Auf dem Bild zu sehen ist ein Mann im Weihnachtsmannkostüm inklusive angeklebtem weißen Bart, der in der Natur steht, den Kopf in den Nacken gelegt hat, die Hände in den Mantelaschen und genießend die Augen geschlossen hält.
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Stressfrei unterm Tannenbaum

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Alle Jahre wieder sorgt Weihnachten bei manchen Familien für Stress. Doch Weihnachten kann ein friedliches Fest sein. Was dafür nötig ist, verraten unsere Top-5-Tipps für ein schönes Weihnachtsfest.

Weihnachten ist schön. Kerzenlicht, leuchtende Kinderaugen, friedliches Beieinander im Familienkreis. Oder? „Die Weihnachtszeit ist leider nicht für alle frei von Konflikten und Stress“, sagt Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der Barmer. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Da treffen zu hohe Erwartungen auf unerfüllte Wünsche, kollidieren schwelende familiäre Konflikte mit Sorgen und Ängsten, auch das festliche Menü soll perfekt sein. Weihnachten ist für Menschen jeden Alters mit starken Emotionen behaftet, und die können zudem noch sehr unterschiedliche Erwartungen auslösen. Dabei könnte Weihnachten auch ruhig und besinnlich verlaufen, genauso wie es immer wieder herbeigesehnt wird. Diese fünf Tipps können helfen.

Erster Tipp: Rechtzeitig anfangen

„Weihnachten kommt für viele immer sehr plötzlich“, sagt Andrea Jakob-Pannier. Weil Zeitdruck aus psychologischer Sicht ein starker Stressauslöser ist, rät sie, die Vorbereitungen für die Weihnachtszeit rechtzeitig zu beginnen und auch für die Tage selbst den Zeitplan nicht allzu knapp zu bemessen. Darum am besten Geschenke, Weihnachtsbaum und Festmenü frühzeitig planen, Zeitreserven inklusive. Ein guter Startpunkt für die Planung ist der Beginn der Adventszeit. Wer rechtzeitig miteinander über Erwartungen, Wünsche und Vorstellungen spricht, kann den „Weihnachtsdruck“ vermeiden.

Zweiter Tipp: Rituale pflegen

„Rituale sorgen für Stabilität und schaffen Gewissheit. Sie sorgen daher quasi nebenbei für Harmonie“, empfiehlt die Barmer-Expertin. Auch hier lohnt es sich jedoch, die Rituale selber zu hinterfragen, ob sie uns selbst guttun. Rituale können sehr unterschiedlich ausfallen. Das gemeinsame weihnachtliche Kaffeetrinken vor dem Weihnachtsabend, ein Spaziergang, die gemeinsame Vorbereitung des festlichen Essens oder auch ganz kleine Dinge wie das Platzieren von Tannenzweigen in der Wohnung oder eine kleine Nascherei für die ganze Familie, all das sind Ankerpunkte, an denen sich die Ruhe und Besinnlichkeit der Feiertage festhalten kann.

Dritter Tipp: Nicht zu hohe Erwartungen und Ansprüche

„Viele Menschen haben den großen Wunsch, dass gerade Weihnachten einfach schön werden muss. Dieser Druck nach Perfektion löst allein schon Stress aus“, weiß Psychologin Jakob-Pannier. Sie empfiehlt daher, die eigenen Erwartungen und Ansprüche bewusst etwas zu dämpfen. So können kleine Schwierigkeiten die festliche Stimmung nicht trüben und der Harmonie im Kreise der Lieben schaden. „Weihnachten wird schön, wenn wir diese Zeit ganz bewusst nicht mit Idealen belasten und stattdessen die kleinen Malheurs des Alltags mit Humor nehmen.“

Vierter Tipp: Weihnachten als Ruhezeit verstehen

Auch in den Weihnachtstagen steht die Welt nicht still. Und damit werden auch die Krisen der Welt, die uns im Alltag sorgen und ängstigen, nicht einfach auf Standby schalten. Gleiches gilt für Konflikte, die einem im familiären oder beruflichen Alltag belasten. Eine Idee, Streit und Konflikte in der Familie zu den festlichen Tagen zu vermeiden, ist es, sich rechtzeitig vor dem Fest über die jeweiligen Vorstellungen und Erwartungen zu verständigen. Auch das schützt vor zu hohen Erwartungen.

Tipp fünf: Traditionen hinterfragen und auch mal Nein sagen

Gerade die Zeit vor Weihnachten ist für viele Menschen zusätzlich mit Stress aufgeladen, weil sie scheinbar unvermeidliche Verpflichtungen erfüllen müssen. Gleiches gilt dann auch noch für die eigentlich besinnlichen Tage. Vor allem innerhalb von Familie und Freundeskreis kann es schnell dazu kommen, dass man mit Einladungen und Erwartungen überhäuft wird. „Hier empfehle ich, auch einmal Nein zu sagen“, rät Jakob-Pannier. Denn wenn man alle Besuche machen, sämtliche noch so ausgefallene Geschenkideen verwirklichen und dann auch noch ein ausgefeiltes Weihnachtsmenü alleine auf den Tisch bringen will, braucht der Tag mehr als 24 Stunden. „Wenn man freundlich und sensibel auch einmal Nein sagt, bleibt niemand enttäuscht zurück. Am besten holt man sich Unterstützung und kocht gemeinsam oder teilt sich ganz einfach die Aufgaben. Somit gewinnt man für sich selber Zeit, die man für das eigene Wohlbefinden braucht.“ Darum schadet es nichts, scheinbar unverzichtbare Traditionen zu hinterfragen und sich vielleicht sogar von ihnen zu lösen. Das kann genau die Erleichterung bringen, die Weihnachten zu einer besinnlichen Zeit machen.