Ein junger Mann und sein Vater putzen zusammen Zähne
Pressemitteilung aus Thüringen

Bessere Zahngesundheit in Thüringen

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Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Foto: Michael Reichel

Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Foto: Michael Reichel

Erfurt, 8. Dezember 2022 – Die Zeiträume, in denen die Menschen in Thüringen ohne invasive Zahnbehandlungen auskommen, werden immer länger. Insbesondere im mittleren Alter ist ein Anstieg der therapiefreien Zeiten zu verzeichnen. Am längsten sind die Intervalle ohne Behandlungen an Zähnen, Wurzeln und Zahnfleisch bei jungen Erwachsenen. Das geht aus dem aktuellen Zahnreport der Barmer Thüringen hervor. „Die Zahngesundheit der Menschen in Thüringen wird immer besser. Das hat auch mit dem beginnenden Wandel von einer therapiegeprägten hin zur präventionsgeprägten Zahnmedizin zu tun“ sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Dieser Wandel sei zwar noch lange nicht vollzogen, aber die Richtung auf dem Weg dorthin stimme.

Prävention vor Intervention

Den Analysen im Barmer Zahnreport zufolge kommen die jüngeren Menschen in Thüringen im Schnitt rund drei Jahre und dreieinhalb Monate ohne Eingriffe durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin aus. Im Vergleich der Jahre 2012 und 2020 ist dieser Zeitraum sogar noch um einen Monat angewachsen. Einen noch deutlicheren Anstieg der therapiefreien Zeit zeigen die Daten bei 40-Jährigen Thüringerinnen und Thüringern. Diese kamen im Jahr 2012 durchschnittlich etwas mehr als 20 Monate ohne invasive Zahntherapie aus. Im Jahr 2020 betrug die therapiefreie Dauer bereits 23 Monate, ein Anstieg um 23,5 Prozent. Auch bei Personen im Alter von 60 Jahren wachsen die Intervalle, in denen keine Eingriffe an den Zähnen notwendig sind. Durchschnittlich 10 Monate dauerten sie im Jahr 2012, im Jahr 2020 waren es 11 Monate. „Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Zahnmedizin sollte konsequent weiterverfolgt werden, denn Prävention muss Vorrang vor Intervention haben“, sagt Barmer-Landeschefin Birgit Dziuk.

Drei Viertel gehen regelmäßig zur Kontrolle

Einfluss auf den Wandel der Zahnheilkunde von Kuration zur Prävention haben aus Sicht von Dziuk neben Zahnärztinnen und Zahnärzten auch die Versicherten. Inanspruchnahmeverhalten und eigene Bemühungen zum Erhalt der Mundgesundheit seien wesentliche Faktoren und Teil der individuellen Gesundheitskompetenz. Der Barmer Zahnreport stellt hierzu fest, dass in Thüringen mehr Menschen regelmäßig zum Zahnarzt gehen als in den meisten anderen Bundesländern. Insgesamt 74,2 Prozent der Versicherten waren 2020 mindestens einmal beim Zahnarzt oder der Zahnärztin. Noch höher ist diese Quote nur in Sachsen (74,4 Prozent). „Jährliche Kontrolluntersuchungen sind wichtig. Denn umso früher Zahnerkrankungen festgestellt werden, desto besser lassen sie sich behandeln“, sagt Birgit Dziuk. Nicht ohne Grund gebe es Bonusprogramme der Krankenkassen, mit denen die lückenlose Zahnvorsorge belohnt wird.

Geschlechterunterschiede bei Zahngesundheit

Was der Barmer Zahnreport auch offenbart ist, dass es deutliche Unterschiede in zwischen den Geschlechtern gibt. Demnach sind Männer die meiste Zeit des Lebens deutlich öfter langfristig therapiefrei als Frauen. Erst ab dem Alter von 70 Jahren kehrt sich das Geschlechterverhältnis um. „Frauen nehmen offenbar mehr zahnärztliche Leistungen in Anspruch als Männer“, stellt Birgit Dziuk fest. Was nicht bedeute, dass Frauen schlechtere Zähne hätten. Das Gegenteil könnte der Fall sein, da Männer schon ab dem Alter von 25 Jahren kontinuierlich mehr Zähne verlieren als Frauen.  „Geschlechtersensible Medizin ist auch in der Zahnheilkunde sicher ein Thema. In Zukunft gilt es, verstärkt auf genderspezifische Zugänge und Anreize zu setzen, um die Diskrepanz zwischen Frauen und Männern verringern zu können“, so Dziuk.

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