Zu sehen sind mehrere Inlineskater auf einem Asphaltweg
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Inlineskaten – Gleiten wie auf Kufen

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Inlineskaten hat zwar nie wieder den Hype erreicht, den es in den Neunziger Jahren hatte. Trotzdem ist die Sportart von Deutschlands Radwegen, Parkplätzen und Straßen nicht mehr wegzudenken. Tatsächlich ist Inlineskaten hervorragend geeignet, um die Ausdauer zu trainieren und gleichzeitig die Umgebung zu erkunden. Wir geben Tipps für den Einstieg in den Rollsport.

Inlineskates sind mit ihren drei, vier, fünf oder sogar sechs aneinandergereihten Rollen pro Schuh wie Schlittschuhe konzipiert. Die Rollen simulieren eine Kufe. Schlittschuhlaufen und Inlineskaten, das auch Rollerblading genannt wird, ähneln sich deshalb stark. Vor allem sind beide Sportarten technisch anspruchsvoll. Die wenigsten Anfängerinnen und Anfänger können beim ersten Mal auf Kufen oder Rollen sofort losgleiten, sondern verbringen einige Zeit damit zu wackeln, zu stolpern und zu stürzen. „Inlineskaten will gelernt sein. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Das Fahren auf Rollen ist leicht zu lernen und schwer zu meistern. Anfänger können meist schon nach wenigen Stunden zumindest geradeaus und Kurven fahren. Profis können mit ihren Skates zum Beispiel Slalom fahren, Inlinehockey spielen und die wildesten Stunts vollbringen“, sagt Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der BARMER.

Große Verletzungsgefahr

Da zumindest ein paar blaue Flecken anfangs fast unvermeidbar sind, sollte neben den Skates – hier genügt ein Anfängermodell mit Bremse für unter 150 Euro – unbedingt in einen Helm sowie Knie-, Ellbogen- und Handgelenkschoner investiert werden. Besonders letztere sind wichtig. „Skaterinnen und Skater sind bei drohenden Stürzen geneigt, die Arme auszustrecken und sich mit den Händen abstützen zu wollen. Ohne den Schutz der Handgelenkschoner kommt es hier schnell zu Schürfwunden oder sogar einem Bruch der Handwurzelknochen“, sagt Steinbach. Schutzausrüstung ist in verschiedenen Größen erhältlich und sollte passend ausgesucht werden, damit sie gut sitzt und während der Fahrt nicht verrutscht.

Bremstechniken absolutes Muss

Um Verletzungen vorzubeugen, ist neben dem Schutz durch die richtige Ausrüstung auch fahrerisches Können gefragt. So ist eine der größten Gefahren für Anfänger, einen Hang hinabzurollen und dabei immer schneller zu werden, ohne Bremsen zu können. Hier bleibt als Notlösung, ins Gras am Wegesrand auszurollen, was die Fahrt zügig bremst. Lebensbedrohlich wird die Fahrt im Straßenverkehr, wenn zum Beispiel an einer Kreuzung bei Rot nicht gehalten werden kann und auf die Fahrbahn gerollt wird. „Ob am Hang oder auf der Straße, die wichtigste Technik beim Inlineskaten ist das Bremsen. Dafür gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, zum Beispiel die Schneepflugbremse. Sie dürften viele vom Skifahren kennen. Hierfür rollt die Skaterin oder der Skater breitbeinig geradeaus und neigt die Spitzen der Skates zueinander. Die Innenkanten der Rollen werden belastet und die Fersen in den Boden gedrückt, um langsamer zu werden“, so Steinbach. Ebenfalls anfängerfreundlich ist die Stopperbremse. Sie befindet sich hinter der letzten Rolle eines der beiden Skates. Um damit zu bremsen, rollt die Skaterin oder der Skater in Schrittstellung, zieht die Skatespitze des vorderen Fußes nach oben und drückt so den Bremsklotz auf den Boden. Eine weitere Technik, die T-Bremse, ist für Fortgeschrittene geeignet. Hierbei steht die Skaterin oder der Skater erneut in Schrittstellung und verlagert das Gewicht auf den vorderen Fuß. Der hintere Skate wird in der Luft quer zur Fahrtrichtung gestellt und dann vorsichtig auf den Boden gedrückt. Durch das Schleifen wird die Fahrtgeschwindigkeit verringert. „Die T-Bremse ist sehr effektiv. Da sie aber die Rollen abnutzt, sollte abwechselnd mit dem linken und mit dem rechten Skate gebremst und die Rollen regelmäßig ausgewechselt werden“, sagt Steinbach. Um die Bremstechniken in aller Ruhe lernen zu können, eignen sich vor allem Sporthallen, Parkplätze und Spielstraßen.