STANDORTinfo Schleswig-Holstein – Ausgabe Dezember 2025

Dr. Elke Schöne-Plaumann aus Wanderup, Mitglied im Ausschuss für Marketing, Wettbewerb, Vertrieb und Kommunikation

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Bild Dr Elke Schoene-Plaumann

Dr. Elke Schöne-Plaumann, Mitglied im Ausschuss für Marketing, Wettbewerb, Vertrieb und Kommunikation

Über mich

Als Fachärztin für Allgemeinmedizin mit den Schwerpunkten Sozialmedizin und Rehabilitationswesen lag mein beruflicher Fokus überwiegend auf den gesetzlich Krankenversicherten. Nach meinem Renteneintritt wollte ich weiterhin etwas zurückgeben und mich ehrenamtlich engagieren. Seit 2023 bin ich Mitglied im Verwaltungsrat der Barmer. 

Was sind Ihre Aufgaben im Verwaltungsrat der Barmer?

Im Verwaltungsrat der Barmer arbeite ich im Fachausschuss für Wettbewerb, Marketing und Vertrieb. Zudem vertrete ich unseren Verwaltungsrat als ordentliches Mitglied der Versichertenvertretung im Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes und engagiere mich dort im Fachausschuss für Grundsatzfragen. 

Wie würden Sie jemanden motivieren, sich für die Selbstverwaltung zu engagieren?

Als Selbstverwalterin der Barmer nutze ich jede Gelegenheit, um im Gespräch mit Familienmitgliedern, Freundinnen und Freunden sowie anderen Bürgerinnen und Bürgern über die Bedeutung der Selbstverwaltung zu sprechen. Es ist mir wichtig, möglichst viele Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Denn die Selbstverwaltung sichert die Interessen der Versicherten und sorgt für transparente, demokratisch legitimierte Entscheidungen. Ohne die aktive Beteiligung gewählter Vertreter droht das Solidarprinzip bei der Finanzierung der Krankenversicherungsleistungen empfindlich Schaden zu nehmen. Die Folgen wären gravierend und könnten unser solidarisches Gesundheitssystem gefährden.

Deshalb appelliere ich an alle, sich mit der Selbstverwaltung zu befassen und an den Sozialwahlen 2029 teilzunehmen. Nur so bleibt das Solidarprinzip erhalten, und die Versicherten behalten ihre Mitbestimmung. Wir brauchen mehr engagierte Mitstreiter, besonders junge Menschen, die sich aktiv einbringen. Die Arbeit in der Selbstverwaltung ist spannend, vielseitig und trägt zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

Was kann man tun, um die soziale Pflegeversicherung zu stabilisieren?

Eines vorweg: Die Soziale Pflegeversicherung wurde 1995 nicht als Vollversicherung eingeführt. Doch durch die veränderte Altersstruktur und die stark gestiegenen Kosten im Gesundheits- und Pflegesystem sind die Eigenanteile der Versicherten und ihrer Angehörigen in den letzten Jahren erheblich gestiegen – sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege, besonders in letzterer.

Das zeigt: Wir brauchen politische und gesetzliche Änderungen in der Finanzierung. Ich setze mich für eine gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung für alle Bürger ein – getragen vom Solidarprinzip und unabhängig von Status oder Erwerbsform. Dazu gehören Staatsbedienstete, Selbständige, Angestellte und freiwillig Versicherte gleichermaßen.

Ich weiß, dass diese Forderung kontrovers ist. Doch ich sehe keine bessere Alternative, um die Stabilität des Systems zu sichern und eine gute medizinische sowie pflegerische Versorgung zu gewährleisten. Deshalb halte ich es für entscheidend, offen zu sprechen, den politischen Diskurs zu fördern und eine breite gesellschaftliche Debatte anzustoßen. Nur so können wir Lösungen finden, die die Pflegeversicherung zukunftsfähig machen.