Zu sehen ist eine Frau mit Tabletten in der Hand
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Frühjahrsputz in der Hausapotheke: Medikamente im Check

Lesedauer unter 5 Minuten

Nicht nur die Wohnung, sondern auch die Hausapotheke benötigt hin und wieder einen Frühjahrsputz. Schließlich können Pillen, Tabletten, Pflaster und Co. nur ihren Zweck erfüllen, wenn sie einsatzbereit sind. Doch wann ist es Zeit, die Mittel auszutauschen? Und welche braucht es überhaupt?

Inventur in der Hausapotheke: Jedes Arzneimittel einzeln begutachten  

Beginnen lässt sich der Frühjahrsputz in der Hausapotheke am besten damit, sämtliche Präparate einmal komplett auszuräumen und dann peu à peu jedes einzeln unter die Lupe zu nehmen. Ist das Verfallsdatum abgelaufen, sollte das Medikament nicht mehr zum Einsatz kommen – selbst wenn äußerlich alles noch tadellos erscheint. Denn im Gegensatz zu zahlreichen Lebensmitteln sind die Angaben auf Medikamentenpackungen weitaus mehr als eine Empfehlung. „Abgelaufene Arzneimittel können weniger wirksam sein und zu unerwünschten Nebenwirkungen führen“, gibt Barmer-Apothekerin Heidi Günther zu Bedenken. Also besser weg damit in den Hausmüll.

Bei angebrochenen Präparaten, besonders bei Flüssigkeiten, ist besonderes Augenmerk geboten. Hier verkürzt sich das Verfallsdatum in der Regel. „Wie lange sich ein Mittel nach Anbruch noch verwenden lässt, steht in der Packungsbeilage – das können wenige Tage oder Wochen sein“, so Pharmazeutin Günther. 

Tipp: Arzneimittel stets im Umkarton mit Beipackzettel aufbewahren und nach dem Öffnen das Anbruchdatum auf der Packung notieren. 

Zusätzlich das Verbandsmaterial prüfen

Neben Medikamenten sind Pflaster, Wundauflagen und Co. Bestandteil einer gut sortierten Hausapotheke. Und auch diese Dinge laufen irgendwann einmal ab. „Verbandsmaterialien besitzen ebenso ein Verfallsdatum, als Richtschnur gelten fünf Jahre für die Haltbarkeit“, erläutert Barmer-Expertin Günther. Ist das Datum abgelaufen, kann das auch hier unerwünschte Konsequenzen nach sich ziehen und Wundauflagen beispielsweise im Laufe der Zeit ihre Sterilität, Pflaster ihre Klebekraft und Mullbinden sowie Einmalhandschuhe ihre Elastizität einbüßen. 

Ist alles gecheckt und Unbrauchbares aussortiert, wird wieder aufgefüllt. Doch was gehört eigentlich hinein in eine gut sortierte Hausapotheke? Hier ein Überblick:

Fieber- und Schmerzmittel: Unabdingbar zu Hause

Fest steht: Was letztlich in die Hausapotheke hineingehört, hängt von den individuellen Umständen ab – zum Beispiel davon, wie viele Personen im Haus bzw. in der Wohnung leben und ob Kinder, ältere Menschen oder Haustiere Teil der Familie sind. Auf jeden Fall sollten Präparate gegen Fieber und Schmerzen ihr fester Bestandteil sein. „Das Mittel der Wahl hängt dabei vom Einzelfall ab“, sagt Barmer-Apothekerin Günther. „Während Erwachsene, die keine blutverdünnenden Medikamente einnehmen, auf Acetylsalicylsäure-haltige Präparate setzen können, sollte für Kinder und Schwangere Paracetamol oder Ibuprofen vorrätig sein.“ Beim Nachwuchs hätten Eltern zudem die Wahl, ob sie auf Saft, Zäpfchen oder – bei Kindern ab sechs Jahren – auf Tabletten oder Schmelztabletten setzen.

Ebenso nicht fehlen dürfen in einer gut sortierten Hausapotheke Nasentropfen oder Nasenspray – für den Nachwuchs in niedrigerer Dosierung. Bei Erbrechen und Durchfall sind Elektrolyte empfehlenswert – und das für alle Altersklassen. Auch Loperamid-haltige Mittel oder Tannin-­Eiweiß-Kombinationen sind gegen letztere Beschwerden auch bei größeren Kindern sinnvoll. Eine gut sortierte Hausapotheke hält zudem Mittel gegen lästiges Sodbrennen parat. Bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden oder auch Blähungen tut es hingegen meist schon der altbewährte Tee mit Anis, Fenchel und Kümmel.

