firmen abzuleiten."
Online-Seminar: So arbeiten Sie gesund und nachhaltig
Im kostenlosen Online-Seminar gibt Prof. Dr. Stephan Böhm von der Universität St. Gallen Entscheidern, Personalern, Mitarbeitenden und Selbstständigen praktische Tipps, wie gesundes und nachhaltiges digitales Arbeiten gelingen kann.
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Die Studie hat bisher gezeigt: Vor allem während der Coronapandemie hat die Digitalisierung der Arbeitswelt einen enormen Schub erfahren. In den Befragungen von Beschäftigten kam deutlich heraus, wie sich durch mobiles Arbeiten die Präsenzkultur in Unternehmen verändert hat. Außerdem konnten die Wissenschaftler beobachten, welche Bedeutung digitale Kompetenzen oder Zugehörigkeit und Chancengleichheit dabei spielen. Aus den Erkenntnissen entwickelten die Forscher dann Strategien, wie die Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben gelingt.
Wie verändert die Digitalisierung unsere Arbeitswelt? Und wie lässt sich die eigene Arbeit bestmöglich gestalten? Besonders mobil arbeitende Beschäftigte sollten z. B. ihre Freizeit aktiv gestalten, um Stress vorzubeugen und besser von der Arbeit abschalten zu können. Förderlich ist auch eine zeitliche und örtliche Abgrenzung von Arbeit und Beruf sowie eine mentale Einstimmung auf die Arbeit zu Beginn eines jeden Arbeitstages.
Im Team und privaten Umfeld
Fühlen sich Beschäftigte wohl in ihrem beruflichen Umfeld? Und welche Rolle spielt Inklusion im Team und privat im Kontext digitaler Arbeit? Mitarbeitende, die sich inkludiert fühlen, haben eine hohe Arbeitsfähigkeit und eine bessere mentale Gesundheit. Sie sind auch am zufriedensten mit ihrer Arbeit und schätzen ihre eigene Arbeitsleistung am besten ein. Organisationen müssen proaktiv gegensteuern, um mobile Arbeit nicht zu einem Risikofaktor wird.
Der Einfluss von Führungskräften
Welche Aufgaben kommen auf Teams und Führungskräfte zu? Und was macht erfolgreiche Führung im digitalen Kontext aus? Ein stärkenbasierter Führungsstil ist hilfreich, damit sich alle Beschäftigten, ob mit oder ohne Behinderung, bei ihrer Arbeit erfolgreich fühlen. Gute Beziehungen zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden wirken sich positiv auf die Work-Life Balance und die mentale Gesundheit aus.
Der Einfluss von
Organisationen
Wie sollten sich Organisationen in Zeiten des digitalen Wandels ausrichten? Und wie wichtig sind z. B. Supportmaßnahmen von Seiten des Unternehmen? In immer mehr Organisationen kann ein Großteil der Arbeit virtuell durchgeführt werden. Neue Technologien sind im virtuellen Kontext weiter auf dem Vormarsch, aber noch kein Standard. Altersinklusive HR-Praktiken können dabei helfen, im digitalen Umfeld Stress gering und das Arbeitsengagement hoch zu halten.
Spitzenforschung und Weiterbildung: Die Schweizer Wirtschaftsuniversität ist die Nummer 1 im deutschsprachigen Raum des Ranking der Financial Times European Business Schools.