Zu sehen auf dem Bild ist ein junger Mann, der sich allein auf seinen Armen abstützt und mittels des eigenen Gewichts am Strand vor traumhafter Kulisse trainiert.
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Trendsport Calisthenics: Was Sportlerinnen und Sportler über die Fittnessbewegung wissen sollten

Lesedauer weniger als 3 Min

Calisthenics ist ein Fitnesstrend, der auf Eigengewichtsübungen basiert, ganz ohne Hanteln oder mitunter martialisch anmutende Trainingsmaschinen in Studios. Ziel ist es, Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Körperspannung gleichermaßen zu fördern. Dieser Ratgeber beschreibt die Inhalte dieses Trendsports und informiert darüber, was bei der korrekten Ausführung der Übungen beachtet werden sollte.

Der Begriff „Calisthenics“ stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „schöne Kraft“ („kalós“ = Schönheit, „sthenos“ = Kraft). „Der Sport verbindet seit jeher Ästhetik mit funktioneller Stärke“, sagt Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der BARMER.

Vom Straßentraining zum weltweiten Phänomen

Was vor einigen Jahren noch als Nischensport in Parks und Hinterhöfen begann, hat sich längst zur globalen Fitnessbewegung entwickelt. „Vor allem durch Social Media und Plattformen wie YouTube oder Instagram hat Calisthenics rasant an Popularität gewonnen“, erläutert Steinbach. Zahlreiche Athletinnen und Athleten würden dort ihre Fortschritte dokumentieren und so Millionen von Menschen weltweit zum Nachmachen inspirieren. Auch in Deutschland wächst die Szene laut Steinbach stetig: „In vielen Städten entstehen spezielle Calisthenics-Parks, in denen Trainierende kostenlos und im Freien an professionellen Stangen- und Barrenanlagen üben können“. Sogar Wettkämpfe, sogenannte „Street Workout Battles“, würden sich zunehmender Beliebtheit erfreuen.

Calisthenics versus klassischem Krafttraining

Im Gegensatz zum herkömmlichen Krafttraining mit Gewichten steht bei Calisthenics nicht der reine Muskelaufbau im Fokus, sondern die Fähigkeit, den eigenen Körper kontrolliert zu bewegen. „Während im Fitnessstudio eher isolierte Muskelgruppen trainiert werden, geht es bei Calisthenics um komplexe Bewegungsabläufe und funktionelle Kraft“, sagt Steinbach. So kombiniere zum Beispiel ein „Muscle-Up“ einen explosiven Klimmzug mit einem kraftvollen Hochdrücken in eine Stützposition. Das erfordere nicht nur Kraft, sondern auch Technik, Timing und Körperspannung. „Solche und andere Übungen sind also nicht nur physisch herausfordernd, sondern auch mental stimulierend“, so die Expertin.

Einstieg leichtgemacht

Der Einstieg in Calisthenics ist denkbar einfach und für jedes Fitnesslevel möglich. Anfänger beginnen oft mit Grundlagenübungen. Dazu zählen Liegestütze in verschiedenen Varianten, Kniebeugen, Planks, also Unterarmstütz-Übungen sowie Klimmzüge oder negative Klimmzüge zur Vorbereitung. „Fortgeschrittene steigern die Intensität durch einarmige Übungen, explosive Varianten oder Haltepositionen, bei denen die Beine ausgestreckt in der Luft gehalten werden“, weiß Steinbach. Wer Unterstützung bei der praktischen Umsetzung der Übungen suche, finde online zahlreiche kostenlose Tutorials, Trainingspläne und Apps. „Oder Interessierte schließen sich einfach einer lokalen Trainingsgruppe an“, sagt Steinbach.

Mehr als nur Sport

Calisthenics ist also weit mehr als nur ein reiner Fitnesstrend. „Es ist fast schon ein Lebensstil, der auf Eigenverantwortung, Disziplin und Kreativität beruht“, erläutert Steinbach. Die Fähigkeit, den eigenen Körper zu beherrschen und sich ständig weiterzuentwickeln, wirke sich positiv auf Selbstvertrauen und Wohlbefinden aus. „Egal ob Anfänger oder erfahrener Sportler, Calisthenics bietet für alle etwas und motiviert durch sichtbare Fortschritte, individuelle Herausforderungen und eine unterstützende Community“, so die Expertin. Wer auf der Suche nach einem ganzheitlichen, flexiblen und modernen Training sei, sollte aus Sicht von Steinbach Calisthenics ausprobieren.