Ein reibungsloser Start im Unternehmen ist wichtig – aber auch der Abschied sollte strukturiert und wertschätzend sein. Ein professionelles Offboarding zahlt sich langfristig für Arbeitgeber und Mitarbeitende aus. Hier erfahren Sie, worauf es ankommt und wie Sie alle wichtigen Schritte im Blick behalten.
Was ist Offboarding?
Offboarding, auch Exit-Management genannt, beschreibt den Prozess, den Mitarbeitende beim Verlassen des Unternehmens durchlaufen. Die Dauer des Offboardings kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen variieren. Dies hängt von den individuellen Anforderungen und Prozessen im Unternehmen ab.
Das primäre Ziel von Offboarding-Maßnahmen ist, den Abschied in möglichst positiver Atmosphäre zu begleiten. Denn nicht nur der erste, sondern auch der letzte Eindruck zählt.
Inhaltlich unterscheidet man zwei Bereiche des Offboardings: den technischen bzw. systematischen Prozess und den sozio-emotionalen Prozess.
- Technisches Offboarding: umfasst alle Formalitäten wie die Erstellung des Arbeitszeugnisses oder die Rückgabe der Hardware.
- Sozio-emotionales Offboarding: meint die soziale Komponente eines Unternehmensaustritts. Denn dieser kann Auswirkungen auf das Team haben oder auch die Beziehung zum Kunden verändern.
Beide Aspekte sollten Sie gut organisieren und wertschätzend gestalten.
Warum ist ein Offboarding genauso wichtig wie das Onboarding?
Häufig kommt das Offboarding zu kurz – entweder aus Zeitmangel oder weil es als unangenehme Aufgabe empfunden wird. Der Austritt von Angestellten bedeutet nicht nur den Verlust einer wichtigen Arbeitskraft, sondern hat auch viele weitere Aufgaben zur Folge.
Ein gut organisierter Austritt sorgt für einen positiven letzten Eindruck. Er stärkt die Unternehmenskultur und schützt vor rechtlichen sowie organisatorischen Stolperfallen.
Sollte ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin das Unternehmen unfreiwillig verlassen, besteht ein hohes Konfliktpotenzial. In diesem Fall kann professionelles Offboarding dazu beitragen, eine juristische Auseinandersetzung zu vermeiden.
Wie profitieren Unternehmen von einem strukturierten Offboarding?
- Wissenssicherung: Ein strukturierter Wissenstransfer schützt vor Informationsverlust und reduziert Risiken. Fachwissen, Projekte und Zuständigkeiten können dokumentiert und übergeben werden.
- Employer Branding: Wertschätzende Abschiede hinterlassen ein positives Image. Sie zeigen, dass Mitarbeitende auch nach dem Austritt und bis zum Schluss respektvoll behandelt werden. Das wirkt sich positiv auf aktuelle Teams und das Employee Engagement sowie potentielle neue Talente aus.
- Feedback als Verbesserungschance: Austrittsgespräche geben oft wertvolle Einblicke in bestehende Strukturen, Prozesse oder das Führungsverhalten. So können interne Schwächen erkannt und gezielt angegangen werden.
- Rechtssicherheit: Ein klarer Ablauf stellt sicher, dass alle Arbeitgeberpflichten erfüllt sind.
- Langfristige Netzwerke: Ehemalige Mitarbeitende können als Kunden, Geschäftspartner oder Rückkehrende (sogenannte Boomerang-Mitarbeitende) wertvoll bleiben.