Sozialversicherungsrecht

Kinderkrankengeld

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Laut § 45 SGB V haben Versicherte Anspruch auf Krankengeld von ihrer Krankenkasse, wenn es nach ärztlichem Zeugnis erforderlich ist, dass sie zur Beaufsichtigung, Betreuung oder Pflege ihres erkrankten und versicherten Kindes der Arbeit fernbleiben, eine andere in ihrem Haushalt lebende Person das Kind nicht beaufsichtigen, betreuen oder pflegen kann und das Kind das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder behindert und auf Hilfe angewiesen ist.

Kinderkrankengeld: Anspruchsdauer

Der Krankengeldanspruch ist auf zehn Arbeitstage pro Kind, bei mehreren Kindern auf maximal 25 Arbeitstage je Versicherte im Kalenderjahr begrenzt. Bei Alleinerziehenden beträgt der Anspruch pro Kalenderjahr 20 Arbeitstage pro Kind bzw. 50 Arbeitstage bei mehreren Kindern.

Die zeitliche Befristung entfällt bei der Beaufsichtigung, Betreuung und Pflege von Kindern, die an einer schweren, lebensbedrohlichen Erkrankung leiden.

Der Anspruch auf Kinderkrankengeld ist von der jeweiligen Familiensituation abhängig:

 Regulärer AnspruchSonderregelung 2024*, 2025*
Jeder Elternteil  

pro Kind

 

 10 Arbeitstage15 Arbeitstage
maximal25 Arbeitstage35 Arbeitstage
Alleinerziehende  
pro Kind20 Arbeitstage30 Arbeitstage
maximal50 Arbeitstage70 Arbeitstage

*Voraussichtliche Werte

Höhe des Kinderkrankengeldes

Das Kinderkrankengeld beträgt 90 % des ausgefallenen Nettoentgelts aus beitragspflichtigem Arbeitsentgelt der Versicherten. Wurde in den vorangegangenen 12 Monaten beitragspflichtiges einmaliges Arbeitsentgelt (z. B. Weihnachtsgeld) bezogen, beträgt das Krankengeld 100 % des ausgefallenen Nettoentgelts aus beitragspflichtigem Arbeitsentgelt, höchstens aber 70 % der Beitragsbemessungsgrenze nach § 223 Absatz 3 SGB V.

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Sozialversicherungsbeiträge bei Bezug von Kinderkrankengeld

Das Krankengeld bei Erkrankung eines Kindes ist beitragspflichtig zur Sozialen Pflegeversicherung (PV), Gesetzlichen Rentenversicherung (RV) sowie zur Arbeitslosenversicherung (ALV).

Als Beitragsbemessungsgrundlage dienen 80 % des vom Unternehmen gemeldeten ausgefallenen Bruttoarbeitsentgeltes. Der Bezieher bzw. Bezieherin des Kinderkrankengeldes zahlt die Hälfte des Beitrags, der Träger (z. B. Krankenkasse) den Rest.

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