Susan Sziborra-Seidlitz
STANDORTinfo für Sachsen-Anhalt

Landtagsabgeordnete Susan Sziborra-Seidlitz (Bündnis 90/Die Grünen) zur integrierten Regionalversorgung

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Die Barmer liefert mit dem 10-Punkte-Papier 2.0 zur sektorenübergreifenden Versorgung einen wichtigen Impuls für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in Sachsen-Anhalt. In unserem Sondernewsletter kommentieren wichtige Stimmen der Gesundheitsbranche Sachsen-Anhalts die einzelnen Vorschläge der Barmer.

Barmer-Vorschlag: Integrierte Regionalversorgung fördern

Damit die Versorgung auch in ländlichen Regionen sichergestellt ist, werden neue sektorenübergreifende Versorgungsstrukturen aufgebaut. Für den Übergang benötigen Krankenkassen die Lockerung gesetzlicher Restriktionen, besonders bei Vergütung und Finanzierung. Details dazu finden Sie hier.

Landtagsabgeordnete Susan Sziborra-Seidlitz (Bündnis 90/Die Grünen) zum Vorschlag der Barmer

"Sowohl in der ambulanten, als auch in der stationären Gesundheitsversorgung erleben die Menschen im Moment ein Wegbrechen von gewohnten Strukturen – seien es kleine Kliniken oder Fachabteilungen in Kliniken oder Arztpraxen. Die Perspektiven für die medizinische Versorgung sind nicht nur gefühlt schwierig. Neben Demografie und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist es auch der Fachkräftemangel, der in allen Bereichen herausfordernd wirkt.
Regionale Gesundheitszentren, die alle vorhandenen Ressourcen bündeln und patientenzentriert die Versorgung organisieren, sind nicht nur eine Idee, um Not zu lindern, sie kanalisieren auch Angebote, verschlanken die Kommunikation zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren und können damit zielgerichtete Versorgungsangebote unterbreiten. 
Ein moderner Blick auf die unterschiedlichen Berufsfelder und die Konzentration auf interprofessionelle Zusammenarbeit wird auch den Bedürfnissen zum Beispiel junger Medizinerinnen und Mediziner nach einer angemessenen Work-Life-Balance oder akademisierten Pflegekräften nach Betätigungsräumen und Kompetenzerweiterung gerecht. 
Neben den zu schaffenden rechtlichen Rahmenbedingungen und der Finanzierungsstruktur wird eine relevante Frage die nach den Akteurinnen und Akteuren sein. Neben Arztpraxen, Medizinischen Versorgungszentren und Kliniken können und sollten auch Kommunen Initiatoren und Träger, mindestens aber wichtiger von Regionalen Versorgungszentren sein. So kann es gelingen, auch Präventionsstrukturen, Beratungs- und Selbsthilfeangebote sowie ehrenamtliche Hilfe an- und einzubinden.
Die Regionalen Versorgungszentren könnten auf wirklich neue Weise ambulante und stationäre Versorgung und Prävention sichern und vernetzen und gleichzeitig mit innovativen Arbeitsplatzangeboten Berufe im Gesundheitswesen wieder attraktiver machen. Dazu wird es notwendig sein, mit Mut ganz Neues zu wagen. Ich bin zuversichtlich, dass das gelingen kann."