In der Hausapotheke ebenso sinnvoll: Gels für Insektenstiche

Nicht auskommen sollte die Hausapotheke zudem ohne ein Antihistaminikum-Gel, das etwa bei Insektenstichen oder leichtem Sonnenbrand kühlend wie juckreizstillend wirkt. „Um offene Wunden zu versorgen, braucht es hingegen ein antiseptisch wirkendes Wundspray“, erläutert Expertin Günther. Zweckmäßig sei außerdem eine Salbe oder ein kühlendes Gel, das bei Sportverletzungen, Prellungen oder Verstauchungen zum Einsatz kommt. Auch eine Kühlkompresse ist hier nützlich, gehört aber selbstverständlich ins Gefrierfach. Zu empfehlen sind auch Kühlkompressen, Präparate gegen trockene Augen und Lippenherpes sowie Wund- und Heilsalbe.

Ersatzmedikamente für Asthmatiker, Allergiker und Diabetiker

Nicht auskommen sollte die Hausapotheke zudem ohne ein Antihistaminikum-Gel, das etwa bei Insektenstichen oder leichtem Sonnenbrand kühlend wie juckreizstillend wirkt. „Um offene Wunden zu versorgen, braucht es hingegen ein antiseptisch wirkendes Wundspray“, erläutert Expertin Günther. Zweckmäßig sei außerdem eine Salbe oder ein kühlendes Gel, das bei Sportverletzungen, Prellungen oder Verstauchungen zum Einsatz kommt. Auch eine Kühlkompresse ist hier nützlich, gehört aber selbstverständlich ins Gefrierfach. Zu empfehlen sind bei Bedarf auch Präparate gegen trockene Augen und Lippenherpes sowie Wund- und Heilsalbe.

Pflaster und Co.: Das richtige Verbandmaterial für zu Hause

Nicht zuletzt enthält eine gut sortierte Hausapotheke Verbandmittel für die unterschiedlichsten Verletzungen. Pflicht sind ein Dreiecktuch, elastische sowie Mullbinden – jeweils in breit und schmal. Auch sterile Wundauflagen, mit denen sich etwas größere Wunden abdecken lassen, ein Verbandtuch für Brand- und andere größere Wunden gehören auch hinein. Ebenso dürfen Verbandklammern, Druckverbandpäckchen und Pflaster nicht fehlen. Letztere sollten in einer großen Auswahl für verschiedene Zwecke in unterschiedlicher Größe und Form vorhanden sein. Pflasterstrips, Heftpflaster, hypoallergene oder wasserfeste Pflaster sollten nicht fehlen.

Unverzichtbar: Pinzette, Schere, Handschuhe und Thermometer

Neben Verbandmaterial gehören auch Handschuhe, eine Splitterpinzette, eine Verbandschere und eine Rettungsdecke zum Inventar der Hausapotheke. Nicht zuletzt gehört ein Fieberthermometer dazu. Und wer damit umgehen kann, hat auch eine Zeckenzange oder -karte zu Hause. Wer nicht, begibt sich zum Zeckenentfernen besser in die Arztpraxis.

Checkliste für die Hausapotheke: Das gehört hinein

  • Fieber- und Schmerzmittel
  • Nasenspray oder -tropfen
  • Elektrolyte bei Erbrechen und Durchfall
  • Mittel gegen Durchfall, Verstopfung und Sodbrennen
  • Antihistaminikum-Gel bei Insektenstichen und leichtem Sonnenbrand
  • Wundspray zur Desinfektion offener Wunden
  • Gel oder Salbe für Sportverletzungen oder Prellungen
  • Kühlkompresse(n)
  • Präparate gegen trockene Augen und Lippenherpes
  • Wund- und Heilsalbe
  • Pflaster und anderes Verbandmaterial
  • Splitterpinzette, Verbandschere und Einmalhandschuhe
  • Fieberthermometer
  • Notfalltelefonnummern und -adressen
  • Bei Bedarf: Asthmatiker-, Allergiker- und Diabetikermedikamente
  • Tiermedikamente