Kostenfreies
Online-Seminar

Erste Hilfe am Kind - Sommeredition

In Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Rhein-Ruhr

Der Sommer ist die Zeit, um draußen aktiv zu sein. Dabei kann es auch zu speziellen Verletzungen und Erkrankungen kommen. Beschäftigte in der Betreuung von Kleinkindern kennen sich berufsbedingt bereits mit vielen Erste-Hilfe-Maßnahmen aus. Bei diesem Online-Seminar frischen wir Ihr Wissen zu stabiler Seitenlage, Notrufabsetzung sowie zum Umgang mit Verletzungen auf und ergänzen Themen, die im Sommer besonders wichtig sind. Damit Sie auch in der heißen Jahreszeit cool bleiben können.

Das erwartet Sie in unserem Seminar:

  • Vermeidung von Verletzungen und Unfällen
  • Erkennen und Versorgen von Sonnenstich, Hitzschlag und Sonnenbrand
  • Versorgung von Insektenstichen
  • Maßnahmen bei Beinahe-Ertrinken
  • Vorgehen bei Stürzen
  • Verlegung der Atemwege durch Fremdkörper
  • Entscheidungshilfe, zu welchem Zeitpunkt die Eltern zu kontaktieren sind

Die Expert/innen

Aline Brodka

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Rhein-Ruhr

Duc Tin Le

Health Consultant, BARMER

Jannik Michelis

Fachreferent, BARMER

Termin: Dienstag, 20.06.2023
Uhrzeit: 17:00 - 18:30 Uhr

Alle Infos zum Herunterladen

Fragen und Antworten aus dem Online-Seminar*

Die ERC-Richtlinien geben die Anzahl vor, wie oft zwischen die Schulterblätter geklopft und nötigenfalls die Oberbauchkompression durchgeführt werden soll. Ärzte waren an der Entstehung der Richtlinien maßgeblich beteiligt und beruhen sich darauf auf Studien und auch auf die Umsetzbarkeit für die Ersthelfer.

Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass das helfen kann. Bei Ertrinkungsunfällen gelangt das Wasser meist in die Atemwege und sammelt sich dort an. Durch das Erbrechen kann dieses Wasser nicht rausgelangen, da es nicht über die Speiseröhre in den Magen gelangt ist. Sollte aus irgendwelchen Gründen kein Ertrinken im wörtlichen Sinne vorliegen, sondern einfach die Tatsache, dass das Wasser geschluckt wurde, so entscheidet der Körper selbstständig, ob er es loswerden (also erbrechen) möchte. Als Ersthelfer führen wir kein Erbrechen herbei, da es unter Umständen mehr schaden als helfen kann.

Bei äußeren Insektenstichen schwillt die betroffene Körperstelle oftmals an. Gegen die Schwellung hilft vorsichtiges Kühlen mit Tüchern oder z.B. Kältesofortkompressen (bitte aber ein Tuch zwischen Kältesofortkompresse und Haut legen). Wenn möglich kann die betroffene Körperstelle auch etwas höher gelagert werden. Salben sollten am besten nur nach Rücksprache mit dem Arzt bzw. unter Ausschluss von allergischen Reaktionen bei dem eigenen Kind genutzt werden.

Die betroffene Körperstelle kann (siehe Frage zuvor) gekühlt werden, da oftmals eine Schwellung entsteht. Bei ausgeprägteren allergischen Reaktionen kann auch z.B. die Haut des ganzen Körpers oder sogar die Atmung betroffen sein. Wenn solche Symptome auftreten und das Kind noch ansprechbar ist, rufen Sie bitte die 112 und lagern das Kind mit erhöhtem Oberkörper und betreuen es, bis der Rettungsdienst eintrifft.

In solchen Momenten hilft es im Vorhinein versuchen zu reagieren. Möglichkeiten könnten sein, dass Kind richtig abzulenken, wie zum Beispiel mit ungewohnten Geräuschen oder auch einem kühlen Waschlappen. Sollte das Kind bewusstlos werden und noch atmen, wird immer die stabile Seitenlage (bei Kindern ab einem Jahr) durchgeführt. Lassen Sie sich bei der Atemkontrolle bis zu 10 Sekunden Zeit.

Es ist möglich, dass das Kind durch eine Herzlungenwiederbelebung wieder anfängt selbstständig zu atmen. Es ist prinzipiell auch möglich, dass das Kind aufwacht, was allerdings eher sehr selten ist. Sollte das Kind wieder eigenständig atmen und nicht ansprechbar sein, so muss es in die stabile Seitenlage gelegt werden.

Neben dem Kühlen des Nackens und der Stirn mithilfe eines feuchten Tuchs sollte bei Nasenbluten der Kopf nach vorne gebeugt und die Nasenflügel zugehalten werden. Bei langem oder großem Blutverlust sollte zudem der Rettungsdienst verständigt werden.

