Die elektronische Patientenakte, kurz ePA, bietet Versicherten einen sicheren, digitalen Speicher für ihre medizinischen Dokumente. Ab Januar 2025 sollen die gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten automatisch eine ePA einrichten. Bisher müssen sich Interessierte proaktiv anmelden. Wer noch unentschlossen ist, ob ihm eine elektronische Patientenakte nützt, kann die eCare, so der Name der elektronischen Patientenakte der Barmer, ohne Registrierung im Demo-Modus ausprobieren.
Mehr als nur ein Dokumentenspeicher
Mit der ePA lassen sich Gesundheitsdokumente sicher digital speichern und mit medizinischen Einrichtungen teilen. Zu diesen Dokumenten gehören zum Beispiel Befunde, Arztbriefe oder OP-Berichte. Über die gesetzlichen Vorgaben hinaus können die jeweiligen Patientenakten weitere Funktionen enthalten. So bietet die Barmer eCare zahlreiche zusätzliche Funktionen, die die Versicherten im Therapie- und Gesundheitsmanagement unterstützen. Mit dem Mediplaner können Barmer-Versicherte zum Beispiel Einnahmeerinnerungen einstellen und ihre verschreibungspflichtigen sowie freiverkäuflichen Medikamente dokumentieren. Eine Behandlungshistorie gibt beispielsweise einen chronologisch und thematisch aufgearbeiteten Überblick aller Diagnosen, Krankenhausaufenthalte, verordneter Heil- und Hilfsmittel, sowie der Arzneimittelverordnungen mit Angabe von Wirkstoff, Stärke und Verordnungsdauer aus den vergangenen 36 Monate. Der Schwangerschafts-Begleiter unterstützt dagegen Schwangere bei den organisatorischen Aufgaben zu Schwangerschaft und Geburt.
Nutzerzahlen steigen mit öffentlichem Diskurs
Das Konzept der elektronischen Patientenakte wurde in Deutschland im Rahmen regionaler Modellversuche seit 2011 erforscht. Am 1. Januar 2021 ist sie für alle Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen gestartet. Ihre Nutzung ist freiwillig. Nur wenige Versicherte meldeten sich an. So zählte die eCare zum 31. Dezember 2022 lediglich 50.700 Nutzerinnen und Nutzer. Einen Aufwind bekam die ePA, als Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vor etwa einem Jahr das Opt-out-Verfahren ankündigte. Ab 1. Januar 2025 sollen die gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten eine ePA einrichten. Bürgerinnen und Bürger, die das nicht möchten, können widersprechen und so von ihrem Opt-Out Gebrauch machen. Denn die Nutzung der ePA wird freiwillig bleiben. Die öffentliche Diskussion führte dazu, dass sich mehr und mehr Versicherte mit der Nutzung der ePA auseinandersetzten. Die Barmer schrieb etwa zeitgleich einen großen Teil ihrer Versicherten an und informierte zur ePA. Mit konkreten Mehrwerten und offensiver Aufklärungsarbeit konnte die Anzahl der Nutzer stark erhöht werden. Zum 8. Februar 2024 hatten 145.000 Barmer-Versicherte die eCare aktiviert.
Demo-Version gibt kostenfreien Einblick
Für eine breite Nutzung bedarf es neben der öffentlichen Diskussion in den Medien auch der Beteiligung der Ärzteschaft. Niemandem ist geholfen, wenn ein Großteil der GKV-Versicherten im kommenden Jahr über eine ePA verfügt, diese Akten aber leer bleiben oder nicht mit ihnen gearbeitet wird. Vor etwa einem halben Jahr hat die Barmer eine Demo-Version ihrer elektronischen Patientenakte eingeführt. Auf diese Weise lässt sich die eCare einfach und unverbindlich testen, von allen – auch wenn sie nicht bei der Barmer versichert sind. Wer sich dafür interessiert, wie eine elektronische Patientenakte aussieht und über welche Funktionen sie verfügt, kann dies ohne Registrierung im Demo-Modus der App "Barmer eCare" tun.