Zu sehen auf diesem Bild ist eine Frau auf einem Trainingsgerät auf den Knien. Ihr Oberkörper ist nach hinten gelehnt, in Spannung.
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Trend Reformer-Pilates: Gehyptes Ganzkörpertraining mit Gerät oder Sportart mit Bestand?

Lesedauer unter 4 Minuten

Pilates ist nicht nur Trendsport, sondern auch Lifestyle. Während sich das Training auf der Gymnastikmatte über viele Jahre etabliert hat, erlebt heute besonders das Reformer-Pilates einen regelrechten Hype. Die Verbindung von gezielten Bewegungen, kontrollierter Atmung und modernster Gerätetechnologie hat nicht nur die Fitnesswelt erobert, sondern auch prominente Anhängerinnen wie die Models Hailey Bieber, Kendall Jenner und Pop-Star Miley Cyrus. Doch was genau macht Reformer-Pilates so besonders, und warum ist die Methode derzeit in aller Munde? Dieser Ratgeber klärt auf.

Das klassische Pilates wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Joseph Pilates entwickelt, ursprünglich als Rehabilitationsmethode für Tänzer und Sportler. „Es ist ein ganzheitliches Training, das Körper und Geist miteinander verbindet. Die Methode fokussiert sich auf die Tiefenmuskulatur, fördert die Flexibilität und stärkt so sanft die Muskulatur“, sagt Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der BARMER. Reformer-Pilates gehe noch einen Schritt weiter, indem es mit einem speziellen Gerät trainiert wird, dem sogenannten Reformer. Dieser besteht aus einem beweglichen Schlitten, Druckfedern und verschiedenen Schlaufen, die unterschiedliche Widerstände erzeugen und das Training intensiver und vielseitiger machen.

Der Reformer gleicht einem multifunktionalen Fitnessgerät, das eine präzisere Steuerung der Bewegungen ermöglicht und das Training variabel gestaltet. „Mit dem Schlitten können Übungen für den gesamten Körper durchgeführt werden, von der Stabilisierung der Rumpfmuskulatur bis hin zu Bein- und Armübungen“, erklärt Steinbach. Der Widerstand des Geräts könne in der Regel angepasst werden, was es sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet mache.

Vielseitigkeit von Reformer-Pilates

Reformer-Pilates fördert sowohl Kraft als auch Flexibilität. Anders als klassische Fitness-Workouts, die häufig auf schnelle Ergebnisse und visuelle Veränderungen abzielen, liegt der Fokus bei Pilates auf langfristiger Körperbewusstheit und Gesundheit. „Es verbessert die Körperhaltung, stärkt die Muskulatur ohne den Aufbau von sichtbarem Volumen und sorgt für eine bessere Mobilität. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Übungen gelenkschonend sind, was sie für Menschen mit Verletzungen oder solche, die nach einer Rehabilitation zurückkehren, besonders attraktiv macht“, erläutert Steinbach.

Die präzisen Bewegungen und das kontrollierte Atmen stärke nicht nur die Muskulatur, sondern helfe auch dabei, den Geist zu fokussieren und zu entspannen. Es geht laut Steinbach nicht nur um das „Was“ des Trainings, sondern auch um das „Wie“. Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist Pilates daher mehr als nur ein Workout. „Es ist eine Methode, sich selbst besser kennenzulernen“, sagt die Sportwissenschaftlerin.

Trend in Großstädten

In großen Städten in Deutschland sind Pilates-Studios nach Angaben von Steinbach „regelrecht aus dem Boden geschossen“. „Insbesondere Reformer-Pilates hat in den vergangenen Jahren enorm an Popularität gewonnen.“ Der Sport werde regelrecht zum Statussymbol. „Die ‚Pink Pilates Princess‘ ist auf Social Media-Kanälen ein Trend, bei dem der Besuch eines Pilates-Studios ebenso zur Selbstinszenierung gehört wie der perfekte Instagram-Post“, weiß Steinbach. Das mache Pilates zu einem Training für eine ganz bestimmte Zielgruppe - vor allem für junge, modebewusste Frauen, die einen trendigen und zugleich gesunden Lebensstil präferieren.

Pilates als Ganzkörpertraining: Für wen ist es geeignet?

Ein Missverständnis über Pilates ist, dass es nur für Frauen oder bereits fitte Menschen geeignet sei. Tatsächlich ist Pilates für alle Interessierten geeignet, unabhängig von Alter und Fitnesslevel. Die Übungen können individuell angepasst werden, so dass auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Anfänger von den Vorteilen der Übungen profitieren. „Es geht nicht nur um die sichtbaren Muskeln, sondern auch um innere Stärke und die Verbesserung der Bewegungskoordination“, erläutert Steinbach. Reformer-Pilates könne in kleinen Gruppen durchgeführt werden, was eine intensivere Betreuung und individuelle Anpassungen durch die Trainerinnen und Trainer ermögliche. Das könne das Training effektiver machen, ohne Gefahr zu laufen, sich zu überlasten.

Vorteile von Reformer-Pilates 

Ganzkörpertraining: Reformer-Pilates spricht den gesamten Körper an und fördert sowohl Kraft als auch Flexibilität. Besonders die tiefen Muskeln werden aktiviert, was zu einer besseren Körperhaltung führt.

Gelenkschonend: Durch die sanften, kontrollierten Bewegungen ist Pilates ideal für Menschen mit Gelenkproblemen oder nach Verletzungen.

Individuell anpassbar: Egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittene, das Training kann an das eigene Fitnesslevel angepasst werden. Das macht es für eine breite Zielgruppe attraktiv.

Fördert die Konzentration: Die Verbindung von Atem und Bewegung stärkt nicht nur den Körper, sondern auch die geistige Ausdauer und Konzentration.

Langfristige Ergebnisse: Im Gegensatz zu schnellen Fitness-Trends geht es beim Reformer-Pilates um nachhaltige Ergebnisse und eine langfristige Verbesserung der physischen Gesundheit.