Wenn der Fremdkörper klein ist und etwas herausragt, kann dieser vorsichtig mit einer Pinzette entfernt werden. Manchmal hilft es auch die betroffene Körperstelle vorab etwas einzuweichen. Sollte der Fremdkörper zu tief in der Haut sitzen und sich nicht problemlos entfernen lassen, muss ansonsten ein Arzt aufgesucht werden.

Eine Zecke sollte nach Möglichkeit zeitnah mit einer Zeckenkarte oder einer Zeckenzange entfernt werden. Am besten wird die Zecke dabei hautnah gefasst und gerade nach oben herausgezogen. Es ist außerdem empfohlen sich zu notieren, wann und an welche Körperstelle der Zeckenstich gewesen ist. Im Anschluss sollte die Zecke verbrannt oder zerquetscht werden. Möglicherweise bestehen in einer KITA oder Grundschule andere Vorgaben zum Umgang mit Zecken. Sollte dies der Fall sein, müssen diese umgesetzt werden.

Bei dem eigenen Kind ja. Arbeiten Sie in einer KITA, so entscheidet das der Träger der Einrichtung unter welchen Voraussetzungen die Zecken ggf. entfernt werden dürfen.

Der Rettungsdienst sollte immer dann gerufen werden, wenn die lebenswichtigen Funktionen, wie z.B. Atmung und Kreislauf, gefährdet sind. Mögliche Fragen können u.a. sein: Ist das Kind ansprechbar und weiß es, was passiert ist? Hat es sehr starke Schmerzen? Kann das Kind problemlos atmen? Sollten solche Notfälle ausgeschlossen sein, so kann das Kind von den Eltern zum Kinderarzt gebracht werden. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie aber immer die 112 anrufen.

Notfallmedikamente dürfen in einer KITA nur unter folgenden Voraussetzungen verabreicht werden: 1. Die Person, die es verabreichen möchte, muss von einem Arzt fachgerecht eingewiesen worden sein. 2. Diese Einweisung muss genauestens dokumentiert und am besten vom Arzt, der Erzieherin/dem Erzieher und den Erziehungsberechtigten unterschrieben worden sein. Trifft dies nicht zu, darf ein Medikament nicht verabreicht, sondern nur angereicht werden.

Am besten stellen Sie die Giftreste sicher und versuchen herauszufinden, welche Substanz das Kind zu sich genommen hat. Ist dies bekannt, kann die Giftnotrufzentrale angerufen werden. Ist die nicht bekannt, muss auf die Beschwerden des Kindes geachtet werden. Bleiben Sie also bei dem Kind, rufen Sie den Rettungsdienst, halten das Kind warm und betreuen es. Bringen Sie das Kind nicht zum Erbrechen; sollte es sich selbstständig übergeben, so können Überreste dem Rettungsdienst gezeigt und ggf. mitgegeben werden.

Es kommt drauf an, woran es liegt. Wichtig ist erst einmal die Ursache herauszufinden. Bei einem Magendarmvirus ist dieser Zustand leider für eine gewisse Zeit recht normal. Stehen Sie dem Kind bei und beobachten es. Sollte es zu erschöpft sein und der Zustand in die Bewusstlosigkeit übergehen, so ist es wichtig das Kind in die stabile Seitenlage zu bringen. Sollte dieser Zustand zu lange andauern und Sie das Kind nicht zum Arzt bringen können, so können Sie die Nummer des ärztlichen Notdienstes (116 117) wählen. Sollte sich der Zustand allerdings so verschlechtern, dass die lebenswichtigen Funktionen betroffen sind, so muss die 112 gewählt werden.

* Quelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Regionalverband Rhein-Ruhr

Noch Fragen zum Seminar? Dann schreiben Sie uns: B2B-Online-Seminare@barmer.de

Weitere Seminare, die Sie interessieren könnten

Sonnenschutz in der Kita

Im Sommer findet der Kita-Betrieb größtenteils draußen statt. Worauf Erziehende achten müssen, um die Kinder und sich optimal vor übermäßiger Sonneneinstrahlung zu schützen. 

Age Diversity gestalten

Wie sehr unterscheiden sich die Werte und Einstellungen von Menschen verschiedener Generationen? Unser Seminar zeigt, wie sich Situationen, in denen sogenannte Age Diversity für Reibungen sorgt, vermeiden oder lösen lassen. 

Gesund Arbeiten in der digitalen Welt

Im kostenlosen Online-Seminar gibt Prof. Dr. Stephan Böhm von der Universität St. Gallen Entscheidern, Personalern, Mitarbeitenden und Selbstständigen praktische Tipps, wie gesundes und nachhaltiges digitales Arbeiten gelingen kann.